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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2022

Neue Perspektiven und die Frage nach Zugehörigkeit

Zusammenkunft
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Da das Buch wirklich sehr kurz und der Sprachstil angenehm ist, habe ich es sehr schnell durchlesen können. Anfangs hat es ein bisschen gedauert, bis ich in der Story drinnen war. Durch die voneinander ...

Da das Buch wirklich sehr kurz und der Sprachstil angenehm ist, habe ich es sehr schnell durchlesen können. Anfangs hat es ein bisschen gedauert, bis ich in der Story drinnen war. Durch die voneinander unabhängigen Szenen habe ich eine Weile gebraucht, um den Kontext und den Zusammenhang zu verstehen, Aber umso länger ich in dem Buch gelesen habe, umso genialer fand ich den Aufbau.

Augenblick um Augenblich – Szene um Szene – wächst so das Bild einer Gesellschaft, die sich Schritt für Schritt als unsere Realität entpuppt. Durch das gezielte Auslassen von Szene wird der Fokus auf das scheinbar Selbstverständliche gerichtet und Aspekte unseres Zusammenlebens beleuchtet, die sonst untergehen.

Meine Lebensrealität unterscheidet sich gravierend von dem Leben der Protagonistin und ich konnte ihre Handlungen nicht immer verstehen, aber sie wirkte wie eine authentische Protagonistin, die mir eine neue Perspektive eröffnen konnte. Die Stimmung wirkte auf mich schwermütig, fremdgesteuert, als würde die Protagonistin die Welt durch eine Glasscheibe betrachten. Als wäre sie dabei, aber kein Teil dieser Gesellschaft. Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt.

In „Zusammenkunft“ wird die Frage nach Zugehörigkeit und Identität gestellt. Verschiedene Gedankengänge und neue Perspektiven werfen eine Menge Fragen auf, die ich auch nach dem Lesen noch immer nicht beantworten kann und lassen mich auch ein bisschen unbefriedigt zurück.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es für mich ein komplett neuer Stil war und, obwohl das Thema ernst ist, konnte mich die schöne Sprache und die sensiblen Gedankengänge von dem Buch begeistern.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Unterhaltsam und lebensnahe

Fanny und die Liebe
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Ester ist in Fanny verliebt, aber Fanny will nicht verliebt sein. Vielleicht später einmal. Jetzt ist Fanny verwirrt und Ester unglücklich. Können die beiden jetzt noch befreundet sein?

In der Geschichte ...

Ester ist in Fanny verliebt, aber Fanny will nicht verliebt sein. Vielleicht später einmal. Jetzt ist Fanny verwirrt und Ester unglücklich. Können die beiden jetzt noch befreundet sein?

In der Geschichte werden verschiedene Themen aus Fannys Sicht angesprochen. Diese war, auch für mich als Mittzwanzigerin, sehr unterhaltsam und ich musste durch ihre Gedankengänge immer wieder selbst laut auflachen. Die Beobachtungen aus der Sicht eines Kindes sind wirklich sehr gut gelungen.

Das Thema Liebe wird genau so thematisiert, dass es Kinder dort abholt, wo sie gerade sind. Es gibt nicht zu viel Information, keine Überforderung, sondern nur Fanny und ihr Umfeld, in dem jeder eine andere Beschreibung für Liebe hat. Das Thema Diversität wird, wie ich nach dem Klappentext vermutet habe, angesprochen, wenn auch auf eine schlichte und kindgerechte Weise.

Ich bin von den verschiedenen Familienmodellen, die angesprochen werden, sehr begeistert. Fernbeziehungen und alleinerziehende Mütter, die eine Freundin hatten, sind sonst in der Kinderbuchwelt etwas unterrepräsentiert.

Ein Highlight waren auch die Illustrationen, die bestimmt nicht lange schwarz-weiß bleiben werden und rosarote Zwischenblätter. Und ja, trotzdem können auch Jungs dieses Buch in die Hände nehmen und lesen, ohne in Flammen aufzugehen! Wir haben es ausprobiert.

Die Sprache ist wirklich sehr einfach gehalten, sodass jedes Kind, das lesen kann, dieses Buch verstehen kann. Als siebenjährige wäre mir die Sprache schon etwas zu schlicht gewesen, aber ich war eine absolute Streberin und jedes Kind sollte sich in seinem eigenen Tempo entwickeln können.

„Fanny und die Liebe“ ist ein unterhaltsames und liebevoll gestaltetes Buch, das Kinder gut abholt. Es ist lebensnahe und zeigt auf, dass Freundschaft auch etwas Schönes ist und es nicht immer Liebe sein muss.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Zwischen fragiler und toxischer Männlichkeit

Sei kein Mann
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In diesem Buch werden Geschlechtsstereotype und deren Auswirkungen auf die Menschen aus der männlichen Perspektive kritisiert.

Auch wenn es häufig Frauen sind, die das Patriachat kritisieren, hat es auch ...

In diesem Buch werden Geschlechtsstereotype und deren Auswirkungen auf die Menschen aus der männlichen Perspektive kritisiert.

Auch wenn es häufig Frauen sind, die das Patriachat kritisieren, hat es auch negative Auswirkungen auf Männer. Feminismus ist nämlich kein Frauenthema und von Gleichberechtigung profitieren letztendlich alle Geschlechter.

Neben wissenschaftlichen Fakten werden in diesem Buch auch persönliche Erlebnissen des Autors mit Männlichkeit im interkulturellen Vergleich sowie Geschlechterrollen in Liedtexten besprochen.

Ich fand das Buch sehr spannend, da es mir einen neuen Blickwinkel eröffnet hat.

Durch die vielen Themen, die angeschnitten wurden, hat mir etwas die Tiefe gefehlt aber als Einstiegsliteratur in die Thematik oder um den eigenen Blickwinkel etwas zu erweitern hat es mir sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Absolute Überraschung

Silver Swan - Elite Kings Club
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Madison Montgomery zieht nach einem schweren Schicksalsschlag um und kommt auf eine neue Schule. Das klingt erst mal nicht sonderlich innovativ. Gefühlt alle Young Adult Romane beginnen auf diese Art. ...

Madison Montgomery zieht nach einem schweren Schicksalsschlag um und kommt auf eine neue Schule. Das klingt erst mal nicht sonderlich innovativ. Gefühlt alle Young Adult Romane beginnen auf diese Art.

Aber das war dann auch schon alles, was an diesem Buch normal ist. Darum fällt es mir auch ziemlich schwer auf den Inhalt einzugehen, ohne zu Spoilern.

Ich habe einige Handlungsstränge erahnt und mich dann extremst gefreut, wenn ich recht hatte. Ich spinne während des Lesens gerne rum und überlege mir was ich als Autorin aus dieser Story mache würde und bei Silver Swan war es, als hätte die Autorin meine Gedanken gelesen. Alle Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche, die ich inhaltlich an die Geschichte hatte, wurden ausnahmslos erfüllt und noch viel mehr.


Außerdem war der Schreibstil richtig angenehm zu lesen und die Dialoge waren unterhaltsam. Auch wenn man ziemlich lange im Ungewissen geblieben ist, war die Spannung immer vorhanden.

Die Protagonistin hat mir auch sehr gut gefallen. Sie war stark, knallhart und absolut keine graue Maus. Allerdings muss ich auch anmerken, dass ich das Schulsetting in diesem Kontext ein bisschen merkwürdig fand, da sich sämtliche Personen eigentlich viel zu erwachsen benahmen.

Ein weiterer Punkt ist, dass mir das Ende ein bisschen zu plötzlich kam aber nachdem es sich hier um eine Reihe handelt, habe ich wahrscheinlich noch einige Seiten vor mir, die das aufarbeiten werden.

Ein paar Fragen sind bei mir noch offen und ich bin gespannt wie das alles aufgelöst werden soll. Aber im Großen und Ganzen war das auf jeden Fall etwas komplett Neues und ich kann es allen (ab 18), die mit Teenager Romanzen und Dark Romance klar kommen sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Sollte nur mit einer Großpackung Taschentücher und Schokolade verkauft werden dürfen.

Am Ende sterben wir sowieso (Todesboten #2)
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Den Titel "Am Ende sterben wir sowieso" fand ich anfangs witzig. Als ich es gelesen habe und das Ende immer näher kam, fand ich es aber überhaupt nicht mehr witzig.

Der Inhalt ist einfach erklärt: Jeder ...

Den Titel "Am Ende sterben wir sowieso" fand ich anfangs witzig. Als ich es gelesen habe und das Ende immer näher kam, fand ich es aber überhaupt nicht mehr witzig.

Der Inhalt ist einfach erklärt: Jeder Mensch erhält an seinem Todestag einen Anruf von Death-Cast, der diese Menschen davon in Kenntnis setzt, dass der heutige Tag sein letzter sein wird. Es gibt keine Erklärungen, keine Hinweise und absolut nichts, wodurch man seinen Tod verhindern kann.

Mateo und Rufus sind beide etwa 18 Jahre alt, kerngesund und bekommen trotzdem diesen verdammten Anruf.

In der Gesellschaft hat sich ein ganzer Wirtschaftszweig mit den sterbenden Menschen auseinandergesetzt. Darum gibt es eine Menge an Möglichkeiten, was man an seinem letzten Tag erleben kann. Dabei hat man in dieser Situation ganz andere Probleme. Das Bild der Gesellschaft und verschiedener Apps war schmerzhaft realistisch und der Umgang mit dem Tod hat mich echt erstaunt.

Den Einstieg fand ich ein bisschen schwierig, weil die Stimmung so trist war und ich die Hilflosigkeit der Protagonisten nicht ertragen konnte aber irgendwann sind die Tränen nur noch geflossen und ich wollte weiterlesen, in der Hoffnung das Ende niemals zu erreichen.

Der Spannungsbogen war trotz des Titels richtig gut aufgebaut, sodass verschiedene Handlungsstränge erst im Laufe der Geschichte Sinn gemacht haben und mich einige Plot Twists wirklich kalt erwischt haben.

Wieso kann ein Buch mit dem Titel nicht einfach lustig sein, verdammt!

Es hat mein Herz komplett zerstört und ich finde das Ende doof. Es war zwar wirklich passend und es gibt einen runden Abschluss aber ich bin einfach dagegen.

Ein paar Punkte muss ich wegen des Anfangs abziehen und, weil ich zu viel weinen musste und das Lesen unter Tränen irgendwie schwer war.

Also bitte lest es nur, wenn ihr Zeit für eine kurze Identitätskrise habt!

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