Cover-Bild Felix Ever After
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 29.10.2021
  • ISBN: 9783736316829
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kacen Callender

Felix Ever After

Maike Hallmann (Übersetzer)

Vom TIME MAGAZINE zu einem der 100 wichtigsten und einflussreichsten YA-Bücher aller Zeiten gewählt

Der siebzehnjährige Felix Love war noch nie verliebt - die Ironie daran geht ihm selbst ziemlich auf die Nerven! Seine größte Angst ist es, dass sich niemand in ihn verlieben wird, weil er einfach zu viele Ausschlusskriterien erfüllt. Braune Haut, queer und trans - die Vorstellung, dass er deshalb nicht liebenswert ist, lässt ihn in Schockstarre verweilen. Doch als Felix transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, nachdem sein Deadname zusammen mit Fotos von ihm vor seiner Transition in der Schule veröffentlicht wurde, wird es für ihn endlich Zeit zu handeln. Felix schreibt seinem vermeintlichen Peiniger zurück, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat, und verstrickt sich dabei in einem Netz aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft ...

"Felix' Geschichte ist so echt und herzzerreißend wie herzerwärmend und empowernd. Eine Liebeserklärung an die Buntheit des Lebens!" @DERUNBEKANNTEHELD

"Ein machtvolles Buch mit einem starken Protagonisten. FELIX EVER AFTER ist erfrischend authentisch: voller queerer Teenager, ihren chaotischen Fehlern, dem Leben und der Liebe. Wir brauchen diese Buch so dringend!" CASEY MCQUISTON

" FELIX EVER AFTER öffnet unsere Augen für die wunderschöne und chaotische Komplexität der Liebe in all ihren Formen. Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite ein Geschenk." BECKY ALBERTALLI


Dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Leser:innen, die mit den folgenden Themen lieber nicht in Berührung kommen möchten, würden wir raten, ein anderes Buch zu lesen:

Queerfeindlichkeit, (internalisierte) Transfeindlichkeit, Dysphorie, Deadnaming, Misgendering, Mobbing, Zwangsouting.

Wir wünschen uns für euch alle das bestmögliche Leseerlebnis.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2021

Ein Young Adult Roman voller Diversität

1

Felix ist trans und wird viel von Selbstzweifeln und Unsicherheiten geplagt. Unsicherheit darüber, wer er ist, aber auch was er kann und was er will. Er ist ein authentischer Charakter, da er jung ist ...

Felix ist trans und wird viel von Selbstzweifeln und Unsicherheiten geplagt. Unsicherheit darüber, wer er ist, aber auch was er kann und was er will. Er ist ein authentischer Charakter, da er jung ist und viele seiner Probleme großen Identifikationsraum bieten. Er macht Fehler, verhält sich auch beschissen und ist das Gegenteil von perfekt. Aber das muss er auch nicht sein, denn er wird trotzdem geliebt, auch wenn er es selber oft nicht sieht.
Der Schreibstil ist einfach und schlicht, die Gedankengänge von Felix ausführlich und die Darstellung von New York sehr nah. Das gegendert wird und Neopronomen verwendet werden ist richtig toll und ich liebe es, dass dies immer mehr Einzug findet in Romane.
„Felix ever after“ ist einfach wunderbar. Mir fällt kein anderes Wort ein, was meine Meinung zu diesem Buch besser zusammenfassen würde. Ich bin einfach restlos begeistert und würde dieses Buch, wenn ich viel Geld hätte, jedem*jeder schenken.
Es werden so viele Themen angesprochen, die einfach unglaublich wichtig sind. Identität, Selbstfindung, Rassismus, Deadnaming, Sexualität, Transfeindlichkeit, Privilegien und mehr und das immer mit einer intersektionalen Perspektive. Dabei wirkt die Geschichte nicht überladen oder die Themen übergestülpt und unpassend, sondern es passt einfach perfekt. Zu den Charakteren, der Atmosphäre und der Geschichte. Das Buch ist geprägt von einer großen charakterlichen Vielfalt, sei es die Herkunft, das Geschlecht, die Sexualität oder soziale Status. Dabei wirkt niemand konstruiert oder oberflächlich, sondern jeder Charakter hat eine durchdachte Backstory und Tiefe.
Die Geschichte rund um Felix ist geprägt von Freundschaft, der ersten Liebe, Druck auf eine gute Uni zu gehen aber auch Streit, Eifersucht und Hass. Es passiert so einiges auf den ca. 350 Seiten und die Wendungen haben mich überrascht und mitfühlen lassen. Manchmal ging es sehr schnell, vielleicht auch etwas zu schnell, das kann aber meiner Begeisterung keinen Abbruch tun.
Insgesamt habe ich das Buch geliebt und kann es allen Menschen nur ans Herz legen. Bitte lest es !

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Das Buch ist einfach echt, ehrlich, zuckersüss und herzzerreissend!

3

Ich blätterte die allerletzte Seite um mit vertränten Augen und einem Grinsen im Gesicht, dass ich am liebsten alles vergessen würde, um alles nochmals spüren zu können. Jeder Satz des Buches war so echt ...

Ich blätterte die allerletzte Seite um mit vertränten Augen und einem Grinsen im Gesicht, dass ich am liebsten alles vergessen würde, um alles nochmals spüren zu können. Jeder Satz des Buches war so echt und hat dem Buch ein tolles Feeling gegeben, was ich mehr als genossen habe. Es war wie Liebe auf den ersten Blick mit dem Cover, dass einfach so wunderschön ist wie die Geschichte selber. Es gab keinen Moment, wo ich gedacht habe, wann das Buch mal zu Ende geht, denn das wollte ich nie! Die Schönheit ist aber nicht nur von aussen, sondern auch von Innen. Ich habe Felix nachvollziehen können, verstanden und geliebt. Er lebt im hier und jetzt und lebt unter Wünsche, bei dem mein Herz zu pochen begann. Er gehört zur LGBTQ Community und die Autorin hat es geschafft, das so echt und ehrlich zu schreiben. Die Thematik war Ernst und trotzdem habe ich so viel Gelacht, dass ich einmal fast weinen musste, vor Lachen. Doch erschreckende Momente gab es genug und ich habe mit Felix mitgefühlt und vieles infrage gestellt, warum das Menschen mit ihm machen. Danach ist mir klar geworden, dass das die Realität ist und das Thema einfach so umstritten ist, was Liebe zu anderen angeht. Doch Kacen Callender hat es geschafft, dieses Thema ins Buch reinzubringen, dass man einfach Spass hat und trotzdem sich fragt, was eigentlich so schlimm ist, wenn man beispielsweise auf das gleiche Geschlecht steht. Jeder darf lieben wen er will! Der Schreibstil hat alles getoppt, was noch geht. Unter normalen Umständen hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil es mich so glücklich gemacht hat und ich beim Lesen so viel Spass hatte, wie lange nicht mehr. Die Thematik wurde so schön hineingebracht, dass man es gar nicht mehr aus der Geschichte wegdenken kann. Jedesmal in der Buchhandling, wenn ich es sehe, funkeln meine Augen und all die Momente kommen hervor, die ich erlebt habe. Ich bin verliebt, nein verheiratet, in alles!

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Eine Geschichte, die irgendwie dein ganzes Leben umkrempelt

0

❞𝙴𝚜 𝚒𝚜𝚝 𝚗𝚞𝚛 … 𝚒𝚌𝚑 𝚠𝚞̈𝚗𝚜𝚌𝚑𝚝𝚎, 𝚠𝚒𝚛 𝚔𝚘̈𝚗𝚗𝚝𝚎𝚗 𝚎𝚒𝚗𝚏𝚊𝚌𝚑 𝚕𝚎𝚋𝚎𝚗, 𝚘𝚑𝚗𝚎 𝚞𝚗𝚜 𝚜𝚝𝚊̈𝚗𝚍𝚒𝚐 𝚒𝚗 𝚒𝚛𝚐𝚎𝚗𝚍𝚠𝚎𝚕𝚌𝚑𝚎 𝙺𝚊𝚝𝚎𝚐𝚘𝚛𝚒𝚎𝚗 𝚎𝚒𝚗𝚣𝚞𝚜𝚘𝚛𝚝𝚒𝚎𝚛𝚎𝚗.❝ (𝚂.𝟾𝟾)

Darum geht es:
Felix Love war noch nie verliebten und langsam zweifelt er ...

❞𝙴𝚜 𝚒𝚜𝚝 𝚗𝚞𝚛 … 𝚒𝚌𝚑 𝚠𝚞̈𝚗𝚜𝚌𝚑𝚝𝚎, 𝚠𝚒𝚛 𝚔𝚘̈𝚗𝚗𝚝𝚎𝚗 𝚎𝚒𝚗𝚏𝚊𝚌𝚑 𝚕𝚎𝚋𝚎𝚗, 𝚘𝚑𝚗𝚎 𝚞𝚗𝚜 𝚜𝚝𝚊̈𝚗𝚍𝚒𝚐 𝚒𝚗 𝚒𝚛𝚐𝚎𝚗𝚍𝚠𝚎𝚕𝚌𝚑𝚎 𝙺𝚊𝚝𝚎𝚐𝚘𝚛𝚒𝚎𝚗 𝚎𝚒𝚗𝚣𝚞𝚜𝚘𝚛𝚝𝚒𝚎𝚛𝚎𝚗.❝ (𝚂.𝟾𝟾)

Darum geht es:
Felix Love war noch nie verliebten und langsam zweifelt er sogar, dass sich jemals jemand in ihn verlieben könnte. Er hat braune Haut, ist queer und trans und glaubt deshalb, weniger Wert und liebenswert zu sein als alle anderen. Doch als ihn jemand zutiefst verletzt, wird es endlich Zeit zu handeln. Und dabei stellt er so viel mehr infrage, als er jemals gedacht hätte.

Meine Meinung:
Meistens, da liest man einfach nur ein Buch und fühlt es ein wenig und manchmal, da kommt eine Geschichte her und verändert irgendwie dein ganzes Leben. Und Felix gehört dieser Manchmal-Moment.

„Felix Ever After“ ist einerseits ein sehr verletzliches, aber andererseits auch ein sehr machtvolles Buch. Und ich mag, dass die Queerthematik zwar zentral gespickt ist, aber sie dennoch nicht zu gewollt oder zu belehrend rüberkommt. Es geht um Teenager, die einfach nur ihr Leben leben, egal welche Herausforderungen es mit sich bringt: verständnislose Eltern, Träume, die große Liebe, Druck und der Hinterfragung des eigenen Seins. Und dabei sind sie manchmal naiv, manchmal chaotisch und auch manchmal verrückt, aber vor allem kunterbunt. Gewöhnliche Teenager, die mit dem erwachsen werden kämpfen, die man aber zu jedem Zeitpunkt verstehen und sich sogar in sie hineinversetzen kann. Es geht ums Verlieben und darum, das es keine Grenzen hat. Es geht um Probleme, die man als nicht Betroffener vielleicht gar nicht wahrnimmt und dabei unabsichtlich Betroffene verletzt. Und es geht darum, wie man eben diese Probleme und unabsichtlichen Verletzungen vermeiden kann. Und das bringt Kacen Callender absolut wundervoll rüber.

Felix ist keinesfalls perfekt, er macht Fehler, ist neidisch und manchmal auch echt unausstehlich, aber er weiß das alles und versucht Dinge auch zu ändern. Und genau deshalb mag ich ihn, glaube ich auch so sehr. Denn Felix zeigt, dass es okay ist, Fehler zu machen, dass man es sogar muss, solange man sie einsieht und aus ihnen lernt. Und auch Ezra ist ein wundervoller und großartiger Protagonist. Er ist verständnisvoll, immer für einen da und rundum ein bester Freund, den sich jeder wünscht. Ich mag sie zusammen einfach sehr. Besonders weil ich mich so gut in sie hineinversetzen konnte und jederzeit mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten habe.

Grund dafür ist natürlich auch der unglaublich ehrliche und authentische Schreibstil, der einem zu jedem Zeitpunkt das Gefühl gibt, hautnah mit dabei zu sein. Er ist teilweise so leicht und zärtlich, ja sogar zurückhaltend, aber dabei immer fesselnd und eindringlich. Und dennoch nie kompliziert und unverständlich. Außerdem war „Felix Ever After“ das erste Buch für mich, in dem gegendert wurde, und dabei war es wirklich angenehm und überhaupt nicht störend eingebaut, und das finde ich super.

Mir war von Anfang an klar, dass Felix Geschichte eine unglaublich schwere und emotionale Reise sein wird, aber dass es mich dann doch so oft zum Stocken und Nachdenken bringen würde, habe ich dann doch nicht erwartet.


Fazit:
Ich sag es mal kurz und knapp: Ihr braucht dieses Buch! Nicht nur aufgrund der wichtigen Message, sondern angesichts der kunterbunten Protagonisten, die es verdient haben, ihre Geschichte zu erzählen und wegen der Handlung, die einen einnimmt und nicht mehr loslässt.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Es bringt uns bei: Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß, sondern besitzt unendlich viele Farben!

1

Inhalt:
In seinen 17 Jahren Leben war Felix Love noch nie verliebt. Und noch dazu ist es seine größte Angst, dass sich der Wunsch verliebt zu sein nicht erfüllt, denn, was wenn er -braune Haut, trans, ...

Inhalt:
In seinen 17 Jahren Leben war Felix Love noch nie verliebt. Und noch dazu ist es seine größte Angst, dass sich der Wunsch verliebt zu sein nicht erfüllt, denn, was wenn er -braune Haut, trans, queer- die Kriterien nicht erfüllt? Was wenn er einfach nicht liebenswert ist? Als die Fotos von ihm vor seiner Transition und mit seinem Deadname in der Schule ausgestellt werden und er transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, wird es zu viel für ihn. Ihm wird klar, er muss handeln, weshalb er dann seinem vermeintlichen Quäler/seiner vermeintliche Quälerin zurückschreibt, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat.
Doch schon bald entsteht ein Geflecht aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft.

Meine Meinung:
Das Cover ist mit seiner Hommage an Marsha P. Johnson unglaublich bedeutungsvoll. Es ist in einem Salbeigrün gestaltet worden, wodurch sich das Selbstportrait von Felix hervorhebt.
Der Schreibstil ist sehr fließend, konzentriert sich dabei auf das Wesentliche, doch lässt keine wichtigen/interessanten Details aus. Man kommt beim Verlauf der Zeit auch mit und die Struktur hinter dem Schreibstil führt zu keiner Verwirrung, sondern wirkt eher einladend, sodass man noch weiter in der Welt von Felix verweilen möchte. Außerdem wird (erfreulicher Weise) gegendert, was sehr ungewohnt war, allerdings in keinster Weise störend. Wegen dem Schreibstil wurde der Spannungsbogen auch immer aufrecht gehalten, allerdings nicht übermäßig, was den Fluss der Geschichte sehr „natürlich“ zu lesen machte.
Der Protagonist, Felix Love, ist ein Teenager, der schon vieles erlebt hat, was zu seinen Selbstzweifeln und den Gedanken an seine angebliche Wertlosigkeit führt. Während der ganzen Geschichte wird gezeigt, wie er immer wieder seine Fehler bemerkt, den Überblick über sein Verhalten behält, was zu wenig, oder sogar gar keiner, Frustration führt. Genau das ist auch einer der Gründe für die Zufriedenheit, die man nach dem Lesen fühlt; am Ende stehen keine Fragen offen.
Man merkt an seiner Ausdrucksweise und der seiner Freund/innen, dass es nicht typische, oder eher gesagt alltägliche, Teenager sind, jedoch haben die meisten von ihnen Bedürfnisse, die irgendwo jeder von uns in sich trägt.
Der Ausbau der Nebencharaktere ist unglaublich bemerkenswert! Noch nie habe ich das so stark erlebt, wie hier. Kacen konnte diese Personen so ausbauen, wie wir andere Personen in unseren Leben erleben. Jede hatte ihre eigene Geschichte, eigene Gefühle und vor allem unterschiedliche Persönlichkeiten. Etwas was in anderen Büchern, egal welcher Genres, oftmals fehlt. Und auch wenn jede dieser Personen in irgendeiner Weise mit Felix involviert war, wurden ihnen genug Seiten geschenkt, um all die verschiedenen Facetten ihrer Leben, die mit Felix zu tun hatten und das Verhalten gegenüber Felix erklärten, zu erklären. Das machte den Spannungsbogen umso größer und erlaubte mir als Leserin vollkommen in die Story einzutauchen.
Eine der Hauptthemen war „Gender“ und die Suche nach der wahren Identität, selbst wenn es schien, als ob man es schon wüsste. Es war (aus der Sichtweise einer Cis-Person) unglaublich interessant darüber zu lesen, vor allem, weil der Autor Kacen Callender (Pronomen he/him, they/them) selbst etwas Ähnliches erlebt hatte und somit einen authentischen Blick auf die ganze Situation geben konnte.
Auch der Aspekt der Liebe und der Freundschaft wurde nicht vernachlässigt. Selbst als Leser/in wurde man Teil der Konversationen und Gefühle und fühlte die Verwirrung. Man weinte, lachte, fühlte die Schmetterlinge im Bauch und sorgte sich.
In gewöhnlichen Young Adult Büchern mit dem Schwerpunkt LGBTQIA+ wird meistens nur eines dieser Themen thematisiert und wenn mehr angesprochen wird, dann meist etwas oberflächlich. Hier werden Schattenseiten und so viele Blickwinkel gezeigt. Es wird gezeigt, dass Sexualität bei manchen Menschen nur ein kleiner Aspekt ist und ihre Handlungen und Gedanken/Gefühle mehr über sie aussagen als das.
Man sollte aber nicht denken, dass das Buch schlecht für „Einsteiger“, was die LGBTQIA+ Welt (aber auch Kultur an sich etc.)betrifft, ist, denn ganz hinten befinden sich Definitionen der benutzen Begriffe, also würde es Sinn ergeben sich das vorher durchzulesen, oder einfach während des Lesens, falls Verwirrung aufkommt, nach hinten blättern.

Fazit:
Dieses Buch beinhaltet mehr Wissen und Verständnis, als ich hier aufzählen kann. Man wird während des Lesens gebildet und das ohne es zu merken. Die Erkenntnisse, die man währenddessen sammelt, sind eindrucksvoll und helfen uns mit nur 354 Seiten die Welt ein kleines bisschen besser zu verstehen.
Es ist so unglaublich wichtig, denn es spricht Dinge an, über die die meisten von uns kaum nachdenken. Es lehrt uns Geduld, Mitgefühl, Menschen kennen zu lernen, bevor wir urteilen und sagt mit vielen Situationen: die Welt ist nicht schwarz und weiß, sondern hat unendlich viele Farben!
5 von 5 Sternen von mir.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Ein neues Herzens- und Lieblingsbuch

3

Ich weiß gar nicht so genau, wo ich hier beginnen soll, aber ich versuche es einfach mal: "Felix Ever After" hatte mich schon auf den ersten zwanzig, wahrscheinlich sogar nur zehn Seiten, für sich gewonnen. ...

Ich weiß gar nicht so genau, wo ich hier beginnen soll, aber ich versuche es einfach mal: "Felix Ever After" hatte mich schon auf den ersten zwanzig, wahrscheinlich sogar nur zehn Seiten, für sich gewonnen. Der Schreibstil hat es mir sehr einfach gemacht, in das Ganze hineinzufinden. Er erinnert mich ein wenig an den von "The Music Of What Happens", ist aber trotzdem etwas ganz eigenes, besonderes und zudem wunderschön und emotional. Ich habe im Endeffekt zwar nicht geweint, aber Tränen hatte ich mehrmals in den Augen, auch schon kurz nach Beginn und sie kamen immer wieder.

Kacen Callender schafft es einfach, Felix’ Gefühle und auch die der Nebencharaktere authentisch und berührend rüberzubringen und das auf eine Weise, wie ich es sonst noch (fast) nie gelesen habe. Insgesamt ist an dieser Geschichte einfach alles authentisch. Felix lebt in New York, ein Ort, an dem ich noch nie war, bei dem ich wenig Ahnung habe, wie das Leben dort aussieht und dennoch fühlte sich diese Stadt beim Lesen wirklich nah an.

Aber natürlich war das nicht nur beim Schauplatz der Fall. Auch Felix’ Gedanken und (wie gesagt) Emotionen gingen mir wirklich nahe und ich als Teenagerin konnte auch einige meiner eigenen Sorgen und Hoffnungen und sonstigem Kopf-Wirrwarr wiedererkennen. Anderes, das Felix beschäftigt, mich aber nicht, wurde dennoch so rübergebracht, dass ich so gut wie alles nachvollziehen konnte.

Hin und wieder hat Felix auch Dinge gesagt oder getan, die einfach nicht okay waren, Menschen verletzt haben. Er hat Fehler gemacht. Aber ein Fehler im Buch ist das keineswegs. Menschen machen Fehler, Jugendliche erst recht und hätte Felix hier immerzu vollkommen korrekt gehandelt, dann wäre die Authentizität, einer der größten Pluspunkte, die ich "Felix Ever After" gebe, wohl zumindest zu großen Teilen verloren gewesen. Vor allem kam auch gut rüber, wie Felix reflektiert und über sein Handeln nachdenkt. Er merkt, dass er Menschen wehtut, dass er nicht immer ein guter Freund ist und beschönigt es auch nicht.

Felix entwickelt sich mit der Zeit, etwas, das ich in Büchern, insbesondere in Jugendbüchern, wichtig finde. Aber auch diese Entwicklung war wieder authentisch. Felix ist nicht von jetzt auf gleich ein perfekter Mensch, der alles richtig macht. Aber er findet immer mehr zu sich selbst bzw. mehr über sich selbst und auch andere heraus. Das mitzuerleben, war einfach schön. Dadurch verändert sich natürlich auch seine Verbindung zu anderen. Manche Freund-/ Bekanntschaften zerbrechen. Aber manche festigen sich auch. Und manche entstehen ganz neu. Und alles in allem ist es einfach toll.

Wie die Nebencharaktere dargestellt wurden, konnte mich ebenfalls begeistern. Sie wirken (größtenteils) nah, man lernt sie mit Felix immer besser kennen, mag sie, mag sie nicht oder irgendetwas dazwischen. Auf manche Personen war ich durchgehend wütend, manche habe ich mit der Zeit doch mehr in mein Herz geschlossen, als erwartet, manche haben mich geschockt und manche waren einfach da und haben die Geschichte komplett gemacht.

Apropos komplett: Es gibt in diesem Buch auch einen Kreis, der sich kurz vor Ende schließt, während man vorher noch nicht einmal wusste, dass es ihn gibt. Okay, darunter kann man sich jetzt wohl nichts vorstellen, wenn man "Felix Ever After" nicht gelesen hat, aber an sich ist das doch vor allem ein Grund, das Buch zu lesen und herauszufinden, was ich meine, oder nicht? Naja, auf jeden Fall ist dieser sich schließende Kreis schön und irgendwie auch witzig.

Die Liebesgeschichte hat sich immer wieder in eine andere Richtung entwickelt. Zunächst hatte ich eine Vermutung, die sich nicht bewahrheitet hat, dann hatte ich erst einmal gar keine Ahnung mehr, wie sich die Lovestory entwickeln würde, bis ich mir dann sicher war, dass es genau so und so kommen würde … was dann aber doch nicht der Fall war. Auf diese Art ging es dann praktisch immer weiter, aber nicht hüpf, hüpf, randomly von hier nach da, sondern es hat alles Sinn ergeben, konnte mich mitnehmen und mitfühlen lassen.

Das Ende war dann auch wieder perfekt unperfekt – wie das ganze Buch. Es gibt es Happy End, dem mehr als eine überraschende Wendung vorausgeht. Aber das Happy End hat auch Schattenseiten. Es ist nicht plötzlich alles genau so, wie Felix es sich wünscht, aber es ist trotzdem gut. Und vor allem: Man erkennt noch einmal, wie sehr sich Felix selbst, seine Einstellung zu seiner Umgebung, seiner Zukunft, verändert haben.

Und ja, mehrere Szenen im Buch, unter anderem eine Szene am Ende, sind ziemlich kitschig, aber ganz ehrlich: Manchmal ist das echt okay. Und wunderschön. Und lässt mich mit einem breiten Grinsen dasitzen und mich für die Charaktere freuen.

Mein Fazit:

Okay, ich weiß wirklich nicht, wie oft ich in dieser Rezension die Worte perfekt, toll, wunderschön oder ähnliches geschrieben habe und es tut mir wirklich leid, dass dieser Beitrag so übertrieben und vollkommen unrealistisch positiv klingt. Aber ich liebe dieses Buch einfach so sehr, es ist ein absolutes Jahreshighlight, eigentlich sogar mehr und ich kann es wirklich jeder*jedem ans Herz legen, ob jugendlich oder nicht.

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