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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2021

das Dilemma

Dein ist die Lüge
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Wahnsinn – schon der 12. Fall mit Linda Castillo und noch immer genau so spannend, wie der Erste. Ich habe alle Vorgänger-Bücher gelesen, allerdings kann man auch direkt mit diesem Buch quer einsteigen, ...

Wahnsinn – schon der 12. Fall mit Linda Castillo und noch immer genau so spannend, wie der Erste. Ich habe alle Vorgänger-Bücher gelesen, allerdings kann man auch direkt mit diesem Buch quer einsteigen, da der Ermittlungsfall in sich abgeschlossen ist und die Gesamtzusammenhänge gut erklärt werden. Dieses Mal ist Kate nicht nur als Ermittlerin, sondern auch privat sehr stark eingebunden, was sie in eine verzwickte Lage bringt, aber für mich als Leserin spannend ist. Wie auch in den Vorgänger-Kriminalromanen ist die Einsicht in die Welt der Amish interessant und bereichernd und diesmal aus Sicht eines ehemaligen Nachbarn und Jugendfreundes von Kate samt dessen Kindern. Kates ehemalige Freundin und Polizeikollegin Gina spielt eine Doppelrolle, auf der einen Seite die Gejagte, auf der anderen Seite hat sie auch ihre Geheimnisse und sie bringt Kate bewusst oder unbewusst in ein Dilemma, weil sie auf ihre Unterstützung hofft und angewiesen ist. Ob sich Kate für den korrekten Weg gegen ihre ehemalige Freundin oder für die Freundschaft entscheidet, möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Veröffentlicht am 04.11.2021

Veränderungen

Barbara stirbt nicht
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Der Roman erzählt in liebevoller, humorvoller Weise von einem Ehepaar, das ihre eigenen Rituale, Aufgabenverteilungen und Gewohnheiten hat, die dann von einem Tag auf den anderen aus dem Gleichgewicht ...

Der Roman erzählt in liebevoller, humorvoller Weise von einem Ehepaar, das ihre eigenen Rituale, Aufgabenverteilungen und Gewohnheiten hat, die dann von einem Tag auf den anderen aus dem Gleichgewicht geraten. Barbara erkrankt und wird dement, ihr Mann Walter will es lange Zeit nicht wahrhaben und glaubt, dass es nur eine kurze, vorübergehende Erkrankung ist. Zum ersten Mal sieht er sich gefordert, kümmert sich so gut er kann um den Haushalt und alle anderen Pflichten, die ansonsten immer seine Frau über hatte. Manche Szenen sind sehr humorvoll geschildert, z.B. dass Walter nicht einmal weiß, wie man einen guten Kaffee macht. Mit der Zeit wird er ehrgeizig und wagt sich auch an schwierigere Gerichte. Schön finde ich, dass sich Walter auch menschlich sehr stark verändert und sich nun vielmehr um das Soziale kümmern muss, das tut ihm sichtlich gut. Auch die Beziehung zu seinen erwachsenen Kindern verändert sich und nimmt eine neue Dynamik an. Ein ganz besonderes Highlight aber ist der Schluss, doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Die Szenen haben mich sehr berührt und einen sehr schönen Abschluss für den Roman ergeben.

Veröffentlicht am 04.11.2021

mit der Verantwortung wachsen

Die letzten Romantiker
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Das Buch beschreibt die enge Verbindung, die man in einer Familie empfindet, sehr gut – mit all ihren Vorteilen und Nachteilen. Interessant finde ich auch den Epochenwechsel innerhalb des Buches. Zu Beginn ...

Das Buch beschreibt die enge Verbindung, die man in einer Familie empfindet, sehr gut – mit all ihren Vorteilen und Nachteilen. Interessant finde ich auch den Epochenwechsel innerhalb des Buches. Zu Beginn sind die Kinder noch relativ jung und nach dem plötzlichen Tod des Vaters und der Depression der Mutter völlig sich selbst überlassen und versuchen, so gut es ihnen möglich ist, aufeinander zu schauen und füreinander da zu sein. Diese schwierige Zeit hat ein besonderes Band zwischen den Geschwistern geknüpft, das auch lange, nachdem alle das „Nest“ verlassen haben und inzwischen neue Partner, Freunde gefunden und Familien gegründet haben, noch immer hält. Tragödien schweißen die Kernfamilie wieder enger zusammen, das wird auch in diesem Roman noch einmal deutlich. Egal, wie lange man sich in der Zwischenzeit nicht gesehen hat oder wie weit man auseinander wohnt oder welchen Blödsinn man angestellt hat, wenn es hart auf hart kommt, ist die Familie wieder wie selbstverständlich füreinander da. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, loszulassen, wenn jemand keine Hilfe bekommen möchte, auch wenn man am liebsten alles für den anderen tun möchte und das Leben der anderen regeln möchte. Manche Situationen sind nur sehr schwer auszuhalten und manchmal gibt man mehr als man zurückbekommt.

Veröffentlicht am 15.06.2021

Fortsetzung der spannenden Spreewald-Serie

Verfehlt
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Meine Meinung zum Buch:
Nachdem ich schon alle Vorgänger-Bände der Spreewald-Krimiserie gelesen habe, wollte ich gerne wissen, wie sich die Charaktere in der Zwischenzeit weiterentwickelt haben und was ...

Meine Meinung zum Buch:
Nachdem ich schon alle Vorgänger-Bände der Spreewald-Krimiserie gelesen habe, wollte ich gerne wissen, wie sich die Charaktere in der Zwischenzeit weiterentwickelt haben und was sich verändert hat bzw. gleich geblieben ist. Klaudia hat einen Entwicklungssprung hinter sich, sie hat sich beruflich weitergebildet und ist eine Stufe in der Karriereleiter hochgeklettert. Den Respekt ihrer KollegInnen muss sie sich teilweise noch erarbeiten und selbst muss sie auch an Sicherheit gewinnen, aber ich finde, es steht ihr ganz gut. Der Fall war diesmal sehr spannend, vor allem die Verstrickung der Ausstellerfamilie in die Vergangenheit und der Bezug zum Spreewald ist eine interessante Idee und Bereicherung. Das Privatleben von Klaudia, Schiebschick (verletzungsbedingt) und ihren Freunden kommt in diesem Teil etwas kürzer als in den Vorgänger-Krimis, aber das Verhältnis war trotzdem noch recht ausgewogen.

Veröffentlicht am 15.06.2021

Der Roman wirkt noch länger nach

Der Verdacht
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Meine Meinung zum Buch:
„Der Verdacht“ liest sich nicht wie ein Roman, viel mehr wie ein Psychothriller. Als LeserIn ist es wirklich schwierig auszuhalten, stille/r BeobachterIn zu sein und abzuwarten, ...

Meine Meinung zum Buch:
„Der Verdacht“ liest sich nicht wie ein Roman, viel mehr wie ein Psychothriller. Als LeserIn ist es wirklich schwierig auszuhalten, stille/r BeobachterIn zu sein und abzuwarten, was passiert, denn dass es kein gutes Ende nehmen wird, das ist über das gesamte Buch hindurch spürbar. Genau mit diesem Faktor spielt auch die Autorin und hält uns somit ständig auf Spannung, eine wirkliche Zerreisprobe. Blythe hat es nicht einfach, sie kann sich in ihrer Situation auch nicht anders helfen, das Umfeld sieht weg oder will nichts bemerkt haben – auch in der heutigen Zeit wäre dies kein ungewöhnliches Verhalten von entfernten Bekannten oder Nachbarn. Auf der einen Seite möchte man sich nicht unbedingt einmischen, auf der anderen Seite weiß man auch gar nicht wie und im Endeffekt hätte man vielleicht doch gerne etwas unternommen. Genau so geht es Blythes Schwiegermutter auch. Sie wählt dann doch, den für sie einfacheren Weg und hält sich aus der Sache heraus.


Mein Fazit:
Das Buch beschäftigte mich auch nach dem Lesen noch eine ganze Weile. Es spiegelt auf der einen Seite, die eingeschränkte Sicht- und Handlungsweise von Blythe, die keine anderen Lösungsansätze kennt und der auch niemand Hilfe und Unterstützung anbietet und auf der anderen Seite auch die Haltung der Gesellschaft, das Umfeld schaut weg, geht den einfachen Weg und hält sich aus der Sache heraus.