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Veröffentlicht am 06.06.2017

Mix aus Alien und Apocalypse Now

Die Brut - Sie sind da
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„Die Brut - Sie sind da“ startet spannend, in einem Urwald in Peru. Eine Wandergruppe wird von einer ‚schwarzen Flut‘ verschlungen. Danach lernen wir Mike Rich kennen. Er ist Special Agent in Minneapolis, ...


„Die Brut - Sie sind da“ startet spannend, in einem Urwald in Peru. Eine Wandergruppe wird von einer ‚schwarzen Flut‘ verschlungen. Danach lernen wir Mike Rich kennen. Er ist Special Agent in Minneapolis, Minnesota, und wird zu einem Flugzeugabsturz gerufen. Aus einer der Leichen kriecht ‚etwas Schwarzes‘.
Dann ein Sprung nach Indien. Ein Erdbeben scheint sich anzubahnen. Und in China explodiert eine Atombombe. Ein Unfall? Last but not least eine Uni in Washington, D.C. Melanie Guyer ist Biologin. Aus Peru bekommt sie einen Eierkokon geschickt - und ES schlüpft. Wo ist die Verbindung?
Gleich mehrere Handlungsstränge gilt es zu verfolgen, viele Perspektivwechsel sorgen für Dynamik. Gekonnt spielt Ezekiel Boone mit unseren Urängsten: Es geht um Spinnen.
Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen und zwei Männer: Die Präsidentin der Vereinigten Staaten, Stephanie Pilgrim, und die Biologin Melanie sowie Melanies Ex Manny, Stabschef des Weißen Hauses, und Agent Mike.
Hauptschauplatz ist Kalifornien: Die Präsidentin verhängt den Ausnahmezustand. Die Menschen rund um Los Angeles sollen in Quarantäne. Die Lage eskaliert…
„Die Brut“ ist ein Endzeit-Thriller mit einem hohen Ekelfaktor. Wie eine Mischung aus den Alien-Filmen mit Sigourney Weaver und dem Kriegsfilm „Apocalypse Now“ von Francis Ford Coppola. Ein typisches Buch für den US-amerikanischen Markt: Militär, Hubschrauber, Waffen.
Die Figurenzeichnung ist gelungen. Mike und Melanie kommen sympathisch rüber. Vielleicht geht da ja was? Die Präsidentin ist schwach. Sie hält die Menschen mit Verharmlosung der Situation hin. Zudem hat sie ein Verhältnis mit Manny.
Das Ende hat mich enttäuscht. Spoiler-Gefahr verbietet allerdings detaillierte Ausführungen in dieser Richtung. „Die Brut - Sie sind da“ ist der erste Teil einer Trilogie. Band 2, „Die Brut - Die Zeit läuft“, folgt bereits im August.

Fazit: Rasantes und actionreiches Popcorn-Lesekino ohne Tiefgang.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Viele Fotos, wenig Rezepte

Björn Freitag – Smart Cooking
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Björn Freitag, einer der angesagtesten Sterneköche Deutschlands, hat ein neues Kochbuch herausgebracht. „Nicht viel mehr Aufwand als belegte Brote“, das war die Zielsetzung für „Smart Cooking“. Doch das ...


Björn Freitag, einer der angesagtesten Sterneköche Deutschlands, hat ein neues Kochbuch herausgebracht. „Nicht viel mehr Aufwand als belegte Brote“, das war die Zielsetzung für „Smart Cooking“. Doch das Buch konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.
94 Fotos auf 168 Seiten, da bleibt gerade einmal Platz für 70 Rezepte. Der Inhalt gliedert sich in folgende Kapitel:
DIE BASICS-LISTE
EINFACHES MIT FLEISCH
EINFACHES MIT GEFLÜGEL
EINFACHES MIT GEMÜSE
EINFACHES MIT FISCH UND MEERESFRÜCHTEN
EINFACHE SUPPEN UND SALATE
GRUNDREZEPTE
Die Rezepte sind übersichtlich auf 2 Seiten ‚angerichtet‘: auf der einen Seite ein Foto, auf der anderen das Rezept. Diese sind in der Regel für 2 Personen und bestehen aus 4 Arbeitsschritten. Die Rezepte selbst sind sehr abwechslungsreich. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Die Zutaten für die Gerichte sind problemlos zu beschaffen und auch die Zubereitung wird jedem gelingen.
Mehrwert ist ein Mengenrechner im Internet, mit dem sich die Zutatenliste für die richtige Personenzahl berechnen lässt. Auch Rezeptabwandlungen für Gäste mit speziellen Ernährungsgewohnheiten sind möglich.
Besonders angesprochen hat mich:
Pochierte Eier /
Blattspinat / Toast /
Senfhollandaise
und
Feldsalat / Eier /
Nordseekrabben /
Avocado
Beide Gerichte waren wirklich EINFACH nach zu kochen und haben lecker geschmeckt. Gefallen haben mir auch die Grundrezepte, z.B. für frische Bandnudeln und Basilikumpesto.

Fazit: Ein aufwändiges Buch, dessen Preis-Leistungs-Verhältnis mich nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Warum musste Ricardo Laverde sterben?

Das Geräusch der Dinge beim Fallen
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Bogotá, Kolumbien, im Sommer 2009: Der Jura-Professor Antonio Yammara liest in der Zeitung von einem Nilpferd, das aus dem ehemaligen Privatzoo des legendären Drogenkönigs Pablo Escobar entflohen ist.

Er ...

Bogotá, Kolumbien, im Sommer 2009: Der Jura-Professor Antonio Yammara liest in der Zeitung von einem Nilpferd, das aus dem ehemaligen Privatzoo des legendären Drogenkönigs Pablo Escobar entflohen ist.

Er fühlt sich sofort in die Zeit zurückversetzt, als der Krieg zwischen Escobars Medellín-Kartell und den Regierungstruppen auf Kolumbiens Straßen eskalierte. Damals war er 'live' dabei, wie sein Freund Laverde ermordet wurde. Noch Jahre später quälen ihn die Erinnerungen.

Antonio fängt an nachzuforschen. Seine Ermittlungen reichen zurück bis in die 80er Jahre und führen ihn schließlich zu Laverdes Tochter. Es geht um Drogen, Gewalt und Korruption. Und um einen Flugzeugabsturz, bei dem Laverdes Frau ums Leben kam: Das Geräusch der Dinge beim Fallen!

Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Antonio, der seit dem Attentat traumatisiert ist. Antonio ist von der Spurensuche so besessen, dass er dadurch seine eigene Familie vernachlässigt.

Die Geschichte konnte mich nicht wirklich fesseln. Auch, wenn die geschichtlichen Hintergründe bestens recherchiert sind. Den Erzählstil fand ich etwas retro, was aber auch an der Übersetzung liegen mag. Ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Sorry, aber das kann Don Winslow besser.

Fazit: Langatmig und langweilig. Leider nicht mein Ding!

Veröffentlicht am 10.03.2017

Der elfte Fall für Ostfrieslands beliebteste Kommissarin

Ostfriesentod
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Erst als man sie des Mordes verdächtigt, begreift Ann Kathrin Klaasen, dass jemand ihre Identität gestohlen hat und sie vernichten will.
Zitat: Sie fand, die Dinge entwickelten sich gut. Bald schon, sehr ...

Erst als man sie des Mordes verdächtigt, begreift Ann Kathrin Klaasen, dass jemand ihre Identität gestohlen hat und sie vernichten will.
Zitat: Sie fand, die Dinge entwickelten sich gut. Bald schon, sehr bald würde Ann Kathrin Klaasen vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Der Verhörspezialistin der ostfriesischen Kriminalpolizei würden in Kürze selbst einige unbequeme Fragen gestellt werden. Wie viel musste denn noch passieren, damit sie endlich suspendiert wurde? »Ich geb dir keine zwei Wochen mehr, Ann Kathrin«, sagte sie leise, »dann sind wir in Phase fünf: der Tod.«
Ich bin ein großer Fan von Klaus-Peter Wolf und habe alle seine Kriminalromane gelesen. Zuletzt Ostfriesenschwur und Ostfriesenfete. Und so war ich schon gespannt auf Ostfriesentod. Doch diesmal wurde ich enttäuscht.
Nichts ist, wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Es geht um Mobbing, Manipulation - und Mord. Eine unglaubliche Geschichte, wenn auch reichlich konstruiert.
Die Figuren sind überzeichnet, allen voran das Männer verzehrende, mordende Monster, das über Leichen geht, um seine Ziele zu erreichen. Und Ann Kathrin merkt es nicht. So naiv ist sie doch sonst nicht?
Ein Glück, dass es Rupert gibt, der immer wieder für humorvolle Einlagen sorgt. Allerdings nervt es, dass real existierende Personen, wie der Maurer Peter Grendel, der Journalist Holger Bloem und Wolfs Ehefrau Bettina Göschl, penetrant genannt werden.
Zitat: »Ja, ich hätte auch lieber bei ten Cate Kaffee getrunken und Ostfriesentorte gegessen, aber ich war nicht bei Wünsch dir was, sondern bei So isses.« Ein Satz mit X - das war wohl nix.

Fazit: Spannendes Thema, groteske Umsetzung. Ein Krimi, den man lesen kann, aber nicht muss.

Veröffentlicht am 11.12.2016

Viel Action und große Gefühle, aber keine Vampire

The Chemist – Die Spezialistin
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Dr. Juliana Fortis hat viele Identitäten. Denn sie ist das Opfer einer Intrige und seit drei Jahren auf der Flucht vor ihrem ehemaligen Arbeitgeber, einem Dezernat, das für die US-Regierung arbeitet.
Sie ...


Dr. Juliana Fortis hat viele Identitäten. Denn sie ist das Opfer einer Intrige und seit drei Jahren auf der Flucht vor ihrem ehemaligen Arbeitgeber, einem Dezernat, das für die US-Regierung arbeitet.
Sie ist Chemikerin und eine Spezialistin in Sachen Folter. Aber nicht mit den einschlägigen Werkzeugen, sondern mit Drogen. Im Moment nennt sie sich Chris. Chris schläft mit einer Gasmaske in der Badewanne. Eine ihrer Vorsichtsmaßnahmen.
Julianas Ex-Chef Carston bietet ihr einen Deal an: Noch einmal soll sie einen Terroristen verhören. Danach wäre sie frei. Der Name der Zielperson: Daniel Beach, ein Lehrer. Aber ist er tatsächlich der Mann, der ein tödliches Grippevirus verbreiten will?
Und dann ist da noch Barnaby. Ihr ehemaliger Mentor kam bei einem Giftgasangriff ums Leben. Deshalb also ihre Paranoia. Heute heißt sie übrigens Jesse. Jesse entführt Daniel und foltert ihn. Trotzdem verliebt er sich in sie.
Daniels Bruder Kevin hatte seinen Tod inszeniert, um Daniel zu schützen. Kevin ist ein Profikiller und hat den Auftrag, Alex aka Juliana zu töten. Alex‘ Auftrag ist also eine Falle. Beide tun sich zusammen, um den Drahtzieher zu finden.
Eine atemlose Verfolgungsjagd quer durch die USA beginnt…
Ich habe Stephenie Meyers Twilight-Serie nicht gelesen. Aber der Klappentext und die Leseprobe zu „The Chemist - Die Spezialistin“ hatten mein Interesse geweckt. Ein Buch für Erwachsene. Story und Stil haben mir gefallen. Ein knallharter Thriller.
Im Verlauf der Handlung nimmt die Romantik jedoch einen immer breiteren Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung.
Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Zitat: »Nimm’s mir nicht übel, Danny, aber du bist in etwa so gefährlich wie eine handgestrickte Socke.« Viel Action, Waffen, Testosteron - und große Gefühle. Ein typisches Buch für den US-amerikanischen Markt.

Fazit: Mehr Liebesroman als Thriller und ein Happy End mit Zuckerguss. Das war mir dann doch „too much“!