Jedes Jahr ein Weihnachtsroman von Sarah Morgan muss sein
Das Fest der WeihnachtsschwesternWie der Weihnachtshunderoman von Petra Schier gehört auch der alljährliche Winter-/Weihnachtsroman von Sarah Morgan zu meinen Pflichtlektüren in der Vorweihnachtszeit. Diesmal sind wir - wie im Jahre 2019 ...
Wie der Weihnachtshunderoman von Petra Schier gehört auch der alljährliche Winter-/Weihnachtsroman von Sarah Morgan zu meinen Pflichtlektüren in der Vorweihnachtszeit. Diesmal sind wir - wie im Jahre 2019 - in Schottland und wiederum versetzt mich die Autorin in eine wunderbar verschneite Kulisse, die zum Träumen einlädt.
Gayle Mitchell lebt als sehr erfolgreiche Geschäftsfrau und Autorin in New York. Ihr Alltag besteht einzig aus ihrem Job. Die Vorweihnachtszeit ist angebrochen und Gayle promotet ihren neuen Selbshilfe Roman "Dein neues Ich". Das Fernseh-Team ist anwesend, als sie einen Unfall erleidet und sich kurze Zeit später im Krankenhaus wiederfindet. Keiner ihrer Angestellten weiß, dass sie zwei Kinder hat, als sie darum bittet ihre Tochter Samantha zu benachrichtigen. Vor fünf Jahren hatten Gayle und ihre Töchter einen großen Streit und haben seitdem keinerlei Kontakt mehr. Als Gayle Samantha und Ella im Krankenhaus mitteilt, dass sie diesmal Weihnachten mit ihnen zusammen feiern möchte, sind die Frauen entsetzt. Ihre Mutter ist nämlich nicht nur ein Weihnachtsmuffel, sondern sie hasst diese Zeit regelrecht. Weder Samantha, noch Ella haben je ein richtiges Weihnachtsfest mit Baum und Geschenken erlebt. Dabei lieben die beiden Schwestern Weihnachten und verbringen es die letzten Jahre immer gemeinsam. Und nun sollen sie es mit ihrer Mutter feiern? Beider versuchen Gayle diese Idee auszureden, doch leider erfolglos.
Samantha führt ein Reisebüro, das sich auf Winterreisen zur Weihnachtszeit spezialisiert hat. Sie bietet individuelle Reisen im höherem Preissegment an und hat im Moment ein sehr interessantes Anwesen in Schottland im Auge. Samantha ist immer auf der Suche nach geeigneten Unterkünften für ihre Kundschaft. Blöderweise führte sie vor der Reise ein peinliches Telefonat mit dem Besitzer der Lodge und möchte ihn deshalb nicht persönlich kennenlernen. Dieser zeigt aber nur Interesse an einer Vermittlung, wenn er Samantha und ihre Arbeitsweise persönlich kennenlernen kann. Ella, ihr Mann Michael und ihre Tochter Tabitha, genannt Tab, sind begeistert von der Idee gemeinsam nach Schottland zu reisen, doch Gayle weiß weder von ihrer Enkeltochter, noch davon, dass Ella verheiratet ist.
Schneller als gedacht verbringen Sie die Weihnachtstage zusammen in Schottland in der Kinleven Lodge der Familie McIntyre....
Dass diese Tage turbulent werden, ist wohl jedem Leser klar, der die Fakten rund um Gayle und ihre Töchter kennt. Doch Gayle steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben und möchte ihren Töchtern wieder näher kommen. Sie wirkt nur auf den ersten Blick hartherzig und kühl, doch unter der Oberfläche verbergen sich schlimme Erfahrungen, weswegen sie sich einen harten Panzer zugelegt hat. Bis Samatha und Ella ihrer "fremden" Mutter näher kommen, dauert es lange. Die fünfjährige Tab hat hingegen keinerlei Hemmungen und erobert zuerst das Herz von Gayle.
Das Herz von Samantha schlägt dafür beim Anblick des Hausherren Brodie McIntyre höher. Der Mathematiker, der seiner Schwester Kirstie und seiner Mutter helfen will, das verschuldete Anwesen zu behalten, ist ein sehr sympathischer Mann. Auf seinen Schultern lastet eine große Verantwortung.
Seine Mutter Mary ist eine der ganz besonderen Charaktere in diesem Roman, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Und natürlich die kleine Tab, die ausspricht, was sie denkt und mit ihrem Charme alle um den Finger wickelt. Die Figuren sind lebendig und sehr liebevoll beschrieben.
Die wunderbare verschneite Landschaft, die Rentiere und die weihnachtliche Idylle im Haus der McIntyres wird sehr atmosphärisch dargestellt. Am liebsten hätte ich mir selbst meinen Schianzug angezogen und wäre mit Tab im Schnee gestapft, hätte einen Schneemann gebaut oder mit ihr Kistie's Rentiere besucht.
Sarah Morgan hat auch diesmal ihrer Geschichte wieder Tiefgang verliehen und tief verschüttete Probleme angesprochen. Im Vordergrund dieses Romans steht eindeutig die Beziehung der Mutter zu den Töchtern und die Chance einer Versöhnung. Es gibt zwar auch eine kleine Liebesgeschichte, aber die ist diesmal eher nebensächlich, was für mich perfekt ist.
Der Roman hat alles was eine gute Wintergeschichte braucht: tolle Charaktere, eine interessante Familiengeschichte, ein bisschen Liebe, Schnee, Rentiere, viel Gefühl und Tiefgang.
Fazit:
Auch wenn ich mich nun wiederhole: "Das Fest der Weihnachtsschwestern" ist eine wunderschöne und atmosphärische Weihnachtsgeschichte, in der es um Verzeihen geht. Sie beinhaltet alles, was man für einen Roman, wie diesen braucht: sympathische Figuren, Winteridylle, Weihnachtsflair und trotzdem viel Tiefgang. Eine Geschichte zum Abtauchen und perfekt für die Vorweihnachtszeit.