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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2021

Schöne Buch-Idee mit Schwächen in der Umsetzung

Das Bee-Team
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In dem Buch setzen sich zwei Kinder, Romy und Oscar, für die Umwelt und die Rettung von Bienen ein. Die beiden leben im Tumbawunda-Tal und es fällt ihnen auf, dass kaum Bienen umherschwirren. Sie rufen ...

In dem Buch setzen sich zwei Kinder, Romy und Oscar, für die Umwelt und die Rettung von Bienen ein. Die beiden leben im Tumbawunda-Tal und es fällt ihnen auf, dass kaum Bienen umherschwirren. Sie rufen gemeinsam mit ihren Freunden das Bee-Team an und dann wird es magisch.

In dem Buch wird ein wichtiges Thema aufgegriffen und wurde in einer netten Geschichte mit Schwächen verpackt. Für die Altersgruppe 6 bis 10 Jahre, an die das Buch adressiert ist, ist das Buch zu textlastig. Ein wunderschönes Cover, aber im Buch selbst keine Illustrationen. Neben den beiden Hauptprotagonisten, die für die ihnen zugedachte Aufgabe nach meinem Gefühl zu jung eingeführt werden, wird auch den Tieren Sprache gegeben. Dazu hätte es besser gepasst, wenn die Handlung in einer Märchen- oder Fantasiewelt angesiedelt wäre, was nicht der Fall ist. Ältere Kids von 9 oder 10 Jahren können sich mit den 4- und 6-jährigen Hauptprotagonisten kaum identifizieren.

Zahlreiche Freunde der Kinder werden aufgezählt, diese treten dann als Ninja und Prinzessinnen gemeinsam auf. Viel zu viel für den Handlungsstrang, es wirkt unübersichtlich und es gibt zu viele Wiederholungen. Dazu muss man aufpassen, nicht den Faden zu verlieren, denn die Handlung überschlägt sich zuweilen. Rein stilistisch ist das Buch für die jungen Leser schwer lesbar, unruhig und zu weitschweifig, die Kapitel sind relativ lang. Als Vorlesebuch kann ich es leider nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Konnte mich nicht überzeugen

Strahlentod
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Der Krimi spielt hauptsächlich im hessischen Knüllwald, wo während einer Protestaktion gegen die Reaktivierung der Kanonenbahnstrecke, auch zum Zweck von Atommülltransporten, ein Brandanschlag auf einen ...

Der Krimi spielt hauptsächlich im hessischen Knüllwald, wo während einer Protestaktion gegen die Reaktivierung der Kanonenbahnstrecke, auch zum Zweck von Atommülltransporten, ein Brandanschlag auf einen VW-Bus verübt wird. Der Wagen gehörte dem Vater des Ermittlers Ralph Angermann und die verbrannte Leiche im Inneren könnte sein Vater sein. In Rückblicken wird neun Jahre vor der eigentlichen Handlung über den Tod eines Polizisten während einer Widerstandsaktion gegen Castor-Transporte berichtet.

Der Buchtitel wird der Handlung des Buches nicht wirklich gerecht sorgt für eine andere Erwartungshaltung. Ein an und für sich interessantes Thema, welches in diesem Krimi aufgegriffen wird. Von dem Autorenduo ist mir Daniel Holbe bekannt, da er die Bücher von Andreas Franz nach dessen Tod weitergeführt hatte. Und das hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Die Umsetzung hat mich leider nicht überzeugen können. Trotz lesbaren Schreibstils kam ich nur schwer ins Buch rein und habe es erstmal nach gut 50 Seiten weggelegt, bevor ich einen neuen Anlauf nahm. Es wurde versucht, zu viel hineinzupacken, egal ob Angermanns Familie oder schwierige Beziehungsgeflechte, was auch nach wiederholten Passagen im Text nicht wirklich wichtig für den eigentlichen Inhalt des Buches wird und eher ermüdet. Es lenkt auch zu sehr vom eigentlichen Plot ab, da die Ermittlungen sich auch mühsam entwickeln, bevor es doch noch zu interessanten Wendungen kommt. Insgesamt hatte ich mehr an Spannung, die sich durch den Krimi zieht, erwartet und kann das Buch nur bedingt empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Zwischen Reisebericht und Krimi

Rue de Paradis
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Eine schwere Sturmflut erreicht die Küste der auf der Halbinsel Cap Ferret und richtet schwere Schäden an, eine Frau stirbt. Der Küstenabschnitt hätte nie bebaut werden dürfen, Luc Verlain ermittelt in ...

Eine schwere Sturmflut erreicht die Küste der auf der Halbinsel Cap Ferret und richtet schwere Schäden an, eine Frau stirbt. Der Küstenabschnitt hätte nie bebaut werden dürfen, Luc Verlain ermittelt in einem Sumpf von Korruption und Vetternwirtschaft. Und wer hat den Bürgermeister ermordet?
Das ist jetzt mein dritter Roman aus der Reihe und der erste Luc Verlain-Krimi als Hörbuch, von daher war mir die Figur und auch einige der Protagonisten, voran seine Frau Anouk, nicht fremd. Lesern, die mit diesem Buch einsteigen wollen, würde ich eher davon abraten.
Frank Arnold hat eine angenehme Stimme und liest gut, von daher habe ich die Geschichte gerne gehört. Ich fand diesmal nur, dass es sehr lange gedauert hatte, bis überhaupt etwas Spannung aufkam. So schön die Beschreibungen sind, sie wiederholen sich teils auch. Machen aber auch Lust auf einen weiteren Urlaub in der Region. Der Plot selbst ist nicht schlecht aufgebaut, nach und nach werden immer mehr Geheimnisse offenbart. Die Elemente, die einen Krimi ausmachen, habe ich jedoch über lange Passagen vermisst. Wer bis zur Mitte durchhält, wird dann doch noch mit kriminalistischer Unterhaltung belohnt. Für Fans empfehlenswert, aber auch über einige Strecken hinweg etwas träge.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Alte Freundschaften, getrübt von Schatten der Vergangenheit

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Der zehnte Roman von Nele Neuhaus rund um das Ermittlerduo Bodenstein und Sander entführt uns in die Welt des Verlagswesens. Zwei Morde aus dem Umfeld des Verlages beschäftigen das K11 und die Hintergründe ...

Der zehnte Roman von Nele Neuhaus rund um das Ermittlerduo Bodenstein und Sander entführt uns in die Welt des Verlagswesens. Zwei Morde aus dem Umfeld des Verlages beschäftigen das K11 und die Hintergründe für die Taten sind in der Vergangenheit zu finden. Derweil man einiges aus dem privaten Bereich von Bodenstein erfährt, steht Pias Privatleben diesmal nicht besonders stark im Fokus.

Sprachlich ist das Buch gewohnt gut geschrieben und die Idee für den Krimimalfall interessant erdacht. Schatten der Vergangenheit der alten Freundescliques kommen an die Oberfläche, Fragen nach alter Schuld sind zu klären. Die Beziehungen der Protagonisten untereinander sind verwickelt und man muss an dem Buch dranbleiben, weil man sonst leicht den Faden verliert.

Ein paar Akteure weniger hätten dem Roman gutgetan. Meiner Meinung nach hätte man das Buch straffen können, es zieht sich in Teilen der Handlung und liest sich zeitweise zäh. Die Idee, Dr. Kirchhoff weiter als Autor auftreten zu lassen, passt zum Romanthema, wird sogar benötigt, um einige Personen auftreten zu lassen. Ob man Pias Ex jedoch dazu verdonnern muss, auf den Spuren der Bücher von Nele Neuhaus selbst zu wandeln, kann man in Frage stellen. Oder es könnte auch als Selbstbeweihräucherung von Neuhaus selbst interpretiert werden. Allzu oft wird dies im Roman erwähnt.

Zum Ende hin gewinnt das Buch wieder - an Handlung, Spannung und an Fahrt. Die Person, die die Morde zu verantworten hat, gerät auch nicht gleich zu Beginn in den Ermittlungsfokus, so dass es spannend bleibt.

Nicht das beste Buch aus der Reihe, aber durchaus empfehlenswert für Fans von Bodenstein und Sander.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Nicht mehr meins

Keine Ruhe in Montana
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Detective Robicheaux will gemeinsam mit seiner Frau und seinem Freund nach dem Hurrikan Katrina zur Ruhe kommen und beim Angeln entspannen. Morde und Machtspiele ziehen ihn dann doch wieder in Ermittlungen ...

Detective Robicheaux will gemeinsam mit seiner Frau und seinem Freund nach dem Hurrikan Katrina zur Ruhe kommen und beim Angeln entspannen. Morde und Machtspiele ziehen ihn dann doch wieder in Ermittlungen rein.

In den 90iger Jahren, als die Robicheaux-Krimis in Deutschland herauskamen, habe ich einige gelesen und fand sie damals gut, vor allem wegen des Schreibstils von James Lee Burke: seine Art, Landschaften in Szene zu setzen und die Protagonisten Dialoge führen zu lassen. Auch die derbere Sprache hatte mich früher nicht gestört.

Ich hatte jetzt mal wieder Lust auf einen seiner Romane, kam auch wieder in die Protagonisten rein. Wer noch keines seiner Bücher kennt, könnte damit ein Problem haben. Der Roman ist wirklich voller Kontraste. Die Sprache empfinde ich als sehr bildhaft, egal ob es um Gewalt geht oder um die grandiose Landschaft. Bei beidem wird das Kopfkino reich "bespielt". Die vielen Landschaftsmotive nehmen etwas von der Geschwindigkeit aus der eigentlichen Handlung raus, aber das ist auch typisch für den Autor und trägt dazu bei, dass man beim Lesen nicht nur in der Gewalt und Brutalität versinkt - Kontrast zur derben Sprache. Mich hat jetzt an der Geschichte gestört, dass es zu viel Machtgehabe, Sexismus, durchgedrehte Personen gab. Ich glaube, ich bin inzwischen sensibler hinsichtlich der hier reichlich bedienten Klischees geworden. Und gegen Ende kam mir die Geschichte zu konstruiert vor.

Meine „Lesezeit“ von Burke-Romanen ist definitiv vorbei.

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