Kratzt am Image der ehemaligen Herrscherfamilie
Die Hohenzollern und die NazisDieses rund 750 Seiten starke Buch ist das Ergebnis von Jahre langen Recherchen des Autors wie sich zahlreiche Vertreter der Familie Hohenzollern dem aufstrebenden NS-Regime anbiedern, weil sie glauben, ...
Dieses rund 750 Seiten starke Buch ist das Ergebnis von Jahre langen Recherchen des Autors wie sich zahlreiche Vertreter der Familie Hohenzollern dem aufstrebenden NS-Regime anbiedern, weil sie glauben, ihre frühere Macht wieder zu erhalten. Zahlreiche Briefe belegen, wessen Geist vor allem die Söhne des letzte deutschen Kaisers und ihre Ehefrauen waren.
Obwohl man meinen könnte, dass die ehemalige Herrscherfamilie und die Nationalsozialisten nichts gemeinsam haben, ergeben sich zahlreiche Gemeinsamkeiten und Überschneidungen: beide sind antidemokratisch, reaktionär, hassen sowohl Sozialisten als auch Kommunisten, Juden sowieso und beiden ist das „gemeine Volk“ völlig egal. Die Masse soll arbeiten, Steuern zahlen und im Krieg (egal für welche) Herrschaft verbluten.
Ein großes Thema ist auch der, von den Hohenzollern vorgebrachte Entschädigungsanspruch nach den Enteignungen von 1918. Obwohl die Mitglieder der Familie einige Immobilien und Vermögenswerte (im Gegensatz zu den Habsburgern, die beinahe mittellos aus „Restösterreich ausgewiesen wurden) behalten durften, will die Familie mehr, viel mehr, und glauben auch noch, im Recht zu sein.
Stephan Malinowski untermauert seine Thesen mit zahlreichen Quellen, und lässt sich von Anzeigen der Familie Hohenzollern gegen ihn, nicht einschüchtern.
Fazit:
Das Buch muss sorgfältig gelesen werden. Es ist aber verständlich geschrieben und wird durch zahlreiche Abbildungen bereichert. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.