Ungewöhnlich und faszinierend
Herz des TodesDieses Buch ist wahrlich anders und hebt sich von der Masse ab.
Der Stil der Autorin ist sehr eigenständig. Es ist nicht der übliche "ich fliege in wenigen Sekunden über eine Seite" Schreibstil, sondern ...
Dieses Buch ist wahrlich anders und hebt sich von der Masse ab.
Der Stil der Autorin ist sehr eigenständig. Es ist nicht der übliche "ich fliege in wenigen Sekunden über eine Seite" Schreibstil, sondern ein Stil der den Leser dazu bringt sich Zeit zu nehmen. Aber auf eine angenehme Art und Weise. Das passiert nicht durch lange verschachtelte Sätze, sondern durch das World Building, die Wortwahl und den gesamten Ausdruck.
Das Worldbuilding war hier nicht extrem ausschweifend, aber trotzdem gut genug ausgebaut, dass man jederzeit ein gutes Bild der Moorstadt Jui vor Augen hatte. Außerdem machten eingesponnene Speisen oder Lebewesen die Geschichte und die Welt noch sehr viel lebendiger. So hat man das Gefühl den Moorapfelkuchen riechen zu können, oder mit den unsterblichen Serenikahühnern um die Wette zu laufen und ihre schillernden Federn zu bewundern.
Die Charaktere sind gelungen aufgebaut und haben eine tolle Entwicklung durchgemacht. Man schloss sowohl die Nebencharaktere - wie die Hexe Kalinika - oder das Meckerchen - eine Pflanze mit ziemlich strammer Wortwahl - ins Herz, als auch die Protagonistin Aru. Der Tod in seiner Form, hat wohl die spannendste Entwicklung und verändert die Gefühle beim Lesen immer mal wieder von der einen Richtung in die Andere. Mal ist er der witzige Trunkenbold, der einen beinahe vergessen lässt, welche Rolle er spielt und ein anderes Mal wütet er düster und zerrissen durch sein Zuhause. Auch Aru entwickelt sich von einem jungen Mädchen zu einer jungen Frau und man spürt, wie sie erwachsen wird. Beide sind einerseits verbunden und doch wieder so unterschiedlich, während sie unter ähnlichen Familienverhältnissen groß geworden sind und ihr Leid teilen können.
Die gesamte Handlung war spannend erzählt und gleichzeitig konnte man gut in ihr versinken.
"Herz des Todes" ist definitiv anders und einzigartig. Man muss ich darauf einlassen, offen für Neues sein und sollte sich Zeit lassen und nicht denken, dass dies ein Fantasyroman für nebenbei ist, durch den man in drei Stunden durchrauscht. Trotzdem kann ich eine große Empfehlung für ein wunderbares, einzigartiges Buch aussprechen. Traut euch!