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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2021

Zwischen fragiler und toxischer Männlichkeit

Sei kein Mann
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In diesem Buch werden Geschlechtsstereotype und deren Auswirkungen auf die Menschen aus der männlichen Perspektive kritisiert.

Auch wenn es häufig Frauen sind, die das Patriachat kritisieren, hat es auch ...

In diesem Buch werden Geschlechtsstereotype und deren Auswirkungen auf die Menschen aus der männlichen Perspektive kritisiert.

Auch wenn es häufig Frauen sind, die das Patriachat kritisieren, hat es auch negative Auswirkungen auf Männer. Feminismus ist nämlich kein Frauenthema und von Gleichberechtigung profitieren letztendlich alle Geschlechter.

Neben wissenschaftlichen Fakten werden in diesem Buch auch persönliche Erlebnissen des Autors mit Männlichkeit im interkulturellen Vergleich sowie Geschlechterrollen in Liedtexten besprochen.

Ich fand das Buch sehr spannend, da es mir einen neuen Blickwinkel eröffnet hat.

Durch die vielen Themen, die angeschnitten wurden, hat mir etwas die Tiefe gefehlt aber als Einstiegsliteratur in die Thematik oder um den eigenen Blickwinkel etwas zu erweitern hat es mir sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Absolute Überraschung

Silver Swan - Elite Kings Club
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Madison Montgomery zieht nach einem schweren Schicksalsschlag um und kommt auf eine neue Schule. Das klingt erst mal nicht sonderlich innovativ. Gefühlt alle Young Adult Romane beginnen auf diese Art. ...

Madison Montgomery zieht nach einem schweren Schicksalsschlag um und kommt auf eine neue Schule. Das klingt erst mal nicht sonderlich innovativ. Gefühlt alle Young Adult Romane beginnen auf diese Art.

Aber das war dann auch schon alles, was an diesem Buch normal ist. Darum fällt es mir auch ziemlich schwer auf den Inhalt einzugehen, ohne zu Spoilern.

Ich habe einige Handlungsstränge erahnt und mich dann extremst gefreut, wenn ich recht hatte. Ich spinne während des Lesens gerne rum und überlege mir was ich als Autorin aus dieser Story mache würde und bei Silver Swan war es, als hätte die Autorin meine Gedanken gelesen. Alle Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche, die ich inhaltlich an die Geschichte hatte, wurden ausnahmslos erfüllt und noch viel mehr.


Außerdem war der Schreibstil richtig angenehm zu lesen und die Dialoge waren unterhaltsam. Auch wenn man ziemlich lange im Ungewissen geblieben ist, war die Spannung immer vorhanden.

Die Protagonistin hat mir auch sehr gut gefallen. Sie war stark, knallhart und absolut keine graue Maus. Allerdings muss ich auch anmerken, dass ich das Schulsetting in diesem Kontext ein bisschen merkwürdig fand, da sich sämtliche Personen eigentlich viel zu erwachsen benahmen.

Ein weiterer Punkt ist, dass mir das Ende ein bisschen zu plötzlich kam aber nachdem es sich hier um eine Reihe handelt, habe ich wahrscheinlich noch einige Seiten vor mir, die das aufarbeiten werden.

Ein paar Fragen sind bei mir noch offen und ich bin gespannt wie das alles aufgelöst werden soll. Aber im Großen und Ganzen war das auf jeden Fall etwas komplett Neues und ich kann es allen (ab 18), die mit Teenager Romanzen und Dark Romance klar kommen sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Sollte nur mit einer Großpackung Taschentücher und Schokolade verkauft werden dürfen.

Am Ende sterben wir sowieso (Todesboten #2)
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Den Titel "Am Ende sterben wir sowieso" fand ich anfangs witzig. Als ich es gelesen habe und das Ende immer näher kam, fand ich es aber überhaupt nicht mehr witzig.

Der Inhalt ist einfach erklärt: Jeder ...

Den Titel "Am Ende sterben wir sowieso" fand ich anfangs witzig. Als ich es gelesen habe und das Ende immer näher kam, fand ich es aber überhaupt nicht mehr witzig.

Der Inhalt ist einfach erklärt: Jeder Mensch erhält an seinem Todestag einen Anruf von Death-Cast, der diese Menschen davon in Kenntnis setzt, dass der heutige Tag sein letzter sein wird. Es gibt keine Erklärungen, keine Hinweise und absolut nichts, wodurch man seinen Tod verhindern kann.

Mateo und Rufus sind beide etwa 18 Jahre alt, kerngesund und bekommen trotzdem diesen verdammten Anruf.

In der Gesellschaft hat sich ein ganzer Wirtschaftszweig mit den sterbenden Menschen auseinandergesetzt. Darum gibt es eine Menge an Möglichkeiten, was man an seinem letzten Tag erleben kann. Dabei hat man in dieser Situation ganz andere Probleme. Das Bild der Gesellschaft und verschiedener Apps war schmerzhaft realistisch und der Umgang mit dem Tod hat mich echt erstaunt.

Den Einstieg fand ich ein bisschen schwierig, weil die Stimmung so trist war und ich die Hilflosigkeit der Protagonisten nicht ertragen konnte aber irgendwann sind die Tränen nur noch geflossen und ich wollte weiterlesen, in der Hoffnung das Ende niemals zu erreichen.

Der Spannungsbogen war trotz des Titels richtig gut aufgebaut, sodass verschiedene Handlungsstränge erst im Laufe der Geschichte Sinn gemacht haben und mich einige Plot Twists wirklich kalt erwischt haben.

Wieso kann ein Buch mit dem Titel nicht einfach lustig sein, verdammt!

Es hat mein Herz komplett zerstört und ich finde das Ende doof. Es war zwar wirklich passend und es gibt einen runden Abschluss aber ich bin einfach dagegen.

Ein paar Punkte muss ich wegen des Anfangs abziehen und, weil ich zu viel weinen musste und das Lesen unter Tränen irgendwie schwer war.

Also bitte lest es nur, wenn ihr Zeit für eine kurze Identitätskrise habt!

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Absolute Empfehlung

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten
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Ich habe mich in meinem Leben schon viel mit Rassismus beschäftigt aber von allen Büchern, Dokumentationen und Gesprächen, die ich in mir aufgesogen habe, war dieses Buch wirklich am lehrreichsten für ...

Ich habe mich in meinem Leben schon viel mit Rassismus beschäftigt aber von allen Büchern, Dokumentationen und Gesprächen, die ich in mir aufgesogen habe, war dieses Buch wirklich am lehrreichsten für mich.

Alice Hasters erzählt darin aus ihrem Alltag, von Erfahrungen die ich nie machen musste und beschreibt diese greifbar, ohne sie zu verharmlosen.

Ich finde es wirklich schockierend was sie alles erlebt hat, aber noch viel schockierender, wie wenig ich trotz der ganzen Dokumentationen und Gespräche über die starke Verankerung von Rassismus in unserer Sprache, Kultur und Geschichte wusste.

Außerdem greift sie historische Zusammenhänge und Statistiken auf, von denen ich noch nie gehört habe und zeigt uns wie absurd Vorurteile wirklich sind.

Das Besondere an diesem Buch ist meiner Meinung nach aber der direkte Bezug zu Deutschland. Bei Rassismus habe ich persönlich zuerst an Polizeigewalt in Amerika gedacht darum fand ich es wirklich hilfreich auch etwas zu diesem Thema zu lesen, was eher auf mein Leben anwendbar ist.

Also falls ihr das Buch noch nicht gelesen habt oder euch mit dem Thema beschäftigen wollt (das sollten wir alle!), dann lest es!

Ein Buch, das ich euch sowohl von Herzen als auch von meinem Hirn wärmstens empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Ein Dorf zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit

Wie schön wir waren
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Ein afrikanisches Dorf kämpft gegen Kapitalismus, Umweltverschmutzung, Korruption und Ungerechtigkeit. Dabei gibt es nicht immer die „Guten“ und die „Bösen“, sondern viele Menschen mit unterschiedlichen ...

Ein afrikanisches Dorf kämpft gegen Kapitalismus, Umweltverschmutzung, Korruption und Ungerechtigkeit. Dabei gibt es nicht immer die „Guten“ und die „Bösen“, sondern viele Menschen mit unterschiedlichen Interessen und gegensätzlichen Strategien, um dasselbe Ziel zu erreichen.
Ein schönes und sicheres Leben für sich und die eigene Familie.

In dem Buch werden sehr viele bedrückende Themen angesprochen, die auf Personen mit Vorbelastungen sehr belastend sein könnten. Darum hätte ich mir ehrlicherweise eine Triggerwarnung gewünscht.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Der einzige Bezug zum Inhalt ist zwar die Farbwahl, die sehr natürlich und ursprünglich ist, aber es vermittelt auch eine gewisse Unsicherheit und Dynamik.

Der Schreibstil ergibt sich wie ein Gespräch am Lagerfeuer. Die Geschichte wird nicht immer linear vom Anfang bis zum Ende erzählt. Manchmal werden Geschichten aus der Vergangenheit hineingeschoben und manches bleibt offen. Direkte und indirekte Rede verschwimmt ineinander und während einzelne Szenen bis ins Detail analysiert werden, werden Jahre wie ein Wimpernschlag behandelt. Anfangs hatte ich meine Probleme mit dieser drängenden Sprunghaftigkeit aber im Laufe des Buches habe ich mich an diesen authentischen Schreibstil verliebt. Für mich hat es sich angefühlt, als säße man in einer Gruppe am Lagerfeuer zusammen, in der verschiedene Personen versuchen gemeinsam eine Geschichte zu erzählen. Diese Menschen sind sich nicht immer einige, setzten inhaltliche Schwerpunkte auf andere Themen, lassen subjektiv Unwichtiges weg und reden wild durcheinander.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, wodurch die Komplexität der Situation noch einmal unterstrichen wird. Durch das Leben in diesem afrikanischen Dorf gibt es kaum Schnittstellen zwischen meinem Alltag und den Herausforderungen, denen sich die Protagonist:innen stellen müssen. Trotzdem habe ich die gesamte Gefühlspalette erlebt, ein bisschen geweint und sehr mitgelitten. Die Figuren fühlten sich echt und authentisch an und ich habe mich problemlos in sie hineinversetzen können. Allerdings war ich am Anfang des Buches mit der Fülle an Personen und den vielen Namen etwas überfordert. Darum hat mir ein Personenregister gefehlt, in dem man die verwandtschaftlichen Verhältnisse nachschlagen könnte.

„Wie schön wir waren“ ist zugleich ein Buch über Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Eine Geschichte über ein Dorf, das über Jahrzehnte denselben Kampf führen muss, auch wenn die Gegner nicht immer dieselben sind.

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