Cover-Bild Der rote Raum
Band 9 der Reihe "Die Kommissarinnen Nyström und Forss ermitteln"
(11)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 07.10.2021
  • ISBN: 9783462303179
Roman Voosen, Kerstin Signe Danielsson

Der rote Raum

Ein Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss
Das Herz ist ein einsamer Jäger.
Ein verschwundenes Herz. Ein ungewöhnlicher Stein. Ein Mörder, der sich in Luft auflöst. Zwei Fälle, die sich kreuzen, und zwei Kommissarinnen am Limit. Kurz nach Mittsommer bekommt es Kommissarin Ingrid Nyström in Småland mit einem obskuren Mordfall zu tun: Dem Toten, einem alleinstehenden Informatiker, wurde das Herz entnommen und durch einen seltenen Gesteinsbrocken ersetzt. Als die Ermittlungen Fahrt aufnehmen, zeigt sich, dass dem Opfer bereits früher furchtbare Dinge widerfahren sind. Um den Fall zu lösen, muss Nyström gegen alle inneren Widerstände in eine ihr fremde, dunkle Welt eintauchen. Gleichzeitig ermittelt ihre Kollegin Stina Forss in einem zweiten rätselhaften Verbrechen, ein sogenanntes Locked-room mystery, in dem der Mörder aus einem hermetisch abgeriegelten Raum spurlos verschwindet.
Während beide Kommissarinnen mit eigenen Dämonen ringen, bewegen sich die zwei Fälle mit zunehmender Geschwindigkeit aufeinander zu und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es weitere Todesopfer gibt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2022

Ungewöhnliche Fortsetzung

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Ich bin ein großer Fan der Serie und der Autoren, da sich die Bücher immer flüssig lesen lassen, die Geschichte spannend rübergebracht wird und am Ende des Tages keine Fragen ungeklärt bleiben.

Jetzt ...

Ich bin ein großer Fan der Serie und der Autoren, da sich die Bücher immer flüssig lesen lassen, die Geschichte spannend rübergebracht wird und am Ende des Tages keine Fragen ungeklärt bleiben.

Jetzt sind Stina und Hultin raus aus dem Team, ein neues Teammitglieder ist dabei, alle müssen sich neu finden. Vollkommen ungewohnt, da sich das Team in den letzten Fällen nie geändert hat.
Somit hat der Leser es diesmal mit zwei getrennten Fällen zu tun und es scheint absehbar, dass diese irgendetwas miteinander zu tun haben werden.

Zu Beginn gibt es eine kurze Zusammenfassung über die bisherigen Vorfälle. Das ist natürlich gut für die Erinnerung, denn man vergisst innerhalb eines Jahres leider sehr schnell, aber es ist sehr schlecht für Neueinsteiger, die das letzte Buch jetzt nicht mehr lesen müssen.

Neben den einzelnen Ermittlungssträngen gibt es diesmal Kapitel, die in kursiver Schrift dargestellt sind. Die darin geschilderten Geschehnisse konnte ich so gar nicht zuordnen konnte, was den Spannungsbogen nochmal in die Höhe getrieben hat. Dazu kam noch, dass ich auch nach der Hälfte des Buches keinen blassen Schimmer hatte, wer was angestellt/verbrochen hat. Erst kurz vor dem letzten Viertel kam eine Ahnung auf, wie zumindest die kursive Geschichte reinpassen könnte. Eventuell. Ganz vielleicht. Es war zum wahnsinnig werden.

Und auch diesmal sparen die Autoren mit sofortigen Erklärungen. So fällt den Ermittlern z.B. etwas ein oder auf. Die Autoren arbeiten an diesen Stellen meist nur mit Andeutungen. Man kann zwar die Verbindung zu dem Geschehnis herstellen, aber nicht erkennen, was genau der Ermittler nachträglich erkennt. Das erhöht natürlich wiederum den Spannungsbogen, aber es hinterlässt einen vollkommen hibbeligen Leser, der unbedingt wissen will, was genau da jetzt los ist.

Die Geschichte fand ich sehr gut, aber das Ende kam für mich zu abrupt und hat daher irgendwie ein unzufriedenes Gefühl hinterlassen. Deshalb – und nur deshalb – ziehe ich einen Stern ab.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Spannend und vielschichtig

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Er ist, gelinde gesagt, bizarr, der Anblick, der sich Kommissarin Ingrid Nyström bietet: In einem luxuriösen Wohngebäude wird der grotesk zugerichtete Leichnam eines alleinstehenden, zurückgezogen lebenden ...

Er ist, gelinde gesagt, bizarr, der Anblick, der sich Kommissarin Ingrid Nyström bietet: In einem luxuriösen Wohngebäude wird der grotesk zugerichtete Leichnam eines alleinstehenden, zurückgezogen lebenden Informatikers gefunden. Dem Mann wurde das Herz entnommen und an dessen Stelle ein Stück seltenen Gesteins nicht-irdischen Ursprungs in den Brustkorb gelegt. Wie sich bald herausstellt, entkamen er und sein Bruder als Kinder nur knapp dem erweiterten Suizid seiner Eltern. Hat sein Bruder, der von dem traumatischen Erlebnis schwere geistige und seelische Schäden davongetragen hat und nun als kauziger Einsiedler im heruntergekommenen Elternhaus lebt, etwas mit dem Mord zu tun?
Zur gleichen Zeit verschlägt es Stina Forss, die nach dem letzten gemeinsamen Fall mit Ingrid nach Stockholm gezogen ist, nach Kiruna. Ein ebenso unbeliebter wie brutaler Automechaniker ist tot in seiner Werkstatt aufgefunden worden, begraben unter einer zusammengebrochenen Hebebühne. Die Werkstatt war von innen abgeschlossen, alle Fenster zu, von Fremdeinwirkung keine Spur – allem Anschein nach ein Unfall – wäre da nicht die fehlende Leber des Toten.
Hängen die beiden Fälle zusammen? Läuft ein psychopathischer Serienkiller durchs mittsommerliche Schweden, der seinen – gar willkürlich ausgewählten? – Opfern die Organe entnimmt, um – ja, was eigentlich? – damit zu tun? Ingrid und Stina beginnen, fieberhaft zu ermitteln: erstmals ohne einander und überdies mit ihren eigenen inneren Dämonen kämpfend.

„Der rote Raum“ ist der neunte Band der Krimireihe um die beiden Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss – und, wie ich zugeben muss, mein erster. (Allerdings, so viel sei schon jetzt gesagt, nicht mein letzter!) Dem Autorenehepaar Voosen/Danielsson gelingt es vortrefflich, die kontrastreiche Atmosphäre zwischen dem sommerlichen, beschaulichen Småland einerseits und dem nordschwedischen Industriestandort Kiruna sowie den bizarren, verstörenden Begleitumständen der Mordfälle andererseits heraufzubeschwören, die in einem reizvollen Spannungsverhältnis zueinanderstehen. Zudem geben sie ihren Figuren den nötigen Raum, um ihren jeweiligen Charakter greifbar zu machen, ohne sich dabei in Details, Redundanzen oder Überflüssigem zu verlieren. Was mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen hat, war die Einbettung der Handlung in einen, nennen wir es, gesellschaftlich-schwedischen Zusammenhang: So wird Stina in Kiruna mit der Situation der Samen, ihrem geringen sozialen Status und den Vorurteilen und Diskriminierungen, denen sie sich oftmals ausgesetzt sehen, konfrontiert. Überhaupt wirkt der Roman in vielerlei Hinsicht sehr gut recherchiert, sodass ich neben der spannenden Story auch erstaunlich viele Denk- und Wissensimpulse erhielt, die übe reine gewöhnliche Krimilektüre weit hinausgehen. Mein einziger Wermutstropfen ist das Ende: Die Auflösung ist ohne jeden Zweifel überraschend und kreativ, wirkt dadurch aber leider auch etwas arg konstruiert. Nichtsdestotrotz bietet „Der rote Raum“ beste Krimiunterhaltung – und ich freue mich schon darauf, die übrigen Bände zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Hochspannung

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Ich äußere mich sehr selten nur zum Cover eines Buches oder einer Reihe, aber diese Reihen-Cover finde ich so gelungen und sie sind immer wieder ein kleines Kunstwerk. Aber die Hauptsache ist natürlich ...

Ich äußere mich sehr selten nur zum Cover eines Buches oder einer Reihe, aber diese Reihen-Cover finde ich so gelungen und sie sind immer wieder ein kleines Kunstwerk. Aber die Hauptsache ist natürlich der Inhalt und hier wird uns wieder eine sehr spannende Geschichte geboten. Dieses Mal wird an zwei Orten ermittelt, denn Stina ist versetzt worden, hoch in den Norden. Aber wir verfolgen die Fälle beider Polizistinnen und immer, wenn es an Spannung kaum noch auszuhalten ist, wird die Perspektive gewechselt. Aber neben den beklemmenden Fällen gibt es auch personell viele Änderungen und Einarbeitungen. Dieser Fall ist nicht so politisch wie der Letzte, aber dennoch wieder einmal hochspannend und die Reihe hat auch mit ihrem bereits 9. Band nichts an Attraktivität verloren.

Veröffentlicht am 13.10.2021

ein spannender 9.Band

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Die bisherigen Krimis des Autorenduos um Ingrid Nyström und Stina Forss waren ein Garant für spannende Lesestunden, und auch der neue, der tatsächlich schon 9.Band, steht dem in Nichts nach. Dabei war ...

Die bisherigen Krimis des Autorenduos um Ingrid Nyström und Stina Forss waren ein Garant für spannende Lesestunden, und auch der neue, der tatsächlich schon 9.Band, steht dem in Nichts nach. Dabei war ich zunächst skeptisch, wurde doch die Geschichte um Stina Forss und die Vergangenheit ihres Vaters, die sich von Anfang an durch alle Bände zog, beim letzten Mal aufgelöst, und Stina hat den Ort Växjö und ihre Kollegen dort verlassen.
Doch die Autoren haben dies gut gelöst, die beiden Hauptfiguren arbeiten nicht mehr zusammen, müssen aber jeweils sehr rätselhafte Fälle klären, bei denen Einzelheiten durchaus auf eine Verbindung hinweisen, während beide mit ihren eigenen inneren Dämonen aus der Vergangenheit kämpfen.
In Växjo wird ein Mann tot aufgefunden, dem nach dem Tod sein Herz entnommen wurde und durch ein seltenes Gestein ersetzt. Stina Forss muss in den Norden Schwedens nach Kiruna reisen und einen sogenannten Locked-Room-Fall lösen. Ein Unfall entpuppt sich als ein rätselhafter Mord, der mit alten Riten der Sami verknüpft sein könnte.
Im Gegensatz zu den früheren Bänden gibt es diesmal keinen historischen Kern in der Geschichte, dafür werden aktuelle gesellschaftliche Bezüge aufgegriffen und man erfährt einiges Interessantes über das Leben der Sami und die Probleme der Bevölkerung im Norden Schwedens. Bereits der Titel „Der rote Raum“ deutet auf erschreckende Einflüsse im Darknet hin.
Stina Forss bleibt sich selbst treu und gerät bei ihren unvermeidlichen Alleingängen in mehr als eine brenzlige Situation. Ingrid Nyström ist mit sich selbst noch nicht wieder im Reinen, kann sich aber auf ihre Truppe verlasen. Diese hat zudem Unterstützung bekommen durch eine junge neue Kollegin, die von Knutsson und Delgado hofiert wird, aber bald zeigen kann, was in ihr steckt.
Mir hat auch dieser neue Band wieder sehr gut gefallen, die parallelen Handlungsstränge erhöhen die Spannung. Einige kursiv gedruckte Szenen scheinen zunächst so gar nicht zum Rest zu passen, sorgen aber für Spekulationen und eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Lesen.
Die Figuren wirken im Großen und Ganzen authentisch, Stina Forss ist da ein Fall für sich, ist aber wichtig für die Balance in der Reihe. Die Handlung wirkt wie immer gut recherchiert, ist diesmal nicht ganz so komplex wie in einigen anderen Bänden, die Mischung hat mir aber wieder gut gefallen, die Hauptfiguren kommen als Persönlichkeiten nicht zu kurz, kleine Intermezzi lockern den Verlauf auf, die Fälle und ihre Lösung stehen aber immer im Vordergrund.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Typische Schweden-Krimi-Spannung

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Das Autorenduo Voosen/Danielson ist bei mir angesichts der Fülle an Schweden-Krimis irgendwie immer unter dem Radar gelaufen. Ihre Bücher habe ich zwar öfter mal gesehen – und durchaus auch einen 2. Blick ...

Das Autorenduo Voosen/Danielson ist bei mir angesichts der Fülle an Schweden-Krimis irgendwie immer unter dem Radar gelaufen. Ihre Bücher habe ich zwar öfter mal gesehen – und durchaus auch einen 2. Blick riskiert. „Der rote Raum“ ist aber tatsächlich der erste Krimi der Reihe, den ich jetzt gelesen habe. Es ist bereits der 9. Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss. Die beiden sind hier aufgrund vorangegangener Vorfälle allerdings kein Team mehr. Nyström ermittelt unter schweren Schuldgefühlen weiter in Südschweden, während es Forss nach Nordschweden verschlagen hat.
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Der Haupt-Handlungsstrang des Buches ist der Mord an einem alleinstehenden Informatiker, dem das Herz entnommen wurde. Gleichzeitig laufen Ermittlungen in einem zweiten rätselhaften Fall, bei dem der Täter aus einem abgeriegelten Raum entkommen ist. Dazwischen taucht immer wieder schlaglichtartig und in Kursivdruck die Geschichte der Freunde Sven und Mans auf, die auf einem Roadtrip durch Europa sind. Als Leser ahnt man, dass es zwischen den unterschiedlichen Ereignissen irgendwo Berührungspunkte geben muss. Voosen/Danielson schaffen es aber, den Leser wirklich bis kurz vor Schluss im Unklaren zu lassen.
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Als später Quereinsteiger in die Reihe, habe ich ein bisschen Anlauf gebraucht, bis ich die Konstellation der verschiedenen Ermittler untereinander sortiert hatte. Ein bisschen habe ich dabei die Position der Neuen in Nyströms Team eingenommen. Sara Hjalmarsson stößt zu der Truppe. Die Kollegen Knutsson und Delgado umgockeln die junge Dame gleichermaßen. Mit Scharfsinn und viel Eigeninitiative kann sie sich aber schnell Respekt verschaffen und behaupten Es geht sogar schon soweit, dass Nyström sich außen vor fühlt. Auf der anderen Seite steht Forss mit ihrem Kollegen Tannendal. Die beiden sind mir in diesem Band aber noch nicht so richtig nah gekommen. Ich kann nur erahnen, was Nyström und Forss vorher für ein starkes Duo waren. Die Autoren haben mir aber insgesamt genug Infos gegeben, um mich in die Geschichten einzufinden. Zwar ist deutlich geworden, dass mir einiges an Entwicklungen fehlt. Im Großen und Ganzen habe ich aber das Gefühl, die Grundstruktur erfasst zu haben. Vor allem Nyström wird in ihrem Denken und Handeln sehr intensiv beschrieben. In sie konnte ich mich deshalb schon richtig gut rein- und entsprechend auch mit ihr fühlen.
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Fazit: Voosen/Danielson haben meine Erwartungen an einen Schweden-Krimi erfüllt. Das typisch nordische Flair packt mich allein schon immer durch das konsequent durchgezogene Duzen der Personen untereinander – auch Fremden gegenüber. Das Buch ist nicht unbedingt herausragend, aber insgesamt doch von überdurchschnittlicher Qualität. Nyström hat mich gecatcht. Das Team, der Fall, die Ermittlungen – das war spannend und stimmig. Die Seite von Forss hat mich noch nicht so erreicht. Aber sicherlich lässt sich mit dem nächsten Buch nachholen.

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