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Veröffentlicht am 28.11.2021

Die Winter-Frauen

Ein Ort der sich Zuhause nennt
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Bei einem Treffen anlässlich des Geburtstages ihrer Enkelin Maya bricht Charlotte Winter mit den Worten "der Muck" zusammen, als plötzlich ein fremder Mann vor ihrer Tür steht. Wer ist der Fremde und was ...

Bei einem Treffen anlässlich des Geburtstages ihrer Enkelin Maya bricht Charlotte Winter mit den Worten "der Muck" zusammen, als plötzlich ein fremder Mann vor ihrer Tür steht. Wer ist der Fremde und was hat er mit Charlotte zu tun? Rasch wird klar, das Paula als auch Maya ihre Mutter bzw. Grossmutter gar nicht kennen. Doch möchten sie wirklich das Geheimnis der Vergangenheit im nationalsozialistischen Deutschland erfahren? Was wenn die Enthüllungen ihnen etwas Schlimmes offenbaren, was sie lieber nicht wissen wollen?
Auf zwei Zeitebenen, die der jungen Lotte in den 1930er und 1940er Jahren und in 2007 verwebt die Autorin geschickt die Fäden der Vergangenheit mit, und ihren Einfluss auf, der/die Gegenwart. Historische Ereignisse und ihre Auswirkungen sind dabei genauso stimmig wie Aspekte von Liebesgeschichten. Über der ganzen Handlung steht ein Schleier von Verlust und Entbehrung, den Maya fühlt, aber nicht erklären kann (wunderbarer Verweis auf vererbte Erinnerungen) und eine Gefühlskälte über die Generationen hinweg der/die sich erst mit Charlottes Geschichte klären lassen.
Erschreckend ist, wie lange nach dem Ende der Krieg in den Köpfen noch nachwirkt und wie stark dadurch Lebenswege beeinflusst werden.
Dieses (Hör)Buch ist der dritte Teil der Familien-Saga um die Winterfrauen und mein erstes Buch der Reihe. Es lässt sich unabhängig von den Vorgängerbänden hören/lesen.
Mich hat dieses Buch sehr gefesselt und ich gebe gern eine Hör/Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Einfach leichtsinnig oder lebensfroh?

Franz
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Franz Doms ist jung, lebensfroh und homosexuell. Und das in einer Zeit, wo bereits geringere Dinge für eine Inhaftierung und Verurteilung reichen.
Im Jahr 1944 wird der 21jährige, nach einer ihm durch ...

Franz Doms ist jung, lebensfroh und homosexuell. Und das in einer Zeit, wo bereits geringere Dinge für eine Inhaftierung und Verurteilung reichen.
Im Jahr 1944 wird der 21jährige, nach einer ihm durch die Polizei gestellten Falle, zum Tode verurteilt. Bis zuletzt blieb er dabei loyal darüber hinaus und hat niemanden verraten.
Der Autor verbindet reale Belege wie Originalzitate oder Dokumentenabschnitte mit einer möglichen (Lebens)Geschichte. Diese Rekonstruktion des Geschehens kann dabei stellvertretend für viele Opfer stehen.
So vieles was für uns heute so selbstverständlich ist gab damals Anstoss zu Denunzierung. Mit seiner Lebenseinstellung war Franz dafür etwas zu sehr seiner Zeit voraus, was ihm letztendlich zum Verhängnis wurde.
Gerade durch die eingefügten Originalbelege wirkt die ganze Geschichte sehr authentisch. Mich hat dieses Buch sehr gefesselt und berührt. Gern empfehle ich es weiter.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Wunderbar geschriebener Roman - fesselnder als jede Fiktion

Die vergessene Prinzessin
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Obwohl ihre Eltern sie noch für zu jung zum Heiraten halten, gelingt es Alice von Battenberg sie zu überzeugen und heiratet 1903 Prinz Andreas von Griechenland. Schon da lässt sich erahnen, welche Kraft ...

Obwohl ihre Eltern sie noch für zu jung zum Heiraten halten, gelingt es Alice von Battenberg sie zu überzeugen und heiratet 1903 Prinz Andreas von Griechenland. Schon da lässt sich erahnen, welche Kraft und Zielstrebigkeit in dieser jungen, taub geborenen Frau steckt. Unabhängig von ihrer Herkunft und gesellschaftlichen Stellung unterstützt sie in den vielen Kriegen, welche Griechenland führt, den Aufbau der Lazarette.
Bisher wusste ich über Alice von Battenberg - ausser das sie Prinz Phillips Mutter war - nicht viel. Die Möglichkeit mehr über sie zu erfahren sowie Andeutungen zu ihrer Erkrankung machte dieses Buch sehr interessant für mich.
Jedoch war es Anliegen der Autorin sich im Roman auf die bisher eher unbekannteren Aspekte aus Alice's Lebens zu beschränken, was meiner Meinung nach trotzdem zu einer sehr lesenswerten Geschichte geführt hat. Die relativ kurzen Kapitel, lassen sich sehr flüssig und zügig lesen, dementsprechend rasch hatte ich dieses Buch auch ausgelesen.
Gern nehme ich solche Bücher dann als Anlass mich noch gezielter dazu im Internet zu informieren.
"Die vergessene Prinzessin" bekommt von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Ungeschönte Realität der Nachkriegsjahre

Der schwarze Winter
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Nachdem sie den ihnen zugewiesenen Bauernhof aufgrund von Übergriffen des Bauern verlassen mussten, kämpfen die Schwestern Silke und Rosemarie im Hungerwinter 1946/47 ums Überleben. Ihre grosse Hoffnung ...

Nachdem sie den ihnen zugewiesenen Bauernhof aufgrund von Übergriffen des Bauern verlassen mussten, kämpfen die Schwestern Silke und Rosemarie im Hungerwinter 1946/47 ums Überleben. Ihre grosse Hoffnung ist Berlin, aber auch dort werden sie nicht mit offenen Armen empfangen. Nur ihrem Mut, ihrem Fleiss und Behaarlichkeit verdanken sie, das sie im Moloch Berlin einen Fuss auf die Erde bekommen. Doch nicht jeder Freund ist wirklich einer und gönnt den Frauen den Erfolg...
Neben den obligatorischen, aber nicht zu kitschigen Liebesgeschichten besticht dieses Buch durch die ungeschönten Schilderungen des rauhen Alltags und der schon ignoranten Dominanz der Männer, die engagierten Frauen zusätzlich das Leben erschweren. In der (junge) Frauen eine Ware sind und auch dementsprechend behandelt werden. Und in der es den Besatzern nur sehr schwer gelingt, für Recht und Ordnung zu sorgen, geschweige denn genügend Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Auch wenn dies nur eine fiktive Geschichte ist, dürfte es unzählige dieser tapferen Frauen gegeben haben, die zur Rückkehr zur Normalität beigetragen haben.
Ein spannendes Buch, was ich zügig ausgehört habe.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Gelungene Milieustudie

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Dies ist bereits der 2.Teil der Buchreihe um die sympathische Polizeiärztin Magda Fuchs und er lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse des ersten Bands lesen.
Neben dem Dienst als Polizeiärztin, in ...

Dies ist bereits der 2.Teil der Buchreihe um die sympathische Polizeiärztin Magda Fuchs und er lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse des ersten Bands lesen.
Neben dem Dienst als Polizeiärztin, in dem sie hauptsächlich für die medizinische Untersuchung von Prostituierten zuständig ist und das Leid dieser Frauen ungefiltert erfährt bietet sich ihr die Chance eine eigene Frauenarztpraxis zu errichten. Doch auch hier scheint ist das beherrschende Thema die Beseitigung unerwünschten Lebens. So sehr Magda die Verzweiflung der unglücklichen Frauen nachvollziehen kann fühlt sie sich an ihren Ehrenkodex als Ärztin gebunden...
Dieses Buch vereint eine romantische (Liebes)geschichte mit der harten Realität des verlorenen Ersten Weltkrieges in der Inflation und Armut Menschen an ihre Grenzen bringt - i.d.R.zu Lasten der Kinder. Aber auch die Abgängigkeit der Frau von (ihrem) Mann wird sehr deutlich. Eine Zeit in der ihr Wille, ihr Wunsch nichts wert zu sein scheint und die ersten Anfänge des Aufbegehrens zu erkennen sind. Es ist sehr interessant zu reflektieren, das alles was uns (Frauen) heut so selbstverständlich erscheint ein langer und schwerer Kampf war.
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten - und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.
Klare Leseempfehlung!!

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