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Veröffentlicht am 31.01.2022

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Millenia Magika – Der Schleier von Arken
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Meinung:
Millenia Magika fällt absolut in mein Bücherbeuteschema und stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste. Nach dem Ersten durchblättern konnte ich direkt sagen, dass es dies rein optisch ...

Meinung:
Millenia Magika fällt absolut in mein Bücherbeuteschema und stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste. Nach dem Ersten durchblättern konnte ich direkt sagen, dass es dies rein optisch auf jeden Fall zu Recht tat. Die Gestaltung des Buches gefällt mir nämlich unheimlich gut. Zu jeder wichtigen Figur gibt es eine ganzseitige Zeichnung, die mit viel Liebe gestaltet wurde. Ich finde es klasse, aber es ist vielleicht nicht für jeden etwas, gibt es doch viele Leser, die sich lieber ein eigenes Bild der Charaktere machen wollen. Hinzu kommen noch schöne Illustrationen am Ende der Kapitel und eine Karte Arkens zu Beginn des Buches. Optisch also ein Volltreffer.

Inhaltlich bin ich ein wenig gespalten. Ich mochte die Geschichte rund um Adrian, bin aber beim Lesen manchmal ins Stocken geraten. Die Übergänge zwischen einzelnen Passagen waren nicht immer flüssig. Auch mit der Logik hatte ich hier und da so meine Schwierigkeiten. Beispielsweise was die Zeiträume der Geschehnisse betrifft oder auch geografische Angaben.
Dies machte das Lesen der eigentlich schönen Geschichte manchmal holprig. Hier würde ich mir Besserungen im nächsten Teil wünschen. Denn abgesehen von diesen Mängeln habe ich Spaß an der Geschichte und vor allem den Charakteren gehabt.
In (Troll) Juri zum Beispiel habe ich mich ganz schnell verguckt. Ich mag seine etwas tollpatschige, aber liebenswerte Art sehr gern. Er ist ein klassischer Beschützertyp, der gerne mal leicht unbeholfen wirkt, was ihn für mich sehr sympathisch macht. Auch andere Figuren, die wir im Laufe der Geschichte kennenlernen, konnten mich überzeugen. Bei Protagonist Adrian ist in meinen Augen aber noch Luft nach oben. Ich bin gespannt, wie er sich im Laufe der Reihe entwickelt. Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und schauen, was der zweite Teil zu bieten hat.

Fazit:
Guter Einstieg, der noch Spielraum lässt. Ich freue mich auf die zweite Runde mit Juri und Co.

Veröffentlicht am 23.01.2022

Welche Geheimnisse birgt die Vergangenheit?

The Inheritance Games
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Meinung:
The Inheritance Games ist im Grunde eine Cinderella Story. Ein mittelloses Mädchen, was sich so durchschlägt und auf eine besser Zukunft hofft und plötzlich in ein Märchen geworfen wird. Unendlich ...

Meinung:
The Inheritance Games ist im Grunde eine Cinderella Story. Ein mittelloses Mädchen, was sich so durchschlägt und auf eine besser Zukunft hofft und plötzlich in ein Märchen geworfen wird. Unendlich viel Geld und dazu noch ein Quartett hübscher Männer, was will man mehr. Leider ist die Erbschaft aber gar nicht so ohne, denn es wartet eine gar nicht erfreute enterbte Familie, die ihr das Leben schwer macht. In dieser Familie gibt es reichlich Konfliktpotenzial, Intrigen und Geheimnisse aus der Vergangenheit, die dem Buch einen guten Spannungsfaktor liefern.
Dieser wird noch erhöht durch die Rätselkomponente, die relativ viel Raum einnimmt. Ich liebe Rätsel, von daher hat mir dieser Aspekt besonders gut gefallen. Allgemein mochte ich das Setting in diesem speziellen Haus, wo es vor lauter Geheimgängen, versteckten Hebel und Zahlenschlössern nur so wimmelt. Es macht großen Spaß, zusammen mit Avery ihr neues Zuhause zu erkunden.

Etwas weniger Spaß macht es, mit Avery die Brüder kennenzulernen. Die Jungs an sich gefallen mir alle recht gut, weil sie sehr unterschiedlich sind. Jeder hat einen ausgeprägten eigenen Charakter und sorgt so für Abwechselung. Und ich hätte mir auch gut vorstellen können, dass die Jungs die Chance haben, Avery für sich einzunehmen. Dass sie allerdings quasi schon dahinschmilzt, als sie die Burschen zum ersten Mal sieht, finde ich sch…
Sie benimmt sich wie ein kleines Mädchen mit schlotternden Knien, wenn die Herren auch nur den Raum betreten. Ich hoffe, das ist etwas, das sich die Autoren bald mal abgewöhnen. Lasst die Figuren mit Worten oder Taten punkten und nicht nur mit ihrer Optik. Dieser Faktor sorgt bei mir auf jeden Fall für einen Stern Abzug. Schade, denn das Buch hätte ohne Probleme die volle Punktzahl bekommen können. So war es zu plump, wo es doch ansonsten so raffiniert gemacht ist.

Stilistisch konnte das Buch wiederum Punkten und hatte eine fesselnde Wirkung. Ich hatte Lust weiterzulesen und die nächsten Rätsel zu lösen. Und freue mich schon auf den weiteren Teil.

Fazit:
Cinderella in einem rätselhaften Haus, in dem jeder Schachzug gut überlegt werden will.
Von mir gibts eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 14.12.2021

Ein roter Faden

Villains Collection
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Meinung:
Wer kennt sie nicht, die böse Stiefmutter oder die grausame Meerhexe. Als Kind wohl die größten Feinde, als Erwachsene manchmal die spannenderen Charaktere gegenüber den oft gleichförmigen Prinzen ...

Meinung:
Wer kennt sie nicht, die böse Stiefmutter oder die grausame Meerhexe. Als Kind wohl die größten Feinde, als Erwachsene manchmal die spannenderen Charaktere gegenüber den oft gleichförmigen Prinzen und Prinzessinnen. Klar sind solche Geschichten, die auf so berühmten Werken basieren, immer auch ein wenig Geldmacherei. Man schlachtet solche Sachen oft bis zum letzten Tropfen aus. Trotzdem kann man es aber auch schaffen, aus bekannten Werken noch lesenswerte und neue Lektüre zu stricken. Hier ist das zum Teil wirklich gut gelungen.
Ich habe die einzelnen Bände hintereinander weg gehört und habe so einen direkten Vergleich. Dabei haben mir manche Teile deutlich besser gefallen als andere. Im Durchschnitt fühlte ich mich aber von allen gut unterhalten.

Die Besonderheit an dieser Reihe sind die bösen Schwestern, die im Hintergrund ihr Unwesen treiben und die einzelnen Schicksale miteinander verknüpfen. So wird aus ganz eigenen Geschichten eine zusammenhängende Welt. Und auch wenn die garstigen Schwestern zwischendurch wirklich wirklich nervig waren, muss ich der Sprecherin ein Kompliment machen.
Sie hat es geschafft, so vielen Rollen einen einzigartigen Charakter zu geben und speziell die Drahtzieherinnen zum Leben zu erwecken. Sie sind genauso garstig, verrückt, aber manchmal auch liebend, wie sie sein sollen. Ein Hoch auf Tanja Geke und ihre stimmliche Umsetzung.
Wer Lust auf die Geschichten hat, dem kann ich diese Box ans Herz legen, wichtig ist nur noch zu wissen, das es über diesen Schuber hinaus noch nachfolgende Teile der Reihe gibt.

Fazit:
Für Fans der Geschichte auf jeden Fall einen Versuch wert. Hört einfach mal rein und lasst euch von Tanja Geke überzeugen.

Veröffentlicht am 08.12.2021

Eine authentische Reise

Happy India
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Heute geht es mit diesem bunten Kochbuch nach Indien. Einmal quer durch das riesige Land bietet es Rezepte aus diversen Regionen. Das Buch punktet schon auf den ersten Blick mit dieser Vielfältigkeit und ...

Heute geht es mit diesem bunten Kochbuch nach Indien. Einmal quer durch das riesige Land bietet es Rezepte aus diversen Regionen. Das Buch punktet schon auf den ersten Blick mit dieser Vielfältigkeit und Authentizität. Die kulinarische Bandbreite Indiens ist erstaunlich hoch und der Autor weiß für jede Geschmacksrichtung etwas bereit zu halten.

Inhaltlich wird auf 239 Seiten folgendes geboten:
– Infoteil über Indien und Gewürze
– Basics
– Chutneys & Pickles
– Brot, Reis & Getreide
– Hülsenfrüchte
– Panir, Tofu & Eier
– Gemüse
– Fleisch
– Fisch
– Desserts & Getränke
– Rezeptregister

Um das Buch kennenzulernen, habe ich mit meinem Mann verschiedene Rezepte aus den unterschiedlichen Kategorien ausprobiert. Die Auswahl fiel schwer, weil wirklich viele sehr interessant klingende Gerichte dabei waren. Wir haben schon einige gekocht, werden aber sicher noch mehr machen, denn die bisherigen Ergebnisse konnten vor allem geschmacklich überzeugen. Beispielsweise das gelbe Basiscurry, das es in Zukunft öfter geben wird.

Auch mit den Rezepten selbst war ich bisher recht zufrieden. Sie sind eher knapp, aber präzise beschrieben, sodass man hier nicht viele unnötigen Füllwörter vorfindet. Das schafft mehr Übersicht. Auch die optische Aufteilung ist strukturiert und trägt zur leichten Lesbarkeit bei.
Für meinen Geschmack ist es aber etwas zu übersichtlich, denn mir fehlen entscheidende Angaben. Besonders die mangelnde Personenzahl, für die die Zutaten gedacht sind, macht sich negativ bemerkbar. Ich konnte an Hand der Mengenangaben nur raten, ob das Rezept für 2, 3 oder 6 Personen reichen soll. Manche Gerichte waren dabei auch recht knapp bemessen, andere fast zu viel. Hier hilft tatsächlich nur Erfahrung in der Küche, die es für Neulinge natürlich schwierig macht. Zusätzlich hätte ich mir wie bei jedem Kochbuch Nährwertangaben gewünscht, die aber eher ein Luxusgut sind. Das Fehlen kann ich verschmerzen. Mein Mann hätte sich zudem mehr Fotos gewünscht, da nicht jedes Gericht bebildert ist, was oft eine gute Hilfestellung gerade für Kochneulinge ist.

Da wir fast ausschließlich vegetarisch oder vegan leben, kann ich zu den Fleisch- und Fischgerichten wenig sagen, außer das mir die Auswahl sehr vielfältig erschien und hier gerade für Allesesser eine Menge guter Rezepte dabei sein dürften. Unsere Highlights waren das besagte Curry und vor allem das Nusskonfekt. Superlecker und auf jeden Fall zur Nachahmung empfohlen.

Fazit:
Wer Bock hat, die indische Küche am heimischen Herd kennenzulernen, ist hier goldrichtig. Vor allem die Basics und die Nachspeisen können wir sehr empfehlen. Traut euch ran, es ist kein Hexenwerk.

Veröffentlicht am 09.11.2021

Brandaktuell

Shelter
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Meinung:

Shelter ist ein typischer Poznanski, wenn man das so sagen kann. Wer ihre Bücher wie Thalamus, Layers oder Saeculum kennt, weiß, worauf er sich hier einlässt, denn sie bleibt ihrem Stil wie immer ...

Meinung:

Shelter ist ein typischer Poznanski, wenn man das so sagen kann. Wer ihre Bücher wie Thalamus, Layers oder Saeculum kennt, weiß, worauf er sich hier einlässt, denn sie bleibt ihrem Stil wie immer treu. Eine Gratwanderung zwischen Spannung und Glaubwürdigkeit, die mal in die eine, mal in die andere Richtung umschlägt. Dieses Gefühl habe ich schon öfter bei der Autorin gehabt und erlebe es auch bei Shelter. Ebenso erinnert mich die Umsetzung eines brandaktuellen Themas sehr an ihre anderen Bücher. Sie hat ein gutes Händchen dafür, auf das Zeitgeschehen zu reagieren und diese Ideen in ganz eigene Geschichten einzubauen.

Die Story rund um Benny und seine Clique hat mir gefallen. Sie zeigt auf, wie schnell Gerüchte außer Kontrolle geraten können, was ich für einen wichtigen Aspekt halte. Auch die Einbindung der sozialen Medien, die dafür sorgen, das Verschwörungstheorien viel zügiger als früher ihre Ausbreitung finden, war für mich gut gedacht.
Das tatsächliche Tempo, in dem sich die Geschichte über die außerirdischen Besucher aber verteilte, erschien mir trotzdem unrealistisch hoch. Da tritt die Gratwanderung wieder zutage.

Interessant fand ich auf jeden Fall auch die Gruppendynamik innerhalb des Freundeskreises. Ich mochte die verschiedenen Umgehensweisen mit den Problemen, auch wenn der Fokus immer bei Benny blieb. Auch hier kann ich die gedankliche Brücke zur Pandemie nicht verleugnen. Wer hat in letzter Zeit nicht miterlebt, wie sich Nachbarn, Kollegen oder Freunde über unterschiedliche Ansichten in die Haare geraten sind. So ähnlich erleben wir es hier innerhalb der Clique auch. Ein weiterer Faktor, der das Buch so zeitgemäß erscheinen lässt. Ebenso die Kritik oder das mangelnde Vertrauen in die Schulmedizin. Ein bisschen zu viel des Guten war mir dann aber auch noch der Einbau des Flüchtlingsthemas. Aktualität ist toll, aber wenn es zu viele Themen gleichzeitig werden, wirkt es doch arg gewollt.

Ein Punkt, den ich natürlich auch nicht vergessen möchte, ist der Sprecher. Ich habe Shelter ja gehört statt gelesen und wurde dabei sehr stimmig von Jens Wawrczeck unterhalten. Er liest die Geschichte super und schafft es in meinen Augen besonders gut, Bennys verschiedene Stimmungen und Seiten einzufangen. Auch wenn mich die schauspielerischen Monologe Bennys manchmal genervt haben, haben sie aufgrund der Geschichte schon ihre Daseinsberechtigung. Hätten für mich aber trotzdem seltener auch gereicht.

Fazit:
Wieder gute Unterhaltung aus Poznanskis Feder mit kleinen Schwächen.