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Veröffentlicht am 11.11.2021

LESEN AUF EIGENE GEFAHR!

Das geheime Tagebuch von Swamp Kid
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Russell Weinwright alias Swamp Kid, wie ihn seine Klassenkameraden nennen, ist nicht gerade das, was man als normalen Teenager beschreiben würde. Er ist ziemlich grün hinter den Ohren. Naja, nicht nur ...

Russell Weinwright alias Swamp Kid, wie ihn seine Klassenkameraden nennen, ist nicht gerade das, was man als normalen Teenager beschreiben würde. Er ist ziemlich grün hinter den Ohren. Naja, nicht nur hinter den Ohren, sondern eigentlich am ganzen Körper. Denn Russell besteht Hälfte aus Zellulose, also dem Stoff, aus dem Pflanzen gemacht sind. Das bedeutet, das er am Liebsten Sonnenlicht isst, frischen Sauerstoff ausatmet und an seiner Schule nicht gerade zu den Beliebtesten zählt. Zum Glück steht ihm seine beste Freundin Charlotte zur Seite und hilft ihm, seine Herkunft zu ergründen. Das führt die beiden in die Moore von Terrebonne Parish, wo vor einiger Zeit eine spannende Entdeckung gemacht wurde. Schafft Russell es, sein Geheimnis zu lüften und über sich hinauszuwachsen?

„Das geheime Tagebuch von Swamp Kid“ von Kirk Scroggs ist eine Graphic Novel für Kinder ab 8 Jahren.

Die ganze Graphic Novel ist aufgezogen wie das Tagebuch der Protagonisten. Man sieht die Linierung und Lochung der Seiten, Kleckse zeugen von Essensunfällen und wichtige Zeitungsartikel sind eingeklebt. Russell erzählt uns immer rückblickend von seinen Erlebnissen und veranschaulicht diese mit detaillierten Zeichnungen. Die Illustrationen sind immer liebevoll an die Stimmung und jeweilige Situation angepasst, mal schlicht gezeichnet und knallig koloriert, manchmal ausgearbeitet mit Schattierung und Struktur.

Der kunstbegeisterte Russell ist mutig und lässt sich von Kommentaren nicht unterkriegen, auch wenn seine Klassenkameraden mal gemein sind. Damit ist er ein gutes Vorbild für eine junge Leserschaft – ein Superheld, der die gleichen Probleme hat, wie andere in seinem Alter.

Mir hat es Spaß gemacht, zusammen mit Russell und seinen Freunden die Geheimnisse des Sumpfes zu erkunden und gegen die dubiosen Machenschaften des Bösen zu kämpfen. Denn was wäre ein Superheld ohne Gegner? Doch wer ist der wahre Bösewicht: Swamp Thing – das Ding aus dem Sumpf oder doch der unheimlich strenge Biolehrer Mr Finneca?

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Veröffentlicht am 11.11.2021

„Man muss immer aufwärts blicken, um die Sterne zu sehen”

Die 11 Gezeichneten 1: Das erste Buch der Sterne
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Rezension zu „Die 11 Gezeichneten - Das erste Buch der Sterne“

„Die 11 Gezeichneten - Das erste Buch der Sterne“ ist der Auftakt der Trilogie der Sterne vom Autorenduo Rose Snow.


Stella und ihr Zwillingsbruder ...

Rezension zu „Die 11 Gezeichneten - Das erste Buch der Sterne“

„Die 11 Gezeichneten - Das erste Buch der Sterne“ ist der Auftakt der Trilogie der Sterne vom Autorenduo Rose Snow.


Stella und ihr Zwillingsbruder Castor wollen eigentlich nur ihren letzten freien Sommer vor dem Studium genießen, als ihre Eltern ihnen aus heiterem Himmel vorschlagen, die geheimnisvolle Westside University zu besuchen. Dort wird ihnen eröffnet, das sie womöglich magische Fähigkeiten haben...


Der Anfang hat mit wirklich gut gefallen, unter anderem weil ich, wie Stella und Cas, ahnungslos in das Geschehen hineingeworfen wurde. Meine Neugier ließ jedoch im weiteren Verlauf der Geschichte etwas nach, unter Anderem weil die Darstellung der Protagonistin blass blieb. Ich hoffe, dass sie in den folgenden Büchern etwas mehr Tiefe bekommt, so dass der Leser sich besser mit ihr identifizieren kann.


Die magischen Aspekte waren teilweise albern, zum Beispiel konnte ich die sogenannten Portalzüge einfach nicht ernst nehmen.


Wie üblich gibt es in den Büchern von Rose Snow zwei Jungen, die der Protagonistin den Kopf verdrehen. Ich habe hin und her überlegt, für welchen Jungen sie sich letztendlich entscheiden wird. Die Liebesgeschichte zwischen Stella und Ethan entwickelt sich beinahe zu schnell, während Cedric nicht wirklich Interesse an ihr zu haben scheint.


Der Schreibstil der Autorinnen ist leicht und einfach zu lesen, es macht Spaß mit Stella und ihren Freunden die Geheimnisse der Magie zu entdecken und zu erforschen.


Nun liegt es an dir herauszufinden, was es mit den 11 Gezeichneten auf sich hat...

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Friends to lovers

Know Us 1. Know me again. June & Kian
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June hat ihren besten Freund Kian seit sieben Jahren nicht mehr gesehen. Als er nun vor ihrer Tür steht, kann sie nicht umhin zu bemerken, dass aus dem kleinen Jungen von damals ein attraktiver Mann geworden ...

June hat ihren besten Freund Kian seit sieben Jahren nicht mehr gesehen. Als er nun vor ihrer Tür steht, kann sie nicht umhin zu bemerken, dass aus dem kleinen Jungen von damals ein attraktiver Mann geworden ist. Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert und June hat sich verändert. Werden die beiden wieder zu ihrer Freundschaft zurückfinden können?

„Know Me Again“ ist der erste Teil ein New Adult-Dilogie von Jette Menger.

June ist sehr unsicher und ängstlich. In ihrer Vergangenheit scheinen schlimme Dinge vorgefallen zu sein, nachdem Kian weggezogen ist. Ihr Entwicklung ist bemerkenswert, aber sie braucht sehr viel Zeit. Junes Emotionen und Gedankengänge sehr detailliert und glaubwürdig beschrieben.

Leider konnte ich mit Kian nicht sonderlich viel anfangen. Zu Beginn mochte ich ihn noch ganz gerne, doch er macht eine negative Entwicklung durch. Er misst mit zweierlei Maß, indem er starken Druck auf June ausübt, aber sich selbst nicht besser verhält.

Die Annäherung zwischen den beiden passiert ungewöhnlich schnell, das widerspricht Junes sonstigem Verhalten ziemlich.

Die Nebencharaktere waren für mich nicht so richtig greifbar. Am meisten erfährt man über Ella, Junes beste Freundin. Pekka, Kate und Simon kommen leider viel zu kurz. Auch von Jake, Junes Bruder hätte ich gerne mehr gelesen.

Der Schreibstil konnte mich wirklich begeistern. Er ist total flüssig und angenehm zu lesen. Eingeworfene Gedanken und Erinnerungsfetzen haben etwas schmerzhaft poetisches. Jette Menger baut immer wieder schöne Details ein, sowohl im Szenenbild, als auch im Verhalten der Charaktere. Bath liest sich wirklich malerisch und ich kann mich gar nicht entscheiden, welches Setting das Beste ist.

„Know Me Again“ glänzt durch ein konsequentes Ende und einen fiesen Cliffhanger, der Lust auf den zweiten Teil macht.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Gefühlsachterbahn

Felix Ever After
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Felix Love ist 17 Jahre alt und Transgender. Als er eines morgens seine Schule betritt, trifft es ihn wie der Schlag. Jemand hat Fotos von ihm vor der Transition zusammen mit seinem Deadname öffentlich ...

Felix Love ist 17 Jahre alt und Transgender. Als er eines morgens seine Schule betritt, trifft es ihn wie der Schlag. Jemand hat Fotos von ihm vor der Transition zusammen mit seinem Deadname öffentlich ausstellt. Zum Glück hat Felix eine Ahnung, wer der Übeltäter sein könnte. Declan Keane, der keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber Felix macht. Um Declan ein Geständnis zu entlocken, beginnt Felix anonym mit ihm zu schreiben. Und merkt dabei, dass Declan vielleicht doch kein so übler Kerl ist…

„Felix Ever After“ ist ein queeres Jugendbuch von Kacen Callender.

Felix Love steht im Mittelpunkt der Geschichte und trägt, wie die meisten Jugendliche, einen Haufen Probleme mit sich herum. Dadurch werden viele Themen behandelt und es gibt automatisch viele abwechslungsreiche Handlungsstränge. Manche tiefsinnig, andere eher weniger. Aber gerade diese Mischung macht Felix als jugendlichen Protagonisten so authentisch und nachvollziehbar. Seine Art, an die Probleme heranzugehen, zeugt von seiner altersbedingten Unerfahrenheit, die ihn als Charakter sehr liebenswert macht. Er macht im Laufe der Geschichte eine unglaublich große Entwicklung durch.

Leider finde ich beinahe alle Nebencharaktere ziemlich unsympathisch. Sie gaben mir ein schlechtes Gefühl und ließen mich nicht so richtig in der Geschichte ankommen. Sie sind zwar gut ausgearbeitet und treiben auf ihre Weise die Story voran, aber ich bin auch froh, dass ich sie nicht im wahren Leben kenne, denn viele Beziehungen haben sich einfach nur toxisch angefühlt. Außerdem gab es immer wieder Ungereimtheiten im Verhalten mancher Charaktere, die ich nicht nachvollziehen konnte.

Die Liebesgeschichte beginnt relativ spät und nimmt nur langsam Fahrt auf, aber gerade das finde ich sehr glaubwürdig. Ein bestimmter Aspekt, der die Liebesgeschichte betrifft, wurde in „Felix Ever After“ zum ersten Mal realistisch dargestellt. Allerdings hat Kacen Callender den Leser:innen dadurch die Möglichkeit genommen, wirklich tief in die Liebesgeschichte einzutauchen.

Kacen Callender schafft es, alle unbekannten Begriffe und Abläufe auch Laien gut und verständlich zu erklären. Außerdem finde ich die Sprache und sämtliche Dialoge sehr authentisch, ich kann mir gut vorstellen, dass sie so auch im wahren Leben so stattfinden. Die Geschichte arbeitet mit dem Stilmittel vieler Gegensätze. Dadurch werden alle Seiten nachvollziehbar beleuchtet. Durch die richtige Anwendung von geschlechterneutralen Pronomen und geschlechtergerechter Sprache wird man als Leser:in ganz automatisch daran herangeführt und gewöhnt. Den Deadname von Felix nicht zu nennen ist ebenfalls ein tolles Stilmittel und Statement von Kacen Callender.

Zwischendurch habe ich leider ein paar Rechtschreibfehler entdeckt. Das finde ich sehr schade, vor allem, weil das Buch vom Verlag so stark beworben wird.

So eine Gefühlsachterbahn hatte ich beim Lesen schon lange nicht mehr. Von positiv bis negativ waren alle Gefühle dabei und haben sich rasant abgewechselt. Alles in allem handelt es sich um ein aktuelles Jugendbuch mit vielen wichtigen Themen, dessen Ausgang mich unerwartet überraschen konnte.

Wenn dir unsympathische Charaktere nichts ausmachen und du gerne mehr über die verschiedensten LGBTQIA+ Themen erfahren und lernen möchtest, dann lies doch dieses Buch!

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Zuckersüße Kuver- äh, Lektüre

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
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Mila Kornblum freut sich total auf ihren Schüleraustausch nach Frankreich. Doch dort angekommen stellt sie fest, dass ihre Tauschpartnerin Lou eigentlich Louis heißt und außerdem der Sohn des französischen ...

Mila Kornblum freut sich total auf ihren Schüleraustausch nach Frankreich. Doch dort angekommen stellt sie fest, dass ihre Tauschpartnerin Lou eigentlich Louis heißt und außerdem der Sohn des französischen Präsidenten ist.
Das wäre ja alles schon verrückt genug, wenn nicht just vor ein paar Tagen die Familiengabe in Mila erwacht wäre - wann immer sie den Duft von Schokolade wahrnimmt, hat sie Zukunftsvisionen. Wenn das mal gut geht...

„Das Geheimnis der Schokomagie“ ist ein Kinderbuch von Mareike Allnoch.

Die 14-jährige Mila Kornblum erbt von ihrer Oma die Gabe des Duftsehens, eine Fähigkeit, von der ich in dieser Art noch nie gelesen habe. Mich hat nur ein bisschen irritiert, dass jeder frisch Eingeweihte Milas Gabe einfach hinnimmt, ohne wenigstens einen Beweis sehen zu wollen.

Mila wirkt beim Lesen älter als ihre 14 Jahre. Nicht im Hinblick auf ihre Handlungen, eher auf ihre Gedanken und Vergleiche. Um Mila individueller zu machen setzt die Autorin auf die äußerliche Eigenheit, dass sie immer zwei unterschiedliche Sneaker trägt. Aber da eigentlich Milas beste Freundin Liz die Rolle der ausgeflippten Modeikone innehat, wäre das bei Mila nicht nötig gewesen. Trotzdem ermuntern beide Charaktere junge Leser dazu, ihr Ding durchzuziehen und nichts auf die Meinung anderer zu geben. Das ist eine schöne Message!

Liz ist sowieso eine tolle beste Freundin, ein bisschen verrückt, sehr selbstbewusst und eine große Unterstützung.

Louis Dupont ist wirklich ein super Love Interest, zur Abwechslung mal kein eingebildeter Schnösel. Die angeteaserte Liebesgeschichte findet eher unterschwellig statt und wirkt dadurch sehr authentisch. Sie entwickelt sich Stück für Stück aus einer tollen Freundschaft mit immer stärker werdenden Schmetterlingen.

Andere Charaktere dagegen, darunter Milas Tante Claudia, waren komplett irrelevant für die Handlung. Aber sie bieten viel Potenzial für mögliche weitere Bände.

Der Schreibstil geht runter wie Trinkschokolade und lässt sich total flüssig und schnell lesen. Nur ein Satz ist mir etwas sauer aufgestoßen: Du bist nicht wie andere Mädchen, du bist etwas besonderes. Ich denke nicht, dass dieser Satz jungen Mädchen als romantisch vermittelt werden sollte.

Auch könnten falsche Vorstellungen von (französischer) Politik vermittelt werden.

Etwas Schade ist die Durchschaubarkeit der Handlung. Eine gewisse Person wird von Anfang an als zwielichtig dargestellt und - Überraschung! - sie ist es auch. Außerdem wird Ende etwas zu schnell abgehandelt.

Ein Highlight aber sind die wiederkehrenden lustigen Kapitelüberschriften, besonders wenn man die Stelle im nachfolgenden Kapitel findet, auf die der Titel sich bezog. Es gibt immer wieder witzige Einschübe, die besonders Mädchen im Teenageralter nachvollziehen können.
Die Geschichte erinnert von ihrer Grundstimmung an die Edelstein-Trilogie, jedoch für eine etwas jüngere Zielgruppe.

Hast du jetzt Lust auf ein bisschen französische Küche und Herzklopfen auf dem Eiffelturm? Dann leg dir etwas Schokolade bereit und genieße dieses Buch! 🍫

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