Eine interaktive Exit-Geschichte von Jens Schumacher (Autor) und Thorsten Berger (Illustration)
Puh, geschafft, ich bin raus! Zugegebenermaßen nicht gleich beim ersten Anlauf und das Ergebnis ist auch nicht soooo befriedigend oder eher nicht befreiend - zumindest nicht für nur Snuphuluzius. Okay, ...
Puh, geschafft, ich bin raus! Zugegebenermaßen nicht gleich beim ersten Anlauf und das Ergebnis ist auch nicht soooo befriedigend oder eher nicht befreiend - zumindest nicht für nur Snuphuluzius. Okay, der Band zwei muss her. Ich bleibe dran. Monsterehrenwort! Ich traue mich, ehrlich. Hilfe naht. Echt! Ich bin kein Weichei.
Wie cool ist bitte dieses Buch! Snuphuluzius, ein schrecklich starkes und ungeheuer böses Monster aus der Unterwelt (unter uns: voll süß, eher wie ein kleines, puscheliges Kuscheltier in Bonbonfarben, ein Möchte-gern-Teufelchen, dem man einfach helfen muss und nicht böse sein kann) gerät durch einen Zauber ins Papiergefängnis und hängt nun zwischen den Seiten im Buch fest. Die Leser:innen müssen ihm lesend helfen, indem sie in der Geschichte eingebaute Aufgaben lösen, die richtigen Seiten aufschlagen, um Snuphuluzius zu befreien und ihm den Ausweg aus dem Buch zeigen.
Bücher sind mit Respekt zu behandeln! Keine Flecke oder gar Eselsohren, sonst gibt es Ärger. Laaangweilig. Gääähn. Gaaanz falsch.
Lesen darf Spaß machen. Und das Lesen und Betrachten dieses Buches bereitet definitiv viel Spaß. Angestaubte Konventionen im Umgang mit Büchern werden hier über den Haufen geworfen, verbrannt, zertreten, zerquetscht, … herrlich befreiend!
Eltern und Bibliothekar:innen müssen ganz stark sein! Kein Buch für schwache Nerven. Aber Lesemuffel werden begeistert sein … und fortan nur noch lesen, da bin ich sicher. Die spannende und interaktive Geschichte hat einen hohen Aufforderungscharakter. Kurze Textabschnitte überfordern auch ungeübte Leser:innen nicht. Die aufwändig gestaltete Typografie zieht tief in die Geschichte rein, sodass man unweigerlich zum Handeln und Mitfiebern kommt. Schließlich will Snuphuluzius ja befreit werden. Die Aufgaben und Rätsel sind abwechslungsreich sowie sehr kreativ und fordern zum aktiven Umgang mit dem Buch auf (Reinschreiben, Ausschneiden, Eselsohren knicken - und das sind noch die harmlosen Aktionen). Weiteres Merkmal des Buches ist, dass Leser:innen Einfluss auf den Fortgang der Handlung nehmen können. An vielen Stellen muss man entscheiden, auf welcher Seite weitergelesen wird. Mehrere Male musste ich vor und wieder zurückblättern und einen anderen (Lese-)weg nehmen, was wie ein Leseabenteuer anmutet.
Außerdem werden die Leser:innen in direkter Rede angesprochen. Ja echt, ich habe Snuphuluzius sogar geantwortet.
Hinzu kommt eine gute Portion Humor. An vielen Stellen musste ich laut lachen. Die vielen Schimpfworte und Kraftausdrücke von Snuphuluzius sind zu köstlich und werden Kindern ausgezeichnet gefallen. Genauso die vielen Wortneuschöpfungen, die die Fantasie anregen.
Besonders gelungen finde ich die Illustrationen: Viele Details, aufwändige Farbgestaltungen, effektvolle Hell-Dunkel-Kontraste und fantasievolle Monsterfiguren mit echt ekligen und spitzen Zähnen. Echt toll gezeichnet sind die verschiedenen Gesichtsausdrücke von Snuphuluzius, die seine jeweiligen Gemütszustände hervorragend verdeutlichen. Unglaubliche Emotionen werden hier bei den Leser:innen geweckt und mein Kunstlehrerinnenherz schlägt höher. Echt toll!
Also mein Fazit ist klar:
Kaufen, Lesen, Betrachten …. Und vielleicht doch etwas vorsichtig mit dem Buch umgehen, dann hält der Lesegenuss noch länger an. Und schließlich darf man auch die Eltern auch nicht gleich verschrecken, denn sie sollen ja noch weitere Bücher kaufen. Der Kauf von „Das Buch mit dem Fluch“ lohnt sich auf jeden Fall. Und Snuphuluzius freut sich über jede Hilfe.
Alle Bände der Reihe ziehen sofort und unsere Schulbücherei ein (bisher 1-3). Das Witzebuch zur Reihe liegt auf meinem SuB, ich berichte bald.
Bis dahin…
buchige Grüße aus dem 📚👑 . Eure Kira