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Veröffentlicht am 15.07.2017

Ein toller Klassiker

Das Haus der vergessenen Bücher
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In diesem Buch steckt wirklich sehr viel: Wir lernen nicht nur eine außergewöhnliche und unvergleichliche Buchhandlung in New York kennen, in der es spukt, sondern auch einige tolle Charaktere, die man ...

In diesem Buch steckt wirklich sehr viel: Wir lernen nicht nur eine außergewöhnliche und unvergleichliche Buchhandlung in New York kennen, in der es spukt, sondern auch einige tolle Charaktere, die man einfach gern haben muss. An erster Stelle steht hier natürlich der Buchhändler Roger Mifflin, der durch seine Liebe zu Büchern überzeugt und immer das passende Zitat für jede Lebenssituation zur Hand hat. Seine Art macht ihn sympathisch, denn für ihn stehen immer die Bücher und die Literatur im Vordergrund, nicht der Profit. Seine Frau Helen, die ich schon im Prequel super fand, bekommt in dieser Geschichte leider nur eine kleine Rolle. Dafür lernen wir Titania kennen, eine junge Frau aus gutem Haus, die die Arbeit in der Buchhandlung beginnt und etwas frischen Wind zwischen die verstaubten Buchregale bringt.

Die Geschichte lebt von ihren Charakteren, zeigt sich aber auch sehr gesellschaftskritisch, vor allem gegenüber dem 1. Weltkrieg, der kurz vor dem Einsetzen der Handlung endete. Der Autor lässt durch seinen Protagonisten die Sinnlosigkeit eines solchen Krieges aufzeigen und plädiert für den Frieden.

Aber es geht nicht nur um Bücher: Auch Spannung ist geboten, sodass der Leser auch in eine kleine Kriminalgeschichte verwickelt wird. Diese zieht sich zwar durch das ganze Buch, war für mich jetzt aber eher eine kleine, schöne Nebenhandlung mit einer Wendung, mit der ich gar nicht gerechnet habe.

Der Schreibstil ist auch hier sehr klassisch, was mir sehr gut gefallen hat, da es sich super schön lesen lässt und mal etwas ganz anderes ist. Schön sind auch die vielen Buchzitate, die in die Handlung integriert werden. Ich habe richtig Lust bekommen, wieder mehr Klassiker zu lesen, auch wenn es leider nicht alle erwähnten Bücher wirklich gibt. Manche Titel entspringen dann der doch der Fantasie des Autors.

Insgesamt hat mich das Buch genauso wie sein Prequel begeistert: Von mir gibt es 5 Sterne! Nehmt es in die Hand, ihr werdet es so schnell nicht wieder weglegen.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Gänsehaut pur!

Insomnia
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Schon wenn man den Prolog liest, bekommt man Gänsehaut und einen Vorgeschmack, was einen auf den nächsten 470 Seiten erwartet: Ein skrupelloser junger Mann, voller wirrer und brutaler Fantasien.

Anschließend ...

Schon wenn man den Prolog liest, bekommt man Gänsehaut und einen Vorgeschmack, was einen auf den nächsten 470 Seiten erwartet: Ein skrupelloser junger Mann, voller wirrer und brutaler Fantasien.

Anschließend steigt man sofort in die Geschichte ein, denn ein Mädchen ist verschwunden, das ins Beuteschemas des gefürchteten "Hammermanns" passt. Doch wer jetzt eine "normale" Thrillerhandlung erwartet, wird überrascht sein, es kommt alles anders.
Im Mittelpunkt steht Mallory, die dem Serienmörder entkommen zu sein scheint, aber sich immer wieder in Widersprüche verstrickt. Ihr könnt euch sicher denken, warum...

Dann macht man in der Geschichte eine Sprung und begegnet dem Mädchen vier Jahre später wieder. Mittlerweile hat sie ihr Aussehen und ihren Namen geändert und versucht ein normales Leben zu führen. Doch es geht Schlag auf Schlag und nichts mehr ist "normal". Auch wenn mir das Mädchen aufgrund ihrer Vorgeschichte nicht unbedingt sympathisch war, fiebert und zittert man mit. Sie steckt in einer ausweglosen Situation, die sich tatsächlich so ereignen könnte, was bei mir noch mehr Gänsehaut verursacht hat.

Immer wieder wechselt die Geschichte zurück in die des Hammermanns und man kann eine kranken Gedanken und Pläne 1:1 lesen. Diese Passagen haben mich besonders in die Geschichte gezogen, vor allem weil man der Protagonistin dadurch einen kleinen Schritt voraus war.

Auch die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man nicht aufhören kann zu lesen. Eins geht ja bekanntlich immer noch, egal ob man Zeit hat oder nicht :) Längen gab es in diesem Buch für mich gar keine - einfach nur Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile.

Insgesamt war ich zwar etwas abgestoßen, weil der Hammermann wirklich ein ekliger Charakter ist, aber das Buch konnte mich komplett überzeugen: 5 Sterne!

Veröffentlicht am 28.06.2017

Auf einmal ist er weg...

Die Verlassene
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Die Vorstellung, dass man noch Hause kommt und auf einmal der Partner verschwunden ist, ist schon unheimlich. Aber wenn es dann außerdem keine Anzeichen gab, dass er jemals da war, dann ist es richtig ...

Die Vorstellung, dass man noch Hause kommt und auf einmal der Partner verschwunden ist, ist schon unheimlich. Aber wenn es dann außerdem keine Anzeichen gab, dass er jemals da war, dann ist es richtig creepy. Ich war also total auf die Geschichte gespannt...

Der Anfang kommt dann auch unvermittelt, ohne viel Vorgeschichte betritt die Protagonistin Hannah ihr Haus und alles ist anders. Dann dreht sich sehr viel um das Thema, was meiner Meinung nach auch etwas kürzer hätte sein können.

Aber dann kommt zum Glück sehr schnell Spannung auf und man begleitet Hannah auf ihrer Suche nach Matt, die eigentlich aussichtslos erscheint. Dass dann noch in ihrem Haus unheimliche Dinge passieren sorgt dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Dazu tragen auch die relativ kurzen Kapitel bei. Ich wollte nur noch eins lesen... und dann dachte ich, jetzt kann ich das Buch auch beenden.

Es kommt dann zu sehr spannenden Wendungen. Eine werden erfahrene Thriller-Leser vorausahnen, da habe ich mich wirklich bestätigt gefühlt. Die aber größte kam so überraschend und unerwartet, dass mir richtig die Spucke weggeblieben ist. Damit konnte mich das Buch wirklich überzeugen.
Auch das Ende ist richtig gut, denn obwohl alles aufgeklärt ist, hatte ich richtig Gänsehaut.

Insgesamt hat mich das Buch richtig überzeugt und ich möchte wirklich mehr von der Autorin lesen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.06.2017

Fesselnd bis zum Schluss!

An einem Tag im November
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Vorab muss gesagt werden: Das Buch ist wirklich nichts für junge Mütter oder Leute, die es nicht ertragen, wenn einem Kind in einer Geschichte etwas zustößt. Denn wie der Klappentext schon verrät, verschwindet ...

Vorab muss gesagt werden: Das Buch ist wirklich nichts für junge Mütter oder Leute, die es nicht ertragen, wenn einem Kind in einer Geschichte etwas zustößt. Denn wie der Klappentext schon verrät, verschwindet ein kleines Mädchen spurlos. Ich musste an der ein oder anderen Stelle schwer schlucken, auch wenn es kleine brutalen Stellen gibt, wie man sie aus harten Thrillern kennt. Aber wenn einem Kind etwas zustößt, dann ist es immer irgendwie einen Tick schlimmer...

Trotzdem oder gerade deswegen hat mich das Buch so gefesselt, dass ich die knapp 500 Seiten in zwei Tagen ausgelesen habe. Anfangs braucht man zwar etwas, bis man in die Geschichte hineinkommt, denn es wird oft die Perspektive gewechselt, man lernt viele verschiedene Personen kennen und manchmal hat man das Gefühl, dass auch Unwichtiges geschildert wird. Hat man das allerdings erstmal sortiert, dann legt man das Buch nicht mehr zur Seite. Hilfreich ist hier auch, dass es ein Personenverzeichnis am Anfang gibt - also blättert ruhig mal zurück!

Sehr gut gefallen hat mir, dass das Buch nicht chronologisch aufgebaut ist. Man fängt zeitlich gesehen relativ am Ende an, es gibt Rückblenden und dann ist man wieder mitten in der Suche nach der kleinen Emilie. Ein Täter ist für den Leser schwer auszumachen, man bekommt viele Verdächtige präsentiert und rätselt permanent mit, wer es denn sein könnte. Oder ist das Mädchen doch einfach nur weggelaufen? Das verrate ich an dieser Stelle allerdings nicht :)

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn die Autorin versteht es nicht nur, Spannung aufzubauen, sondern schreibt auch sehr anschaulich und erzählend. So spricht sie Dinge manchmal direkt an, andere hingegen werden nur indirekt verraten. Das lässt dem Leser Freiraum und hat mich einfach begeistert.

Toll war auch, wie sich am Ende der Kreis zum Prolog schließt, alles aufgeklärt wird und trotzdem ein offenes Ende bleibt. Auch wenn das Thema an sich schrecklich ist, hat mich das Buch begeistert, deswegen gibt es von mir 5 Sterne und ich kann es kaum erwarten, das nächste Buch von Petra Hammesfahr zu lesen!

Veröffentlicht am 01.05.2017

Die Unsterblichkeit zum Greifen nah...

Die Lazarus-Formel
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Ewig Leben... wer möchte das nicht? Eve Sinclair ist durch und durch Wissenschaftlerin, entdeckt mal eben ein Heilmittel gegen Krebs und entwickelt daraufhin eine Theorie, den Menschen mit dem Gift der ...

Ewig Leben... wer möchte das nicht? Eve Sinclair ist durch und durch Wissenschaftlerin, entdeckt mal eben ein Heilmittel gegen Krebs und entwickelt daraufhin eine Theorie, den Menschen mit dem Gift der Eibe unsterblich zu machen. Ein spannender Gedanke - und genauso spannend ging es dann auch weiter.

In relativ knappen Kapitel verfolgt der Leser mit, wie Eve gejagt wird - natürlich ohne zu wissen, wer ihr nach dem Leben trachtet - und nach und nach das Geheimnis des ewiges Lebens aufdeckt. Dabei reist der Leser mit ihr nicht nur durch die halbe Welt, was mir sehr gut gefallen hat, sondern wird auch immer wieder mit Rätseln konfrontiert, die es zu Lösen gilt. Sehr gut gefallen hat mir eine Geheimbotschaft, die entschlüsselt werden musste. Hier kann man gut mitmachen, da alles groß und übersichtlich abgebildet ist - allerdings habe ich nach eine Weile aufgegeben und die Lösung einfach gelesen :)

Die Protagonistin ist mir sehr sympathisch: Ehrgeizig, willensstark und auf der Suche nach einem Weg, die Welt besser zu machen. Ob die Unsterblichkeit der einzelnen Menschen ein guter Weg ist, lasse ich jetzt mal dahingestellt. Aber insgesamt: Hut ab vor dieser Frauenpower!

Mir hat vor allem die Verbindung zwischen Realität und Fantasy gefallen. Pala "belegt" die Unsterblichkeit einiger Menschen wissenschaftlich, liefert durch die Protagonistin Eve biologisch-chemische Erklärungen und schmeißt so mit Fachbegriffen um sich, dass die Unsterblichkeit greifbar wird - obwohl wir ja wissen, dass es sie nicht gibt. Oder?! Aber egal, dass Buch hat durch einen besonderen Touch bekommen und es wurde nicht so fantasylastig, was mich eher abgeschreckt hätte.

Der Schreibstil ist trotz der vielen Fachbegriffe sehr flüssig. Ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen.

Insgesamt konnte mich Pala mal wieder überzeugen, deswegen gibt es von mir 5 Sterne!