Weiterleben
Bis zum Mond und zurückAlex, Lisa und Connor sind eine kleine, glückliche Familie. Ihre Welt bricht auseinander, als Lisa einen tödlichen Unfall hat und Alex dadurch erfährt, dass sie ohne sein Wissen festgelegt hatte, dass ...
Alex, Lisa und Connor sind eine kleine, glückliche Familie. Ihre Welt bricht auseinander, als Lisa einen tödlichen Unfall hat und Alex dadurch erfährt, dass sie ohne sein Wissen festgelegt hatte, dass sie ihre Organe spenden will in einem solchen Falle. Connor akzeptiert den Tod seiner Mummy nicht, denn sie hat ihm etwas versprochen und Lisa bricht niemals ein Versprechen. Beide trauern auf ihre Weise, doch Alex will mehr. Er will die Organempfänger kennenlernen …
Wie immer, so nimmt Dani Atkins auch in diesem Buch den Leser mit auf eine ganz außergewöhnliche Reise. Sie schafft es immer wieder, dass man sich als Teil der Geschichte fühlt. Man steht nicht einfach nur am Rande, man ist mittendrin. Jede einzelne Figur kann ich mir bildlich vorstellen. Ganz von allein, ohne große Detailbeschreibung, entsteht vor dem geistigen Auge ein Bild. Vom schrulligen Nachbarn bis zur herzkranken Lehrerin Molly – jede Figur hat ihre Eigenarten, die sehr stimmig sind und nicht „gewollt“ wirken. Man kann ihre Sorgen, Gedanken und Gefühle nachvollziehen.
Das Buch ist unbeschreiblich bewegend. Es zeigt, dass nicht immer alles so ist, wie es zu sein scheint. Aber es zeigt auch, wie wichtig und sinnvoll Organspende ist. Die esoterische Frage, wie viel vom Spender auf den Empfänger übergeht, ob es ein zelluläres Gedächtnis gibt, kann und will auch hier nicht beantwortet werden. Aber die Autorin gibt wunderbare Denkanstöße. Der Weg, den Alex und Connor gehen müssen, ist kein leichter. Aber auch Jamie, Barbara, Mac und Molly müssen mit ihrer jeweiligen Situation klarkommen. Und alle zusammen vollbringen im Grunde viele kleine Wunder.
Ich hatte ein Wechselbad der Gefühle! Welches Herz schlägt für wen und aus welchem Grund? Warum ist Jamie, wie er ist? Wie holt man einen Sechsjährigen aus seiner tiefen Trauer? Sollen die Angehörigen von Spendern Kontakt zu den Empfängern haben? Nicht alle Fragen werden bis zum Ende beantwortet, dennoch bleibe ich nicht enttäuscht zurück. Haben mich andere Bücher der Autorin noch mehr bewegt? Ja. Dennoch gebe ich die vollen fünf Sterne. Das Thema ist einfach zu wichtig und zudem wunderbar behandelt worden. Es ist nicht zu kitschig, es ist nachvollziehbar, es ist in sich logisch und es hallt nach. Für mich ist es trotz kleinerer Schwächen ein Highlight!