Inhaltsangabe
Als sich Sarah und Fynn zum ersten Mal begegnen, könnte man sagen, dass der bedrohliche Schatten ihres Verlobten Hugh Hamilton schon über ihnen schwebt. Als sich Sarah und Fynn am selben ...
Inhaltsangabe
Als sich Sarah und Fynn zum ersten Mal begegnen, könnte man sagen, dass der bedrohliche Schatten ihres Verlobten Hugh Hamilton schon über ihnen schwebt. Als sich Sarah und Fynn am selben Abend zum zweiten Mal begegnen, feiert Sarah ihren Junggesellinnenabschied gerade unfreiwillig im Diamond Club – einem gefragten Strip-Club in Miami Beach, in dem Fynn zur Finanzierung seines Medizinstudiums als Tänzer arbeitet. Der Abend endet ohne Kuss, aber mit der unbewussten Hoffnung auf eine Beziehung, die Hugh ihr zu geben anscheinend nicht mehr bereit ist.
Hugh, dem Sarahs eigene Entfremdung nicht verborgen bleibt, ist jedoch bereit, nicht zuzulassen, dass sie ihrem Herzen folgt und zeigt sein wahres Gesicht ...
Persönliche Meinung
Miami Heat – Summer Kiss ist kurz und knackig und Katrin Koppold beweist, dass dies durchaus das richtige Rezept für einen Roman sein kann. Meiner Meinung nach endet die Geschichte zum passenden Zeitpunkt und ist dadurch rund. Ein einziger winziger Minuspunkt: Wie unglücklich Sarah inzwischen mit Hugh ist, könnte deutlicher spürbar sein, da nun mal doch unerwartet schnell alles ins Rollen kommt.
Bis auf Hugh (selbstverständlich) habe ich alle augenblicklich ins Herz geschlossen.
Im E-Book jedenfalls finden sich wenige Fehler wie ein fehlender Buchstabe, was immer schade ist, hier aber keine Auswirkung auf den Lesespaß nehmen kann. :)
Fazit
Miami Heat – Summer Kiss lässt sich mit einem Lächeln auf den Lippen lesen. Das Wohnzimmer (in meinem Fall) verwandelt sich durch Katrin Koppolds wunderbaren Schreibstil schon mit den ersten Zeilen in Miami Beach.
INHALTSANGABE
1900 in London. Arthur Conan Doyle, Schöpfer von Sherlock Holmes, agiert mit Unterstützung seines Freunds Bram Stoker selbst als Detektiv, da seitens Scotland Yard ...
Vorsicht: Spoiler. :)
INHALTSANGABE
1900 in London. Arthur Conan Doyle, Schöpfer von Sherlock Holmes, agiert mit Unterstützung seines Freunds Bram Stoker selbst als Detektiv, da seitens Scotland Yard keine Aufklärung eines Mords an einem augenscheinlich 'leichten Mädchen' zu erwarten ist.
Arthur schreibt alles wie üblich in einem Tagebuch nieder – in einem Tagebuch, das auch hundertzehn Jahre später eigentlich immer noch unauffindbar sein sollte …
2010 in New York. Alex Cale, der nach fünfundzwanzig Jahre andauernder Suche verkündet hat, jenes verschwundene Tagebuch gefunden zu haben – liegt tot in einem Hotelzimmer. Vom Tagebuch selbstverständlich keine Spur. Harold White, Neuzugang bei den Baker Street Irregulars, der weltweit führenden Vereinigung aller Vereinigungen, die sich den Sherlock-Holmes-Studien verschrieben haben, kann nicht anders als sich ein Beispiel am berühmten Sherlock Holmes zu nehmen …
PERSÖNLICHE MEINUNG
In Graham Moores Schreibstil kann – und darf! – man sich verlieben. Für mich könnte nahezu jeder Satz der Beginn einer neuen kleinen oder großen Geschichte sein, so schön klingen sie in meinen Ohren – und so aussagekräftig sind sie vor allem. :) Graham Moore trifft offenbar einfach exakt meinen Geschmack (mit Ausnahme von zwei, drei Sätzen, die für mich leider keinen Sinn ergeben wollen, wie oft ich sie auch zu interpretieren versuche), 'Der Mann, der Sherlock Holmes tötete' hat sich vom ersten Kapitel an einen Platz in meinem Herz und nicht nur meinem Bücherregal verdient.
Lachen und schmunzeln lässt Graham Moore mich zudem regelmäßig, wofür ich definitiv schon mal zwei Pluspunkte obendrauf legen muss.
Besonders witzig (und gleichzeitig ganz selbstverständlich auch bedrückend) finde ich manche Reaktionen auf Sherlock Holmes' Tod – ich bin zweifellos der kleine Junge aus der Karikatur in der Times … (Kindheit zerstört, Mann oh Mann …! :) Alleine die Vorstellung von einer Welt ohne Sherlock Holmes bricht mir einen Teil von meinem Herz …)
Die Mischung aus wahren Begebenheiten und Fiktion verleiht dem Roman noch zusätzlichen Charme.
- Zur Handlung oder eher: Zur Umsetzung -
Der deutsche Titel „Der Mann, der Sherlock Holmes tötete“ könnte Leser in die Irre führen – mir ist es jedenfalls passiert. Ich habe eine völlig andere Geschichte erwartet. Enttäuscht bin ich jedoch nicht, da mir Graham Moores historischer Roman (Krimifans dürften aber auch nicht enttäuscht sein) sehr gefallen hat. Dem Genre wird er gerecht und was noch besser ist: im Nachhinein muss ich sagen, dass ich nicht erwartet hätte, mich für einen Roman aus diesem Genre restlos begeistern zu können – Graham Moore hat mich zu hundert Prozent abgeholt. Meine geringfügige Abneigung gegen historische Romane? Was? Leugne ich. :D
(Klar, um einen rein historischen Roman handelt es sich hierbei nicht – ich kann aber davon ausgehen, dass es mich nicht gestört hätte, wenn doch. Graham Moore versteht das Handwerk auf jeden Fall.)
Mir fällt es allerdings immer noch schwer, die Geschichte mit dem deutschen Titel zu verbinden – Arthur Conan Doyles Entscheidung, Sherlock Holmes loszuwerden hat im Grunde nichts mit der Handlung zu tun. Oder zu wenig, dass es ins Gewicht fällt. Vielleicht seht ihr es anders. Für mich auf jeden Fall zu wenig, um den Titel danach zu wählen.
Für meine Bewertung löse ich mich also (endlich) vom deutschen Titel und orientiere mich am schönen, treffenden Originaltitel „The Sherlockian“. Autor Graham Moore möchte ich nicht bestrafen (etwas hartherzig formuliert, wofür ich mich entschuldige – 'bestrafen' ist absolut nicht böse gemeint, ich habe mich mit einem Augenzwinkern für dieses Wort entschieden! ^^).
Gelegentlich könnte das Hauptgenre glatt vergessen werden. Genau das dürfte den Roman unterhaltsam machen: ich konzentriere mich in der Gegenwart überwiegend – dank des fehlenden Einblicks in den üblichen Alltag von Protagonist Harold und seiner Begleiter, wie es Arthur und Co. in den Vergangenheit-Parts zugestanden wird –, auf die Auflösung, kann es nicht erwarten, dass sich alles klärt … und tappe in die Falle, die Graham Moore vielleicht für seine Leser ausgelegt haben könnte.
An dieser Stelle hülle ich mich nun in Schweigen und springe zum nächsten Punkt weiter. Ich verrate im Eifer des Gefechts sonst wirklich alles. :)
Auf die Handlung möchte ich in meiner Rezension also nicht gezielt eingehen. So würde ich gegebenenfalls ja nur den Spaß nehmen und das will ich nicht verantworten, ob sich potentielle Leser nun bewusst entschieden haben, sich spoilern zu lassen oder nicht.
Wenige Szenen finde ich misslungen, beispielsweise Harolds Entdeckung von Alex Cales Leichnam. Hier hätte für mich deutlicher werden müssen, wie Harolds Blick denn bitte nicht zuerst auf Alex' Leichnam fallen kann – aber wahrscheinlich zur Überraschung der Leser (ehrlich: wer ist da noch aufrichtig überrascht oder schockiert gewesen?), hat Nachwuchs-Sherlock (<- alles andere als negativ gemeint!) Harold das Unglück erst im letzten Satz dieses Kapitels feststellen dürfen, nehme ich an. Leider hat es hier also an der Umsetzung gehapert. Ich bin auch beim zweiten Durchgang schlecht gelaunt, während ich die Szene lese. ^^° Vielleicht liegt es auch einfach an der Persönlichkeit von Harold White, dass er die Entdeckung erst nach der recht gründlichen Begutachtung des Mobiliars usw. macht, aber ich muss dabei bleiben – Glaubwürdigkeit: null. (Höchstwahrscheinlich der erste Moment, in dem ich mir gedacht habe: Im Film funktioniert die Szene so. Im Roman nicht. Eine Spur meiner Befürchtung, voreingenommen zu sein – Graham Moore ist mir vor 'The Sherlockian' eben nur als Drehbuchautor bekannt gewesen –, ist aber noch vorhanden, also bin ich nicht komplett überzeugt, dass ich meiner Reaktion auf diese Szene Glauben schenken darf. Haha. ;) ^^')
Den Abschluss des gegenwärtigen Handlungsstrangs könnte ich als etwas zu gewollt bezeichnen – mache ich aber nicht. :) Wieso? Dieser Abschluss gefällt mir aus so vielen Gründen, dass die Aufzählung den Rahmen nochmal sprengen würde. Sebastians Reaktion hätte ich gerne noch gelesen, aber man kann sowieso überzeugt sein, dass er nichts vom Verbleib des Tagebuchs erfährt. Zumindest nicht von Harold und Sarah. In meiner Vorstellung jagt er Harold und Sarah gerade über den gesamten Erdball – oder lässt sie jagen. Brr, hoffentlich nicht … der Umschwung zu einem Thriller muss nicht sein. Nein – Sebastian hat bestimmt schon neue Handlanger angeheuert. Fragen sind also keine offen, der eigenen Fantasie wird aber Raum gelassen.
Den gesamten Roman empfinde ich als rund. Das Ende ist schockierend (besonders hinsichtlich Arthurs und Brams Erlebnissen; außerdem traurig wegen der Auswirkung auf ihre Freundschaft), aber rund.
- Zu den Charakteren -
Harold White ist mir sofort sympathisch gewesen – ebenso hat mich der Schreibstil mit dem ersten Gegenwartskapitel endgültig begeistert.
Harold ist ohne jeden Zweifel mein Lieblingscharakter. Arthur Conan Doyle folgt ihm mit einem nicht maßgeblichen Abstand, hat mich aber ein kleines Stück weit durch sein Auftreten nach dem Gefängnisaufenthalt verloren, obwohl ich mich mit seiner (kurzlebigen) Entscheidung anfreunden können habe. Traurigerweise hat er es nur nicht geschafft, den Knick in meiner Sympathie für ihn wieder gerade zu bügeln. :| Doch seine Schuld ist es nicht. Mir ist dieser … Wesenswandel schlichtweg zu plötzlich gekommen, ich finde keinen Zugang zu ihm, da meiner Empfindung nach nicht genug auf sein Gefühlsleben zu diesem Zeitpunkt eingegangen wird. Arthur habe ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr als den Mann wiedererkannt, der er bis zu seiner Freilassung noch gewesen ist – tatsächlich hat es sich angefühlt, als ob ich eine bis dahin unbekannte Figur kennenlerne. Bestimmt ist das so gewollt und hat somit den vermutlich vom Autor erwünschten Effekt auf die Leser, der Wandel geht mir wie gesagt nur etwas zu oberflächlich vonstatten. Dem Autor nehme ich dieses Ereignis nicht ab, Arthur im Grunde schon.
Aber: Arthur Conan Doyle muss man auf jeden Fall gern haben. Sein Herz sitzt am rechten Fleck. Mich für sich gewonnen hat er, von Anfang an und immer wieder. Ich behalte ihn in guter Erinnerung, auch wenn ich wegen erwähnter Enttäuschung ein klein wenig unglücklich bin …
Sarah für sich finde ich authentisch – wobei genau das traurig ist (darauf möchte ich nicht weiter eingehen, ich gehe in meiner Rezension allgemein schon zu sehr ins Detail).
Zwischenmenschlich betrachtet wirkt sie die meiste Zeit aber zu nüchtern auf mich. Von ihr hätte ich mir doch ein wenig mehr Gefühl gewünscht (denn lange bin ich mir nicht sicher gewesen, ob man sie mögen soll oder nicht – was ich persönlich eindeutig mit 'Ja, soll man' beantworte, weshalb es umso trauriger ist, dass man erst quasi im letzten möglichen Moment die Zweifel ihr gegenüber abwerfen und mit ihr warm werden darf. Muss das sein?), wobei sie unter anderem noch in einer Scheidung steckt – da erwarte ich nicht, dass sie die ganze Welt umarmen will und wäre selbstverständlich auch verwundert gewesen, hätte man ihr bewusstes Interesse an einer neuen Beziehung angemerkt. Etwas mehr Gefühl der positiven Art hätte es aber wirklich sein dürfen.
Oder besser gesagt: Ich denke sogar, ein fast nicht bemerkbares, aber unleugbares Knistern zwischen Sarah und Harold hätte der Geschichte (bezogen auf die Parts in der Gegenwart) gut getan, hätte ihr noch mehr Tiefe gegeben – denn ja, im direkten Vergleich mit den Charakteren aus Arthurs Geschichte und Arthur selbst könnte man Harold und Sarah etwas blasser wahrnehmen. Echtes Knistern, nicht nur das Interesse des hin- und hergerissenen Harolds. Anscheinend mögen sie sich ja und das aufrichtig, wie ganz zum Schluss nicht mehr von der Hand zu weisen ist. Da das selbstverständlich meine persönliche Ansicht ist und der Autor in dem Punkt völlig anderer Meinung sein könnte (seine Charaktere, seine Geschichte, nicht meine :)), fließt dieser Wunsch aber nicht in die Bewertung mit ein.
Vielleicht hätte Sarahs und auch Harolds Entwicklung etwas mehr Zeit eingeräumt werden sollen. Vor allem Richtung Finale und bis zum Ende passiert mir vieles zu rasch – allerdings geht es mir mit bestimmten Ereignissen zu Arthurs Zeit genauso. Wo ich vorher immer begeistert davon war, dass nicht übertrieben und nicht untertrieben wird, gehen mir manche Beweggründe und die Gefühlslagen der Charaktere (insbesondere Arthurs) leider etwas zu sehr unter. Um ein Beispiel zu nennen: nachdem Arthur das Gefängnis verlassen hat, wirkt er beinahe aus heiterem Himmel wie ein anderer Mensch. Grundsätzlich kann ich – unter anderem dank der Informationen über Arthur Conan Doyle aus den Gegenwart-Parts – seine Reaktion nachvollziehen, hier ist meiner Meinung nach aber an Worten gespart worden. Also: in bestimmten Momenten beschleicht mich das Gefühl, dass zu zielorientiert geschrieben worden ist. Durch die Handlung gehetzt werden die Charaktere und der Leser aber dennoch definitiv nicht. Das i-Tüpfelchen, das Sahnehäubchen oder wie ihr persönlich es nennt, fehlt lediglich.
Alles in allem muss ich annehmen, dass mir Sarah als Protagonistin der Gegenwart besser gefallen hätte. Harold hätte ich dann aber auf jeden Fall vermisst – und seinen Platz als Protagonist hat er sich definitiv von Anfang an verdient. Außerdem hätte Sarah vielleicht anfangs das Herz und grundsätzlich die Leidenschaft gefehlt. Ihr Beweggrund ist bis zu ihrer Rückkehr, dass sie wieder als Journalistin Fuß fassen möchte und obwohl sie sich letztendlich doch noch als – ja – guter Mensch und echte Freundin beweist, hätte ihr (meiner Meinung nach) lange die richtige Motivation gefehlt, die Geschichte zu ihrem verdienten Ende zu bringen. Daher: 'The Sherlockian' hat in mir den Wunsch geweckt, Harold White auch in anderen Geschichten zu begleiten.
Erwähnen muss ich auch Emily, die ich tatsächlich ins Herz geschlossen habe – ihr Tod hat mich schwer getroffen. Fast will ich Graham Moore nicht verzeihen.
Die Morde, denen Arthur ein Ende setzt, machen mich immer noch traurig und werden eine Weile nachhallen. Zusätzliche Pluspunkte, da ich mitgelitten habe und noch mitleide. Auch mit Arthur, den diese eine (zum Glück fiktive) Bürde immer begleiten wird. Ganz zu schweigen von meinem Mitgefühl für Bram. …
Zum Schluss möchte ich mich noch für die Einbindung von Bram Stoker bedanken. Durch seine Art muss einem das Herz aufgehen. Neben Harold und Arthur werde ich Bram Stoker garantiert nicht vergessen.
FAZIT
Graham Moore hat mit 'Der Mann, der Sherlock Holmes tötete' … oder 'The Sherlockian' … nichts falsch gemacht, von wenigen stilistischen Schwächen abgesehen – was zum Glück eine reine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Die Leseempfehlung kann ich besten Gewissens und ohne den leisesten Zweifel aussprechen. :)
Da mich Märchen als alles andere begeistern, bin ich überrascht, wie sehr mich der Auftakt zu Stella Tacks neuer Reihe fesselt. Bisher empfinde ich die Handlung und die Figuren als großartig, und dabei ...
Da mich Märchen als alles andere begeistern, bin ich überrascht, wie sehr mich der Auftakt zu Stella Tacks neuer Reihe fesselt. Bisher empfinde ich die Handlung und die Figuren als großartig, und dabei bin ich auch von düsteren Geschichten nicht unbedingt ein Fan. Hier bedeutet es das gewisse Etwas.
Der Schreibstil konnte mich manchmal aus der Geschichte reißen, beispielsweise, wenn das Geschehen dadurch unangenehm im Tempo gedrosselt wurde oder seitens Rain von den asiatischen Zügen geschwärmt wurde. Zu letzterem möchte ich zumindest in der Rezension nichts weiter äußern, weil darauf schließlich eher nicht eingegangen werden wird.
Jetzt heißt es jedenfalls abwarten. Ich kann mir noch nicht denken, wie es ausgeht. Anhand des Titels und den vielen undurchsichtigen Figuren vom zweiten Band bin ich schon nervös. Mir gefällt, dass es sich nicht anfühlt, als wäre ein Happy End garantiert.
Ohje, so ein Auf und Ab mit mir und dem ersten Band rund um Golden Hill. Das ist bei dieser Handlung auch genau richtig, ich bin auch diesmal froh, nicht mit Samthandschuhen durch die Geschichte geführt ...
Ohje, so ein Auf und Ab mit mir und dem ersten Band rund um Golden Hill. Das ist bei dieser Handlung auch genau richtig, ich bin auch diesmal froh, nicht mit Samthandschuhen durch die Geschichte geführt worden zu sein. Die überwiegende Einstellung im Dorf und die daraus resultierende Intrige gegen Parker, der bedrückend naiv ist - oder sein will? -, wurden mir nur schon mal zu deprimierend und damit zu viel.
Über den Schreibstil wunderte ich mich während intimerer Momente zwischen Clay und Parker leicht, weil wenige Formulierungen echte Stolperfallen für mich waren, wie ich es von der One-Last-Serie nicht kenne - noch deutlicher in den Rückblicken, weil es auf mich manchmal nicht unbedingt altersgemäß wirkte.
Meine Problemchen fallen insgesamt aber kaum ins Gewicht. Parkers und Sadies Entscheidung, Golden Hill ihrer Großmutter zuliebe, aber auch für eine Pferdetherapiestätte wieder aufzubauen: alle Daumen hoch! Ebenso für Parker (bis auf seine Naivität), Sadie und Clay - und vor allem für Parker und Clay als Team. Würde sich der Auftakt zu Nicole Böhms neuer Serie um Golden Hill noch irgendwo "verstecken", wäre das auf jeden Fall einfach schade.
Das Worldbuilding und vor allem die Stadt Crescent City können sich eindeutig sehen lassen. Und ich liebe die Handlung, die genau mein Fall ist. Von den Charakteren bin ich wie immer begeistert (obwohl ...
Das Worldbuilding und vor allem die Stadt Crescent City können sich eindeutig sehen lassen. Und ich liebe die Handlung, die genau mein Fall ist. Von den Charakteren bin ich wie immer begeistert (obwohl ich auf einen Charakter wütend sein könnte, aber ... wie soll ich sagen, dessen Schicksal gehört einfach zu Crescent City - Wenn das Dunkel erwacht, so entsetzt ich auch bin).
Das einzige Manko für mich: Am Sprung von Bryce hätte ich zu einem früheren Zeitpunkt in der Geschichte nichts auszusetzen, dann hätte er (vermutlich) auch nicht so episch wirken müssen. Mir war das zu viel und hat meine Freude an der Geschichte tatsächlich gedämpft (immer, wenn ich darüber nachdenke, denke ich auch an Sailor Moon und Sailor Moon war mir grundsätzlich immer zu viel "kitschig-episch", nur, dass mir das als Kind völlig egal war ...). Ich weiß natürlich nicht, ob hier die Zielgruppe nicht ganz im Blick behalten wurde, wie ich direkt nach dem Lesen das Gefühl hatte, was ich weder behaupten kann behaupten will, aber macht auch nichts, ob nun dieses Gefühl zutrifft oder mein persönlicher Geschmack dahinter steckt.
Band 2 habe ich mir jedenfalls direkt vorbestellt, als es möglich war, und freue mich wahnsinnig auf die Rückkehr nach Crescent City. Geschichten können in diesem Universum noch etliche abgeschlossen werden und ebenso viele neue erzählt werden.