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Veröffentlicht am 10.11.2021

Eine bewegende Geschichte

Eine Bibliothek in Paris
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Da ich eine absolute Büchernärrin bin, komme ich schlecht an Buchhandlungen und Bibliotheken vorbei. Der Buchtitel hat mich also gleich angezogen.
Als Odile im Jahr 1939 in der Amerikanischen Bibliothek ...

Da ich eine absolute Büchernärrin bin, komme ich schlecht an Buchhandlungen und Bibliotheken vorbei. Der Buchtitel hat mich also gleich angezogen.
Als Odile im Jahr 1939 in der Amerikanischen Bibliothek angestellt wird, erfüllt sich für sie ein Traum. Sie kann sich nichts Schöneres vorstellen, als inmitten von Büchern zu arbeiten. Doch schon bald ändern sich die Zeiten drastisch, denn die Nazis marschieren in Paris ein. Odile will kämpfen und schließt sich dem Widerstand an.
Lily wächst in einer kleinen Stadt in Montana auf. Das Leben ist recht eintönig und so flüchtet sich Lily in lebhafte Fantasien. In Lilys Nachbarschaft lebt die Französin Odile. Lily will bei ihr Französisch lernen. Die beiden freunden sich an und Odile erzählt aus ihrer Vergangenheit.
Dieser Roman hat mich wirklich begeistert. Der wundervolle Schreibstil der Autorin Janet Skeslien Charles hat mich in die Geschichte hineingezogen.
Die Charaktere sind liebevoll und authentisch dargestellt. Odile ist so ein sympathischer und intelligenter Mensch. Ihr Umgang mit Zahlen, besonders mit der Dewey-Dezimalklassifikation, ist schon beachtenswert. Auch wie couragiert Odile und ihre Kollegen für ihre Bibliothek kämpfen, hat mir gefallen. Aber auch Lily mochte ich sehr gerne, die es auch nicht leicht hat.
Ich habe mit Odile die düstere und schwere Zeit in Paris erlebt und auch die ungewöhnliche Freundschaft später in Montana. Wieder einmal hat mich die Zeitebene der Vergangenheit mehr angesprochen.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Eine mutige junge Frau

Unser Weg nach morgen
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Ich mag Familiengeschichten, die sich über verschiedene Zeitebenen erstrecken. Die Autorin Jana Voosen hat mich mit dieser emotionalen Geschichte gleich gepackt.
Die junge Lilo wächst in den dreißiger ...

Ich mag Familiengeschichten, die sich über verschiedene Zeitebenen erstrecken. Die Autorin Jana Voosen hat mich mit dieser emotionalen Geschichte gleich gepackt.
Die junge Lilo wächst in den dreißiger Jahren behütet als Tochter eines Kaufmanns auf. Ihr Vater ist in der Partei und sie natürlich im BDM. Lilo ist in Ludwig verliebt, der mit ihrem Bruder befreundet ist. Durch Ludwig lernt sie die verbotene Welt der Swing-Jugend kennen und lässt sich mitreißen. Die Beiden haben eine Liebesbeziehung, die nicht folgenlos bleibt. Doch bevor Lilo Ludwig mit der Nachricht überraschen kann, ist Ludwig auf dem Weg an die Ostfront. Lilo kommt ins SS-Heim Lebensborn. Doch sie kämpft um ihr Kind und beschreitet einen bemerkenswerten Weg.
Im Jahr 2019 übernimmt die junge Nele die kleine ‚Buchhandlung ihres verstorbenen Vaters in Ottensen, dabei hatte sie eigentlich ganz andere Pläne. Als eine Kundin ihr die Lebenserinnerungen von Lilo übergibt, wird Nele von den Aufzeichnungen gepackt. Sie erkennt, dass sie ihren eigenen Weg gehen muss und findet den Mut ihn zu beschreiten.
Die Autorin beschreibt in diesem Roman, wie schwierig es unter dem damaligen Regime für junge Frauen war. Selbstbestimmung gab es nicht, man hatte sich den Ideologien unterzuordnen. Dann beginnt auch noch der Krieg, der das Leben noch schwieriger macht.
Lilo erfüllt die Erwartungen der Familie und des Umfeldes als die dem BDM beitritt. Doch durch Ludwig lernt sie eine andere Welt kennen. Sie ist jung und verleibt und sie mag di4e Musik und das Tanzen. Doch dann wird es bitter für sie und sie ist verzweifelt. Umso mehr habe ich den Mut von Lilo bewundert, sie nicht aufgibt und um ihre Tochter kämpft. Aber auch Nele hat es nicht einfach und sie braucht einen Anstoß, um ihr Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. Auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesend und fesselnd. Es ist eine berührende Geschichte, die ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Casper Munk ist zurück

Opfer ohne Wahl
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Dies ist nach „Opfer ohne Blut“ und „Opfer ohne Gewissen“ nun der dritte Fall für Kommissar Casper Munk.
Der schwedische König hat den sehr umstrittenen Herrscher eines Ölstaates Sultan Daix, der mit eiserner ...

Dies ist nach „Opfer ohne Blut“ und „Opfer ohne Gewissen“ nun der dritte Fall für Kommissar Casper Munk.
Der schwedische König hat den sehr umstrittenen Herrscher eines Ölstaates Sultan Daix, der mit eiserner Hand regiert und es mit Menschenrechten nicht so genau nimmt, nach Stockholm eingeladen. Daix hat einen seltsam skurrilen Humor und der schwedische König ist nicht nur davon begeistert, sondern auch von Daix‘ Fuhrpark und Harem. Doch bevor Daix in Stockholm eintrifft, gibt es Morddrohungen. Verdächtige, die ein Interesse am Tod Daix‘ haben könnten, gibt es zuhauf. Mit all dem hat Munk wenig am Hut, denn er wurde nach dem letzten Fall suspendiert und will nun mit seinem Freund einen Humor-Ratgeber schreiben. Doch dann darf er seinen Job wieder antreten, wenn er Daix schützt. Für Munk ist das keine Frage, denn er mag seinen Job.
Auch dieses Mal konnte mich Lasse Blom mit seinem spannenden, aber durchaus auch humorvollen Fall wieder packen. Schade, dass der Klappentext schon so viel verraten hat.
Der Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen. Auch wenn dieser Band ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann, ist es sinnvoll, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen, um die Entwicklung von Munk mitzuerleben.
Ich mag den sympathischen Kommissar Casper Munk und auch sein Team gefällt mir gut. Wie gefährlich die Situation ist, stellt sich heraus, als Munk angeschossen wird und danach im Koma liegt. Daher tut sein Team, bestehend aus Hauptkommissar Halldor Selander und den Polizisten Per Henrik Grip, Kajsa Tapper, Achatz Larsson und Leila Andersson alles, um die Sache aufzuklären. Wer hat ein Interesse daran, den Sultan zu töten und Munk kaltzustellen?
Die Spannung ist von Anfang an da und es gibt auch immer wieder Wendungen, die dafür sorgen, dass es spannend bleibt. Dabei werden auch Politik und schwedische Gesellschaft betrachtet.
Mir hat auch dieser spannende und unterhaltsame Band der Reihe um Casper Munk wieder gut gefallen.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Eine Freundschaft fürs Leben

Revolution der Träume
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Nachdem ich Isi, Carl und Artur schon in „Schatten der Welt“ erleben durfte, wollte ich natürlich wissen, wie es nach dem ersten Weltkrieg mit ihnen weitergeht.
Die Freunde haben im Krieg viel mitgemacht ...

Nachdem ich Isi, Carl und Artur schon in „Schatten der Welt“ erleben durfte, wollte ich natürlich wissen, wie es nach dem ersten Weltkrieg mit ihnen weitergeht.
Die Freunde haben im Krieg viel mitgemacht und das Erlebte hat Spuren hinterlassen. Sie treffen sich in Berlin wieder und ihre Freundschaft hat weiter Bestand. Doch die politischen Verhältnisse sind auch jetzt schwierig und jeder von ihnen sucht seinen Weg. Carl Friedländer sieht seine Zukunft in der Filmindustrie. Isi sympathisiert mit den Linken, bis sie den adligen Aldo von Torstayn kennenlernt. Derweil hat Artur den illegalen Weg genommen und ist zum König der Berliner Unterwelt geworden.
Wieder ist es Andreas Izquierdo gelungen, mich in die Geschichte hineinzuziehen.
Auch wenn es mir nicht immer gefällt, wie sich die Protagonisten entwickelt haben, so konnte ich doch verstehen, dass sie sich nach dem schrecklichen Krieg Hoffnung auf ein besseres Leben machen. Aber die Zeiten sind auch jetzt nicht einfach. Während manche Menschen die schillernden Zwanziger auskosten, geht es den meisten sehr schlecht. Armut und Not treiben die Menschen in pure Verzweiflung. Sie sehen häufig keinen anderen Weg, als in blutigen Schlachten für ein besseres Leben zu kämpfen.
Es ist sehr spannend, aber auch manchmal berührend, Isi Carl und Artur zu begleiten.
Mir hat diese wundervolle Fortsetzung der Geschichte wieder sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Eine Freundschaft in schweren Zeiten

Schatten der Welt
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Thorn in Westpreußen, 1910: Isi, Carl und Artur sind Freunde. So unterschiedlich sie von ihrer Art auch sind, sie wollen alle aus ihren ärmlichen Verhältnissen heraus. Doch es dauert nicht lange bis der ...

Thorn in Westpreußen, 1910: Isi, Carl und Artur sind Freunde. So unterschiedlich sie von ihrer Art auch sind, sie wollen alle aus ihren ärmlichen Verhältnissen heraus. Doch es dauert nicht lange bis der 1. Weltkrieg anbricht und sie auseinanderreißt, denn die Jungen werden Soldaten und Isi bleibt zurück. Niemand hat sich vorstellen können, wie schrecklich dieser Krieg wird – nicht nur für die Soldaten an der Front, sondern auch für die Daheimgebliebenen.
Andreas Izquierdo erzählt diese Geschichte einfach gefühlvoll und packend.
Carl und Artur sind befreundet. Artur ist eher draufgängerisch, während Carl etwas zurückhaltend und verträumt ist. Dann stößt Isi dazu, die voller Ideen ist. Die drei gehören einfach zusammen. Als alle den Untergang der Welt sehen, weil der Halleysche Komt auftaucht, machen sie unbeeindruckt ihre Geschäfte. Carl macht eine Ausbildung zum Fotografen und aus Artur und Isi wird ein Paar. Doch die unbeschwerte Jugend ist schnell vorbei. Die Politik verändert das Leben.
Als der Krieg dann zu Ende ist, gibt es Hoffnung auf einen Neuanfang und ein besseres Leben. Aber das Erlebte im Krieg lässt sich nicht einfach beiseiteschieben. Für die, denen es schon immer besser ging, hat sich nicht viel verändert. Dafür geht es den Armen noch schlechter. Unzufriedenheit macht sich breit.
Isi, Carl und Artur kämpfen jeder auf seine Weise gegen die Ungerechtigkeiten der Zeit. Es ist schön mitzuerleben, wie sie sich weiterentwickeln.
Mir hat diese Geschichte gut gefallen und ich habe mit den Protagonisten mitgelitten und mitgehofft.

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