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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2022

Es fehlen einige Feinheiten

Ich will dir nah sein
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Inhalt:

„Er will ihr nah sein, noch näher, immer noch näher. Bis es irgendwann nicht näher geht.

London, Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Lester Sharp kümmert sich um herrenlose Fundsachen: Handys, ...

Inhalt:

„Er will ihr nah sein, noch näher, immer noch näher. Bis es irgendwann nicht näher geht.

London, Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Lester Sharp kümmert sich um herrenlose Fundsachen: Handys, Schlüssel, Portemonnaies – besonders gern um Kleidungsstücke und medizinische Gerätschaften. Er ist auch privat ein Sammler und Sonderling, der sich schwertut mit Frauen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Als er der jungen Erin begegnet, weiß er zunächst nicht, wie er sich verhalten soll – findet aber schon bald eine Möglichkeit, ihr nah zu sein. Näher, als es ihr lieb sein kann …"





Schreibstil/Art:

Einen umfassenden Einblick erhält der Leser durch zwei ausschlaggebende Blickwinkel. Zu einem aus Sicht von Erin, zum anderen aus der, des unangenehmen Stalkers Lester. Rückblicke in Lesters Vergangenheit machen deutlich, dass er eine krankhafte Vorstellungskraft hat. Die beklemmende Nähe, die unbehagliche Aufdringlichkeit und das Eindringen in die Privatsphäre anderer, hat mir sehr gut gefallen.

Die Erzählart ist extrem ruhig, es sind auch recht wenige Schauplätze einbezogen und die Herangehensweise eher langsam. Gefährliche und interessante Momente waren mir persönlich zu schnell abgefrühstückt.





Fazit:

Was mir gefehlt hat, sind einige raffinierte Spannungsmomente sowie ausgeklügelte Schachzüge und Psychospielchen. Bis zum letzten Drittel passierte einfach zu wenig. Retten konnte die Geschichte das unerwartete Ende.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Das Spiel mit den eigenen Moralvorstellungen

Lost You – Ich werde dich finden
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Inhalt:

„Wenn dein schlimmster Albtraum wahr wird

Die alleinerziehende Libby und ihr dreijähriger Sohn Ethan machen zum ersten Mal Urlaub in einem Luxus-Resort, um sich für die vergangenen schwierigen ...

Inhalt:

„Wenn dein schlimmster Albtraum wahr wird

Die alleinerziehende Libby und ihr dreijähriger Sohn Ethan machen zum ersten Mal Urlaub in einem Luxus-Resort, um sich für die vergangenen schwierigen Jahre zu belohnen. Doch Libby kann sich nur schlecht entspannen: Sobald Ethan aus ihrem Blickfeld verschwindet, gerät sie in Panik. Ihre Sorge ist berechtigt – denn sie hat ein Geheimnis, das sie mit niemandem teilen kann. Als Ethan eines Abends in einem Fahrstuhl spielt und sich die Türen zu Libbys Entsetzen plötzlich schließen, beginnt der Kampf einer Mutter um das geliebte Kind. Ethan verschwindet spurlos. Und die Gespenster der Vergangenheit tauchen wieder auf."


Schreibstil/Art:

Mit Ethans Verschwinden nimmt die Handlung rasant ihren Lauf. Ein intensiver Rückblick in die Vergangenheit ermöglicht dem Leser zu verstehen was wirklich passiert ist, warum Libby solche Ängste um Ethan hat und wer oder was es mit den Gespenstern der Vergangenheit auf sich hat. Durch die langen und ziemlich ausführlichen Rückblenden sind meiner Meinung nach leider nicht alle Überraschungseffekte gelungen.

Der letzte Twist hat mich dann aber doch noch durcheinander gebracht und tricky auf die falsche Fährte geführt. Nichtsdestotrotz war das Ende aufgrund der gut gemeinten Spoilerdetails nicht mehr ganz so unangekündigt und ziemlich vorhersehend.



Fazit:

Ein Thriller ohne eklige, brutal-blutige Mord oder Totschlag Szenen dafür aber mit viel Drama.

Für Leser:innen die sich in diesem Genre noch ein wenig neu orientieren müssen, ist dieser Thriller vermutlich perfekt. Die Moral hinter der Geschichte regt zum Nachdenken und Diskutieren ein, find ich gut.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Langer Weg bis zur Spannung

The Stranger Times
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Inhalt:

„Dunkle Kräfte sind am Werk - und The Stranger Times geht ihnen auf den Grund. Die Wochenzeitung ist Großbritanniens erste Adresse für Unerklärtes und Unerklärliches. Zumindest ist das ihre Eigenwerbung ...

Inhalt:

„Dunkle Kräfte sind am Werk - und The Stranger Times geht ihnen auf den Grund. Die Wochenzeitung ist Großbritanniens erste Adresse für Unerklärtes und Unerklärliches. Zumindest ist das ihre Eigenwerbung ...

Gleich in Hannah Willis' erster Arbeitswoche bei der Zeitung tritt eine Tragödie ein, und The Stranger Times ist gezwungen, tatsächlich investigativen Journalismus zu betreiben. Hannah und ihre Kollegen kommen zu einer schockierenden Erkenntnis: Einige der Geschichten, die sie zuvor selbst als Unsinn abgetan hatten, sind furchtbar real."





Schreibstil/Art:

Meine anfängliche Skepsis ist zwar nicht auf Anhieb verflogen, denn ich hatte ein paar Schwierigkeiten reinzufinden und die strangen Ereignisse zu verfolgen aber nach und nach fanden die losen Fäden zueinander und es war dann doch letztendlich mega witzig - vor allem das alles aus verschiedenen Richtungen zu lesen und mitzuverfolgen.



Kritisieren muss ich aber den langen Weg bis dahin, denn es hat lange gebraucht bis endlich Schwung rein kam und die Spannung mich packen konnte. Das Team ist originell und unheimlich speziell. Ich mochte jeden auf seine/ihre eigene Art und Weise aber mir fehlte zwischendurch mal mehr Ernsthaftigkeit. 





Fazit:

Meine Sympathie schwankt sehr. Einerseits war es für mich persönlich ein toller Einstieg in dieses, mir bisher unbekannte Genre … anderseits wirkte für mich noch nicht alles stimmig. Ich hab lange gebraucht um mich in der Geschichte zu finden und zu verstehen was da wirklich so abgeht und wie der Autor tickt. Meine Neugier ist aber dennoch geweckt und ich bin gespannt was uns in den nächsten beiden Teilen erwarten wird.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Einer von einhundertsiebenundachtzig Passagieren

Der Morgen davor und das Leben danach
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Inhalt:
„An einem Sommermorgen besteigen der zwölfjährige Edward und seine Familie ein Flugzeug, das sie von New York nach Los Angeles bringen soll. Auf halbem Weg über das Land, stürzt das Flugzeug ab. ...

Inhalt:
„An einem Sommermorgen besteigen der zwölfjährige Edward und seine Familie ein Flugzeug, das sie von New York nach Los Angeles bringen soll. Auf halbem Weg über das Land, stürzt das Flugzeug ab. Edward ist von einhundertsiebenundachtzig Passagieren der einzige Überlebende. Was geschah in den Stunden davor? Wie geht sein Leben nach dem schmerzvollen Verlust weiter?

Die atemberaubende Odyssee eines Jungen, dessen einsames Herz wieder lernen muss zu lieben.“


Schreibstil/Art:
Zu Anfang wurde ich mit den ganzen Infos über die anderen Fluggäste überladen. Ich hab einige Zeit gebraucht um in die Geschichte zu finden, zu verstehen, dass die Gegenwart - Edwards Leben nach dem Absturz, mit den Ereignissen im Flugzeug abwechselnd erzählt wird.

Die Geschichte plätschert keinesfalls vor sich hin, konnte mich aber leider erst im letzten Drittel mitreißen und berühren. Denn erst da, bietet der Roman endlich das worauf ich die ganze Zeit gewartet habe: Emotionen, intensivere Schilderungen, den Fokus auf Edward und seiner Familie, sowie sein Umgang mit der Trauer und der Entscheidung wie es weiter geht. Ich hatte das Gefühl, dass einige Nebensächlichkeiten und belanglose Details den Lesefluss beeinträchtigen.


Kritik ausüben muss ich an der zum Teil schlechten Übersetzung, grammatikalischen Fehlern und unlogischen Szenen.


Fazit:
Ich habe etwas gebraucht um zu verstehen weshalb die Autorin den Fokus anfangs so auf die anderen Passagiere gelegt hat. Meines Erachtens hätte Edward mehr Aufmerksamkeit bekommen müssen. Sein Werdegang hatte zwar ein gutes Tempo aber leider einfach zu wenig Präsenz. Gut gelungen ist der Autorin allerdings die Darstellung und das Einbeziehen anderer Personen. Shay hat vieles und vor allem irgendwie auch Edward retten können.

Das Ende ist etwas kitschig aber passt zu der Geschichte und stimmt mich glücklich. Meiner Meinung nach werden leider nicht alle Fragen beantwortet aber es ist irgendwie okay. Das Nachwort ist sehr aufschlussreich und hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Tolle Atmosphäre, leider etwas langatmig

Im dunklen, dunklen Wald
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Inhalt:
„Als Nora eine Einladung zum Junggesellinnenabschied ihrer einst besten Freundin erhält, ist sie mehr als überrascht: Zehn Jahre hat sie Clare nicht mehr gesehen seit jenem Vorfall, den Nora nie ...

Inhalt:
„Als Nora eine Einladung zum Junggesellinnenabschied ihrer einst besten Freundin erhält, ist sie mehr als überrascht: Zehn Jahre hat sie Clare nicht mehr gesehen seit jenem Vorfall, den Nora nie ganz verwunden hat ... Ein idyllisches Wochenende tief in den Wäldern Nordenglands ist geplant. Nora gibt sich einen Ruck und fährt hin. Doch etwas geht schief. Grauenvoll schief. Die Party entwickelt sich zum mörderischen Albtraum.“


Schreibstil/Art:
In der ersten Hälfte lernt man Nora leider recht oberflächlich kennen. Die anderen Teilnehmer in der Runde wirken zum Teil noch blasser, auch wenn die Beschreibung zu den Charakteren gut vorstellbar ist. Alle hätten aber irgendwie mehr Ecken und Kanten, mehr Persönlichkeit und Tiefe vertragen können. 



Im letzten Drittel kommt mehr Action ins Spiel und bringt das ganze Unheil ins Rollen. Noras Aufenthalt im Krankenhaus wirkt etwas zäh, weil die Autorin ihre Erinnerungslücken zu sehr streckt.
Angenehm fand ich, dass Ermittler so gut es ging rausgehalten worden sind. Der Fokus blieb bei den Geschehnissen unter den „Freunden“ im dunklen, dunklen Wald.


Fazit:
„Es fühlte sich an wie eine Glasvitrine, in der Kuriositäten ausgestellt wurden, damit alle Welt sie betrachten konnte. Oder wie Käfig im Zoo. Ein Tiergehege, ohne Versteckmöglichkeit.“

Am besten gefallen hat mir das Setting in dem Buch. Auch die Schilderungen zu dem Glass House wirkten sehr natürlich und ließen eine unbewusste gruselige Stimmung entstehen.

Als vielbelesener Thriller-Fan konnte ich aber bereits vor der Auflösung eins und eins zusammenzählen - etwas enttäuschend da ich nicht überrascht wurde. An und für sich okay, könnte im Ganzen aber kompakter oder spannungsreicher sein.

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