Profilbild von Isar-12

Isar-12

Lesejury Star
offline

Isar-12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isar-12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2021

Das Geheimnis der Tortenbäckerin

Mord im Hotel Sacher
0

"Mord im Hotel Sacher" ist der neunte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Während einer Festveranstaltung im Hotel Sacher beobachtet die Journalistin Sarah Pauli eine junge Frau, die augenscheinlich ...

"Mord im Hotel Sacher" ist der neunte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Während einer Festveranstaltung im Hotel Sacher beobachtet die Journalistin Sarah Pauli eine junge Frau, die augenscheinlich mit einem weiteren Gast Ärger hat. Es scheint, dass sich beide näher kennen. Kurze Zeit später ist die Frau tot und der Mann mit seiner Begleitung verschwunden. Sarah Pauli glaubt an keinen Zufall und schon bald steht fest dass die tote Frau eine erfolgreiche Konditorin war und der Mann ihr ehemaligen Freund und Chef. Ist er der Täter oder steckt doch mehr dahinter? Gewohnt setzt Beate Maxian ihre Journalistin Sarah Pauli in Szene und umgibt sie mit altbewährten vom privaten Umfeld bis hin zu ihrer Neigung für Aberglauben. Als Kenner der Reihe fühlt man sich dabei gleich wieder heimisch. Das Wiener Lokalkolorit kommt dabei wieder auch voll zur Geltung. Speziell die Kombination aus Journalistin und neugieriger "Miss Marple" finde ich auch in diesem Fall wieder voll gelungen. Die Autorin lässt den Leser lange Zeit im Dunkeln über das wahre Mordmotiv. Verdächtige gibt es im nahen Umfeld der Toten genug, aber es dauerte bis sich mein Verdacht erhärtete. Zwar sind manche Thesen der Symbolik bzgl. der Torten des Opfers schon etwas weiter hergeholt, aber doch passen sie irgendwie zum Charakter der Sarah Pauli. Angemerkt sei, dass Neueinsteiger die Reihe besser von Beginn an lesen, da sich speziell das Privatleben der Protagonistin weiterentwickelt. Für den Kriminalfall selbst ist dies ohne Belang. Ich lese diese Reihe gern und auch dieser neunte Band hat mir wieder gut gefallen.

Veröffentlicht am 19.11.2021

Spaniens großer Heerführer, den die Mauren „El Cid“ nannten

Sie nannten ihn Cid. Eine spanische Legende
0

"Sie nannten ihn Cid - Eine spanische Legende" ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne. Es ist die Zeit Spaniens im 11. Jahrhundert unter König Ferdinand von Léon, Kastilien und Galicien, als unter ...

"Sie nannten ihn Cid - Eine spanische Legende" ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne. Es ist die Zeit Spaniens im 11. Jahrhundert unter König Ferdinand von Léon, Kastilien und Galicien, als unter dessen Fittiche der junge Rodrigo Díaz de Vivar am Hof von Burgos lebt. Als der König stirbt teilt er sein Reich unter seinen drei Söhnen und seiner Tochter auf. Doch schon bald entbrennt unter diesen ein Machtkampf um die Herrschaft über das gesamte Reich. Unter dem ältesten der Brüder steigt der junge Rodrigo zum Bannerträger auf und entwickelt sich zu einem großen Kämpfer. Doch als der zweitgeborene Alfonso letztendlich in diesem Machtkampf zwischen den Geschwistern als Sieger hervorgeht, hat Rodrigo einen schweren Stand. Er, der mittlerweile ehrfürchtig "El Cid" oder auch "El Campeador" - der Kämpfer genannt wird hat ein gespaltenes Verhältnis zu König Alfonso und seiner Schwester. Letztendlich schickt in Alfonso sogar in die Verbannung. El Cid versteht es aber gemeinsam mit einzelnen maurischen Emirs immer wieder äußerst wichtige Schlachten zu gewinnen und wird dadurch immer unverzichtbarer für Alfonso. Er wird zum größten Heerführer und verteidigt die iberische Halbinsel gegen die muslimische Streitmacht aus Nordafrika. Mac P. Lorne greift in diesem Roman die Legende um Rodrigo Díaz de Vivar auf, besser bekannt unter dem Namen "El Cid", der als größter spanischer Kämpfer seiner Zeit gilt. Dabei machte er sich zur Aufgabe die historisch belegten Fakten in einen spannenden historischen Roman zu bringen. Was anfangs noch ein klein wenig ruhig beginnt, entwickelt sich dann aber rasant. Der Leser erlebt den Helden in seinem Werdegang zum großen Anführer, aber auch in seinem zwiegespaltenen Verhältnis zu seinem König und seiner großen Liebe zu seiner Frau und seinen Kindern. Aber auch seine Freundschaft, die er zum Emir von Saragossa aufbaut und wie er mit seinem Handeln die verschiedenen Religionen unter ihm eint. War mir bisher dieser spanische Held nur aus der Monumentalverfilmung von 1061 mit Charlton Heston und Sophia Loren bekannt, so bringt einen der Autor diesen Mann noch viel näher und man erfährt viel über die damaligen Entwicklungen auf der iberischen Halbinsel. Sehr interessant finde ich sogar Parallelen zur Gegenwart. Denn die radikalen Almoraviden unterscheiden sich wenig von heutigen Streitern für den islamischen Staat. 1000 Jahre sind vergangen und die Zeit des Mittelalters scheint still gestanden zu sein (zumindest für einige). So würde "El Cid" wahrscheinlich heute immer noch für die gerechte Sache kämpfen, um diesen Strömungen entgegen zu wirken. Mac P. Lorne ist mit diesem Buch ein spannender historischer Roman gelungen, der zum einen gut unterhält, aber auch dem Leser einen Mann näherbringt, über den man im Vorfeld noch nicht so viel wusste. Für mich absolut lesenswert und eine klare Empfehlung für Freunde des historischen Romans.

Veröffentlicht am 11.11.2021

Ein Serienmörder unter der Einflugschneise der Rosinenbomber

Luftbrücke
0

"Luftbrücke" ist der sechste Band der Kommissar-Oppenheimer-Reihe von Harald Gilbers. Juni 1948 im Nachkriegs-Berlin finden Kinder beim Spielen an der Spree ein abgetrenntes Bein. Angeblich entsorgt von ...

"Luftbrücke" ist der sechste Band der Kommissar-Oppenheimer-Reihe von Harald Gilbers. Juni 1948 im Nachkriegs-Berlin finden Kinder beim Spielen an der Spree ein abgetrenntes Bein. Angeblich entsorgt von einer Person bekleidet mit einem Blaumann. Wenige Tage später werden menschliche Organe von eben so einer Person von einer Brücke geworfen und landen auf dem Deck eines Schiffes. Doch die Ermittlungen ergeben es handelt sich dabei um ein zweites Opfer. Kommissar Oppenheimer und seine Kollegen versuchen einen Zusammenhang zu finden. Gleichzeitig verschärft sich die politische Lage im besetzten Berlin immer mehr. Als Oppenheimer auch noch ein Opfer dieser Situation wird, muss er schnellstens im Westteil der Stadt einen beruflichen Neustart beginnen und zugleich den Täter nicht aus den Augen verlieren. Denn dieser scheint die Differenzen zwischen den Ermittlern in Ost und West für sich auszunutzen. Harald Gilbers konstruiert hier einen interessanten Kriminalfall unter dem Hintergrund der Geschichte Berlins im Sommer 1948. Die Alliierten und die Sowjets streiten um die Vorherrschaft in der Stadt. Währungsreform, Schwarzhandel und Rosinenbomber beherrschen das Geschehen. Unter diesen Gegebenheiten lässt er Oppenheimer und seine Kollegen ermitteln, ja sogar über die Besatzungsgrenzen hinaus. Dabei ist der Krimi gut aufgebaut und spannend erzählt. Eingebettet in den Hintergrund der damaligen Zeit entsteht dadurch eine sehr interessante Story, die einen als Leser fesselt. Kommissar Oppenheimer gewann dabei sehr schnell meine Sympathie durch sein Vorgehen und seine Handlungsweisen. Der Krimi liest sich flüssig und obwohl man bereits vor dem Ende den wahren Täter erfährt, bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Obwohl dieser Krimi bereits der sechste Band der Reihe ist, konnte ich als Neueinsteiger diesen ohne Vorkenntnisse gut folgen. "Luftbrücke" hat mir sehr gut gefallen und ich werde sicherlich zu weiteren Bänden dieser Reihe greifen.

Veröffentlicht am 04.10.2021

Ein gefährlicher Gegner in Max Hellers letztem Fall

Feind des Volkes
0

"Feind des Volkes" ist der siebte Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. 1959 wird Max Heller zu einem Mordfall gerufen, bei dem zwei Männer bestialisch getötet werden. Mit vielfachen Messerstichen ...

"Feind des Volkes" ist der siebte Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. 1959 wird Max Heller zu einem Mordfall gerufen, bei dem zwei Männer bestialisch getötet werden. Mit vielfachen Messerstichen werden diese aufgefunden. Bei den Ermittlungen treffen aber Heller und sein Team immer wieder auf extreme Widerstände. Es scheint, dass seine Ermittlung fast seitens der Staatsmacht boykottiert wird. Aber letztendlich wird die Tat gestanden und der Fall zu den Akten gelegt. Zwei Jahre später geschehen erneut Morde nach dem gleichen Muster und der vermeintliche Täter ist noch immer in Haft. Anscheinend wurde der wahre Täter nicht gefasst, denn der beginnt nun mit Max Heller ein Katz-und Maus-Spiel. Und Heller ist immer mehr isoliert, denn ihm wird seitens seines Vorgesetzten mangelnde Staatstreue vorgeworfen. Für sich und seine Familie muss er schnellstens handeln um diese auch in Sicherheit zu bringen. Frank Goldammer lässt den Leser mit diesem Band am letzten Fall des Max Heller teilhaben. Dieser steht kurz vor der Rente, ist immer isolierter im System der DDR und muss doch gegen Widerstände einen Gegner zur Strecke bringen, der ihn und seine Familie bedroht. Dabei bekommt man es mit immer mehr Verdächtigen zu tun, es werden Spuren gelegt die dann aber wieder im Sand verlaufen. Gemeinsam mit den Ermittlern rätselt man dabei über die wahren Tathintergründe. Max Heller, ein Kriminalist durch und durch, gerät immer mehr an seine Grenzen im System. Dies treibt ihn sogar zum letzten Schritt, seine Kündigung bei der Polizei. Als Leser spürt man diese emotionale Stimmung deutlich, Frank Goldammer vermittelt diese in seinem Schreibstil absolut greifbar. Gleichzeitig gibt es aber eine Zuspitzung auf das Unvermeidliche. Als es aber letztendlich soweit ist, leidet man fast gemeinsam mit Max Heller, der ein Kapitel seines Lebens beendet. Ich habe alle Bände dieser Reihe gelesen und die Figuren sind mir ans Herz gewachsen. Sich jetzt von Ihnen zu verabschieden fällt mir schwer. Aber mit diesem letzten Band hat der Autor wirklich nochmal einen rausgehauen. Spannend erzählter Kriminalfall mit einigen Wendungen, sehr gut dargestellte Rahmenbedingungen in denen sich der Protagonist bewegt und letztendlich ein berührender Abschluss wenn man die letzte Seite des Buches zuschlägt. Max Hellers letzter Fall ist für mich eine klare Leseempfehlung und ein würdiges Ende dieser Reihe.

Veröffentlicht am 26.09.2021

Der Maulwurf und der Tod lauert in Oslo

Todesschmerz
0

"Todesschmerz" ist der sechste Band der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe von Andreas Gruber. Während Sneijder gerade in Ermittlungen zu einem Maulwurf innerhalb des BKA steckt, wird in Oslo die ...

"Todesschmerz" ist der sechste Band der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe von Andreas Gruber. Während Sneijder gerade in Ermittlungen zu einem Maulwurf innerhalb des BKA steckt, wird in Oslo die deutsche Botschafterin und ihr Sicherheitschef ermordet. Der Profiler und sein Team werden gemeinsam mit einer Mitarbeiterin des BND nach Norwegen geschickt um die örtlichen Behörden bei der Mordermittlung zu unterstützen. Doch diese zeigen sich wenig kooperativ und schon bald bekommt es Sneijder und Nemez mit einem Gegenspieler zu tun, der keine Skrupel kennt. Denn er schreckt auch nicht vor der Tötung von Mitgliedern aus Sneijder's Team zurück. Und zu guter Letzt scheint der Maulwurf seine Fänge bis nach Oslo auszustrecken, um Sneijder und sein Team zu eliminieren. Diesmal entführt Andreas Gruber den Leser nach Skandinavien. Obwohl man das ganz spezielle Wesen des Maarten S. Sneijder ja schon aus den Vorgängerbänden kennt, gibt es von ihm natürlich auch eine geballte Ladung, denn keiner kann so unsympathisch wirken wie er. Aber in diesem Band darf man ihn auch von einer ganz anderen Seite kennenlernen, den der Fall bringt ihn an persönliche Grenzen. Und damit kommt man auch schon an einen wichtigen Punkt: Was anfangs wie Ermittlungen an einem Doppelmord beginnt, wird immer vielschichtiger und verwoben. Mit jeder gelesenen Seite zog mich der Autor immer mehr in denn Bann der Story. War ich von den Vorgängerbänden schon immer überzeugt, faszinierte mich dieser neue Fall zusätzlich durch Vorgänge innerhalb des Ermittlerteams. Momente voller Adrenalin wechseln sich mit bewegender Emotionalität ab. Diese Mischung erzeugt wieder bestes spannendes Lesevergnügen und diese Reihe hat auch mit dem sechsten Band in keiner Weise nachgelassen. Ganz klar von meiner Seite das Urteil: "Maarten S. Sneijder at his Best". Und nachdem ich schon die schlimmsten Befürchtungen gegen Ende der Geschichte hatte, beendete am Schluss Andreas Gruber mit zwei Worten diesen Band, die mich schon jetzt neugierig hinterlassen. Ich sage nur Codewort "Eichkätzchen".