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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2021

Absolute Empfehlung

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten
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Ich habe mich in meinem Leben schon viel mit Rassismus beschäftigt aber von allen Büchern, Dokumentationen und Gesprächen, die ich in mir aufgesogen habe, war dieses Buch wirklich am lehrreichsten für ...

Ich habe mich in meinem Leben schon viel mit Rassismus beschäftigt aber von allen Büchern, Dokumentationen und Gesprächen, die ich in mir aufgesogen habe, war dieses Buch wirklich am lehrreichsten für mich.

Alice Hasters erzählt darin aus ihrem Alltag, von Erfahrungen die ich nie machen musste und beschreibt diese greifbar, ohne sie zu verharmlosen.

Ich finde es wirklich schockierend was sie alles erlebt hat, aber noch viel schockierender, wie wenig ich trotz der ganzen Dokumentationen und Gespräche über die starke Verankerung von Rassismus in unserer Sprache, Kultur und Geschichte wusste.

Außerdem greift sie historische Zusammenhänge und Statistiken auf, von denen ich noch nie gehört habe und zeigt uns wie absurd Vorurteile wirklich sind.

Das Besondere an diesem Buch ist meiner Meinung nach aber der direkte Bezug zu Deutschland. Bei Rassismus habe ich persönlich zuerst an Polizeigewalt in Amerika gedacht darum fand ich es wirklich hilfreich auch etwas zu diesem Thema zu lesen, was eher auf mein Leben anwendbar ist.

Also falls ihr das Buch noch nicht gelesen habt oder euch mit dem Thema beschäftigen wollt (das sollten wir alle!), dann lest es!

Ein Buch, das ich euch sowohl von Herzen als auch von meinem Hirn wärmstens empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Ein Dorf zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit

Wie schön wir waren
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Ein afrikanisches Dorf kämpft gegen Kapitalismus, Umweltverschmutzung, Korruption und Ungerechtigkeit. Dabei gibt es nicht immer die „Guten“ und die „Bösen“, sondern viele Menschen mit unterschiedlichen ...

Ein afrikanisches Dorf kämpft gegen Kapitalismus, Umweltverschmutzung, Korruption und Ungerechtigkeit. Dabei gibt es nicht immer die „Guten“ und die „Bösen“, sondern viele Menschen mit unterschiedlichen Interessen und gegensätzlichen Strategien, um dasselbe Ziel zu erreichen.
Ein schönes und sicheres Leben für sich und die eigene Familie.

In dem Buch werden sehr viele bedrückende Themen angesprochen, die auf Personen mit Vorbelastungen sehr belastend sein könnten. Darum hätte ich mir ehrlicherweise eine Triggerwarnung gewünscht.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Der einzige Bezug zum Inhalt ist zwar die Farbwahl, die sehr natürlich und ursprünglich ist, aber es vermittelt auch eine gewisse Unsicherheit und Dynamik.

Der Schreibstil ergibt sich wie ein Gespräch am Lagerfeuer. Die Geschichte wird nicht immer linear vom Anfang bis zum Ende erzählt. Manchmal werden Geschichten aus der Vergangenheit hineingeschoben und manches bleibt offen. Direkte und indirekte Rede verschwimmt ineinander und während einzelne Szenen bis ins Detail analysiert werden, werden Jahre wie ein Wimpernschlag behandelt. Anfangs hatte ich meine Probleme mit dieser drängenden Sprunghaftigkeit aber im Laufe des Buches habe ich mich an diesen authentischen Schreibstil verliebt. Für mich hat es sich angefühlt, als säße man in einer Gruppe am Lagerfeuer zusammen, in der verschiedene Personen versuchen gemeinsam eine Geschichte zu erzählen. Diese Menschen sind sich nicht immer einige, setzten inhaltliche Schwerpunkte auf andere Themen, lassen subjektiv Unwichtiges weg und reden wild durcheinander.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, wodurch die Komplexität der Situation noch einmal unterstrichen wird. Durch das Leben in diesem afrikanischen Dorf gibt es kaum Schnittstellen zwischen meinem Alltag und den Herausforderungen, denen sich die Protagonist:innen stellen müssen. Trotzdem habe ich die gesamte Gefühlspalette erlebt, ein bisschen geweint und sehr mitgelitten. Die Figuren fühlten sich echt und authentisch an und ich habe mich problemlos in sie hineinversetzen können. Allerdings war ich am Anfang des Buches mit der Fülle an Personen und den vielen Namen etwas überfordert. Darum hat mir ein Personenregister gefehlt, in dem man die verwandtschaftlichen Verhältnisse nachschlagen könnte.

„Wie schön wir waren“ ist zugleich ein Buch über Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Eine Geschichte über ein Dorf, das über Jahrzehnte denselben Kampf führen muss, auch wenn die Gegner nicht immer dieselben sind.

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Veröffentlicht am 14.12.2024

Irritierend und intensiv

Die Vegetarierin
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Eine überaus durchschnittliche Frau beschließt plötzlich, sich vegetarisch zu ernähren. Als Erklärung gibt sie an, einen Traum gehabt zu haben. Ihr Umfeld, allen voran ihr Mann und ihr Vater, reagiert ...

Eine überaus durchschnittliche Frau beschließt plötzlich, sich vegetarisch zu ernähren. Als Erklärung gibt sie an, einen Traum gehabt zu haben. Ihr Umfeld, allen voran ihr Mann und ihr Vater, reagiert irritiert. Und dann eskaliert das ganze irgendwie ziemlich schnell.
Es fällt mir richtig schwer eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Es war schockierend, es hat mich zum Weinen gebracht und ich habe einiges wahrscheinlich überhaupt nicht verstanden.
Wenn ich es richtig interpretiert habe, geht es um Machtverhältnisse, Kontrolle, die Frage darüber was normal ist, um Formen der Menschlichkeit, Selbstbilder und auch ein bisschen viel um Wahnsinn.
Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob ich das Hörbuch mochte. Die Sprache war blumig und sehr angenehm, die Geschichte unvorhersehbar und ich habe wie gebannt zugehört, aber es war sehr irritierend, unzufriedenstellend und ich weiß auch nicht wirklich, was ich jetzt damit anfangen soll.
Ich hatte nach dem Lesen zwei große Fragen: Hä? Und WAS???
Die Geschichte hat mich zum Nachdenken angeregt, aber Antworten habe ich noch keine gefunden.
Also Spaß hat die Geschichte keinen gemacht, aber ich verstehe, dass es künstlerisch sehr wertvoll ist.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Freudsche Verbrechen

Der Wolf auf meiner Couch
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Nach dem Tod seines Vaters, zu dem er ein schwieriges Verhältnis hatte, zieht der Psychoanalytiker Arthur zurück nach Wien. Auf dem Begräbnis trifft er nicht nur eine alte Bekannte, sondern glaubt auch, ...

Nach dem Tod seines Vaters, zu dem er ein schwieriges Verhältnis hatte, zieht der Psychoanalytiker Arthur zurück nach Wien. Auf dem Begräbnis trifft er nicht nur eine alte Bekannte, sondern glaubt auch, einen Wolf zu sehen. Kurz darauf fühlt er sich verfolgt und es gibt ein Verbrechen. Liefern die schrägen Anschuldigungen einer Klientin Hinweise auf den Täter? Und was hat das alles mit ihm zu tun? Kurzentschlossen macht er sich in der Wiener Schickeria auf die Suche nach dem Mörder. Dabei trifft er auf jede Menge schräge Charaktere und muss sich seiner Vergangenheit stellen.
Die Autorin des Krimis ist selbst Psychoanalytikerin, wodurch dieser Aspekt des Protagonisten sehr authentisch wirkt. Er ist nicht immer sympathisch, aber sehr gut ausgearbeitet und hat diesen speziellen, analytischen Blick auf die Welt. Die anderen Charaktere, die das Gewirr der Gesellschaft gut abbilden, sind beinahe widersprüchliche Stereotype, die alle eine eigene Rolle spielen.
Der Schreibstil war für mich leicht verständlich, wobei doch einige Fachbegriffe fallen und natürlich Freud erwähnt wird. Das macht den Protagonisten aber richtig glaubwürdig, indem es seine Sicht auf die Welt widerspiegelt.
Der Anfang der Geschichte hat sich für mich etwas gezogen. Man lernt den Protagonisten kennen und wird fast schon gemächlich an die Handlung herangeführt. Dann kommt es jedoch Schlag auf Schlag und trotzdem bleibt der Schreibstil analytisch und ruhig. Das hat mich fasziniert.
Mir hat das Buch gut gefallen. Allen Wien-Fans, die auf schräge Charaktere stehen und keine Angst vor einem Psychoanalytiker als Protagonisten haben, kann ich das Buch sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.08.2024

Sehr unterhaltsam

Triple Duty Bodyguards (Why Choose)
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Briar ist Schauspielerin und vor allem bekannt für ihr divenhaftes Auftreten und dafür, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt. Als ein Stalker es bis in ihr Schlafzimmer schafft, muss natürlich ihr Security-Team ...

Briar ist Schauspielerin und vor allem bekannt für ihr divenhaftes Auftreten und dafür, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt. Als ein Stalker es bis in ihr Schlafzimmer schafft, muss natürlich ihr Security-Team ausgewechselt werden. Auftritt: Glen, Kenta und Matt, drei heiße Typen und ehemalige Elitesoldaten, von denen jeder ein eigenes Päckchen zu tragen hat.

Ich habe sehr schnell in die Story gefunden und den Schreibstil sehr gemocht. Er war nicht außergewöhnlich, aber sehr leicht lesbar, humorvoll und hat einfach Spaß gemacht.

Mit den Charakteren hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten, da sie doch sehr unfreundlich zueinander waren. Die Gründe wurden jedoch aufgeklärt und gegen Ende waren sie dann doch sehr freundlich zueinander. Es wird auch sehr spicy. Und glücklicherweise wird Konsens hier ernst genommen.

Die Charaktere haben alle ihre eigene Hintergrundgeschichte und man lernt sie durch die unterschiedlichen Perspektiven gut kennen. Teilweise war es für meinen Geschmack etwas zu viel unnötiges Trauma, für den Unterhaltungswert, den das Buch hatte.

Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen und wenn man tragische Hintergrundgeschichten nicht zu ernst nimmt und auf Spice steht, ist es auf jeden Fall empfehlenswert.

Perfekt? Nein. Aber sehr unterhaltsam.

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