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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2021

zum Abtauchen in Abgründe

Nur ein schmaler Pfad
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Ich habe noch nie ein Buch in so einem Schreibstil gelesen – ist positiv gemeint. Anfangs wurde durch die Ich-Erzählerin,Jolantha, genannt Jola, mein Ehrgeiz geweckt die schwierigen Verwandtschaftsverhältnisse ...

Ich habe noch nie ein Buch in so einem Schreibstil gelesen – ist positiv gemeint. Anfangs wurde durch die Ich-Erzählerin,Jolantha, genannt Jola, mein Ehrgeiz geweckt die schwierigen Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb ihrer Familie zu erfassen. Danach hat die Autorin geschickt Jolas Schwächeanfälle, ihre Müdigkeit wie auch die Übelkeit so unklar und nebulös beschrieben, dass ich eigene Vermutungen aufbaute. Dabei stieg bei mir die Spannung. Ich wollte schließlich wissen, ob Dritte an ihrem desolaten Zustand Schuld sind oder ob es noch Nebenwirkungen ihres Traumas/Sturzes sind.
Im zweiten Teil des Thrillers wechselt dann der Ich-Erzähler. Der Detektiv, Oliver Speer, übernimmt diese Rolle und beschreibt seine Gedanken und Ermittlungen. Auf ihn wird im Zuge seiner Ermittlungen ein lebensgefährlicher Anschlag verübt. Wen hat er mit seinen Ermittlungen und Befragungen in die Enge getrieben? Es bleibt bis zum Schluss super spannend, denn die Familie von Jola hat jede Menge Geheimnisse und kranke Charaktere zu bieten. Ich vergebe 5 Lese-Sterne und empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Das Berliner Kleeblatt wieder voll im Einsatz

Auf verlorenen Wegen
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Was spielerisch für Max begann, wird bitterer Ernst. Gemeinsam mit zwei Freunden will er Cold Cases in seinem Urlaub aufklären. Nur so zum Spaß. Natürlich hat er sich diese Fälle illegal bei der Polizei ...

Was spielerisch für Max begann, wird bitterer Ernst. Gemeinsam mit zwei Freunden will er Cold Cases in seinem Urlaub aufklären. Nur so zum Spaß. Natürlich hat er sich diese Fälle illegal bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern „besorgt“. Doch als er nach ersten privaten Ermittlungen der Hauptverdächtige eines Raubüberfalls ist und zur Fahndung ausgeschrieben wird, bittet er seine Berliner Freunde um Hilfe. Da die Berliner Polizei auf Rügen keine Befugnisse hat, müssen sie mit der Kripo Stralsund kooperieren. Die Stralsunder Kripo-Chefin, Carina Anderson, macht nicht stur Dienst nach Vorschrift, sondern findet Mittel und Wege die Hilfe und Unterstützung der Berliner einzubinden…
Wieder einmal zeigt es sich, wie wunderbar sich Jan Tommen mit seinen Kollegen Max (IT-Nerd), Zoe (Rechtsmedizinerin) und Chandu (Kenner der Berliner Unterwelt) ergänzen und zielstrebig zusammenarbeiten. Auch in diesem Teil finde ich die stets schlecht gelaunt wirkende, immer rauchende Zoe wieder herrlich. So brillant wie abweisend und ignorant.
Der Fall hat es diesmal in sich. Alle neuen Hinweise verweisen immer wieder auf den alten Fall von 2002, als 4 Jugendliche verschwanden und nur einer als Leiche gefunden wurde. Bis zum Schluss hat sich bei mir die Spannung gehalten und mich zum Weiterlesen gezwungen. Deshalb gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne und ich hoffe, es gibt noch weitere spannende Fälle von diesem „vierblättrigen Kleeblatt“.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

kurzweilig mit interessanten Charakteren

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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In Berlin der 20er Jahre steht das Ullstein-Imperium, mit Zeitungs- und Buchveröffentlichungen und der riesigen Druckwerkstatt auf den Höhepunkt seiner wirtschaftlichen Macht. Doch in der Firmenleitung ...

In Berlin der 20er Jahre steht das Ullstein-Imperium, mit Zeitungs- und Buchveröffentlichungen und der riesigen Druckwerkstatt auf den Höhepunkt seiner wirtschaftlichen Macht. Doch in der Firmenleitung kriselt es. Werden die einzelnen Bereiche doch von den 5 Söhnen des Firmengründers Leopold Ullstein geleitet und auch deren Kinder sind bereits in die Firmenleitung eingestiegen und wollen ihre Visionen und sich selbst verwirklichen. Da ist Ärger vorprogrammiert.
Zu dieser Zeit lernt Dr. Franz Ullstein, seit kurzem Witwer und amtierender Generaldirektor, Rosalie Gräfenberg kennen. Bei ihm ist es Liebe auf den ersten Blick. Was liegt da näher als ihr einen Heiratsantrag zu machen. Rosalie liebt ihre Unabhängigkeit als geschiedene Frau und geht in ihren Beruf als freie Journalistin auf. Doch auch sie kann sich dem geistigen Austausch und der Liebenswürdigkeit von Fr. Franz nicht entziehen und willigt schließlich ein. Der Schritt der beiden in eine gemeinsame Zukunft trifft auf den Widerwillen der Familie, Ärger kommt ins Haus…
Die Autorin, Beate Rygiert, hat die Figuren sehr lebendig beschrieben. Besonders das aufbrausende, herrschsüchtige Wesen des Dr. Franz ist ihr gelungen zu vermitteln. Gleichzeitig beweist sie aber auch, wie detailliert sie sich mit dem damaligen Verlagswesen beschäftigt hat. Die Ausführungen, wie vor 100 Jahren Druckerzeugnisse gefertigt wurden, fand ich besonders interessant. Herausragende Figur ist aber Rosalies. Für mich eine starke Frau, die gleichzeitig aber auch sehr empathisch agiert.
Für mich war das ein sehr unterhaltsames Buch, das mich mit ihren liebenswerten Akteuren gut unterhalten hat. An einer Stelle im Buch heißt es: Familie ist Halt und Haifischbecken. Das trifft hier im Buch voll zu. Ich empfehle es uneingeschränkt weiter und gebe 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

toller Schreibstil, unterhaltsame Lesestunden

Die Frau aus der Nordsee
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Eine weibliche Leiche wird aus der kalten Nordsee gefischt. Erster Eindruck: Selbstmord. Doch beim genaueren Hinsehen wie auch nach der Obduktion erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um Fremdverschulden ...

Eine weibliche Leiche wird aus der kalten Nordsee gefischt. Erster Eindruck: Selbstmord. Doch beim genaueren Hinsehen wie auch nach der Obduktion erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um Fremdverschulden handelt. Hauptkommissarin Lena Lorenzen vom LKA Kiel übernimmt den Fall. Mühsam versucht sie, gemeinsam mit ihrem Kollegen, Johann Grasmann und Ole Kotten, mehr über die Tote und ihr Lebensumfeld zu erfahren. Da die Tote ein sehr introvertierter Mensch war und nicht viele Freunde hatte, stellt sich das als recht schwierige Aufgabe dar.
Mich hat das Buch sehr kurzweilig unterhalten. Obwohl ich die vorherigen Bände um Lena Lorenzen nicht kenne, ist mir das Einsteigen in ihren neuen Fall sehr leichtgefallen. Das lag sicher auch daran, dass Lena mir von Anfang an sympathisch war. Diese Kriminalbeamtin brennt für ihren Beruf. Da bleibt es nicht aus, dass es bei so viel beruflichen Engagement zu Konflikten mit dem Privatleben kommt. Und das, wo doch für Lena und ihren Freund so große Dinge anstehen. Die Gewissensbisse und Kompromisse hat die Autorin wunderbar vermittelt.
Lenas Beharrlichkeit lässt sie, auch nachdem der Tötungsablauf von Maren geklärt ist, nicht zur Ruhe kommen. Mit Unrecht kann sie nicht umgehen. Darum ist sie schließlich Polizistin geworden. Also versucht sie das Unmögliche… Wer mehr dazu erfahren möchte, der sollte zu diesem Buch greifen – es lohnt sich. Von mir gibt’s uneingeschränkte 5 Lese-Sterne

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Veröffentlicht am 11.10.2021

wieder wunderbarer Lesestoff

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Magda Fuchs ist in ihrem Leben in Berlin angekommen. Der Job als Polizeiärztin fordert sie, doch ihr neuer Fall bei dem sich eine sterbende junge Frau noch bis zu ihrem Säugling schleppt, geht ihr unter ...

Magda Fuchs ist in ihrem Leben in Berlin angekommen. Der Job als Polizeiärztin fordert sie, doch ihr neuer Fall bei dem sich eine sterbende junge Frau noch bis zu ihrem Säugling schleppt, geht ihr unter die Haut. Ein Serienkiller steckt hinter diesem Mord. Alle
Opfer haben sich prostituiert, doch zum den Täter gibt es noch immer keine Hinweise. Gleichzeitig wird Magda auch immer wieder mit dem Elend in den Arbeitervierteln konfrontiert. Frauen, die jährlich ein weiteres Kind gebären, obwohl bereits für die vorhandenen kaum genug Nahrung vorhanden ist, vergrößern das bereits vorhandene Elend. Von Möglichkeiten der Verhütung haben sie keine Kenntnis und so versucht Magda gemeinsam mit ihrer kuragierten Freundin Ina diese Frauen aufzuklären und zu unterstützen. Ein Kampf gegen Windmühlen, somit mit nur mäßigem Erfolg. Es zeigt sich hier in diesem Roman, wie abhängig die Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts waren, wie entrechtet sie neben ihren Männern gelebt haben. Das hat die Autorin wunderbar in diesem Teil vermittelt.
Anrührend fand ich wie Magda und Kuno miteinander umgehen. Vor der Eheschließung sich erst zu prüfen, Familien- und Lebensplanung gemeinsam angehen. Da sind sie ihrer Zeit weit voraus.
Magdas Frauenarztpraxis läuft gut. Aber auch hier wird Magda immer wieder vor unliebsame Entscheidungen gestellt. Entscheidungen, die weitreichende Folgen haben, mit denen sie sich auseinandersetzen muss.
Denn während die Arbeiterfrauen ihr Schicksal als gegeben ansehen, sind es hier die reichen Frauen, die der Meinung sind mit Geld alles regeln zu können.
Es sind die kleinen und großen Sorgen dieser starken Frauen, die das Lesen so abwechslungsreich und damit interessant gestalten. Dabei achtet Helene Sommerfeld darauf die geschichtlich belegten Fakten mit einzuarbeiten, was dem Roman realistisch wirken lässt und ihm Tiefe gibt. Für mich war das wieder Lesevergnügen pur, so dass ich eine 100%ige Lese-Empfehlung ausspreche und 5 Lese-Sterne vergebe. Natürlich bin ich auch schon ganz gespannt, wie es mit Magda und Celia weitergeht.

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