Nachdem ich den Roman “Herzklopfen - Down Under” von Kate Sunday gelesen hatte, war ich hin und weg von ihrem Schreibstil.
Am 30. Januar 2014 erschien ihr neuestes Werk und der Beginn einer Reihe - “Hannahs Entscheidung - Im Schatten der Appalachen”.
440 Seiten erzählen von der dramatischen Flucht der Protagonistin Hannah vor ihrem Ehemann und der Suche nach einer Heimat.
Ich danke dem bookshouse Verlag und der Autorin für die Rezensionsdatei!
Als Hannah Shane kennenlernte war sie begeistert von seinem Rockerleben und zerbrach sich wegen ihm mit ihrer Großmutter.
Nun hat sie das schlimme Erwachen vor sich liegen - ihre Ehe in Trümmern und gewalttätig gewandelt.
Auf der Flucht vor Shane strandet sie, mehr unfreiwillig, in der kleinen Stadt Willows Creek.
Dort begegnet sie nicht nur zahlreiche Einwohner, die ihr sehr ans Herz wachsen, sondern auch Sam, der ihr ganzes Leben durcheinander wirbelt.
Shane aber ist ihr dicht auf den Fersen …
Dramatisch setzt auch hier Kate Sunday in ihre Geschichte ein. Wie schon bei “Herzklopfen - Down Under” befindet sich ihre Protagonistin in großer Gefahr. Nur das Hannah, in Notwehr von ihrem Mann konfrontiert, sich wehren muss.
Aber nicht nur Hannahs Sicht bekommt der Leser zu sehen, auch setzt die Autorin gleich weitere Figuren, nach und nach hinein, die beginnen ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Zum Ende hin laufen alle Fäden so gekonnt ineinander, dass man jede Figur sich nicht mehr ohne die andere vorstellen kann.
Hannah ist stark verletzt, extrem verwirrt und in jedem, was sie beginnt sehr verschüchtert und zurückhalten. Sie ist vorsichtig, misstrauisch und doch überaus hilfsbereit und gern für andere da. Einfach eine Figur, die man ins Herz schließt und deren Geschichte einen sehr nahe gehen wird.
Neben dem Suchen, was sie selbst für ihre Zukunft will und dem Entkommen, oder auch endgültigen Loslösen von ihrem Mann, muss sie lernen, dass zu sehen, was sie wirklich will. Und so zeigt sie eine Handlung auf, die zwar für alle ersichtlich in ihrem Weg ist, aber für die Protagonistin selbst im völligem Dunkeln liegt.
So beängstigend wie Hannah ihren Mann schildert kam er nicht herüber, denn eigentlich müsste man mit ihm Mitleid haben. Nachdem er ein wahrer Frauenschwarm war und eine gute Karriere vor sich hatte, ist es wieder einmal der Fall in den Alkohol, mit dem er sich selbst alles zerstört.
Die Zerstörungswut und das so verzweifelte greifen nach seiner Frau, jagte regelrechte reale und erschreckende Szenen durch die Geschichte, die oft im Leben einem selbst überall begegnen.
Eine Figur in Kate Sundays Werk ist es, die das mystische und überaus herzliche in die Geschichte bringt - Tayanita, die Cherokee-Indianerin.
Sie ist eine die den Flair des Landes auf den Leser herüberbringt, einen für sich einnimmt und man möchte sie auch gern zu einer Freundin haben. Anscheinend besitzt sie besondere Sinne oder ist sehr sensibel, denn egal wie es ihren Freunden geht, sie weiß es sofort und hat immer das richtige Gespür für sie.
Sam ist der liebenswürdige Sturkopf in dem Buch, der von Hannah zwar angetan ist, sich aber natürlich nicht eingestehen will. Er ist tief gezeichnet, durch den gewaltsamen Tod seiner Frau, was ihn nur noch sympathischer und angenehmer macht - er steht nicht über allem und ist der strahlende Mann, sondern hat eine traurige Vergangenheit und eine große Sehnsucht.
Genauso wie Hannah sucht er nach einer Zukunft für sich, in der er wieder glücklich sein kann.
Jede Figur, egal ob die erwähnten oder die zahlreichen Nebenfiguren, tragen ihr eigenes Päckchen. Die lernt man, durch die bereits angesprochenen Sichtwechsel, genaustens kennen. Und genau diese sind es, die “Hannahs Entscheidung” so unterhalten und mitreißend machen.
Kate Sunday versteht es Spannung einzubauen, wo sie gerade benötigt und angebracht ist und mit zahlreichen witzigen Wortgefechten und Szenen die Stimmung zwischen den Personen aufzulockern oder teilweise zu entschärfen.
Nach diesem runden Ende bin ich trotzdem gespannt, wie der zweite Teil weitergehen wird und welche Figuren man noch kennenlernen wird. Es gibt schließlich noch Zahlreiche, die überaus interessant sind und bestimmt viel zu erzählen haben.
“Hannahs Entscheidung” spielt in einer bildgewaltigen Kulisse, die voller Geschichten steckt und ansteckt, mit den Gefühlen, die in sie verwoben wurden!
geschrieben: 2014
Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog
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