Wichtiges, aber hartes Thema
Dieser Thriller befasst sich mit einem wichtigen Thema, das leider viel zu häufig als Tabu angesehen wird. Durch die Nähe zur Realität und die Grausamkeit der Taten, ist dieses Buch alles andere als leichte ...
Dieser Thriller befasst sich mit einem wichtigen Thema, das leider viel zu häufig als Tabu angesehen wird. Durch die Nähe zur Realität und die Grausamkeit der Taten, ist dieses Buch alles andere als leichte Kost.
Das Buch startet mit einem Prolog der später mit dem Ende des Buches einen schlüssigen Rahmen bildet und alles in ein Gesamtbild rückt.
Die eigentliche Geschichte startet dann 5 Monate früher und zu diesem Zeitpunkt ist Leah bereits von ihrem Freund Max getrennt. Zwar wird die Trennung in einer Rückblende noch kurz geschildert, wir befinden uns zu Beginn des Buches aber eigentlich gleich an dem Punkt, an dem Leah den anonymen Brief mit dem Zugang zu dem Pädophilen-Forum erhält.
Durch die Arbeit an ihrem Buch, ist ihr Interesse natürlich gleich geweckt und sie beginnt mit ihren Recherchen hinsichtlich des Forums, versucht zu ermitteln wer sich hinter den Usernamen verbirgt und taucht immer tiefer in die Machenschaften ein.
Darauf folgt dann das, was auch der Klappentext schon andeutet und viel mehr möchte ich auch gar nicht sagen, da dies zu viel verraten würde.
Wir begleiten in dem Buch eigentlich durchgehend Leah, allerdings gibt es auch sehr wenige Kapitel aus Sicht des Mörders. Diese verraten zwar nicht viel, jedoch erläutern sie die Intention des Mörders und genau das war der Grund, wieso mir relativ schnell klar war, wer es sein muss.
Das Buch war für mich trotzdem nicht langweilig, denn die Thematik mit dem es sich befasst, ist unglaublich wichtig.
An dieser Stelle möchte ich aber auch eine Warnung aussprechen. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund und beschönigt nichts. Sie schildert was mit Kindern in den Händen von Pädophilen geschieht, was diese in den Kindern sehen, wie diese ihre Taten rechtfertigen und was das alles mit den Kindern anrichtet. Gleichzeitig macht sie aber auch deutlich, dass nicht jeder Pädophile gleich ein Verbrecher ist, sondern es durchaus auch diejenigen gibt, die ihrer Neigung nicht nachgeben und dafür ein Leben in Isolation führen.
Dies ist sicher nichts für schwache Nerven und man sollte sich dessen bewusst sein. Nur weil das Thema aber grausam ist, sollte es keineswegs verschwiegen werden, denn leider handelt es sich dabei um die traurige Realität und keineswegs „nur“ um einen fiktiven Serienmörder.
Für mich ist dieses Buch, alleine wegen der Thematik, absolut empfehlenswert. Es handelt sich zwar um eine fiktive Geschichte, die genau so aber durchaus hätte passieren können und vor allem die Schicksale der Kinder sind traurigerweise näher an der Realität, als wir es vielleicht wahrhaben wollen.
Man braucht auf jeden Fall starke Nerven, um dieses Buch lesen zu können. Dafür öffnet es einem aber auch die Augen und gibt uns ein Bewusstsein für unsere Mitmenschen.