Cover-Bild FREMDER
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: cri-ki-Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 268
  • Ersterscheinung: 04.2017
  • ISBN: 9783946868026
Moa Graven

FREMDER

Wecke nie das Böse in dir
FREMDER - Der 7. Fall für Jan Krömer Kriminalroman von Moa Graven
Ein ganz normaler Freitag in Ostfriesland. Johann und Talea Schmees gehören auch zu denen, die sich ins Einkaufsgetümmel in Aurich stürzen. Als sie endlich fertig sind, machen sie sich auf den Weg nach Rechtsupweg zu Taleas Eltern. Doch sie kommen nicht dort an, denn sie machen auf der Landstraße einen Fund, der sich erst auf den zweiten Blick als grausame Entdeckung entpuppt. In einem Müllsack befinden sich Hände, Arme und Füße. Die Extremitäten von Toten. Was steckt dahinter? Jan Krömer und Lisa Berthold werden mit dem Fremden im Menschen konfrontiert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2017

Gute Ansätze, insgesamt aber flach bleibend

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Zum Inhalt:
Der 7. Fall für das Ermittlerduo Jan Krömer und Lisa.
Ein ganz normaler Freitag in Ostfriesland. Auch Johann und Talea Schmees gehören zu den Horden, die sich ins Einkaufsgetümmel von Aurich ...

Zum Inhalt:
Der 7. Fall für das Ermittlerduo Jan Krömer und Lisa.
Ein ganz normaler Freitag in Ostfriesland. Auch Johann und Talea Schmees gehören zu den Horden, die sich ins Einkaufsgetümmel von Aurich stürzen. Doch auf dem Weg zu Taleas Eltern machen sie plötzlich eine grausige Entdeckung. Mitten auf der Landstraße liegt ein großer weißer Sack, aus dem verschiedene Leichtenteile ragen. Hände und Füße verschiedener toter Personen.
Jan und Lisa stehen vor einem Rätsel. Und dann bekommen sie auch noch einen Flüchtling als Praktikanten aufs Auge gedrückt. Und plötzlich ist nicht nur die Lösung des Falls wichtig, sondern es kommen auch Themen wie Fremdenhass auf...
Werden es Jan und Lisa schaffen, auch diesen Fall trotz aller Widerstände zu lösen?


Der erste Satz:
"Es gibt Momente im Leben eines Menschen, da muss er sich entscheiden, wie sein weiteres Leben verlaufen soll."


Meine Meinung:
Vorneweg: Für mich ist es das erste Buch, das ich von Moa Graven lese, ich kenne also auch die Vorgänger der Reihe bisher nicht.
Dies stellt aber kein Problem dar, auch der unwissende Leser findet schnell in die Personen und ihre jeweiligen Lebenssituationen hinein.

Das Buch fängt sofort mit Tempo an, mit der Entdeckung der Leichenteile, und Jan und Lisa nehmen ihre Ermittlungen auf. Allerdings habe ich während des gesamten Buches keinen wirklichen Zugang zu den beiden Protagonisten bekommen. Es hat sich ein bisschen so angefühlt, als würde man eine einzelne Episode von Criminal Minds oder Navy CIS anschauen - man bekommt zwar mit, dass es eine grobe Haupthandung über die gesamte Serie gibt, sieht aber nur einen kleinen Ausschnitt davon und kann sich so nicht wirklich mit den Personen identifizieren. Zumal sie eben auch im Verlauf des Buches keine wirkliche Entwicklung durchmachen.
Spanend fand ich immer wieder die Einblicke in die Sicht des Täters, die Beschreibung seiner Handlungen. Allerdings hat mir auch hier die Tiefe gefehlt, was ihn wirklich beschäftigt oder antreibt bleibt ein Rätsel.

Auch der eigentlich sehr spannende Fall rückt irgendwie total in den Hintergrund. Zurück bleibt irgendwie das Gefühl, dass den beiden Ermittlern das Schicksal ihres Praktikanten Helif und die Gewalt und Ausländerfeindlichkeit ihm gegenüber (so schlimm diese ist), wichtiger war als die Lösung des eigentlichen Falles mit seinen unzähligen Mordopfern... Es passt für mich einfach nciht zusammen, dass die Asylpolitik und Ausländerfeindlichkeit in diesem Buch genauso viel oder sogar noch mehr Raum bekommen. Und auch bei der letztendlichen Auflösung hat man das Gefühl, dass den Ermittlern der Ausgang irgendwie egal ist...

Damit hängt auch zusammen, dass das Tempo nicht das gesamte Buch über gehalten wird. Der Fall plätschert lange vor sich hin, die immer wieder auftretende Spannung wird immer wieder gedrückt und zur Seite geschoben. Dies ändert sich lediglich im letzten Drittel des Buches. Hier nimmt das Buch plötzlich Fahrt auf, man kommt der Lösung des Falles in plötzlich riesigen Schritten näher. Allerdings geht mir das ganze dann auch schon wieder zu schnell. Da plätschert das Buch so lange mit mehr oder weniger wichtigen Themen daher, und plötzlich hat man innerhalb von drei Kapiteln den gesamten Fall gelöst... Für mich schafft es die Autorin nicht, den roten Faden beizubehalten, und driftet viel zu sehr zu vermeintlichen Nebenschauplätzen und -handlungen ab.

Toll fand ich, wie sich der Titel des Buches durch die gesamte Handlung gezogen hat. Das Ehepaar Schmees, die sich über die langen Ehejahre fremd geworden sind, desillusionierte Bauern, die vom modernen Leben abgehängt wurden, Jan und Lisa, die sich im eigenen Land mit all den rechten Tendenzen plötzlich fremd fühlen. Dazu noch Helif, der selber komplett fremd in diesem Land ist, aber allen anderen den Spiegel vorhält, wie man sich eigentlich verhalten und welche Tugenden man leben sollte...
Allerdings fehlt mir dann auch hier der eigentliche Bezug zum Täter. So gut ich das Thema bei den beschrieben Personen und Situationen einordnen kann, so sehr fehlt mir der Bezug zum eigentlichen Täter. Bei ihm kann ich nicht wirklich nachvollziehen, inwiefern er eigentlich fremd sein soll...


Mein Fazit:
Ein Buch mit tollen Ansätzen und Ideen, dem allerdings komplett der rote Faden fehlt. Mit den Ermittlern und allen anderen Personen bin ich die gesamte Zeit irgendwie nicht warm geworden, mir fehlt die unbedingte Spannung, das Mitfiebern bei der Lösung des Falles, sodass ich dem Buch selber einigermaßen fremd geblieben und vom Fall unbeeindruckt geblieben bin.
Dennoch ist es ein gerade im letzten Drittel sehr spannend werdender Krimi, den man gut mal zwischendurch lesen kann. Wer aber komplett in die Situation eintauchen will, und einen hochpackenden, jederzeit spannenden und temporeichen Krimi/ Thriller erwartet, ist meiner Meinung nach hier weniger gut aufgehoben.
Dennoch für eine einigermaßen solide Leistung noch wohlwollende 2,5 bzw. 3 Sterne.


Vielen Dank an Moa Graven und den cri-ki-Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 23.05.2017

Unheil über Ostfriesland

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Auf dem Heimweg von der freitäglichen Einkaufstour findet das Ehepaar Schmees einen Müllsack auf der Fahrbahn – vollgepackt mit abgesägten Händen, Armen und Füßen! Und kurz darauf wird an einem Nordseestrand ...

Auf dem Heimweg von der freitäglichen Einkaufstour findet das Ehepaar Schmees einen Müllsack auf der Fahrbahn – vollgepackt mit abgesägten Händen, Armen und Füßen! Und kurz darauf wird an einem Nordseestrand rötlicher Schaum gefunden, offenbar organischer und menschlicher Art! So gruselig und spannend der Krimi beginnt, so schnell geht die Dynamik und Spannung leider auch wieder verloren.
Jan Krömer und Lisa Berthold ermitteln in dem grausamen Fall. Doch leider reden und grübeln sie mehr, als dass sie tatsächlich ermitteln. Von der eigentlichen Polizeiarbeit bekommt man nur am Rande etwas mit. Sehr schnell haben die beiden ,,Profiler“ ein Täterbild entwickelt, das aber recht klischeehaft wirkt. Ein Mann, der noch im Erwachsenenalter bei den Eltern oder der Mutter lebt, eventuell ein Landwirt! Und so fahren sie mehr oder weniger zufällig die Höfe ab....
Jan und Lisa wohnen zusammen auf Jans Hof, sodass sie auch nach Feierabend über die Fälle reden können, was sie auch ausgiebig tun. Dabei wird auch klar, dass beide mit sich und dem anderen so ihre Probleme haben. Lisa erhofft sich offenbar etwas mehr Nähe, Jan hadert mit der Sinnlosigkeit seines Berufs. Dann wird ihnen ein afrikanischer Praktikant zugewiesen, der bei ihnen vorübergehend einzieht. Halif ist ein freundlicher und sympathischer Zeitgenosse, ihm schlägt aber mehr oder weniger offen Aggression und Hass aus der Bevölkerung entgegen. Dies führt zu Gesprächen über Fremdenhass, Vorurteile, Flüchtlingsproblematik, Gleichgültigkeit usw. Doch leider wirken diese Dialoge oft recht konstruiert und lenken vom eigentlichen Fall nur ab. Am Ende wird der Täter zwar gefasst, was überraschend schnell geht. Auch hier erfährt man noch so manches grausige und unappetitliche Detail. Doch die eigentlichen Motive des Täters bleiben ziemlich im Dunkeln. Hier hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.
Als Lektüre für zwischendurch geeignet, aber nichts, was man unbedingt gelesen haben müsste.

Veröffentlicht am 22.05.2017

grausiger fund

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Die Eheleute Schmees waren gerade einkaufen und sind jetzt auf dem Weg zu ihren Eltern, als sie auf der Landstraße einen Sack sehen. In diesem Sack befinden sich Hände, Arme und Füße. Die Ermittler Jan ...

Die Eheleute Schmees waren gerade einkaufen und sind jetzt auf dem Weg zu ihren Eltern, als sie auf der Landstraße einen Sack sehen. In diesem Sack befinden sich Hände, Arme und Füße. Die Ermittler Jan Krömer und Lisa Berthold übernehmen diesen Fall und bekommen dann auch noch einen ausländischen Praktikanten. Diesen Praktikanten „verkauft“ ihr Chef den Leuten als „Asylbewerber“. Sie müssen sich nicht nur mit der Lösung des Falles auseinandersetzten sondern auch mit Fremdenhass gegenüber ihrem Praktikanten.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen. Es war gut und flüssig zu lesen. Ich war schnell in der Geschichte drinnen.

Was mich etwas gestört hat war, dass die zwei sehr viel geredet haben und nicht so wirklich aktiv geworden sind. Sehr viel der Handlungen des Buches dreht sich um den alltäglichen Tagesablauf der zwei Ermittler. Sie fahren spät in die Arbeit, dann grübeln sie und recherchieren etwas, machen dann noch ein oder zwei Überprüfungen und dann fahren sie wieder heim (sie wohnen zusammen) zum essen. Beim Essen grübeln sie weiter und gehen dann ins Bett. Ich fand, dass sie irgendwie zu wenig gemacht haben. Auch hätte ich gerne mehr vom Täter erfahren. Für mich sind es daher 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Fremder - spannender Beginn, Verlauf nicht überzeugend

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Johann und Talea Schmees fahren nach dem wöchentlichen Einkauf noch zu Taleas Eltern. Als sie auf der Straße einen Plastiksack entdecken, machen sie einen grausigen Fund: in dem Sack befinden sich etliche ...

Johann und Talea Schmees fahren nach dem wöchentlichen Einkauf noch zu Taleas Eltern. Als sie auf der Straße einen Plastiksack entdecken, machen sie einen grausigen Fund: in dem Sack befinden sich etliche Hände, Arme und Füße von Toten. Jan Krömer und Lisa Berthold nehmen sich der Sache an und versuchen herauszufinden, was dahinter steckt und was mit den restlichen Körperteilen geschehen ist.

Der Beginn des Buches war super spannend und schaurig. Die Vorstellung, dass man zufällig auf einen Sack voller Leichenteile stößt, war wahrlich schockierend. Bei der Untersuchung stellte​ sich heraus, dass diese Teile von mehreren Toten stammten. Doch wo waren die restlichen Körperteile? Und was sollte mit diesen Extremitäten passieren?
Interessant fand ich, dass man auch von dem Täter liest, der feststellen musste, dass er einen der Säcke versehentlich verloren hat. Als er sich auf die Suche nach dem Sack machte, musste er leider feststellen, dass dieser bereits gefunden wurde. Diese Einblicke brachten viel Spannung mit sich.
Jan und Lisa haben ihre Ermittlungen wieder auf ihre eigene Art vorgenommen, waren also auch viel Zuhause auf dem Hof von Jan, wo die beiden gemeinsam leben. Ihnen wurde ein dunkelhäutiger Praktikant aus dem Ausland zur Seite gestellt, um den sie sich kümmern sollten. Das fand ich generell gut, denn ein weiterer Ermittler im Team ist in der Regel eine Bereicherung. Die drei hätten sich bei den Ermittlungen gut ergänzen und austauschen können. Allerdings schweifte die Geschichte stattdessen in die Richtung Fremdenhass und Flüchtlingsthematik ab, wodurch der eigentliche Fall und die dazugehörigen Ermittlungen ins Hintertreffen gerieten.
Die Ermittlungsarbeit empfand ich in diesem sechsten Fall recht oberflächlich. Nach dem spannenden Beginn hätte ich mir da eine viel intensivere Arbeit gewünscht und einen tieferen Einblick in die Beweggründe des Täters. Denn warum er die meisten Opfer ausgewählt hatte, hat sich mir nicht erschlossen. Sie sollten es verdient haben, doch das Warum, also was sie konkret getan hatten, blieb für mich offen. Das fand ich schade, denn grundsätzlich fand ich die Idee zu dem Täter und seinen Taten prima.

Ich bin gespannt auf weitere Fälle von Jan Krömer und Lisa Berthold und vergebe für diesen Krimi drei Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2017

Was für Abgründe!

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Zum Inhalt:
Ein ganz normaler Freitag in Ostfriesland. Johann und Talea gehören auch zu denen, die sich ins Einkaufsgetümmel in Aurich stürzen. Als sie endlich fertig sind, machen sie sich auf den Weg ...

Zum Inhalt:
Ein ganz normaler Freitag in Ostfriesland. Johann und Talea gehören auch zu denen, die sich ins Einkaufsgetümmel in Aurich stürzen. Als sie endlich fertig sind, machen sie sich auf den Weg zu Taleas Eltern. Doch sie kommen nicht dort an, denn sie machen auf der Landstraße einen Fund, der sich erst auf den zweiten Blick als grausame Entdeckung entpuppt. In einem Müllsack befinden sich Hände, Arme und Füße. Die Extremitäten von Toten.
Meine Meinung:
Das Buch ist extrem dicht gefüllt mit vielen Ereignissen. Nicht nur die Ermittlung nach dem Täter, sondern auch noch ein Angriff auf den schwarzen Praktikanten, Steinwurf durch das Fenster des Ermittlers, Affären und vieles mehr. Insgesamt war mir das auf so wenigen Seiten schon fast ein wenig viel Action auf so wenigen Seiten. Auch fand ich, dass nicht alle Aspekte richtig aufgelöst wurden. Am Ende war in null Komma nichts der Fall gelöst und ich hab mich gefragt, war das jetzt alles? Fehlt da nicht noch was? Ich glaube auch, dass ich insgesamt etwas enttäuscht gewesen wäre, hätte ich das Buch gekauft.
Fazit:
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.