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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 18.10.2021
  • ISBN: 9783630876610
Hanns-Josef Ortheil

OMBRA

Roman einer Wiedergeburt
"Ombra" erzählt die Geschichte einer Wiederkehr aus großer Todesnähe: Im Sommer 2019 wird bei Hanns-Josef Ortheil eine schwere Herzinsuffizienz festgestellt. Die anschließende Operation verläuft nicht ohne Komplikationen, es folgt der lange Aufenthalt in einer Rehaklinik. Das Leben des höchst produktiven Autors, der sich selten schont, steht am Scheideweg – der Körper hat die Herrschaft übernommen und lässt nicht mit sich verhandeln. Doch in das Gefühl der Ohnmacht und Angst hinein kehrt allmählich das Schreiben zurück. Stück für Stück setzt Hanns-Josef Ortheil in seinem wohl persönlichsten Buch aus Wahrnehmungen, Erinnerungen und Reflexionen sein Leben neu zusammen. Wer ist er gewesen vor der Krankheit? Und wer kann er danach einmal sein?

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Zwischen Licht und Schatten

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Der erfolgreiche und renommierte Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil ist es gewohnt, mehrere Romane im Jahr zu schreiben und nebenher noch als Professor für Kreatives Schreiben an der Universität zu dozieren ...

Der erfolgreiche und renommierte Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil ist es gewohnt, mehrere Romane im Jahr zu schreiben und nebenher noch als Professor für Kreatives Schreiben an der Universität zu dozieren – bis ihn eine schwere Herzerkrankung, eine folgende Operation und ein Koma nur noch zum Schatten seines bisherigen Lebens und Schaffens machen. Alles muss danach neu erlernt und zusammengesetzt werden – auch das Schreiben und bisherige Leben, was für Ortheil untrennbar zusammenhängt.

Detailliert, scharfsinnig und mit einer Brise Lakonie berichtet Ortheil in seinem persönlichen Werk „Ombra“ von seinem langsamen Zurückfinden ins Leben, nachdem ihm die Krankheit und der Körper seinen Rhythmus diktieren. Körper- und Psychotherapien in der Reha-Klinik bestimmen seinen Tagesablauf, Begegnungen dort (er wird schnell als der Schriftsteller Ortheil erkannt und in zahlreiche Gespräche über die Literatur verwickelt) und auf den zaghaften Schritten zurück nach Draußen und zu seiner Literatur. Nach Köln-Nippes, den Bezirk seiner Kindheit, zum Wohnhaus der längst verstorbenen Eltern, die ihn in Gedanken stets begleiten – oft blickt Ortheil zurück zu den Eltern, spricht mit ihnen gedanklich, geht seinen Erinnerungen Stück für Stück nach und plant eine Ausstellung und Lesung mit zahlreichen alten, persönlichen Fotografien im Westerwald.

In der Psychotherapie geht Ortheil mit großer Neugier der Krankheitsgeschichte und dem Cut zwischen Davor und Danach intensiv nach, evaluiert, ob vielleicht sein letzter herzkranker Romanprotagonist mit Schuld trägt. Doch der Autor schildert auch offen, berührend und authentisch seine tiefe Verunsicherung sowie Ängste seit dem Koma und dem schnell schlagenden Herzen, das keine allzu starke Aufregung oder Alkohol verträgt und die Panik vor seiner bevorstehenden Lesung. Eine starke Freundschaft steht ihm zur Seite, aber auch seine Trias, seine Lebensretter und –begleiter. Auch die Nahtodeserfahrung, den Todestanz, verarbeitet er in der Therapie.

Der Roman besteht neben den vielen scharf-ironischen Beobachtungen aus der Reha-Klinik und den intimen Aufnahmen in sein Diktiergerät (das Schreiben fällt ihm noch schwer) aus vielen facettenreichen Reflexionen über Werke, Kindheit, Sigmund Freud und dem langsamen Zurückfinden in den Alltag, das mehr Ruhepausen für einen schnellen Geist fordert – ein lesenswerter, bewegender und unterhaltsamer Rekonvaleszenz-Roman und zart-berührende Gedanken darüber, wie verletzlich das Leben ist. Und da Ombra auf Italienisch neben Schatten auch das Gläschen Wein als Aperitif am Mittag sein kann, so changiert auch der ehemals rastlose Ortheil in „Ombra“ bei seinem Genesungsprozess zwischen Humor, Ernsthaftigkeit und den vielen Grautönen dazwischen.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Ombra

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Das Buch hat mich auf Grund des Klappentextes angesprochen. Das Cover und der Titel hätten mich nicht dazu angeregt, das Buch in die Hand zu nehmen.
Von dem Autor habe ich bis jetzt noch nichts gelesen. ...

Das Buch hat mich auf Grund des Klappentextes angesprochen. Das Cover und der Titel hätten mich nicht dazu angeregt, das Buch in die Hand zu nehmen.
Von dem Autor habe ich bis jetzt noch nichts gelesen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Mir gefällt die schöne prosaische Schreibweise sehr gut. Man vergisst dabei auch gerne, dass handlungsmäßig hier eher wenig los ist.
Zur Geschichte, der Autor beschreibt hier sehr persönlich und direkt seinen Weg aus einer Lebenskrise heraus. Er ist nach einer schweren Herzoperation monatelang in der Reha und muss sich mit allen alltäglichen Bewegungen und Routinen wieder vertraut machen, bzw. sie wieder erlernen.
Das Buch hat bei mir vor allem durch den tollen Schreibstil gepunktet. Wobei es sich in der Mitte finde ich schon sehr in die Länge gezogen hat und sich vieles immer wieder wiederholt hat. Auch die Gespräche mit Dr. Werth ziehen sich.
Ein sehr authentisches schönes Buch, das mich aber trotz der prosaischen Schreibweise nicht vollkommen gepackt hat. Das hat leider nicht ausgereicht.

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