Spannende Ripper Variante
Mit „Hurenmord – Die Rose von Whitechapel“ geht die Reise ins viktorianische England mit der Autorin Tabea König weiter.
London im Jahre 1888. Christine Gillard vergeht in Trauer um ihren geliebten Ehemann. ...
Mit „Hurenmord – Die Rose von Whitechapel“ geht die Reise ins viktorianische England mit der Autorin Tabea König weiter.
London im Jahre 1888. Christine Gillard vergeht in Trauer um ihren geliebten Ehemann. Die einstige Hure aus Glasgow ist Dank ihres verstorbenen Mannes eine reiche Frau. Als Leiterin eines Frauenhauses versucht sie, Frauen in der gleichen Situation, in der sie sich damals befand, zu helfen. Ihre beste Freundin Emily schafft es, sie aus ihrer Lethargie zu reißen, damit sie sich wieder ihrem Herzensprojekt widmen kann. Doch genau zu diesem Zeitpunkt fängt Jack the Ripper an, sein Unwesen in Whitechapel zu treiben. Und irgendwie haben alle Opfer eine Verbindung zu Christines Frauenhaus. Gemeinsam mit Inspektor John Pike versucht Christine alles, um weitere Morde zu verhindern.
Hurenmord schließt trotz Zeitsprung von etwa fünf Jahren direkt an den Vorgängerband an. Diesmal steht Christine im Mittelpunkt der Handlung, aber auch Emily und Liam sind wieder mit dabei. Ein weiterer alter Bekannter ist Inspektor John Pike, der damals Emily das Leben rettete. Für mich waren die Szenen mit Emily und Liam ein Highlight, aber man kann den zweiten Band dank eingeflochtener Erklärungen zu den Geschehnissen in Band 1 auch völlig unabhängig lesen.
Die Handlung ist in diesem Band zeitlich dichter. Die Fiktion wird gekonnt mit den Geschichte vom „echten“ Jack the Ripper verknüpft. Wobei dieser im wahren Leben nie gefasst wurde. Die Variante von Tabea König ist sehr spannend erzählt und bietet einen interessanten Ansatz. Die Schilderungen der damaligen Polizeiarbeit wirken durchaus authentisch und gut recherchiert. Die unheimliche Atmosphäre in den nächtlichen Londoner Gassen hat Tabea König hervorragend eingefangen.
Christine ist eine sehr starke Frau, die tief gefallen ist und sich wieder ganz nach oben durchgekämpft hat. Natürlich ist dieses Schicksal nicht repräsentativ für die damalige Zeit, aber in diesem historischen Roman ist das Ganze spannend und unterhaltsam erzählt.
Die Autorin schafft es, dass auch die Nebenfiguren, mögen sie auch nur einen kurzen Auftritt haben, immer lebendig und menschlich wirken, so dass man einen emotionalen Bezug zu ihnen hat.
Mir hat dieser zweite Teil der Trilogie sehr gut gefallen und ich freue mich jetzt schon auf den dritten Band.