Fesselnde Reise in eine unbekannte Welt
Dieses Sachbuch liest sich wie ein Roman. In zwei Handlungssträngen erzählt der Journalist Charlie English die Geschichte von der Entdeckung der sagenumwobenen Stadt Timbuktu in Westafrika (im heutige ...
Dieses Sachbuch liest sich wie ein Roman. In zwei Handlungssträngen erzählt der Journalist Charlie English die Geschichte von der Entdeckung der sagenumwobenen Stadt Timbuktu in Westafrika (im heutige Mali) bis hin zur Rettung von unschätzbarem Kulturgut vor dem zerstörerischen Furor des Islamischen Staates im Jahr 2012.
Man schreibt das Jahr 1826 und der Schotte Alexander Gordon Lainig erreicht als erster Europäer nachweislich Timbuktu. Da er wenig später ermordet wird, sind seine Aufzeichnungen verschollen. Der nächste Forscher hat ein wenig mehr Glück, allerdings scheinen seine Berichte nicht dem erhofften „El Dorado“ zu entsprechen, denn der Reichtum der Stadt besteht vor allem aus Schriftrollen und Pergamenten. Kurze Zeit später wird Timbuktu und das Land ringsherum zum Spielball der Kolonialmächte England und Frankreich.
Im Jahr 2012 erfährt Charlie English, Redakteur der britischen Zeitung „Guardian“, dass Timbuktu von den Horden des Islamischen Staates eingenommen worden ist, und der Bestand der wertvollen Bibliotheken ist in akuter Gefahr vernichtet zu werden. Beinahe gleichzeitig hört er, dass beherzte Bibliothekare Teile der einzigartigen Sammlungen und wertvollen Manuskripte mit List und unter Todesgefahr gerettet haben.
Meine Meinung:
Das Buch liest sich spannender als so mancher Krimi. Dennoch ist eine gewisse Aufmerksamkeit erforderlich. Die vielen arabisch-afrikanischen Namen bedürfen eines genauen Lesens. In drei Teilen, die in mehrere Kapitel unterteilt sind, erzählt der Autor von den Anfängen der Afrikaforscher bis hin zur Mythenbildung im Jahre 2015.
Der Schreibstil ist zwar sachlich, anschaulich und dennoch mitreißend. Man kann förmlich den Saharasand unter den Füßen knirschen spüren und das Geschrei der Angreifer hören.
Schon der Titel und das Cover machen neugierig. Die Fotos, Skizzen und Landkarten des antiken bzw. neuzeitlichen Timbuktu bereichern das Buch ungemein. Ich habe zwar nur die eBook-Version gelesen. Doch auch hier sind die Kostbarkeiten, die Manuskripte sichtbar.
In Anhang gibt es ausführliche Anmerkungen und zahlreiche Quellenangaben, die interessierte Leser tiefer in die geheimnisvolle Stadt eintauchen lassen.
Fazit:
Ein penibel recherchierte Geschichte, die bestens informiert und fesselnd geschrieben ist. Gerne gebe ich hierfür 5 Sterne und eine Leseempfehlung.