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Veröffentlicht am 14.11.2021

Was die Kälte so mit sich bringt…

Unter dem Schnee
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Klappentext:

„Schloss Schwanenholz, Ende Dezember 1978: Fünfzig Jahre führte Luise von Schwan die Baumschule auf dem Gut an der Ostsee mit strenger Hand. Nun wird die Gräfin beerdigt. Doch als die Trauerfeier ...

Klappentext:

„Schloss Schwanenholz, Ende Dezember 1978: Fünfzig Jahre führte Luise von Schwan die Baumschule auf dem Gut an der Ostsee mit strenger Hand. Nun wird die Gräfin beerdigt. Doch als die Trauerfeier beginnt, fegt ein heftiger Schneesturm über das Land. Bevor das Familienanwesen von der Außenwelt abgeschnitten wird, trifft ein ungebetener Gast aus Frankreich ein. Wer ist die geheimnisvolle Frau, die behauptet, Luises Tochter zu sein? Und hat Luise tatsächlich während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter auf dem Gut ausgebeutet? Fünf Tage, in denen die Familie mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert wird. Fünf Tage, die das Schweigen beenden, das sich jahrzehntelang über alles senkte wie Schnee.“



Welch eisige Geschichte! Der Leser bekommt hier von Autorin Katrin Burseg einen sehr atmosphärischen und faszinierenden Roman vorgesetzt. Burseg erzählt uns hier, in einer Geschichte verpackt, die Schneekatastrophe aus dem Jahr 1978/79. Die alte Gräfin stirbt und mit ihr zieht die Kälte und der Schnee über‘s Land. Man könnte meinen, dies sei ihr Erbe. Dass das Schloss inklusive Bewohner dann von der Außenwelt abgeschnitten wird, scheint ebenso von der Gräfin geplant, denn nun werden Geheimnisse benannt und wollen gelüftet werden. Dieses gezwungene Zusammensein wird dem Leser sehr gut verdeutlicht und wir könnten meinen fast die berühmte Stecknadel fallen zu hören. Ein Spannungsbogen baut sich gekonnt auf und man rätselt als Leser mit. Burseg schafft es auch das Schloss vor dem inneren Augen lebendig werden zu lassen. Diese Zwangsmaßnahme durch Petrus wird ein wenig zum Spießrutenlauf aber dennoch wird sich so manches klären…

Nicht nur der Inhalt ist lobenswert, nein, auch die Aufmachung des Covers bzw. des gesamten Buches ist ein kleines Highlight. Der funkelnde Schimmer lässt dieses Buch aufstrahlen und macht neugierig auf den Inhalt.

Fazit: 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.11.2021

Ein Deutscher auf dem britischen Thron

King George II
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Klappentext:

„Mit seinen Bediensteten sprach er Deutsch, in der Familie vorzugsweise Französisch. Georg II. August, der zum ersten Mal mit 31 Jahren nach England kam, herrschte 33 Jahre als kritisch beäugter ...

Klappentext:

„Mit seinen Bediensteten sprach er Deutsch, in der Familie vorzugsweise Französisch. Georg II. August, der zum ersten Mal mit 31 Jahren nach England kam, herrschte 33 Jahre als kritisch beäugter „Ausländer“ über das britische Empire. Zugleich war Georg August Kurfürst seiner Heimat Braunschweig-Lüneburg. Mit leichter Hand portraitiert der britische Historiker Norman Davies dieses barocke Schwergewicht und zieht alle Register stilistischer Eleganz und britischer Ironie.“



Autor Norman Davies hat es doch tatsächlich geschafft eine Biografie zu verfassen, die nicht nur Wissen, sondern auch gewissen Witz und Charme enthält. Seine Worte und Gedanken zu Georg II. sind sehr bildhaft und flüssig geschrieben. Er lässt eine alte Zeit wieder aufleben und schnell wird klar, welche Rolle Georg August Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg damals inne hatte: er war ein gewisser schwarzer Fleck in der Optik, wenn auch ein dicker, denn der britische Thron hatte dies vorher noch nie inne, einen Ausländer zum König. Heute würde man von Integration sprechen, damals war es frevelhaft zumindest hinter vorgehaltener Hand, aber es war nunmal so vorgesehen und der arme Kerl konnte ja nichts dafür das er aus Deutschland kam…so etwas sucht sich ja bekanntlich niemand aus ob er den Thron besteigen will oder nicht. Wie gesagt, die bildhaften und ausschweifenden Beschreibungen über die Person und die damalige Zeit sind sehr gelungen und man erschrickt schon manches Mal wenn man an die heutige Zeit denkt und dies mal reflektiert.

Wer hätte gedacht das eine Biografie so erhellend sein kann?!

Die Aufmachung ist ebenfalls sehr gelungen: Bilder und Texte sind harmonisch zusammen gesetzt und untermalen diese gekonnt.

Ein ganz besonderes Buch über eine besondere Person: 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.11.2021

Ruhe suchen und finden!

Qingjing Jing. Das Buch der Klarheit und Ruhe
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Klappentext:

„Das »Qingjing Jing« ist ein Werk von großer sprachlicher Klarheit und spiritueller Tiefe. Der kurze, anonyme Text in Versform aus dem 7./8. Jahrhundert gilt als eine der wichtigsten Schriften ...

Klappentext:

„Das »Qingjing Jing« ist ein Werk von großer sprachlicher Klarheit und spiritueller Tiefe. Der kurze, anonyme Text in Versform aus dem 7./8. Jahrhundert gilt als eine der wichtigsten Schriften des Daoismus, dessen zentrale Elemente er mit buddhistischem Gedankengut verbindet. »Das Buch der Klarheit und Ruhe« widmet sich dem menschlichen Sein wie der Ordnung des Kosmos und ist deutlich zugänglicher als das im Westen weitaus bekanntere »Daodejing« des Laozi.

Die deutsche Übersetzung von Hsing-Chuen Schmuziger-Chen fußt erstmals auf dem chinesischen Urtext und nicht, wie üblich, auf englischen Fassungen. In einem knappen Kommentar erläutert sie Kernbegriffe und gibt Hinweise für ihre lebenspraktische Anwendung. Ihre Kalligraphien bannen Rhythmus und Bewegung des Textes in kunstvoll fließende Bewegung.“



Erstens: Ich muss hier klar die Haptik und Optik loben - welch schönes Buch! In Leinen gebunden, optimale Größe, sehr gut gebunden, fantastischer Weißton der Seiten und diese sind von perfekter Griffigkeit. Des weiteren ist die Gestaltung des Originaltextes und deren Übersetzung ein echter Augenschmauß! Und dann noch die Kalligraphien…ach…

Zweitens: Zum Inhalt bleibt mir nur eines zu sagen: wer unter chronischem Stress leidet sollte sich dieses Buch besorgen. Die Zeilen sind heilsam für den Kopf und die Seele. Sie regen zum nachdenken an, zum verstehen wollen, zum träumen und zum reinen genießen. Optimal nach einer Yoga-Stunde o.ä..

Dieses Buch ist ein echter Schatz und nur zu empfehlen - 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 11.11.2021

Einfach nur schön!

Sylt zum Verweilen
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Klappentext:

„Mit Thomas Mann geht es den Sylter Strand entlang, Benjamin Lebert besucht den Friedhof der Heimatlosen und Fritz J. Raddatz schlendert fernab des Luxusrummels durch die Dünen. Aber auch ...

Klappentext:

„Mit Thomas Mann geht es den Sylter Strand entlang, Benjamin Lebert besucht den Friedhof der Heimatlosen und Fritz J. Raddatz schlendert fernab des Luxusrummels durch die Dünen. Aber auch Jens Emil Mungard, der bedeutendste Dichter der nordfriesischen Sprache, Dora Heldt, Margarete Boie, Rainer Maria Rilke, Theodor Storm, Sina Beerwald und Susanne Matthiessen laden dazu ein, die Insel zu entdecken.

Ob flanierend oder vom heimischen Lesesessel aus – anhand von Romanauszügen, Erzählungen, Gedichten und weiteren literarischen Begegnungen zeigt Karla Paul ihr persönliches Sylt. Eine Einladung, Neues zu erleben und Altbekanntes mit anderen Augen zu sehen!

Der besondere Insel-Begleiter – gestaltet von der Hamburger Künstlerin Katinka Reinke.“



Ein wunderschönes kleines Büchlein mit Klassikern von gestern und News aktueller Autoren von heute. Dieses Buch ist ein kleiner Schatz und lässt einen träumen…von Sylt…vom Strand und dem Gekreische der Möwen. Neben Gedichten und kleinen Geschichten gibt es auch Sichtweisen und Anregungen.

Ich will hier gar nicht zu viel verraten…es ist einfach nur schön und lesenswert! 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 09.11.2021

Welch schönes Buch!

Atlas der maritimen Geschichten und Legenden
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Klappentext:

„Das Meer ist Schauplatz großer Entdeckungen und Abenteuer, unerlässlicher Transportweg für Reisende und Handel, ein Ort, an dem Menschen Neues gewagt haben und über sich hinausgewachsen ...

Klappentext:

„Das Meer ist Schauplatz großer Entdeckungen und Abenteuer, unerlässlicher Transportweg für Reisende und Handel, ein Ort, an dem Menschen Neues gewagt haben und über sich hinausgewachsen sind. Dieser Band erzählt von wahren Begebenheiten, die sich auf den Weltmeeren ereignet haben, ebenso wie von Legenden und Sagen, die Seeleute bis heute auf ihren Überfahrten begleiten.

Die Geschichten reichen vom Atlantischen bis zum Pazifischen Ozean, von der Ostsee bis zur Karibik und von der Antike bis zur Gegenwart. Sie wurden über Jahrhunderte von Hafen zu Hafen weitergetragen und handeln von mutigen Seglern, modernen Piraten, Meerjungfrauen und Pharaonen. Einige bekanntere unter ihnen wie etwa die Sage vom Fliegenden Holländer gehören längst zum maritimen Kulturerbe, während andere über die Zeit in Vergessenheit geraten sind, adaptiert oder sogar verzerrt wurden, und nur darauf warten, wie ein verlorener Schatz aus den Tiefen geborgen und neu entdeckt zu werden.“



Autor Cyril Hofstein hat mit diesem Buch viel Wissen in ein schmales Büchlein gesteckt welches komplett begeistert. Sein flüssiger Schreibstil und die Art, die Geschichten so auch zu beschreiben ist sehr gelungen. Man merkt ihm seine Begeisterung für diese Sparte komplett an und dies überzeugt durch authentische Wortwahl. Wir erleben hier Klassiker aber auch neue Geschichten, die vielleicht nicht jedem bekannt sein dürften. Die Texte sind sehr harmonisch angeordnet und hier und da mit kleinen Karten untermalt für die bessere Übersicht. Generell ist die Optik und Haptik hier sehr elegant und geschmackvoll gelöst. Dieses Buch ist kein Märchenbuch aber eben auch kein reines Sachbuch. Da ich selbst lange zur See gefahren bin, kann ich nur klar sagen: ein tolles und lesenswertes Buch, egal ob Landratte oder Seemann. Ich vergebe 5 von 5 Sterne!