Kann man lesen, muss man aber nicht
Hannahs Großmutter Dora hat einen Unfall und benötigt Hilfe in ihrer Pension. So reist die junge Frau in ihre kanadische Heimat Quesnel, auch um den Gründen ihres belastenden Familienstreites auf den Grund ...
Hannahs Großmutter Dora hat einen Unfall und benötigt Hilfe in ihrer Pension. So reist die junge Frau in ihre kanadische Heimat Quesnel, auch um den Gründen ihres belastenden Familienstreites auf den Grund zu gehen. Allerdings gestaltet sich ihr Vorhaben gar nicht so einfach, denn Dora gibt sich sehr geheimnisvoll. Hannah ahnt noch nicht, dass dieser bedeutende Sommer ihr Leben verändern wird.
Ich muss gestehen, dass ich an diesem Cover nicht vorbeikam! Diese wunderbaren Farben und die Landschaft luden dazu ein, mich mit diesem Buch näher zu beschäftigen. Wunderschön.
Allerdings muss ich sagen, dass der Beginn des Romans die Atmosphäre des Covers für mich ganz und gar nicht transportieren konnte. Die Figuren zeigten sich allesamt wütend, gemein oder genervt, und für meinen Geschmack wurden auch zu wenige Einblicke in die örtliche Landschaft gewährt.
Selbst wenn eine traumatische Erfahrung innerhalb der Familie verarbeitet werden musste, und ich in gewissem Maß Verständnis für einen inneren Aufruhr der Charaktere hatte, war ich anfangs erschrocken über das Verhalten der Beteiligten. Hannah war mir sehr unsympathisch, genau wie Nick, und ich konnte überhaupt nachvollziehen, warum diese beiden sich verabredeten. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich das tolle Cover überhaupt nicht in Einklang mit der Geschichte bringen.
Nach und nach hat sich meine Sicht auf die Figuren etwas verändert, allerdings nicht komplett. Vielleicht lag es daran, dass mich der Schreibstil der Autorin nicht so richtig abholen konnte. Ich kam emotional nicht richtig an die Charaktere ran, was für mich immer enorm wichtig ist. Kurz gesagt, ich habe mir mit dieser Geschichte etwas anderes versprochen.
Viele Fragen und Geheimnisse, die im Laufe der Handlung auftauchten, wurden am Ende geklärt. Natürlich war es dann doch noch schön, einen harmonischen Abschluss mitzuerleben. Trotzdem rangiert dieser Roman für mich eher im Durchschnitt.
„Das Flüstern des roten Ahorns“ konnte mich nicht recht begeistern, was hauptsächlich an der Atmosphäre und den Figuren lag. An für sich ist die Idee gut. Möge sich jeder selbst ein Bild davon machen.