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Veröffentlicht am 13.01.2022

Düster und spannend

Der rote Raum
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"𝘿𝙚𝙧 𝙧𝙤𝙩𝙚 𝙍𝙖𝙪𝙢", neuester Krimi des erfolgreichen Ehepaar ᴠᴏᴏsᴇɴ/ᴅᴀɴɪᴇʟssᴏɴ, erschienen Ende 2021 im KiWi-Verlag


Es ist der 9. Band der Reihe und wieder einmal hat mich das Autorenpaar packen können, ...

"𝘿𝙚𝙧 𝙧𝙤𝙩𝙚 𝙍𝙖𝙪𝙢", neuester Krimi des erfolgreichen Ehepaar ᴠᴏᴏsᴇɴ/ᴅᴀɴɪᴇʟssᴏɴ, erschienen Ende 2021 im KiWi-Verlag


Es ist der 9. Band der Reihe und wieder einmal hat mich das Autorenpaar packen können, mich richtig gefesselt und unter Spannung gehalten. Gerade im finalen Showdown musste ich doch Mal kurz Innehalten und meine Nerven erst einmal beruhigen.

Ich liebe diese Reihe um Ingrid Nyström und Stina Forss. Die vielen kriminalistischen Spuren, die verfolgt werden, die Kleinarbeit an Recherchen, die Spurensuche in alle möglichen Richtungen werden spannend und unterhaltsam erzählt, so dass man sich mitten im Geschehen fühlt. Die ausgeklügelten Morde und die verschiedenen Erzählstränge mit passenden Cliffhängen beim Wechsel, erhöhen den Spannungslevel. Vor allem die mir inzwischen gut vertrauten Kommissare tragen mit ihren eigenen, inneren Kämpfen dazu bei, dass die Figuren Kanten und Konturen haben.

Stina Forss, die nicht mehr in Vaxjö arbeitet, sondern beim Reichskriminalamt, wird nach Kiruna in Nordschweden entsandt, um ein mysteriösen Locked-Room-Mord aufzuklären. In Vaxjö ermittelt das Team in einem Mordfall, bei dem dem Opfer nach dem Erschießen das Herz entnommen wurde. Beide Fälle sind spannend, ungewöhnlich und verlangen von den Ermittlern einiges an Kopf- und Denkarbeit ab. Die Fällen sind unabhängig voneinander, dennoch bewegen sich die Ermittlungen nach und nach immer mehr aufeinander zu, was als Leser faszinierend zu beobachten ist.

In Ingrid Nyströms Team ermittelt die neue Kollegin Sara Hjalmarsson, die junge Berufsanfängerin hat nicht nur brillante Ideen und Denkanstöße, sondern ist außerdem auch äußerst hübsch, was einiges an Unruhe unter ihren männlichen Kollegen auslöst. Der neue Kopf im neuen Team bringt frischen Wind rein, hat gute Ideen und gerade nach der - was sie betrifft - kleinen Überraschung am Ende, freue ich mich auf den nächsten Krimi noch mehr.

𝗪𝗶𝗲𝗱𝗲𝗿 𝗲𝗶𝗻𝗺𝗮𝗹 𝗲𝗶𝗻 𝘀𝗲𝗵𝗿 𝗲𝗺𝗽𝗳𝗲𝗵𝗹𝗲𝗻𝘀𝘄𝗲𝗿𝘁𝗲𝗿 𝗞𝗿𝗶𝗺𝗶𝗻𝗮𝗹𝗳𝗮𝗹𝗹 𝗮𝘂𝘀 𝗦𝗰𝗵𝘄𝗲𝗱𝗲𝗻👍

düster- überraschend-gelungen und sehr empfehlenswert

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Einstimmung auf Weihnachten

Ein Weihnachtslicht für dich
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Ich freue mich schon auf die Adventszeit, auf Lichter in den Fenstern und Gärten, auf Kerzenschein und Plätzchenzeit, aber auch auf besinnliche Abendstunden zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit, nicht ...

Ich freue mich schon auf die Adventszeit, auf Lichter in den Fenstern und Gärten, auf Kerzenschein und Plätzchenzeit, aber auch auf besinnliche Abendstunden zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit, nicht umsonst ist die Adventszeit ja auch eine Vorbereitungs- oder Einstimmungszeit. Gerade richtig auch für kurze Geschichten, Gedichte oder Gedanken, die hier von Verena Keil zusammengetragen wurden, um auf den hinzuweisen, um den es an Weihnachten geht: Jesus. Die Texte stammen von verschiedenen Autoren, u.a. Elisabeth Büchle, Thomas Franke, Max Lucado, Elisabeth Mittelstädt, um nur ein paar zu nennen. Erschienen ist es im Gerth Medien Verlag.

So unterschiedlich die Geschichten oder Gedichte auch sind, sie bezaubern, unterhalten, bringen einem zum Innehalten, Nachdenken, auch Mal zum Schmunzeln, aber vor allem wollen sie Hoffnung schenken. Eine der Geschichten heißt passenderweise "𝒲𝒾ℯ ℯ𝒾𝓃ℯ 𝒮𝒸𝒽𝒶𝒸𝒽𝓉ℯ𝓁 𝒫𝓇𝒶𝓁𝒾𝓃ℯ𝓃" und so ist auch dieses Büchlein eine Packung Pralinen, die man nach und nach und mit Genuß genießen kann.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Fesselnder Krimi

Nachttod
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Nach 16 Jahren kehrt Hanna auf die Insel Öland zurück, dorthin, wo sie aufgewachsen ist und von wo sie mit 18 Jahren nach Stockholm geflüchtet war. Damals hatte ihr Vater hier einen grausamen Mord begangen, ...

Nach 16 Jahren kehrt Hanna auf die Insel Öland zurück, dorthin, wo sie aufgewachsen ist und von wo sie mit 18 Jahren nach Stockholm geflüchtet war. Damals hatte ihr Vater hier einen grausamen Mord begangen, nun ist er tot und Hanna inzwischen Kriminalpolizistin. Die Rückkehr nach so vielen Jahren fällt ihr nicht leicht, und obwohl es schnell zu Anfeindungen kommt, hat sie für sich beschlossen, dass sie mit ihre Vergangenheit abschließen und sich dieser stellen muss, um eine lebenswerte Zukunft zu haben. Kaum hat sie ihre neue Stelle angetreten, wird ein toter Teenager gefunden. Joel war ausgerechnet der Sohn ihrer einstigen besten Freundin Rebecka.

Der Krimi hat mich vor allem mit seiner atmosphärischen Spannung gefesselt. Abwechselnd erleben wir aus Hannas und Rebeckas Sicht die Entwicklung mit, parallel läuft in Einschüben Rückblicke des letzten Tages aus Joels Sicht. Die abwechselnden Sichtweisen erhöhen den Spannungsfaktor, aber bringt auch die notwendige Nähe zu den Protagonisten. Deren Gefühlswelt wird dabei sehr tief ausgearbeitet, alles, von Trauer, Ängste und Wut, aber auch deren innere Kämpfe mit Vergangenheit oder Gegnwart, zudem sind die Handlungen packend und vor allem authentisch beschrieben. Beim Lesen meint man, dass man einem Film vor Augen hat, man kann sich die Personen sehr gut vorstellen und man kann vor allem mitraten. Lange bleibt es im Dunklen, wer oder warum Joel sterben musste. Viele Spuren müssen von Hanna und ihren Kollegen verfolgt werden, so bleibt es lange rätselhaft und dadurch sehr spannend. MIt dem Ende hatte ich wahrhaftig nicht gerechnet, es war noch einmal sehr emotional, so dass man noch eine Weile darüber nachdenkt. Ein Krimi, der zu Recht in Schweden ein Bestseller wurde.

Dies ist der erste Band der schwedischen Autorin Johanna Mo, der zweite Band mit einem neuen Kriminalfall erscheint im März 2022. Dann wird es auch weitergehen mit Hannas persönlichem Fall. Freue mich schon sehr darauf.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

eine aufwühlende Geschichte

Wenn ich wiederkomme
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Es sind die besondern Themen, aber auch die Erzählweise des Autors, die einen die Figuren seiner Romane so nahe bringt, dass man in ihre Haut schlüpfen und mitfühlen kann. Gerade die authentischen Hintergründe ...

Es sind die besondern Themen, aber auch die Erzählweise des Autors, die einen die Figuren seiner Romane so nahe bringt, dass man in ihre Haut schlüpfen und mitfühlen kann. Gerade die authentischen Hintergründe machen auch diesen Roman wieder zu einer sehr bewegenden Geschichte.

Daniela ist eine von vielen rumänischen Müttern, die, weil sie in ihrem Heimatland zu wenig verdienen und die Familie ernähren müssen, sich auf den Weg nach Italien macht, um dort als Pflegekraft in einem Privathaushalt zu arbeiten. Sie kümmert sich Tag und Nacht, 7 Tage die Woche. Das Geld, das sie verdient, schickt sie nach Hause zu ihrem Ehemann, damit die Kinder Angelica und Manuel auf besehere Schulen gehen können. Doch auch Filip, ihr Mann, macht sich aus dem Staub und so muss die ältere Tochter früh die Verantwortung für ihren Bruder übernehmen. Was bleibt von einer Familie, wie empfinden sie, was denken sie, was bedeutet diese Trennung für jeden einzelnen und kann man jemals wieder zusammenfinden? Was bedeutet es auch für Daniela alleine im Ausland unter solchen Bedingungen zu arbeiten? Als nach jahrelanger (nur durch kurze Besuche unterbrochene) Abwesenheit Manuel etwas zustößt, kehrt Daniela zurück. Als Leser können wir in ihre Gedanken und ihre Erlebnisse eintauchen, genau wie vorher in Manuels Sichtweise und abschließend in Angelicas Gefühle.

Balzano schafft es, dass man in jede einzelne der drei Figuren schlüpfen kann, in die der Mutter und es Sohnes etwas mehr, aber gerade die Sicht aus der einzelnen Familienmitgliedern schafft dieses besonders bedrückende Bild. Wir sehen hier im Westen die Pflegekräfte, die aus dem Osten angeheuert werden, damit sie eine 1-1 Pflege möglich machen. Viele Menschen sind darauf angewiesen, weil die familäre Unterstützung nicht mehr klappt, nicht möglich ist, aus allen möglichen Gründen. Aber wie viele der angheuerten Kräfte haben aus ihrer Not heraus so gehandelt, dass sie nicht nur hier arbeiten, sondern ihre Familie, ihre Kinder, ihre Liebsten (zeitweise) zurück lassen müssen. Was heißt das für alle Beteiligten ? Marco Balzano hat wieder einmal seinen Finger auf eine Wunde gelegt, die oft - zu oft- einfach nur abgedeckt wird. Es ist eine ruhige Geschichte, eine, die sich erst nach und nach in all ihren Facetten zeigt, die eine Weile braucht, bis man versteht, aber dann umso mehr.

Mein Fazit:

Eine sehr aufwühlende und nachdenklich stimmende Geschichte, die einen noch lange beschäftigt.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Es geht unter die Haut

Die vier Winde
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Puh, was für ein Roman. Es beginnt eigentlich ganz undramatisch, dennoch, auch schon der Anfang weckte Emotionen, doch das war nichts zudem, was im Laufe der Geschichte noch alles geschah. Es ging unter ...

Puh, was für ein Roman. Es beginnt eigentlich ganz undramatisch, dennoch, auch schon der Anfang weckte Emotionen, doch das war nichts zudem, was im Laufe der Geschichte noch alles geschah. Es ging unter die Haut, fesselte, berührte, brachte das Gedankenkarussell mächtig zum Drehen. Der Roman ist wahrhaftig keine leichte Kost. Die Personen sind fiktiv, doch die Geschichte dahinter ist real und war mir bislang unbekannt. Erzählt wird das Leben einer Farmer-Familie aus Texas in den 1930er Jahren und die einsetztende masssive Flüchtlingswelle nach Kalifornien. Es geht ums Überleben bei katastrophalen Bedingungen, um Ausbeutung, Unterdrückung, aber auch um Mut und Kampfgeist, um Nächstenliebe, Mutterliebe und um den Überlebenswillen, der einem Kraft schenkt, wo es kaum noch möglich erscheint. Es ist kein heiteres Buch, es ist keines mit großem Spannungsbogen, es hat über 500 Seiten und dennoch, man kann es kaum aus der Hand legen. Auch nach dem zuklappen muss man schlucken, das ganze Gelesene verdauen. Man muss selbst auch nervernstark sein, denn Kristin Hannahs Erzählstil lässt einem die vorherrschenden Bedingungen bildhaft vor Augen erstehen.

Man fühlt mit den Protagonisten, besonders mit Elsa, die sich im Laufe des Romans sehr entwickelt. Kristin Hannah hat es wieder mal geschafft, Geschichte lebendig zu machen und den namenlosen Figuren dieser Zeit ein Gesicht zu geben. Ein Buch, das nachhallt und
bei dem ich noch mehr darüber erfahren möchte. Ich habe mir von John Steinbeck "Stürmische Ernte" besorgt, ein Roman mit gleicher Thematik. Am Ende von Kristin Hannahs Roman hätte ich mir im Nachwort noch ein paar mehr Infos zum Fortgang gewünscht, aber das ist mein einziger Kritikpunkt.

𝑰𝒏𝒉𝒂𝒍𝒕
Anfang der 1930er Jahre herrscht westlich der Rocky Mountains eine langanhaltende Dürreperiode mit sehr großen Auswirkungen für Land und Bewohner. Durch extensive Ackerwirtschaft und Rodungen der Prärie entsteht, zusammen mit der Trockenheit, eine Wüstenlandschaft, die sogenannte "Dustbowl". Hunger und Pleitewellen sorgen für massive Landflucht. Elsa Martinelli, lebt mit Mann und zwei Kinder, sowie den Schwiegereltern auf einer Farm, die ebenfalls kaum noch etwas abwirft. Nichts wächst mehr auf den Äckern. Große Sandstürme bringen sie und ihre Gesundheit zudem weiter an ihre Belastungsgrenze. Viele flüchten nach Kalifornien, ein Land "in dem Honig fließen" soll. Doch sollen sie wirklich alles aufgeben und sich auf den beschwerlichen Weg ins Ungewisse machen?

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