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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2021

Ist der echt?

Salonfähig
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Ein Roman der die Gemüter spaltet. Man muss sich nur die Rezensionen ansehen, da ist alles dabei. Harter Stoff. Ein Roman, der im Kern die Realität abbildet, überspitzt, aber der Wirklichkeit so nah, dass ...

Ein Roman der die Gemüter spaltet. Man muss sich nur die Rezensionen ansehen, da ist alles dabei. Harter Stoff. Ein Roman, der im Kern die Realität abbildet, überspitzt, aber der Wirklichkeit so nah, dass es weh tut.

Elias Hirschls namenloser Protagonist eifert seinem großen Idol mit krankhafter Akribie nach. Sein Vorbild ist der jüngste Bundeskanzlerkanditat Julius Varga. Da waren wohl Ähnlichkeiten beabsichtigt. Der junge Parteichef verkörpert alles, was auch der Protagonist sein will. Leider ist dieser nur ein kleines Licht im Parteigetriebe. Aber zumindest darf er Vargas Blumen in seiner Abwesenheit gießen. Herrlich!

Unser Held kontrolliert ständig seine Haltung, der Slim-Fit-Anzug muss einwandfrei sitzen, seine Sprache exzellent sein, seine Außenwirkung ankommen, alles muss perfekt sein. Ständig ist er bemüht sich als Person zu optimieren, der Rhetorikstil wird verbessert und eingeübt. Nichts an ihm ist noch echt. Man erfährt auch nicht wirklich was über ihn. Keine Gefühle, kein eigenes Leben. Ein Soziopath der schlimmsten Sorte. Vermutlich leben solche Menschen unbemerkt neben uns und sie sind brandgefährlich. Nicht nur in der Politik.

Mich hat dieser kranke Typ bis zuletzt gefesselt. Ich war abgestoßen und zugleich fasziniert. Manches in dem Roman ist stark überzogen und surreal und völlig krass. Dennoch unbedingt lesenswert.


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Veröffentlicht am 09.11.2021

Die ‚wilde Hilde‘

Der Slalom meines Lebens
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Hilde Gerg erlaubt uns einen Blick hinter die Kulissen, gibt uns Einblick in ihr Leben. Der Leser erfährt wie aus der kleinen Hilde Gerg, die auf einer bewirtschafteten Almhütte zuhause war, die ‚Wilde ...

Hilde Gerg erlaubt uns einen Blick hinter die Kulissen, gibt uns Einblick in ihr Leben. Der Leser erfährt wie aus der kleinen Hilde Gerg, die auf einer bewirtschafteten Almhütte zuhause war, die ‚Wilde Hilde‘ wurde. Es war bei Gott nicht alles eitel Sonnenschein. Doch Hilde Gerg war von Klein auf gewohnt zu kämpfen. Mutig hat sie sich ihren Weg in die Weltspitze des Skisports erobert. Ihre Kindheit mit viel Freiraum und Natur, mit einem liebevollen Elternhaus, gaben ihr Wurzeln und die Kraft für ihren Lebensweg. Die langen Schulwege, die sie im Winter mit ihren Skiern bewältigten musste, haben ihr vielleicht bereits den Weg vorgezeichnet.

Die ersten Olympischen-Winterspiele in Lillehammer 1994 erlebte Hilde Gerg wie ein Wintermärchen. Sie hatte sich erst vier Wochen vorher für Lillehammer qualifiziert. Hilde liebte das Athletendorf und die Mensa und die ganze Stimmung dort.

Vier Jahre später in 1998 holte sie sich in Nagano zum ersten Mal Gold. Verständlich, dass der Empfang in der Heimat zu einem Riesenspektakel wurde.

Auch in Hildes Privatleben gibt es aufregende Auf und Abs. Sie musste ihre junge Liebe zum Trainer Wofal geheim halten und erst als endlich Schluss mit der Heimlichtuerei war, konnte sich Hilde befreit auf den Sport konzentrieren.

‚Hilde hat uns Sportfans spannendste Rennen und große Emotionen geliefert. Noch spannender ist ihre Lebensgeschichte und die damit verbundene Lebensleistung‘ sagt Felix Neureuther. Recht hat er.

Fazit: Ein spannendes und beeindruckendes Portrait einer sympathischen Sportlerin, die mit Mut und Kampfgeist ihr Leben immer wieder zu meistern wusste.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Upcycling macht Spaß

Neue Dinge aus alten Stoffen
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Ich liebe es, alten Sachen neues Leben einzuhauchen. Und ich bin stolz auf meine Unikate. Wer sich mit diesem Thema befassen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. Nicht nur Anfänger werden in diesem ...

Ich liebe es, alten Sachen neues Leben einzuhauchen. Und ich bin stolz auf meine Unikate. Wer sich mit diesem Thema befassen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. Nicht nur Anfänger werden in diesem Ratgeber fündig auch ich habe in diesem Buch noch einige für mich neue Anregungen gefunden.

Upcycling ist der neue Trend. Warum immer alles wegwerfen? Überlegt euch, was man daraus noch Schönes schaffen könnte. Auf einen Versuch kommt es an. Und geht tatsächlich mal was schief, na und. Das Kleidungsstück war ohnehin schon aussortiert. Also keine Panik, es kann nichts passieren.

Außer den wahnsinnig geilen Sachen, gibt es in dem Buch natürlich auch praktische Tipps zum Umgang mit der Nähmaschine, z.B. wie verarbeitet man Jerseystoffe, es gibt Hinweise über die richtige Stichwahl oder wie dicke Stellen am besten gemeistert werden ohne das einem die abgebrochene Nadel um die Ohren fliegt.

Was ich unbedingt demnächst ausprobieren werde ist, der Lavendeldruck und auch das Solarfärben. Die Pizza und Konfettitechnik finde ich unglaublich schön, so finden auch Kleinststoffreste Verwendung.

Ein rundum gelungener Ratgeber für alle Upcycling-Fans und die es werden wollen.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Zwei Großstadtkinder wandern los!

Runter geht's immer schneller
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Den Einstieg in das Abenteuer ‚Runter geht’s immer schneller‘ fand ich zum Schmunzeln. Ich musste immer mal wieder fett grinsen. Ich bin selber eine begeisterte Wanderin und fand es schon sehr naiv, sich ...

Den Einstieg in das Abenteuer ‚Runter geht’s immer schneller‘ fand ich zum Schmunzeln. Ich musste immer mal wieder fett grinsen. Ich bin selber eine begeisterte Wanderin und fand es schon sehr naiv, sich ohne Wandererfahrung gleich den E5 vorzunehmen. Zweifellos ein herausforderndes Ziel für jeden Wanderer, aber nichts für Einsteiger.

Aber dann geht es ja doch eine Nummer kleiner: Wandern auf Sardinien. Die Touren hat die Autorin sehr schön beschrieben. Ich habe mir Sardinien-Touren auf Tante Google angeschaut und war beeindruckt. Es machte Spaß, Melissa und ihren Partner zu begleiten und es machte Lust auf Sardinien. Jedoch auf die Idee mit Sneakers zu wandern und dann über Fußschmerzen zu klagt, drauf kann wirklich nur ein Greenhorn kommen.

Insgesamt fand ich das Buch sehr unterhaltsam. Sicherlich kann es den einen oder anderen motivieren, sich auch einmal die Wanderschuhe zu schnüren. Die Autorin hat ja auf amüsante Art verraten, wie man es nicht machen soll. Und Wandern macht immer Spaß, ob versierter Wanderer oder Greenhorn.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Welt aus Eis und Schnee!

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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Der Name ist bei ihm Programm. Richard Löwenherz ist ein Extrem-Reisender. Als ‚ Lonely Traveller‘ hat er bereits viele entlegene Regionen Europas und Asiens per Rad erkundet. In ‚Eis.Abenteuer.Einsamkeit.‘ ...

Der Name ist bei ihm Programm. Richard Löwenherz ist ein Extrem-Reisender. Als ‚ Lonely Traveller‘ hat er bereits viele entlegene Regionen Europas und Asiens per Rad erkundet. In ‚Eis.Abenteuer.Einsamkeit.‘ zieht es ihn von Jakutien bis zum Arktischen Ozean.

Wir lesen von den Planungen der Reise, alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Was muss er mitnehmen, welche Umstände müssen berücksichtigt werden? Überrascht hat mich, dass Richard Löwenherz nicht mit teuren Outdoor-Klamotten auf Reisen geht, sondern zum Teil ältere Sachen vom schwedischen Textilunternehmen trägt. Ein wichtiges Utensil ist ein Lammfell, über deren Verwendung wir im Verlaufe des Buches erfahren.
Der Autor startet seine Reise in Jakutsk, der kältesten Großstadt der Welt. Interessant ist, dass dort tatsächlich 300.000 Menschen leben. Wir begleiten den Autor mit seinem schwerbeladenen über 100 Kilo schweren Fatbike durch Eis und Schnee und unvorstellbarer Kälte. Wir begegnen auf seinem Weg Menschen, die offen auf ihn zugehen, die ihm einladen, bei ihnen zu übernachten. Zum Teil hat es sich herumgesprochen, dass ein verrückter Typ mit seinem Fahrrad unterwegs ist, und er wird schon erwartet. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen sind sprichwörtlich. Und auch die Trucker, denen er begegnet, sind super nett und lustig. Aber solche Begegnungen sind lediglich Highlights auf der Reise, denn in der Regel nächtigt er draußen in der Kälte, eingemummelt in seinem Zelt, wenn er Glück hat, findet er mal eine Hütte.

Und es gibt auch gefährliche Situationen. Unvorstellbar, mit Drohgebärden Bären und Wölfen gegenüberzutreten. Schwere Stürze auf dem Eis, Frostbeulen, krachende Eisschichten, ein Benzinkocher der den Geist aufgibt. Richard Löwenherz geht auf dieser Reise psychisch wie physisch an seine Grenzen.

Die Fotos die er auf seiner Reise macht und die sein Buch illustrieren sind einfach der Hammer. Wer hat schon mal solche Polarlichter gesehen? Die wenigsten von uns. Eisige Landschaften, die, soweit das Auge blickt, wenig zum Festhalten bieten. Aber auch Bilder von Menschen und Siedlungen, und alten Industrieanlagen.

‚Eis.Abenteuer.Einsamkeit‘ hat mich von Anfang bis zum Ende gefesselt. Für mich war diese Reisebereicht spannender als jeder Krimi. Er hat Fragen aufgeworfen, die ich mir dank Tante Google beantworten konnte. Besonders das Polarmeer hat mich fasziniert. Auch über Tiksi, den Endpunkt der Reise, habe ich noch viel nachgelesen.

Mir hat diese Reise großen Spaß gemacht. Als Leser konnte ich Richard Löwenherz auf seiner abenteuerlichen Reise begleiten und ich habe viel für mich mitgenommen. Ich wünsche dem ‚Lonely Traveller‘ noch viele spannende und faszinierende Abenteuerreisen an denen, er uns als Leser teilnehmen lassen kann. Und vor allem viel Glück und bleib gesund.

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