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Veröffentlicht am 10.03.2022

Ein Schneesturm, ein leerer Handyakku und raus kommen acht perfekte Stunden

Acht perfekte Stunden
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Nach dem grandiosen Debüt der Autorin, 'Jedes Jahr im Juni', war ich unglaublich gespannt auf ihr zweites Buch. Leider konnte mich dieses nicht hundertprozentig von sich überzeugen.
Als Noelle nach einem ...

Nach dem grandiosen Debüt der Autorin, 'Jedes Jahr im Juni', war ich unglaublich gespannt auf ihr zweites Buch. Leider konnte mich dieses nicht hundertprozentig von sich überzeugen.
Als Noelle nach einem schrecklichen Abend bei einem Schneesturm auf der Autobahn eingeschneit wird und sich noch dazu ihr Handyakku beängstigend schnell verabschiedet, scheint es als würde ihr das Schicksal eins auswischen wollen. Doch dann bietet ihr Sam an, ihr Handy in seinem Auto zu laden und die beiden verbringen miteinander acht perfekte Stunden voller Gespräche und Herzklopfen. Allerdings ist Sam nur zu Besuch hier und als die Straßen frei sind, zerplatzt die Blase dieser wunderschönen Nacht und die beiden sehen sich nie wieder ... oder doch?
Lia Louis' Geschichten leben von schicksalshafter Liebe, was ich eigentlich sehr liebe. Bei 'Jedes Jahr im Juni' hat mich ihr Schreibstil und die Geschichte, die sie gewoben hat, absolut verzaubert. Genauso muss ein Liebesroman sein. Nur hat mich die Sache mit der Liebe anfangs in ihrem zweiten Buch nicht ganz überzeugt. Noelle ist nach der ersten Begegnung direkt schockverliebt in Sam und da man als Leser nur einen Bruchteil der gemeinsamen Zeit während des Schneesturm mitbekommt, konnte ich diese plötzliche, starke Verliebtheit nicht direkt nachempfinden. Man hinkt gefühlstechnisch quasi von Beginn an etwas hinterher. Generell hätte ich mir innerhalb der ersten Hälfte des Buchs mehr Szenen zwischen den beiden Protagonisten gewünscht. Man erfährt nur wenig über Sam und zum Teil auch kaum Hinweise dafür, dass er sich auch zu Noelle hingezogen fühlt, sogar auch mal eher das Gegenteil. Meiner Meinung nach hätte dem Buch eine männliche Perspektive gut getan, sodass man auch Sam etwas besser kennenlernt und emotional mehr eingebunden ist. Allerdings soll vielleicht auch genau der Reiz darin bestehen, dass man nicht so richtig weiß, woran man bei ihm ist.
Ich hatte vor allem am Anfang das Gefühl, dass sich Noelle in die Seelenverwandschaft, diese "perfekte Liebe", hineinsteigert bzw. war es für mich eben sehr einseitig. Dieses Gefühl, das mich beim Lesen dann auch ein wenig gestört hat, nahm aber immer mehr ab als es auch zu mehr Interaktion zwischen den Protagonisten kam. Es wurde besser, aber mir hat fast bist zum Ende dieses "Kribbeln im Bauch" gefehlt.
Neben der Verbindung zwischen den beiden, die mir am Anfang fehlte, wurde ich auch mit Noelle nicht ganz warm. Noelle ist eine unperfekte Protagonistin (was tendenziell ja sehr gut ist), die schon einige Schicksalschläge überstehen musste, sich selbst immer hinten an stellt und irgendwie etwas verloren in ihrem aktuellen Leben ist. Sie möchte die Welt sehen, selbstständig bzw. unabhängig werden oder auch mal loslassen können - gleichzeitig möchte sie aber nichts an ihrem momentanen Leben ändern. Ich verstand theoretisch ihre Problematik, aber es hat mich auch genervt, dass sie sich nicht helfen hat lassen oder selbst mal was ändern wollte. Dieses Hin und Her oder das Feststecken generell hat meine Sympathie zu ihr etwas gehemmt.
Die Plotidee gefiel mir gut. Wie schon oben erwähnt, mag ich Zufälle oder Ereignisse, die man auch dem Schicksal zuordnen kann total gerne und davon bekommt man wieder einiges geboten, vor allem am Ende sorgte das sogar bei mir für Gänsehaut. Auch auf einige coole Überraschungen und Wendungen kann sich der Leser gefasst machen. Es gab einige wunderschöne Szenen, bzw. auf einer Hochzeit, die für mich einiges wieder raus reißen konnten. Aber ich brauchte lange um ins Buch hineinzufinden und es fesselte mich die meiste Zeit über auch nicht so, dass ich unbedingt hätte weiter lesen müssen. Das Buch findet einen schönen, harmonischen Abschluss, sodass man das Buch mit einem guten Gefühl aus der Hand legen kann.

Fazit: Nach dem starken Debüt ein für mich schwacher Nachfolger, mit dem ich vor allem in der ersten Häfte so meine Probleme hatte. Zum Ende hin wird das Buch immer besser und wer Schicksal sucht, wird hier bestimmt auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Spannend, aber nicht ganz ohne Kritikpunkte

Bonuskind
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Mit 'Bonuskind' begleitet man Lies durch eine Zeit, die man niemandem wünscht. Man steht seit einiger Zeit zwischen den Eltern, die ihren Scheidungskrieg offen ausleben, die eigene Mutter verschwindet ...

Mit 'Bonuskind' begleitet man Lies durch eine Zeit, die man niemandem wünscht. Man steht seit einiger Zeit zwischen den Eltern, die ihren Scheidungskrieg offen ausleben, die eigene Mutter verschwindet und keiner nimmt dich als Kind mit deiner Vermutung ernst, für den Vater scheint es sogar fast gelegen zu kommen. Lies ist erst fünfzehn und man merkt dies auch in ihrem Denken und Handeln. Der Schreibstil ist einfach, schnell lesbar und verständlich. Die Geschichte ist aus ihrer Sicht geschrieben, es gibt aber immer wieder Abschnitte, die aus Jet's Sicht stammen und als Tagebucheinträge ins Geschehen miteingebunden werden. Die Einträge fand ich eine tolle Idee, da man so die Hintergründe zum Verschwinden von Jet auch nochmal aus erster Hand erfährt. Allerdings sind diese Kapitel im Gegensatz zur 'aktuellen Handlung' äußerst derb und brutal geschrieben, darauf sollte man sich also gefasst machen. Mir persönlich war das an einigen Stellen wirklich zu viel und mir tat auch Lies unglaublich Leid, als sie diese zum Teil auch sehr explizit beschriebenen sexuellen Handlungen (ihrer Mutter!) lesen musste. Die Entwicklung der Geschichte überraschte mich an mehreren Stellen, auch wenn ich mir bestimmt mehrmals gewünscht hätte, dass sich Lies endlich einem Erwachsenen anvertraut, statt sich alles selbst aufzubürgen. Es gab schon relativ früh einen extremen Wendepunkt, sodass die Geschichte eine neue Dynamik bekam. Thematisch behandelt das Buch eine Vielzahl an interessanten und auch aktuellen Begrifflichkeiten, wie Scheidung/Trennung, Depressionen, Toxische Beziehungen, Verlust, etc. Ich persönlich habe zum Beispiel noch nie ein Buch gelesen in dem eine toxische Beziehung als solche erkannt und beleuchtet wurde. Auch diese Sogwirkung, den Zwang bzw. das Gefangensein in dieser toxischen Beziehung, was viele Betroffene betrifft, wurde für den Leser deutlich und spürbar.
Es war spannend und ich wollte natürlich auch wissen wie das Ganze aufgelöst wird - Allerdings war ich selten wirklich gefesselt. Ich hatte das Gefühl, das Ganze eher auf Distanz halten zu müssen, wobei ich aber nicht genau erklären kann, ob es am Schreibstil oder an so manchen absurd detailreichen körperlichen Szenen lag.
Das Ende konnte mich total überraschen, mit dieser Auflösung hatte ich in keinster Weise gerechnet. Das Buch ist an vielen Stellen verstörend, an vielen anderen aber auch wirklich gut. Ich würde es als eine Achterbahn mit Höhen und Tiefen, die mich zum Teil auch ein wenig angewidert haben, beschreiben.

Für mich gab es nach dem Beenden des Buchs einige logische Lücken: Zum Einen hab ich trotz der im Buch aufkommenden Bedeutung des Titels 'Bonuskind', den Bezug zur Geschichte nicht wirklich verstanden. Bonuskind als ein positiv besetzteres Wort für Stiefkind passt in meinen Augen weder zum Plot noch zur Handlung an sich. Mein anderer Kritikpunkt ist, (Achtung-Spoilergefahr!) dass das 'Tagebuch' eigentlich irgendwann stoppen hätte müssen. Man braucht zwar dieses eine Kapitel, um die Auflösung zu bekommen, allerdings habe ich es immernoch als Tagebucheintrag gelesen, was so ja nicht mehr möglich war. Hier wäre vielleicht ein Format-Wechsel sinnvoll gewesen. (Spoiler Ende)

Fazit: 'Bonuskind' hat mich wirklich überrascht, den Plot hätte ich in der Art und Weise nicht vorhersehen können und auch thematisch ist einiges geboten. Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte, worin mir das Buch dann zu viel oder zu unauthentisch war.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Nicht ganz mein Fall

British Player
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Vorab: Ich hatte bereits damit gerechnet, dass in den Büchern der Autorinnen wahrscheinlich den Fokus der Handlung eher auf körperlich-leidenschaftlichem statt auf emotionaler Tiefe liegt. Diese Art von ...

Vorab: Ich hatte bereits damit gerechnet, dass in den Büchern der Autorinnen wahrscheinlich den Fokus der Handlung eher auf körperlich-leidenschaftlichem statt auf emotionaler Tiefe liegt. Diese Art von Geschichten sind eigentlich nicht mein Fall, da mich die Assistenzarzt-Sache aber so gechatched hat, wollte ich dem Ganzen auf jeden Fall mal eine Chance geben. Dementsprechend ging ich aber auch mit einer recht offenen Einstellung ans Buch heran und bin in meiner Rezension auch etwas zwiegespalten.

Zu Beginn empfand ich die Geschichte in mehreren Aspekten etwas seltsam oder befremdlich, weil für mich manche Situationen bzw. das Verhalten in diesen, wie beispielsweise die Ohnmacht, so garnicht nachvollziehbar waren. Mir persönlich ging aber auch der Beziehungsaufbau zwischen den beiden Protagonisten viel zu schnell. Die Lovestory bleibt zwar eher oberflächlich, aber wenn man diesen Aspekt akzeptiert, kann man noch relativ gut unterhalten werden.
Durch den einfachen, eher seichten Schreibstil kommt man schnell in die Atmosphäre rein. Mich hat der Plot zwar nicht überrascht, aber es tat der Geschichte gut, dass die Autorinnen noch diese Wendung zum Ende hin eingebaut haben.

Charakterzüge wie besitzergreifend, übertrieben eifersüchtig zu agierien oder zum Beispiel ein Befehlston sind für mich persönlich absolut nichts, allerdings glaube ich, dass solche Marker auch mit zu dieser Genre-Sparte gehören. Simon hatte in meinen Augen ein Paar No-Go-Momente, die dann wiederum viel zu konsequenzlos blieben. Mir fehlte in vielen Situationen die Authentizität oder der Realtitätsbezug, vieles fühlte sich für mich befremdlich an, da ich es nicht so nachvollziehen konnte. Es gab Momente bei denen ich persönlich nur die Augen verdrehen konnte oder fast genervt war, andererseits gab es auch genügend Momente bei denen ich grinsen musste und sogar ein paar die ich wirklich süß fand. Generell hat das Buch es trotzdem geschafft, mich den Großteil über zu fesseln, sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durch hatte.

Wer emotionale Tiefe, ein Kennenlernen in normalem Tempo oder eine Geschichte ohne Klischees sucht, ist hier wahrscheinlich falsch - Für Fans von einfachen, schnell zu lesenden Lovestorys, bei denen es auch heiß hergehen darf, könnte das Buch etwas sein. Da ich eher zur ersten Gruppe gehöre, lautet mein Fazit: War in Ordnung zu lesen, aber ich hab nicht das Bedürfnis mehr von den Autorinnen oder ähnliche Geschichten zu lesen.
Ich persönlich würde dem Buch wahrscheinlich 2 Sterne geben, da ich aber viele persönliche Kritikpunkte von mir schon geahnt hatte, möchte ich auf 3 Sterne aufrunden, da ich mich selbst dazu entschlossen habe, das Buch trotzdem zu lesen.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Ich wollte es mögen, aber ...

Ewig braucht doch keiner
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Dieses Buch hat mich eine breite Palette an Gefühlen durchlaufen lassen. Obwohl mich manche Szenen, vor allem Richtung Ende hin, auch berührt haben, ich auch mal laut auflachen musste oder manche Aussagen ...

Dieses Buch hat mich eine breite Palette an Gefühlen durchlaufen lassen. Obwohl mich manche Szenen, vor allem Richtung Ende hin, auch berührt haben, ich auch mal laut auflachen musste oder manche Aussagen mich zum Nachdenken angeregt haben, war leider auch viel Ärger, Langeweile oder Genervtheit dabei. Beim Lesen des Klappentextes musste ich direkt an den 'Club der roten Bänder' denken, eine Geschichte, die ich wirklich sehr mochte, und ich war dementsprechend direkt neugierig auf das Buch von Matthias Kohm. Ich hab mich aufs Lesen gefreut, vor allem nach der positive Resonanz von den anderen Lesern der Lovelybooks-Leserunde. Umso ernüchternder war es dann, als ich sowohl mit dem Schreibstil, als auch mit dem Protagonisten Meyer einfach nicht warm wurde. Kohm schreibt sehr speziell. Seine Art "hat was", ist aber bestimmt nicht jedermans Ding, meines z.B. nicht. Meyer erzählt aus seiner Perspektive die Geschichte und neben gedanklichen Sprüngen (Man kann sich das vielleicht vorstellen wie eine mündliche Erzählung, bei der der Erzähler immer wieder mit "Ach da fällt mir ein..." oder "Warte, das hab ich vorhin vergessen, aber das muss ich fast noch dazu sagen..." seine Ausführungen unterbricht und etwas zwischenwirft) fügt er auch immer wieder Kommentare oder direkte Ansprachen an den Leser ein. Mich persönlich konnte diese Art des Schreibens leider nicht überzeugen, ich hatte eher immer wieder das Gefühl in meinem Lesefluss gebremst zu werden bzw. hätte ich mir etwas mehr roten Faden gewünscht. Allerdings gab es dazu auch viele begeisterte Stimmen innerhalb der Leserunde und ich würde hier wahrscheinlich empfehlen, sich bei Interesse mal die Leseprobe anzusehen.
Das Buch ist sehr philosophisch angehaucht, wobei sich vieles natürlich um die neue Religion oder den Ewigkeitsbegriff dreht, aber auch Alltägliches wird mit Sinnfragen zerpflückt. Mir war es manchmal etwas zu schwafelhaft, aber es gab auch einige Gedanken, die ich echt interessant fand.
Wie vorhin schon angedeutet war auch Meyer für mich kein großer Sympathieträger. Direkt zu Beginn würde ich diesbezüglich sogar eher vom Gegenteil sprechen. Es gab Aussagen, die mich beim Lesen fast wütend gemacht haben, er verhielt sich sehr oberflächlich und es fiel mir sehr schwer, mich in ihn hineinzuversetzen, unter anderem weil mir Natürlichkeit und Authentizität fehlte. Zudem war das Verhalten und Erleben in meinen Augen nicht immer altersadäquat. Allerdings muss man dem Buch hier zu Gute halten, dass Meyer (zum Glück) eine Entwicklung hin zum positiven durchlebt. Diesbezüglich hat sich das Durchhalten auf jeden Fall ausgezahlt.
Bezüglich der Handlung bietet das Buch sehr viel Diskussionsstoff. Während mir zwischenzeitlich zu wenig passierte, entwickelte sich die Geschichte dann später oft in Richtungen, die mich erschrocken zurück gelassen haben, weil ich mir z.B. mehr konstuktive Auseinandersetzung mit einem (versuchten) Suizid gewünscht hätte. Nicht nur einmal habe ich an der Bezeichnung Jugendbuch gezweifelt, da ich im Buch den Mehrwert vermisst habe.
Grundsätzlich hat mir auch Spannung oder irgendetwas, das mich zum Weiterlesen motivert, gefehlt. Ich musste mich immer wieder aufraffen und mir vornehmen im Buch weiterzulesen. Das Lesen fiel mir phasenweise leichter, wenn statt hauptsächlich innerer Monolog von Meyer auch mehr Interaktionen zwischen den Jugendlichen oder generell Handlung vorkamen, was zum Ende hin dann auch mehr wurde. Für mich war insgesamt im Buch zu vieles unstimmig oder ich habe die "Stimmigkeit" nicht verstanden.
Ich hätte das Buch wirklich gerne gemocht und so vestanden, wie es vielleicht die Intention des Autoren war, aber für mich war das einfach nicht möglich.

Fazit: Wie auch im Zwischenmenschlichen, muss zwischen Leser und Buch auch die Chemie passen und das war hier einfach nicht der Fall. Wäre das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es nicht ausgelesen. Und auch wenn ich mir Mühe gab, mich auf alles einzulassen und die positiven Aspekte im Buch zu sehen, konnte mich es nicht von sich überzeugen.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Langatmig und wenig fesselnd

Die Schwestern Grimm
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i n h a l t
Vier Halbschwestern, alle an Halloween geboren, in unterschiedlichen Familien aufgewachsen, haben eins gemeinsam: ihren Vater, den mächtigen Dämonen Grimm. Zu ihrem 18. Geburtstag stellt dieser ...

i n h a l t
Vier Halbschwestern, alle an Halloween geboren, in unterschiedlichen Familien aufgewachsen, haben eins gemeinsam: ihren Vater, den mächtigen Dämonen Grimm. Zu ihrem 18. Geburtstag stellt dieser alle Schwestern auf die Probe, um sich anschließend seiner dunkelen Seite der Macht anzuschließen. Entscheidet man sich dagegen, steht man dem Grimm im Kampf ums Überleben gegenüber. Welche Wahl werden die Schwestern treffen?

r e z e n s i o n
Puh... ich wollte das Buch wirklich mögen, aber leider war es absolut nicht meins. Insgesamt hab ich fast 1,5 Monate am Buch gelesen und wäre es selbstgekauft gewesen, hätte ich es auch wahrscheinlich irgendwann aufgegeben.
Zuerst zum Cover, das ich total ansprechend finde und besonders, da es auch wirklich Bezug zum Inhalt hat. Ich hab mich wirklich auf das Buch gefreut, allerdings ist meine Euphorie beim Lesen schnell verflogen. Jedes Kapitel besteht aus mindestens 5 Teilen mit je einer anderen Perspektive und größtenteils haben diese 5 verschiedenen Geschichten nichts miteinander zu tun. Man hat vor allem am Anfang also alle zwei Seiten eine neue Perspektive mit neuer POV, wobei es eigentlich keine Zusammenhänge zwischen den Erzählsträngen gibt. Ich persönlich hatte so lange Probleme mich zurecht zu finden bis ich mir eine Mindmap mit den Hauptpersonen erstellt habe, auf die ich immer wieder spitzeln konnte. Ach und es gibt noch zwei zeitliche Ebenen, die sich auch wieder abwechseln. Die vier Halbschwestern Scarlet, Bea, Liyana und Goldie haben alle recht unterschiedliche Leben, wobei man aber immer wieder Parallelen erkennen kann. Goldie wird allein bezüglich des Schreibstils eine besondere Rolle zugeschrieben, da in ihren Kapitelteilen aus der Ich-Perspektive erzählt wird, bei den anderen aus der Erzählerperspektive. Aufgrund der oft nur kurzen Abschnitte zu einer der Schwestern und auch dem eher distanziertieren, sprunghaften Schreibstil konnte ich persönlich keinen wirklich Bezug zu den Charakteren aufbauen. Auch deren Emotionen sprachen mich nicht an, beziehungsweise empfand ich diese oft sogar als unnatürlich. Beispielsweise wird eine Beziehung direkt beim ersten Treffel als so intensiv und vertrauenslastig beschrieben, Begründung: ist einfach so. Beim Lesen des Klappentextes hatte ich mir die Handlung in etwa so vorgestellt: Die Schwestern begegnen sich, entdecken dann eventuell noch ihre magischen Kräfte und machen sich dann gemeinsam für den großen Showdown mit ihrem Vater bereit. Was ich stattdessen gelesen habe: Vier ganz unterschiedliche Lebensgeschichten, die ich größtenteils als irrelevant und in die Länge gezogen empfand. Die erste richtige Begegnung von zwei der Schwestern kam dann zirka auf Seite 400 (von insgesamt 600), die anderen trafen sich wirklich dann erst zum Ende hin. Auch die richtige Entdeckung der Magie passierte erst, als sie dann gebraucht wurde, wobei das allerdings noch gut begründet werden kann. Für mich wurde inhaltlich ein falscher Schwerpunkt gesetzt. Die Lebensweisen der vier Frauen sind ohne Frage wichtig, allerdings hätte ich das nicht auf 500 Seiten ausgebreitet gebraucht. Stattdessen hätte ich viel lieber mehr mit Bezug zum Grimm oder dem im Klappentext beschriebenen Inhalt, wie auf den letzten 50-100, gelesen. Mir fehlte beim Lesen oft der rote Faden und ich hatte ständig im Hinterkopf die Frage "Wieso muss ich das jetzt wissen?". Auch Spannung kam bei mir maximal auf den letzten 50 Seiten auf. Ein paar Dinge, die mir gut gefielen, waren zum Beispiel einige Bedeutungen, wie zur Rolle der Frau, oder Botschaften zwischen den Zeilen bzw. die ich hineininterpretiert habe, ob das der Intention der Autorin entspricht, weis nur sie. Es kommt auch zu einigen krasseren Szenen/ Inhalten wie Vergewaltigung, selbstverletzendem Verhalten, Tod/ Verlust, Suizid, Gewalt, etc. - was ich so nicht erwartet hätte und eventuell Leser auch triggern könnte. Obwohl das Ende einiges gut machen konnte und einiges aus dem Verlauf so doch noch einen Sinn bekam, hatte ich leider kaum Spaß beim Lesen und war dann einfach nur froh das Buch beendet zu haben. Mich konnte sowohl der Schreibstil, die Emotionen, als auch die Handlung nicht erreichen und ich konnte leider auch keinen wirklichen Zugang zur Geschichte finden, was ich unheimlich schade finde.

Fazit: Für mich ist das Buch trotz einigen wenigen Hoffnungsschimmern leider eine Enttäuschung, ich hätte mir vieles anders gewünscht und konnte beim Lesen auch keinerlei Lesefreude entwickeln.

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