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Veröffentlicht am 10.11.2021

Bunter Mix aus lustigen, weihnachtlichen Kurzgeschichten. Farbenfrohe illustriert.

Tierisch schöne Weihnachtszeit
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Inhalt:

Eine weihnachtliche Tiergeschichten-Sammlung mit Erzählungen von Paul Maar, Marc-Uwe Kling, James Krüss, Kirsten Boie, Astrid Lindgren, Timo Parvela uva:

- Das Sams feiert Weihnachten

- Der ...

Inhalt:

Eine weihnachtliche Tiergeschichten-Sammlung mit Erzählungen von Paul Maar, Marc-Uwe Kling, James Krüss, Kirsten Boie, Astrid Lindgren, Timo Parvela uva:

- Das Sams feiert Weihnachten

- Der Ostermann

- Die Weihnachtsmaus

- Krippenspiel mit Hund

- Ein Kalb fällt vom Himmel

- Weinachten bei Hund und Katz

uvm.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)



Illustrationen:

Kleine und große Zeichnungen der verschiedenen Illustrator:innen ergänzen die jeweilige Erzählung.

Auf fast jeder Doppelseiten unterstreicht mindestens eine kleine Zeichnung die Handlung. Bei Bilderbuch-Geschichten, z. B. der Ostermann, ist der Anteil der Illustrationen entsprechend höher.



Mein Eindruck:

Der weihnachtliche Sammelband macht bereits optisch einen hochwertigen Eindruck: in Halbleinen gebunden und mit goldglänzender Schrift auf Buchrücken und Elementen aus Goldfolie auf dem Cover verziert sowie einem praktischen Lesebändchen.

Dank der großen Anzahl an Kurzgeschichten sollte für jeden Geschmack etwas passendes dabei sein.

Alle Erzählungen sind in sich abgeschlossen, können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden und es war keine dabei, die gar nicht gefallen hat.

Erfreulich zudem, dass viele lustige und moderne Erzählungen dabei sind und dass die Mischung aus bekannten und weniger bekannten Autor:innen/Geschichten sehr ausgewogen ist.

Die Schrift ist nicht übermäßig groß und aufgrund der hohen Textdichte im Blocksatz eignet sich dieses Buch eher zum Vorlesen.

Ein Sammelband mit vielen modernen, humorvollen und unterhaltsamen Kurzgeschichten. Weihnachtliches Vorlesevergnügen für die ganze Familie.



Fazit:

Ein unterhaltsamer und abwechslungsreicher Weihnachtsband mit einer umfangreichen Auswahl tierisch lustiger Weihnachtserzählungen.

Farbenfrohe Illustrationen sorgen für festliche Stimmung.


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Rezensiertes Buch: "Tierisch schöne Weihnachtszeit" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2021

Ein stimmungsvoller Weihnachtskrimi mit Witz und Charme. Ein spannender Fall in winterlicher Kulisse mit sympathischen Jungdetektiv:innen. 

Mord unterm Mistelzweig
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Inhalt:

Dezember 1935, Universität Cambridge:

Die Internatsschülerinnen Hazel Wong und Daisy Wells sind zu Besuch bei Daisys älterem Bruder in Cambridge. Auch die Junior Pinkertons Alexander und Charles ...

Inhalt:

Dezember 1935, Universität Cambridge:

Die Internatsschülerinnen Hazel Wong und Daisy Wells sind zu Besuch bei Daisys älterem Bruder in Cambridge. Auch die Junior Pinkertons Alexander und Charles verbringen ihre Ferien auf dem Universitätsgelände.

Doch die Stimmung innerhalb der Studentengemeinschaft ist alles andere als harmonisch.

Was zunächst mit harmlosen Lausbubenstreichen beginnt, endet mit einem Mord ...



Altersempfehlung:

ab 12 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist der fünfte Fall für die Nachwuchs-Detektivinnen Daisy und Hazel.

Die beiden 14-Jährigen bilden den Detektivclub "Wells & Wong":

Daisy Wells, Vorsitzende, und ihre beste Freundin Hazel Wong, Schriftführerin und Vizevorsitzende.

Vor Beginn der Geschichte findet sich ein vereinfachter Lageplan der Universität Cambridge sowie Grundrisse des Maudlin College, nebst einer Personenübersicht unterteilt auf die drei (teilweise fiktiven) Colleges der Universität.

Das Abenteuer ist von Hazel als Bericht verfasst: Fall der Weihnachtsverbrechen.

Der Schreibstil ist mitreißend, humorvoll und trotz Handlung im Dezember des Jahres 1935 nicht altbacken und gut verständlich.

Was ebenfalls sehr an dieser Krimireihe gefällt, ist die übersichtliche Strukturierung: die unterschiedlichen Phasen der Ermittlung werden von Vorgeschichte, Mord bis zur abschließenden Auflösung in einzelne Teile separiert. Abschließend findet sich noch Daisys Cambridge-Führer, ein Glossar mit Erläuterungen zu Besonderheiten und Fremdwörtern.

Wells und Wong sind nicht nur optisch sondern auch charakterlich grundverschieden und doch verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Aufgrund ihres Alters dienen sie dem Leser zudem hervorragend als Identifikationsfigur.

Mit den Junior Pinkertons Alexander und Charles kommen noch zwei weitere Ermittler ins Spiel, was Daisys Eitelkeit zunächst schwer zu schaffen macht.

Wie bei einem Whodunit-Krimi zu erwarten, finden sich zahlreiche Verdächtige und verschiedene (falsche) Fährten, die zu eigenen Spekulationen anregen.

Beim Lesen kann man daher fleißig mitkombinieren, Verdächtige ausschließen oder - vielleicht sogar bis zum Schluss - im Dunkeln tappen.

Man fiebert mit, ob es den beiden Detektiv-Duos gelingt wird, den Mordfall aufzuklären.

Robin Stevens hat mit "Wells & Wong" eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen für Fans englischer Kriminalromane!

Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle der beiden jungen Damen (und vielleicht auch wieder mit den beiden jungen Herren)!



Fazit:

Der fünfte Fall für die Internatsschülerinnen Daisy Wells und Hazel Wong. Dieses Mal in der Universität Cambridge in weihnachtlicher Atmosphäre.

Die beiden charmant-pfiffigen Protagonistinnen, die sich hervorragend ergänzen, erhalten Unterstützung von zwei nicht minder cleveren Junior-Pinkertons.

Die Story ist spannend und abwechslungsreich gestaltet. Sie besticht durch interessante Charaktere, eine vorweihnachtliche Atmosphäre und einen klassischen Mordfall zum Miträtseln.



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Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Mord unterm Mistelzweig" aus dem Jahr 2018

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2021

Herrlich schräg und witzig: Eine Geschichte zum Schmunzeln, Kichern und auch ein wenig zum Gruseln. Aber nur ganz wenig ;-)

Freddy und Flo: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!
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Inhalt:

Freddy und seine große Schwester Flo ziehen mit Papa Frank und seiner neuen Freundin Ulrike um. Ausgerechnet in ein Mehrfamilienhaus am Friedhof.

Während Flo alles doof findet, entdeckt Freddy, ...

Inhalt:

Freddy und seine große Schwester Flo ziehen mit Papa Frank und seiner neuen Freundin Ulrike um. Ausgerechnet in ein Mehrfamilienhaus am Friedhof.

Während Flo alles doof findet, entdeckt Freddy, dass die Nachbarn sich alles andere als normal verhalten.

Fortan sammelt er Beweise dafür, dass die Familie mit Werwolf, Hexe, Zombie, Vampir, Gespenst, Elfe und Heinzelmännchen unter einem Dach lebt.

Plötzlich stecken die Kinder mitten in einem rasanten Abenteuer und entdecken einen fiesen Betrug ...



Altersempfehlung:

ab 9 Jahre



Illustrationen:

Eine doppelseitige Zeichnung zu Beginn zeigt das Haus in der Jüterboger Straße 13 und stellt gleichzeitig deren Bewohner mit kurzem Steckbrief vor.

Freddy, Flo und ihre "schrägen" Nachbarn sind wunderbar gestaltet.

Die Geschichte ergänzen mit Liebe zum Detail gezeichnete schwarz-weiß Illustrationen und unterstreichen so einige der wichtigen Szenen.



Meine Meinung:

Frederick - genannt Freddy - Feyerabend (9 Jahre) ist ein pfiffiges und neugieriges Kerlchen, das vollkommen ohne Scheu auf die sonderbaren Nachbarn zugeht und dem es schlussendlich sogar gelingt, seine sonst so coole Schwester Florentine - genannt Flo - (12 Jahre) in ein turbulentes Abenteuer hineinzuziehen.

Die Geschichte besticht neben Anspielungen, Running Gags, aberwitzigen Dialogen und einer kleinen Portion Grusel ganz besonders durch die sympathischen und schrägen Nachbarn:

Hexe Populonia Papadopoulos - kurz Poppy - und ihr Handfeger namens Wuschel,

die Heinzelmännchen, die lieber Heinzelleute genannt werden, schließlich sind es Heinzelmänner und Heinzelfrauen,

ein Werwolf, der berlinert und zum Antiagressionstraining geht,

ein vegetarischer Vampir, dessen Herz für die bezaubernde, leicht verwirrte Elfe in der Nachbarwohnung schlägt ...

Mit klassischen Vorurteilen gegenüber Vampiren, Werwölfen usw. wird humorvoll abgerechnet und auch Erwachsene kommen beim Vorlesen voll auf ihre Kosten.

Zwischen den Zeilen finden sich altersgerecht verpackt immer wieder Themen wie Pubertät, Patchwork-Family, Toleranz und gemeinschaftliches Miteinander oder kleine Gesellschaftskritiken.

Wer den speziellen Humor von Marc-Uwe Kling mag, wird auch das Kinderbuchdebüt von Maria Kling lieben.

Die "Grusel"-Geschichte entwickelt sich zu einem spannenden und turbulenten Detektivabenteuer und erhält nicht nur 5 von 5 Vollmonde sondern zudem eine (Vor-) Leseempfehlung für große und kleine Gnome!



Hörbuch-Tipp:

Zeitgleich ist das Buch in gekürzter Fassung als Lesung erschienen: genial vorgetragen von Marc-Uwe Kling!

Er verleiht den mit viel Herz und Liebe zum Detail ausgearbeiteten Charakteren eine ganz besondere Stimme und einen Hauch Känguru



Fazit:

Ein gelungenes Kinderbuchdebüt:

witzig, unterhaltsam, überraschend!

Eine turbulente und herrlich schräge Geschichte mit skurrilen wie charmanten Charakteren zum Schmunzeln, Kichern und beim Lesen vom Sofa Kullern vor lauter Lachen.

Ein rundum gelungenes (Vor-)Lesevergnügen!



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Rezensiertes Buch: „Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!" aus dem Jahr 2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2021

Unterhaltsame und knifflige Detektivgeschichte zum Mitraten. Mit vielen Infos zu Dialekt, Land und Leuten.

Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in München
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Inhalt:

Kommissar Kugelblitz und sein Team haben gerade einen großen Fall in Hamburg gelöst.

Im Anschluss hat sich der Kommissar ein paar freie Tage verdient und reist nach München, um dort Zeit mit ...

Inhalt:

Kommissar Kugelblitz und sein Team haben gerade einen großen Fall in Hamburg gelöst.

Im Anschluss hat sich der Kommissar ein paar freie Tage verdient und reist nach München, um dort Zeit mit seinem Patenkind Bonny zu verbringen.

Doch an Urlaub und Entspannung ist gar nicht zu denken, denn Drogenschmuggler, Geldwäscher und ein Maulwurf in den Reihen der Münchner Polizei treiben ihr Unwesen.

Kugelblitz ist helfend zur Stelle und wird in einen neuen spannenden Fall verwickelt ...



Altersempfehlung:

ab 10 Jahre



Illustrationen:

Der Buchvorsatz wird für einen Stadtplan genutzt, auf dem die bekanntesten Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind.

Alle paar Seiten findet sich eine kleine bis mittelgroße schwarz-weiß Illustration (teilweise auch ganzseitig), um die Handlung aufzugreifen.

Besonders die Zeichnungen der Sehenswürdigkeiten sind detailliert und geben die berühmten Bauwerke wie das Rathaus, die Frauenkirche oder das Karlstor hervorragend wieder.

Die Gestaltung der jeweiligen Charaktere gefällt ebenfalls, wobei Kugelblitz comichaft, rundlich und fröhlich gezeichnet und die anderen Personen realistischer und kantiger dargestellt sind.



Mein Eindruck:

Das Büchlein ist kompakt und handlich und hat uns bei unserem Kurztrip nach München begleitet.

Der Aufbau des Buches ist gut strukturiert und dank kurzer Kapitel, großer Schrift und einfachem Schreibstil bietet es sich als Lektüre an für geübte Leser etwa ab der 3. oder 4. Klasse.

Besonders hilfreich (nicht nur für Kugelblitz-Neulinge) ist das "Who is Who?" zu Beginn. Denn so hat man sofort einen Überblick über die Mitwirkenden in Bild und Text.

Zum Ende eines jeden Kapitels warten gleich mehrere Fragen, welche zu Beginn zum Warmwerden noch sehr einfach gehalten sind und im Verlauf der Geschichte kniffliger werden. Hinweise verstecken sich zumeist im vorangegangenen Text. Genaues Lesen zahlt sich hier aus. Alle Aufgaben sind aber gut zu lösen und mit der roten Geheimfolie kann anschließend überprüft werden, ob man richtig kombiniert hat.



Die Charaktere gefallen sehr:

Kommissar Isidor Kugelblitz ist ein lustiges und uriges Kerlchen, das immer wieder Köpfchen beweist. Seine Nichte Bonny ist ebenfalls pfiffig und unterstützt ihren Onkel wo sie nur kann.

Der sympathische Kommissar mit kleinem Kugelbäuchlein und einer großen Vorliebe für Eis wird in einen interessanten und turbulenten Fall verwickelt: internationaler Drogenring, Schmuggel, Geldwäsche und Korruption.

Der Kinderkrimi bleibt altersgerecht und gewaltfrei.

Innerhalb der Geschichte tauchen immer wieder Sehenswürdigkeiten oder historische Besonderheiten auf, die entweder im Verlauf der nächsten Sätze erklärt oder mit Sternchen gekennzeichnet im Anhang genauer beschrieben werden.



Sehr interessant gestaltet ist auch der kurze Exkurs zur Geschichte Münchens und zu den wichtigsten Bauwerken.

Abschließend finden sich zudem 100 Worte Bairisch (Redewendungen, Personenbeschreibung, Essen und besondere Verben und Substantive usw.).

Unser Lieblingswort ist dort in der Kategorie "Zungenbrecher" zu finden: Oachkatzlschwoaf = Eichhörnchenschwanz



Ein unterhaltsamer und spannender Kinderkrimi zum Mitkombinieren und mit Ferienstimmung und kleinem Reiseführer.

Einziges Manko: Der Fall wird am Ende gelöst und doch gibt es keinen runden Abschluss, da der Kopf der Bande abermals entwischt ist.

Wir vergeben 4,5 von 5 Sterne!



Praktisches Extra/Geheimtipp:

Die neuen Bände haben nicht nur ein Lesebändchen. An dessen Ende ist sogar die stabile rote Folie in Lupenform befestigt.

Sollte aber bei einem (alten) Buchexemplar vom Flohmarkt die Geheim-Folie fehlen, kann man mithilfe jeder roten Folie, z. B. Transparentpapier, die Geheimschrift sichtbar machen.



Fazit:

Unterhaltsame und spannende Lektüre für kleine Krimifans - nicht nur für einen Kurztrip nach München. Perfekt zum Mitkombinieren mit anschließendem Mini-Reiseführer und Worterklärungen.

Viele schwarz-weiß Illustrationen unterstreichen die Handlung und zeigen berühmte Sehenswürdigkeiten.





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Rezensiertes Buch "Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in München" aus dem Jahr 2021

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2021

Eisige, abenteuerliche Expedition mit feinem Humor, vertauschten(?) Rollen, herrlich skurrilen Charakteren & einer überraschenden Entdeckung!

Asterix 39
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Inhalt:

Der Geograf Globulus berichtet von den Aufzeichnungen eines griechischen Gelehrten:

Im eisigen Land der Sarmaten, östlich des römischen Reiches, soll der sagenumwobenen Greif leben.

Julius Cäsar, ...

Inhalt:

Der Geograf Globulus berichtet von den Aufzeichnungen eines griechischen Gelehrten:

Im eisigen Land der Sarmaten, östlich des römischen Reiches, soll der sagenumwobenen Greif leben.

Julius Cäsar, der das mysteriöse Fabelwesen bereits vor seinem geistigen Auge in Aktion im Zirkus sieht, unterstützt die Expedition und so macht sich eine bunte Truppe aus römischen Legionären, deren Zenturio, einem auf Tierkämpfe spezialisierten Gladiator und Geograf Globulus auf den Weg ...

Doch Terrine, der Schamane der Sarmaten, hat das drohende Unheil bereits erahnt und seinen Freund Miraculix um Hilfe gebeten.


Mein Eindruck:

Ein Reiseabenteuer in eisiger Kulisse. Diese Bände sind mir zumeist die liebsten, denn wenn Asterix und Obelix auf Entdeckungstour gehen, sind gerade die "Einheimischen" und deren Sitten interessant und zeichnerisch gibt es beim Setting viel mehr Möglichkeiten.

In diesem Fall wird mit Klischees und Rollenbildern gespielt (Krieg ist Frauensache und Männer gehören an den Herd) und auch mit der fremden Sprache. Die Sarmaten "nuscheln" nach Aussage der Römer das "E" (es wird spiegelverkehrt geschrieben).

Sowohl Wortwitz wie feine Anspielungen und Running Gags kommen in diesem Comic nicht zu kurz. Ebenso finden sich aktuelle Bezüge zu Fakenews, Abstand halten uvm. Es dreht sich um Götterverehrung aber auch um Aber- bzw. Irrglaube (Legionär Fakenius stichelt seine Mitstreiter immer wieder auf).

Bekannte und liebgewonnene Traditionen werden beibehalten (lateinische Zitate, Kurzauftritt der Piraten, lustige wie zweideutige Namensgebung), aber es gibt auch Parallelen zu alten Abenteuern: Wie bei "Asterix bei den Briten" funktioniert es auch ohne Zaubertrank (eben jener ist gefroren und hat dadurch seine Wirkung verloren) ganz gut und gemeinsam mit einem Sarmaten entdeckt Miraculix (beim Versuch, doch noch Zaubertrank zuzubereiten) ein Rezept für ein klassisches, osteuropäisches Gericht.

Die Charaktere sind herrlich schräg und überspitzt gestaltet und auch zeichnerisch sehr gelungen, z. B. findet sich im sarmatischen Dorf für einige Gallier ein entsprechendes Pendant, Geograf Globulus ist äußerlich Michel Houellebecq nachempfunden und vermutlich finden sich weitere Cameo-Auftritte, die ich noch nicht entdeckt habe. Denn beim wiederholten Lesen kann man noch Kleinigkeiten erkennen.

Der Humor kommt nicht zu kurz und so sorgen neben den Hauptakteuren beispielsweise die Skythen (einheimische Führer und Späher der Römer) für Lacher, denn ihre gelassene Art der Berichterstattung gleicht - auch in turbulenten Situationen - den blumigen Beschreibungen eines Reiseführers.

Die Geschichte ist spannend gestaltet, der Ausgang der Expedition (der Fund des Greifs) überraschend und wie es sich für ein Asterix-Abenteuer gehört, schließt sich der Kreis mit Cäsars Aussage "Dann holt die Giraffe raus." (wenn es schon kein Greif gibt) und einem Festbankett unterm gallischen Sternenzelt.

Es sind große Fußstapfen, in die Yean-Yves Ferri und Didier Conrad treten, und mit dem Ergebnis in diesem 39. Band der Reihe bin ich sehr zufrieden. 4,5 von 5 Sterne!


Fazit:

Das eisige Reiseabenteuer besticht durch witzige Dialoge, feinen Humor und herrlich skurrile Charaktere in vertauschten (?) Rollen.

Ein gelungener Asterix-Band mit einer überraschenden Entdeckung!


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Rezensiertes Buch: "Asterix und der Greif" aus dem Jahr 2021

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