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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2022

Spannende Idee, schlechte Umsetzung

Midnight Blue
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„Midnight Blue“ erzählt die Geschichte von Indigo »Indie« Bellamy und Alex Winslow. Sie ist ein Hippie, die dringend Geld braucht. Er ist ein weltberühmter Rockstar, der für seine Eskapaden bekannt ist. ...

„Midnight Blue“ erzählt die Geschichte von Indigo »Indie« Bellamy und Alex Winslow. Sie ist ein Hippie, die dringend Geld braucht. Er ist ein weltberühmter Rockstar, der für seine Eskapaden bekannt ist. Das Buch wurde von der US-amerikanischen Autorin L. J. Shen geschrieben und ist 2019 als eBook und Taschenbuch im LYX Verlag (Bastei Lübbe) erschienen.

Weder Indie noch Alex waren mir sympathisch. Ehrlich gesagt sind mir die beiden ziemlich schnell auf die Nerven gegangen. Irgendwie schienen die zwei nur aus Ecken und Kanten zu bestehen. Was ihnen eine extrem negative Ausstrahlung verpasst hat. Alex ist ein Charakter, der ständig versucht mit dem Kopf durch die Wand zu rennen. Übertroffen wird sein Verhalten nur noch von seinen Entscheidungen, die eher zu einem bockigen Kleinkind gepasst hätten. Indie setzt sich zum Beginn der Geschichte ein unmissverständliches Ziel. Leider dauert es nur wenige Kapitel, bis sie ihre eigenen Wert völlig über den Haufen wirft und plötzlich spielt ihr Ziel überhaupt keine Rolle mehr. Die Tatsache, dass sie scheinbar keinen eigenen Willen besitzt, hat mich massiv gestört. Letzten Endes wurden ihre Entscheidungen immer unlogischer und ihr Verhalten immer absurder. Indie und Alex hätten nicht widersprüchlicher sein können.

Ich bin ein großer Fan von „Rockstar Romance“. Der Klappentext von „Midnight Blue“ konnte auf Anhieb meine Neugierde wecken. Die ersten Kapitel sind spannend und absolut unterhaltsam, doch dann entwickelt sich die Handlung in eine immer verrücktere Richtung. Am Ende ist die Geschichte in Drama ertrunken. Lediglich der Epilog fällt aus dem Rahmen. Leider hat sich die Autorin hier für ein unerträgliches Maß an Kitsch entschieden. Das Thema „Rockstar“ spielt bei all dem Drama und Kitsch nur eine kleine Nebenrolle.

Die deutsche Übersetzung von L. J. Shens Schreibstil ließ sich halbwegs flüssig lesen. So wundervoll locker, leicht wie in der „Sinners of Saint“ Reihe war er aber nicht. Die Wortwahl hat nur begrenzt zum Genre gepasst. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Indie und Alex erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Mehr Gefühle und weniger Drama wären besser gewesen.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Zu viel Privatleben. Zu wenig Krimi.

Das Mädchen am Strand
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„Das Mädchen am Strand“ ist der zweite Fall für Hauptkommissarin Lena Lorenzen vom LKA Kiel und ihren Kollegen Kommissar Johann Grasmann. Die beiden ermitteln in einem Vermisstenfall auf der nordfriesischen ...

„Das Mädchen am Strand“ ist der zweite Fall für Hauptkommissarin Lena Lorenzen vom LKA Kiel und ihren Kollegen Kommissar Johann Grasmann. Die beiden ermitteln in einem Vermisstenfall auf der nordfriesischen Insel Föhr. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Anna Johannsen geschrieben und ist 2018 als eBook und Taschenbuch bei Edition M (Amazon Publishing) erschienen. „Das Mädchen am Strand“ ist der zweite Band der „Die Inselkommissarin“ Reihe.

Bevor ich näher auf die Handlung eingehe, möchte ich erwähnen, dass der Kriminalfall in sich abgeschlossen ist. Die Reihe muss also nicht zwingend in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Den ersten Band (Der Tote im Strandkorb) habe ich 2020 gelesen. An inhaltliche Details kann ich mich aber nicht mehr wirklich erinnern. Daher habe ich den zweiten Band mit neutraler Einstellung gelesen.

Mit Lena Lorenzen bin ich nicht warm geworden. Diese Frau legt ein Verhalten an den Tag, dass ich nicht nachvollziehen konnte. Ähnlich sah es mit ihren Entscheidungen aus. Ich verlange nicht das mir die Charaktere bei einem Krimi sympathisch sind, aber wenn ich innerhalb weniger Seiten eine regelrechte Abneigung gegen den Hauptcharakter entwickle, dann ist irgendwas verkehrt.

Die Geschichte lässt sich grob in zwei Handlungsstränge aufteilen. Den Kriminalfall und Lenas Privatleben. Ich gebe zu ich bin ein großer Fan von Krimis, bei denen der Kriminalfall im Mittelpunkt der Handlung steht. Das Privatleben der Ermittler darf eine Rolle spielen mehr als zehn Prozent der Geschichte sollten es aber nicht sein. Bei „Das Mädchen am Strand“ liegt die Verteilung der beiden Handlungsstränge eher bei fünfzig-fünfzig, was für meinen Geschmack zu sehr vom Kriminalfall ablenkt hat.

Der Kriminalfall war solide Polizeiarbeit, die mich gut unterhalten konnte, die ich aber nicht als spannend bezeichnen würde. Mein größter Kritikpunkt an dieser Stelle ist die Auflösung. Die Autorin hat sich für einen Täter entschieden, der erst ganz zum Schluss das erste Mal auftaucht. Ich mag diese Art von Auflösung nicht, weil sie das aktive Miträtseln unmöglich macht.

Der Schreibstil von Anna Johannsen ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl hat zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht von Lena Lorenzen erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit

Eine Krimi, der von der Grundidee her sehr spannend klang, dessen Umsetzung mich aber nicht überzeugen konnte. Ich vergebe 2,5 von 5 Sterne.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Spannende Idee, mittelmäßige Umsetzung

Winterland
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„Winterland“ ist der erste Fall für Martin Juncker und Signe Kristiansen. Der Krimi wurde vom dänischen Journalistenpaar Kim Faber und Janni Pedersen geschrieben. Das Buch ist 2021 als eBook und Taschenbuch ...

„Winterland“ ist der erste Fall für Martin Juncker und Signe Kristiansen. Der Krimi wurde vom dänischen Journalistenpaar Kim Faber und Janni Pedersen geschrieben. Das Buch ist 2021 als eBook und Taschenbuch im Blanvalet Verlag (Penguin Random House Verlagsgruppe) erschienen.

Martin Juncker und Signe Kristiansen sind zwei Hauptcharaktere, die gut zur Geschichte gepasst haben. Dank Ecken und Kanten wirken beide authentisch. Sowohl Juncker als auch Kristiansen durchlaufen eine nachvollziehbare Entwicklung. Leider waren sie mir kein bisschen sympathisch.

„Winterland“ behandelt im Laufe der Geschichte eine riesige Menge an politischen Themen, die alle samt hoch aktuell sind. Ob die einzelnen Themen gut recherchiert sind, kann ich nicht beurteilen. Anhand der sehr nüchternen Beschreibung merkt man recht schnell, dass die beiden Autoren hauptberuflich Journalisten sind. Am meisten hat mich die Oberflächlichkeit, mit der die einzelnen Themen behandelt werden, gestört. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich das Autorenduo auf ein bis zwei Themen beschränkt hätte. Eine tiefergehende Beschreibung wäre somit möglich gewesen.

Bei einem guten Krimi sollte der Kriminalfall im Mittelpunkt der Handlung stehen. Auf „Winterland“ trifft das leider nicht zu. Immer wieder wurde der Handlungsstrang „Kriminalfall“ von ausführlichen politischen Erklärungen in den Hintergrund gedrängt. Auch das Privatleben der beiden Ermittler hat für meinen Geschmack zu viel Raum eingenommen.

Erst im letzten Viertel des Buches kommt Spannung auf und selbst dann war sie nur sporadisch vorhanden. Hinzukommt die sehr seichte Beschreibung des Kriminalfalls und die unvollständige Auflösung. Das Buch endet mehr oder weniger mit einem Cliffhanger.

Erzählt wird der Krimi aus der Sicht von Juncker und Kristiansen. Die deutsche Übersetzung des Schreibstils ließ sich halbwegs flüssig lesen. Die Wortwahl hat für mich nicht zum Genre gepasst. Sie war viel zu nüchtern und emotionslos. Geschrieben wurde das Buch in der dritten Person.

Fazit

Die Grundidee konnte auf Anhieb meine Neugierde wecken. Leider ist die Umsetzung eine herbe Enttäuschung, die mich zu keinem Zeitpunkt überzeugen konnte. Ich gebe dem Buch 2,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Vertauschte Rollen

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
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„The promises we made - Als wir uns wieder trafen“ ist der neuste Liebesroman der skandinavische Queen of Romance Simona Ahrnstedt. Das Buch ist als Taschenbuch und eBook 2021 bei Forever by Ullstein erschienen. ...

„The promises we made - Als wir uns wieder trafen“ ist der neuste Liebesroman der skandinavische Queen of Romance Simona Ahrnstedt. Das Buch ist als Taschenbuch und eBook 2021 bei Forever by Ullstein erschienen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Desirée „Dessie“ Dickson und Sam Amini. Dessie ist eine taffe Frau, die als Security-Expertin arbeitet und der schwedischen Oberschicht angehört. Sam ist ein Mann mit Migrationshintergründen, dem es gelungen ist aus dem Nichts ein erfolgreiches Hotelimperium aufzubauen.

Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil mich die Grundidee neugierig gemacht hat. Normalerweise arbeite der männliche Charakter als Bodyguard. In dieser Geschichte ist es die Protagonisten, die als Bodyguard arbeitet. Ich war gespannt, wie die Autorin diesen Rollentausch umgesetzt hat.

Wenn ich die Liebesgeschichte außen vor lasse, dann würde ich dem Buch ohne lange zu überlegen 5 von 5 Sterne geben. Die Grundidee des Rollentausches wurde für mich hervorragend umgesetzt. Im Laufe der Handlung gab es immer wieder Szenen, die der Geschichte eine Wendung verpasst haben oder für ordentlich Drama gesorgt haben. Beides hat das Buch spannend und unterhaltsam gemacht.

Leider steht die Liebesgeschichte aber im Mittelpunkt der Handlung und bildet somit einen Großteil der Geschichte. Wenn eine Liebesgeschichte gut geschrieben ist, dann kann ich ohne Probleme eine Bindung zu den Protagonisten aufbauen und die Gefühle die zwischen den beiden entstehen, berühren mich. Bei „The promises we made“ war weder das eine noch das andere der Fall. Der Funke wollte einfach nicht überspringen.

Dessie und Sam sind Protagonisten mit Ecken und Kanten. Beide waren mir nicht sympathisch und einen Großteil ihres Verhaltens und ihrer Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen. Sam glich einem liebeskranken Trottel, dessen Verstand ausgesetzt hat, wann immer es um Dessie ging. Anfänglich war das ja vielleicht noch niedlich aber am Ende ging mir das extrem auf die Nerven. Dessie war entweder total gefühlskalt oder so geblendet von ihrer rosaroten Brille, dass sie den Bezug zur Realität verloren hat. Als Dessie dann ihr eigenen Prinzipien über den Haufen wirft, konnte ich nur noch mit dem Kopfschütteln.

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Sam und Dessie erzählt und ist in der dritten Person geschrieben. Die deutsche Übersetzung von Simona Ahrnstedts Schreibstil ließ sich halbwegs flüssig lesen und die Kapitellänge war in Ordnung.

Fazit

Die Grundidee wurde gut umgesetzt. Die Liebesgeschichte war leider ein maßlose Enttäuschung. Von mir gibt es keine Leseempfehlung und nur 2,5 von 5 Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2021

Seanna & Niall

Save me from the Night
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„Save me from the Night“ ist der zweite Band der „Leuchtturm-Trilogie“ von Kira Mohn. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Seanna und Niall. Seanna, die vor einer gefühlten Ewigkeit vor ihrer Vergangenheit ...

„Save me from the Night“ ist der zweite Band der „Leuchtturm-Trilogie“ von Kira Mohn. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Seanna und Niall. Seanna, die vor einer gefühlten Ewigkeit vor ihrer Vergangenheit geflohen ist lebt ein beschauliches Leben im kleinen irischen Dorf Castledunns. Dort arbeitet sie im einzigen Pub als Kellnerin und geht gerne am Strand spazieren. Seannas Leben verläuft in geregelten Bahnen, bis sie von ihrem Chef erfährt, dass er Castledunns verlässt und der Pub einen neuen Eigentümer bekommt. Der Neue ist Niall und auf den ersten Blick wirkt er wie das Abenteuer von dem Seanna bewusst nichts wissen will, doch dann muss sie feststellen, dass sie nicht die Einzige mit schwerer Vergangenheit ist.

Ich habe „Show me the Stars“ geliebt und mich daher sehr auf den zweiten Band gefreut. Leider kann der zweite Band dem ersten noch nicht Mal ansatzweise das Wasser reichen. Die Liebesgeschichte von Seanna und Niall, wenn man sie denn als solche bezeichnen kann, hat mich leider zu keinem Zeitpunkt berührt.

Es ist schwer zu sagen, woran es liegt, ohne zu spoilern. Ich werde es trotzdem versuchen. Es braucht fast das gesamte Buch, bis sich die beiden zum ersten Mal näherkommen, davor passiert einfach überhaupt nichts. Das gesamte Buch ist durchzogen von einer unglaublich negativen Stimmung, die mich so dermaßen runtergezogen hat, dass ich das Buch überhaupt nicht genießen konnte. Beide Protagonisten stecken in ihrer Vergangenheit fest und schein völlig unfähig zu sein ihre Probleme zu lösen.

Weder zu Seanna noch zu Niall konnte ich eine Bindung aufbauen. Viele ihrer Entscheidungen waren für mich nicht nachvollziehbar und ihr Verhalten hat mich regelmäßig in den Wahnsinn getrieben. Ehrlich gesagt bin ich enttäuscht. Seanna hat mich im ersten Band fasziniert und ich war neugierig auf ihre Geschichte. Leider war am Ende des zweiten Bandes von dieser Faszination nichts mehr übrig.

Das Buch wird ausschließlich aus der Sicht von Seanna erzählt. Kiras Schreibstil war einer der wenigen Lichtblicke. Wie schon im ersten Band ließ er sich angenehm lesen. Die Kapitel hatten eine gute Länge, leider hat die Wortwahl nicht immer ganz zur Geschichte gepasst.

Fazit
Mit dieser Fortsetzung bin ich leider kein bisschen glücklich. Mich konnten weder die beiden Protagonisten noch die Handlung überzeugen. Von mir gibt es daher leider nur 2,5 von 5 Sterne und keine Leseempfehlung.