Cover-Bild Mit jedem Jahr
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 310
  • Ersterscheinung: 26.03.2017
  • ISBN: 9783458176992
Simon Van Booy

Mit jedem Jahr

Roman
Claudia Feldmann (Übersetzer)

Ein berührender Roman darüber, wie man den einen Menschen findet, für den man bereit ist, sich einer der größten Herausforderungen zu stellen: sich selbst zu ändern.

Ein kleines Mädchen, das seine Eltern zu früh verloren hat. Ein Mann, gebrandmarkt vom Leben und zurückgezogen. Als Jason seine Nichte Harvey bei sich aufnimmt, wissen beide nicht, wie ihr Alltag zu zweit aussehen wird. Doch die Freude, die mit dem Mädchen einkehrt, lässt Jason ahnen, dass er seinem Leben vielleicht doch eine Wendung geben kann – gemeinsam mit Harvey.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2018

Berührend und inspirierend

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"Mit jedem Jahr" von Simon Van Booy erzählt wie zwei Menschen, Onkel Jason und die kleine Harvey zu einer Familie werden, nachdem Harveys Eltern tödlich verunglücken.

Das Cover fällt sofort auf: Ein kleines ...

"Mit jedem Jahr" von Simon Van Booy erzählt wie zwei Menschen, Onkel Jason und die kleine Harvey zu einer Familie werden, nachdem Harveys Eltern tödlich verunglücken.

Das Cover fällt sofort auf: Ein kleines Mädchen und ein Erwachsener halten Hände. Die Hände stehen dabei im Mittelpunkt. Dies weißt hervorragend auf die Thematik des Buches hin: Zwei Menschen finden zueinander, unterstützen sich gegenseitig und verändern sich zum Besseren.

Gut gefallen hat mir das Spiel mit Perspektiven und Zeiten, das ich sehr gelungen fand. Das hat den Roman durchaus interessanter gemacht, als wenn alles chronologisch aus einer Sicht erzählt worden wäre.

Alles in allem eine rührende Geschichte mit einer wundervollen Charakterentwicklung.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Berührend

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Die Geschichte klingt lt. Klappentext erst mal recht dramatisch, was sie unzweifelhaft auch ist: Kleines Mädchen verliert beide Eltern durch einen Unfall und wird vom Bruder des Vaters, dem schwarzen Schaf ...

Die Geschichte klingt lt. Klappentext erst mal recht dramatisch, was sie unzweifelhaft auch ist: Kleines Mädchen verliert beide Eltern durch einen Unfall und wird vom Bruder des Vaters, dem schwarzen Schaf der Familie, aufgenommen.
Simon Van Booy hätte jetzt voll auf die Tränendrüse drücken können. Hat er aber nicht und genau das ist es, was dieses Buch zu etwas besonderem macht. In schlichten Worten erzählt und Simon Van Booy von Harvey und Jason. In Rückblenden wird durch kleine Begebenheiten erzählt, wie die beiden zusammenwachsen und für Harvey aus Jason Dad geworden ist. Diese Erinnerungen sind sehr authentisch dargestellt, denn jeder Mensch hat seine eigene Realität und Wahrnehmung. Was sich bei Harvey als wertvolle Erinnerung eingebrannt hat, hatte Jason komplett vergessen und umgekehrt.
Das Buch erzählt vom Leben in seiner reinsten Form und ist gerade deshalb so spannend und berührend. Absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 30.04.2017

Eine wunderschöne Geschichte über die Liebe zwischen Vater und Tochter!

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Auf das Buch aufmerksam gemacht hat mich das schöne Cover, das auch den Inhalt des Buches sehr gut wiederspiegelt. Mir gefallen Geschichten, in denen der Vater eine tragende Rolle spielt oft sehr gut und ...

Auf das Buch aufmerksam gemacht hat mich das schöne Cover, das auch den Inhalt des Buches sehr gut wiederspiegelt. Mir gefallen Geschichten, in denen der Vater eine tragende Rolle spielt oft sehr gut und so habe ich mir das neue Buch von Simon Van Booy genauer angeschaut. Zudem habe ich in letzter Zeit nur sehr gute Bücher aus dem Suhrkamp/Insel Verlag gelesen und wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Die Geschichte beginnt damit, dass wir die kleine Harvey und ihre Eltern kennenlernen. Auch zu Jason, Harveys Onkel und späteren Adoptivvater erfahren wir schon einige Details. Den Schreibstil fand ich an dieser Stelle zu Anfang etwas befremdlich, da mir die Ausdrucksweise und die Wortwahl etwas plump vorkamen. Allerdings wird einem schnell klar, dass wir aus der Sicht eines Kindes lesen und so war dieses Stilmittel passend gewählt. Wem also die Leseprobe aufgrund des anfänglichen Schreibstils nicht gefällt, der sollte sich davon nicht abschrecken lassen, denn der Schreibstil wird schnell besser und außerdem würde man eine wunderbare Geschichte verpassen!
Die Geschichte geht damit weiter, dass Harveys Eltern durch einen tragischen Autounfall ums Leben kommen. Da Harvey keine weiteren Verwandten hat, außer ihrem Onkel Jason kommt sie zunächst zu einer Pflegefamilie. Die engagierte und hartnäckige Sozialarbeiterin Wanda erfährt von Harvey, dass sie einen Onkel hat und so macht sie sich auf die Suche nach Jason. Jason hat nämlich seit seinem 19. Lebensjahr keinen Kontakt mehr zu seinem Bruder Steven, Harveys Vater, gehabt und ihm war dadurch auch nicht bekannt, dass er eine Nichte hat. Jason ist ein ehemaliger Knacki und wohnt in einer ärmlichen Gegend und hat allgemein wenige häusliche Qualitäten. Als Wanda ihm vorschlägt sich um Harvey zu kümmern lehnt er ab, da er sich vollkommen für ungeeignet hält. Als er Harvey allerdings kennenlernt und Wanda immer wieder mit ihr bei Jason zu Besuch kommt, schließt er sie in sein Herz und schafft es mit einigen Mühen das Sorgerecht zu erhalten. Ab hier verfolgen wir, wie sich Jason und Harvey zusammenraufen und wie sie gemeinsam ihr Leben meistern.
Es hat mir sehr gefallen, wie Simon Van Booy die wachsende Zuneigung zwischen Vater und Tochter in eine Geschichte verpackt hat. Besonders die verschiedenen Erzählstränge fand ich sehr gelungen. Insgesamt lesen wir drei Erzählstränge. In dem ersten Strang ist Harvey bereits Erwachsen und arbeitet in Paris. Da sie Flugmeilen gesammelt hat, lädt sie ihren Vater ein sie zu besuchen, da auch noch der Vatertag vor der Tür steht. Sie hat im eine Box mit mehreren kleinen Geschenken zusammengestellt und bittet ihren Vater jeden Tag ein kleines Geschenk zu öffnen. Jedes dieser Geschenke ist ein Hinweis auf ein besonderes Ereignis in Harveys und Jasons Vergangenheit. Und genau dann springen wir in die Vergangenheit zurück und erleben dieses besondere Ereignis und welche Rolle das Geschenk darin gespielt hat. Zudem springen wir auch noch weiter in die Vergangenheit zurück und erfahren wie Jasons Kindheit verlaufen ist und wie er zu dem Menschen geworden ist, der er ist. Besonders gut fand ich das Zusammenspiel der drei Erzählstränge.
Jason und Harvey fand ich ganz wunderbar ausgearbeitet. Jason ist zunächst ein mürrischer, aber nicht unsympathischer Mann. Er gibt sich viel Mühe mit Harvey und opfert einiges um für sie da zu sein. Er legt viele seiner negativen Eigenschaften ab, wie z.B. das Trinken und Rauchen und auch seine Wutausbrüche lernt er besser zu kontrollieren. Harvey lernen wir als als kleines ca. 6jähriges Mädchen kennen und erleben ihre Jugendzeit mit. Anhand der Schreibweise des Autors und wie Harvey sich ausdrückt, können wir ihr Alter ableiten ohne, dass es genannt wird. Harvey hat mit den selben Problemen zu kämpfen, wie viele andere Kinder/Jugendliche auch und Jason tut alles um ihr zu helfen. Zwischen Jason und Harvey gab es viele schöne Momente, die mir sehr ans Herz gingen, ohne jemals kitschig oder schmalzig rüberzukommen. Das Ende hat mich dann auch noch umgehauen und ich habe das Buch sehr zufrieden und und mit einem Seufzen zugeklappt. Den Autor werde ich auf jedem Fall im Auge behalten und mir seine anderen Bücher anschauen!

Veröffentlicht am 29.04.2017

Mit jedem Jahr

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Dieses Buch hat mehr Tiefgang als ich es vermutet hätte, konnte mich oftmals überraschen und ist mir wirklich sehr ans Herz gegangen. Zunächst wollte ich eigentlich nur einmal kurz in die Geschichte hinein ...

Dieses Buch hat mehr Tiefgang als ich es vermutet hätte, konnte mich oftmals überraschen und ist mir wirklich sehr ans Herz gegangen. Zunächst wollte ich eigentlich nur einmal kurz in die Geschichte hinein lesen, ein paar Seiten vielleicht. Doch was ich dann gelesen habe, hat mich derart in seinen Bann gezogen, so sehr gefesselt, dass ich erst aufhören konnte als das Buch zu Ende gelesen war.
Der Fokus liegt im Wesentlichen auf Jason und Harvey, weitere Figuren kommen nur am Rande vor, es dreht sich wirklich alles um die beiden, ihre Beziehung zueinander und was sie alles gemeinsam erlebt haben.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven. Zum einen begleiten wir Harvey durch ihre Kindheit, den Tod ihrer Eltern und lernen nach und nach Jason und ihr neues gemeinsames Zuhause kennen. Auf der anderen Seite erleben wir die Erwachsene Harvey, welche gemeinsam mit Jason einen Blick in die Vergangenheit wirft und in Erinnerungen schwelgt. Mir hat der Wechsel der beiden Zeitspannen sehr gut gefallen, da man so einen direkten Vergleich hat, wie die Figuren sich im Laufe der Jahre verändert und weiter entwickelt haben.
Die Geschichte hat mich wirklich sehr berührt und vor allem auch beeindruckt. Zwei Menschen, die einander völlig fremd sind, werden zusammengeführt und müssen versuchen aus der für sie zunächst sehr ungewohnten und teils schwierigen Situation, das Beste zu machen. Besonders Jason macht eine wirklich erstaunliche Wandlung durch und ich habe ihm immer mehr in mein Herz geschlossen.
Nach und nach erhält man immer mehr Details über die gemeinsame Zeit der beiden, wie Jason Harvey durch ihre Kindheit begleitet und welchen Problemen sie sich gemeinsam gestellt haben. Teilweise hatte ich Tränen in den Augen und einen dicken Kloß im Hals, doch es gab auch viele Momente in denen ich mit den beiden gelacht und mich für sie gefreut habe. Ein wirklich gelungener Roman!

Veröffentlicht am 21.04.2017

Mit jedem Jahr - sehr berührend

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Jason ist tätowiert, hat seine Aggressionen​ nur schwer im Griff und ist vorbestraft. Er ist also offensichtlich nicht als Vater geeignet. Als sein Bruder und dessen Frau tödlich verunglücken, hinterlassen ...

Jason ist tätowiert, hat seine Aggressionen​ nur schwer im Griff und ist vorbestraft. Er ist also offensichtlich nicht als Vater geeignet. Als sein Bruder und dessen Frau tödlich verunglücken, hinterlassen sie ihre kleine Tochter Harvey. Jason ist bereit, Harvey als seine Tochter anzunehmen und ihr ein Zuhause zu geben. Sie gewöhnen sich aneinander, erleben den Alltag miteinander und bauen mit jedem Jahr eine immer stärkere Bindung zueinander auf. Jasons Dämonen seiner Vergangenheit werden Stück für Stück vertrieben und er erfährt, was es bedeutet, eine Familie zu haben.

Dieses Buch hat mich echt beeindruckt. Von Beginn an war ich neugierig und gespannt, wie Jason und Harvey zu einer Familie werden und was sie erleben. Ich konnte das Buch nicht beiseitelegen, sondern musste es unbedingt in einem Rutsch lesen.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Harvey ist ein tapferes kleines Mädchen, das den Verlust ihrer Eltern überwinden muss. Bei ihrem Onkel Jason fühlt sie sich sofort wohl, so dass Wanda, die zuständige Mitarbeiterin des Sozialamtes​, alle Hebel in Bewegung setzt, dass sie bei ihm bleiben kann.
Jason war mein Lieblingscharakter. Im Grunde ist er ein wunderbarer Mensch, der sich für die Menschen einsetzt, die ihm was bedeuten. Dass er so aggressiv ist und aufgrund dessen auch im Gefängnis war, hängt mit seiner Vergangenheit zusammen. Und die ist wahrlich nicht leicht gewesen. Ich fand es unglaublich berührend zu lesen, wie Harvey sich in sein Herz geschlichen hat. Sie schafft es, dass er erkennt, was im Leben wichtig ist.
Der Aufbau der Geschichte gefiel mir sehr gut. Man liest im Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Heute, zwanzig Jahre später, schenkt Harvey Jason einen Vatertagskarton mit mehreren Erinnerungsstücken drin. Durch diese gibt es dann immer wieder Rückblicke in das gemeinsame Leben der beiden, zum Beispiel wie sie gemeinsam den Vorgarten bepflanzen, Harveys ersten Schultag meistern oder die erste Grippe überstehen. Ich fand diese Erinnerungen unglaublich toll beschrieben, in keinster Weise kitschig, sondern eben auch mit den Problemen, die sie dabei hatten. Ich habe aber stets gespürt, wie viel die beiden sich bedeuten.

Eine sehr berührende Geschichte, unsentimental und ehrlich erzählt. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und vergebe fünf Sterne.