Trotz kleinerer Schwächen eine wundervolle Buchumsetzung
Enola Holmes (Comic). Band 2Beeindruckt von Enolas ersten Comic und auch allgemein von ihren Büchern, startete ich mit viel Vorfreude ihren 2.Fall als Comicumsetzung. Die Erwartungen waren hoch, denn ich war gespannt wie man die ...
Beeindruckt von Enolas ersten Comic und auch allgemein von ihren Büchern, startete ich mit viel Vorfreude ihren 2.Fall als Comicumsetzung. Die Erwartungen waren hoch, denn ich war gespannt wie man die Auflösung des Falles gestaltet hatte.
Doch zuerst ging es zu Enola, bei welcher sich seit ihrem letzten Abenteuer ein paar Dinge getan hatten. Nicht nur das sie nun verschiedene Verkleidungen für sich entwickelt hatte, um unentdeckt ihren Brüdern zu entkommen, sie nutzt diese auch beruflich, um dem nachzugehen, was sie am besten kann, nämlich verschwundene Sachen suchen. Und das tut sie in diesem Fall auch, denn eine junge Adelige verschwand ohne Spuren. Was am Anfang noch nach der Flucht eines jungen Mädchens aussah, fordert Enola nicht nur, sondern bringt sie diesmal auch in Gefahr.
Doch auch das war nicht alles, denn der Band sprach sowohl hier als auch im Buch verschiedene wichtige Themen an, die auch bei uns sehr aktuell sind. Eines davon war die Kluft zwischen Arm und Reich und die Ungerechtigkeiten welche sie mit sich bringt. Da man einen Einblick in die verschiedenen Schichten von London bekommt, empfand ich diesen Kritikpunkt auch sehr gut in die Geschichte eingearbeitet.
Weniger gut gelungen empfand ich diesmal aber die allgemeine Umsetzung, denn vieles erschloss sich erst viel später oder wurde gar erst in den geheimen Notizen am Ende des Bandes erklärt. Für Neuleser ohne die Kenntnisse aus den Büchern, dürfte es hier etwas schwerer fallen, da z.B. auch ein paar Dinge ausgelassen wurden. Ich fand es z.B. sehr schade, dass man den Großbasar Finch & Sohn nicht mehr hervorhob, obwohl er der erste Markt war, der gemischte Waren anbot. Am schwierigsten zu greifen war für mich aber Enola im Nonnenkostüm, da erst viel zu spät aufgeklärt wurde, was sie da tat. Klar waren dies nur Kleinigkeiten, aber sie nahmen mir einfach den Lesefluss.
Was jedoch wieder sehr viel Spaß machte, waren die Illustrationen von Serena Blasco. Schon das Cover war wieder ein Kunstwerk für sich, da es verspielt die wichtigsten Elemente des Bandes zeigte. Noch schöner war es allerdings diesen Artstyle auch im Inneren zu finden, denn er macht einfach Spaß und schafft es die Charaktere herrlich verspielt wirken zu lassen. Besonders gelungen empfand ich dabei die Verwandlungen von Enola selbst. Da sie im Laufe der Geschichte in verschiedene Rolle schlüpfte, war es schön zu sehen, dass man sie so weit veränderte, dass man nicht wüsste das sie Enola ist.
Fazit:
Auch diesmal schaffte es Serena Blasco mich in die Welt von Enola Holmes zu entführen und mich dort festzuhalten. Zwar hatte die Umsetzung ein paar Schwächen in Bezug auf die Details, wusste aber mit den wunderschönen Illustrationen zu überzeugen. Ein vorheriges Lesen der Bücher ist nicht unbedingt notwendig, wer aber mehr Details möchte, dem bleibt keine Wahl.