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Veröffentlicht am 01.05.2017

Bubis Kinnertied = interessanter und lesenswerter Zeitzeugenbericht

Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras
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Bubis Kinnertied = interessanter und lesenswerter Zeitzeugenbericht
**** 4 von 5 Sterne

Vorab:
Meine Rezension stellt keine Inhaltsangabe dar, sondern gibt meine ganz persönliche Meinung wieder, die ich ...

Bubis Kinnertied = interessanter und lesenswerter Zeitzeugenbericht
**** 4 von 5 Sterne

Vorab:
Meine Rezension stellt keine Inhaltsangabe dar, sondern gibt meine ganz persönliche Meinung wieder, die ich zu einem Buch habe, und was ja auch Sinn und Zweck einer Rezension ist.
Dieses Exemplar wurde mir vom Verlag als Leseexemplar in der Printausgabe (Taschenbuch) (und im pdf-Format) zur Verfügung gestellt.

Das Cover in Kombination des für mich doch ein wenig fremd klingenden Titels (bin ein Gewächs aus dem Süden Deutschlands) erweckte meine Aufmerksamkeit.
Der Untertitel „Eine Kindheit in Ostfriesland und im Emsland in den 1930er und 1940er Jahren“ gepaart mit der Kurzbeschreibung bestärkten mich, diese Biographie auf jeden Fall lesen zu wollen.

„Dies sind die Lebenserinnerungen Artur Plaisiers, herausgegeben von seinem Sohn Detlef. Der Text beschreibt Arturs Kindheit in Ostfriesland und im Emsland von seiner Geburt 1927 bis in die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges hinein. Er zeugt mit viel Detailtreue von der großen Liebe zur ostfriesischen Heimat. Gleichzeitig eröffnen die unbeschönigten Aufzeichnungen Einblicke in den Alltag der Menschen.
Artur Plaisiers Niederschrift reicht von der liebevollen Beschreibung seines Geburtsorts Holte und seiner Kindheit in Westrhauderfehn über ostfriesische Gebräuche wie die „Teetied“, die Geschichte des emsländischen Hümmlings bis zu lokalen Geschichten und Legenden sowie Marienerscheinungen im Emsland.
Neben dieser Heimatgeschichte sind es vor allem die Schilderungen seiner Erlebnisse zu Zeiten des Dritten Reichs, über das Strafgefangenenlager Esterwegen und das Konzentrationslager Börgermoor, wo sein Vater in der Mooradministration tätig war, die seine Biografie zu einem wichtigen Werk der geschichtlichen Aufarbeitung machen. In diesem Zusammenhang sind auch die Auszüge aus dem Kriegstagebuch seines Bruders zu sehen.“

Der Einstieg in die Erinnerungen und Erlebnisse von Bubi Artur nach den Vorworten des Herausgebers und von Bubi selbst ist leicht:
„Geboren wurde ich Ende des Monats Oktober im Jahr 1927 in dem kleinen ostfriesischen Ort Holte.
Zu meinem ersten Schrei auf dieser Welt verhalf mir die Hebamme Frau Hündling, die weit und breit alle werdenden Mütter betreute.
Ich habe sie später in Westrhauderfehn mit ihrem Fahrrad bei uns in der 1. Südwieke fahren sehen.
Am Lenker hing stets die braune Hebammentasche.
Von meinem Geburtshaus wurde mir berichtet, daß auf dem Dach, vermutlich auf einem dort montierten Wagenrad aus Holz, Jahr für Jahr ein Storchenpaar nistete und den Nachwuchs großzog.
Man kann in meinem Fall also durchaus sagen, daß mich der Storch gebracht hat.“

Es ist flüssig und flott weg zu lesen durch die angenehme Schreibweise.
So könnte mir eine andere Person auch ihre Erlebnisse und Erfahrungen in einem Gespräch nahe bringen.

Über was ich natürlich gestolpert bin und mich teilweise auch ein wenig überfordert fühlte, waren die Ortsnamen, örtlichen Beschreibungen.
Das liegt aber sicher daran, daß ich eben nicht aus Ostfriesland oder dem Emsland komme, sondern aus
dem Süden Deutschlands.

Die manchmal sehr umfangreichen Fußnoten liefern zum Erzählten noch das eine oder andere Zusatzwissen.
Das Bildmaterial wertet das Gelesene noch zusätzlich auf und die Auszüge aus dem Kriegstagebuch des Bruders erweitern dazu sehr gekonnt den Einblick in die damalige Zeit.

Ein angenehm zu lesender und gelungener Rückblick auf vergangene Zeiten, der einem, auch wenn es sich vielleicht seltsam anhört, kurzweilig vor Augen führt, in welche „Lebensschule“ unsere Vorfahren gehen „durften“.

Fazit:
Ein interessanter und lesenswerter Zeitzeugenbericht auch für „Nicht-Ostfriesen“ und „Nicht-Emsländer“.

© JM-MS 03-2017

Veröffentlicht am 29.01.2019

Allein Deine Schuld – teils gemächliche und klischeehafte Story - *** 3 von 5 Sterne

Allein deine Schuld
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Vorab:
Meine Rezension stellt keine Inhaltsangabe dar, sondern gibt meine ganz persönliche Meinung wieder, die ich zu einem Buch habe, und was ja auch Sinn und Zweck einer Rezension ist.
Dieses Exemplar ...

Vorab:
Meine Rezension stellt keine Inhaltsangabe dar, sondern gibt meine ganz persönliche Meinung wieder, die ich zu einem Buch habe, und was ja auch Sinn und Zweck einer Rezension ist.
Dieses Exemplar wurde mir als EBook zur Verfügung gestellt.

Das Cover und der Titel haben mich angesprochen.
Nach Lesen der Kurzbeschreibung, wusste ich, daß ich diesen Thriller auf jeden Falle gerne lesen würde.

„Die Vergangenheit holt dich immer ein.
Sozialarbeiterin Suzanne Walker widmet ihr gesamtes Leben dem Schutz missbrauchter Kinder. Für sie ist es nicht nur ein Job - es ist ihre Berufung. Doch plötzlich wird einer ihrer Schützlinge tot aufgefunden und kurz darauf ihre Tochter entführt. Suzannes Welt stürzt in sich zusammen. Doch was ist an jenem Tag wirklich geschehen? Suzanne versucht mit aller Macht, ihre Tochter zu finden. Detective Sergeant Anthony Clarke nimmt sich des Falls an und setzt die Hinweise nach und nach zu einem schrecklichen Bild zusammen. Im Laufe der Ermittlungen wird schnell klar: Egal wer du bist, die Vergangenheit holt dich immer ein.
Dank ihrer eigenen langjährigen Erfahrung als Sozialarbeiterin gelingt es J. C. Lewin beim Leser überzeugende, düstere Bilder hervorzurufen. Für alle Fans von psychologischen Spannungsromanen, die unter die Haut gehen.“

Der Einstieg in die Story fiel mir nicht schwer, auch wenn die Protagonisten nicht alle sofort mir als Leser „vorgestellt“ wurden.
Die ersten Zeilen und Seiten schafften es, verschiedene Emotionen bezüglich der Roman-Figuren bei mir hervorzurufen, die von Mitleid und Mitgefühl bis zu „so ein A...l...“ gingen, auch der erste Tote tauchte bald auf, wenn er sich auch für den Fortschritt der Story als nebensächlich herauskristallisierte.
Fand es etwas schade im Nachhinein, daß diese doch interessante Seite der Hauptprotagonistin nicht mehr Raum in dem Plot bekommen hat und daß der Thriller es nicht geschafft hat, die verschiedenen Emotionen und auch die Spannung über die gesamte Länge aufrechtzuerhalten.

Die Charaktere wirkten zwar durchdacht und hatten durchaus die eine und andere interessante Eigenheit zu bieten und passten auch zur Story, waren aber dennoch nicht so richtig greifbar für mich, es fehlte an der einen und anderen Stelle einfach noch mehr Tiefe.
Trotz der Ecken und Kanten der Protagonisten, fehlten mir genau diese wirklichen Ecken und Kanten, daß mir dieser Thriller wirklich im Gedächtnis bleiben wird und einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

Den Schreibstil fand ich ganz angenehm, auch wenn ich die „Ich-Persektive“ nicht bevorzuge, und die Story scheint solide geschrieben zu sein, aber ein wirklicher Pageturner ist dies dennoch nicht für mich.
Die Übersetzung war soweit gut, aber an manchen Stellen wurde ich das Gefühl nicht los, daß hier und da entweder ein paar Zeilen fehlten oder daß sich hier und da der Übersetzer leichte Probleme hatte, Szenen und Gefühle aus dem Original ins Deutsche zu transportieren, so daß sie bei mir als Leser ankommen.

Mir fehlte irgendwie die Tiefe und es wurde mit Klischees sowohl bei den Protagonisten als auch bei der Handlung gespielt, teils zuviel dichterische Freiheit und damit noch realitätsfremder, was mich mehr irritierte als es interessanter zu machen.
Ebenso vermisste ich die versprochene psychologische Spannung, ich musste mich an manchen Stellen regelrecht zum Weiterlesen zwingen.

Als ich das Ende der Geschichte erreichte, wusste ich nicht, ob ich nun froh sein soll oder traurig, es war mir einfach zu vorhersehbar und dann doch plötzlich die Auflösung serviert.
Sie verlor dadurch einfach weiter an Glaubhaftigkeit und Tiefe und ließ mich nach Erreichen der letzten Worte irgendwie nicht ganz zufrieden mit der Lektüre zurück.
Für einen Erstlings-Spannungsroman gut geschrieben, auch wenn nicht alles nachvollziehbar ist, aber eben noch mit Luft nach oben.

Fazit:
„Allein Deine Schuld“ ist trotz der einen und anderer Länge gelungen, ein solider und gemächlicher Psychothriller, der sich zwar gut lesen lässt, aber mich nicht restlos überzeugt hat.

© JM-MS 01-2019

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Diese Rezension wurde neben LeseJury auch auf Amazon und LovelyBooks abgegeben, ebenso auf Thalia, Hugendubel, ebook.de, Weltbild und Buecher.de, sowie auf wasliestdu.de.

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