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Veröffentlicht am 29.12.2021

Ermittlung im Verlagswesen und ein brisantes Geheimnis

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Die ehemalige Programmleiterin des Frankfurter Literaturverlages Winterscheid wird vermisst. Ihr dementer Vater wird dehydriert und angekettet im Obergeschoss der Wohnung gefunden. Die Spuren in der Küche ...

Die ehemalige Programmleiterin des Frankfurter Literaturverlages Winterscheid wird vermisst. Ihr dementer Vater wird dehydriert und angekettet im Obergeschoss der Wohnung gefunden. Die Spuren in der Küche lassen Schlimmes ahnen. Pia und Bodenstein sind einer Sache auf der Spur, die die Verlagswelt erschüttern könnte …

Inzwischen ist das Band zehn der Reihe. Die Fälle lassen sich einzeln lesen. Hier verpasst man dann ein wenig von der Entwicklung der wiederkehrenden Figuren, doch das schmälert den Lesegenuss nur marginal, würde ich behaupten. Mich hat köstlich amüsiert, wie die Autorin das Verlagswesen zum Thema macht und dabei nicht gerade Samthandschuhe trägt. Die Verbindung zu ihrem ebenfalls schreibenden Ex-Mann ist sehr gelungen und die Familiendramen nicht abgenudelt, sondern erschreckend und bewegend.

Besonders witzig fand ich die Anspielungen auf real existierende Bücher, bei denen nur Kleinigkeiten geändert wurden. Wer weiß nicht, welches reale Buch gemeint ist, wenn von einem Achtsamkeitsratgeber von Thorsten Busse gesprochen wird? Hier habe ich laut gelacht und bedanke mich jetzt auch sehr herzlich bei der Autorin für diesen wunderbaren Humor! Auch die Anspielung „Ich weiß, was Du im Sommer 1983 getan hast“ gefällt mir sehr. Eine Szene erinnert mich auch an „Navy CIS“ – dort schreibt McGee, hier der Gerichtsmediziner. Okay – auch „Castle“ schreibt, vielleicht ist es also auch eine Anspielung hierauf. Die Krönung ist aber, dass Kirchhoffs Bücher die Titel der alten Neuhaus-Bücher tragen. So köstlich! Liebe Frau Neuhaus, so ein klein wenig „Abrechnung“ ist das alles schon, oder? So oder so – mir gefällt’s!

Ein wenig war die Story verwirrend und anstrengend, da meiner Ansicht nach diesmal (gefühlt?) besonders viele Personen auftauchen. Ein nicht unwesentlicher Teil davon zählt zum Kreis der Verdächtigen. Ich gebe zu, der Krimi an sich war für mich nicht der Hit. Die Verwicklungen und Wendungen, die aufgedeckten Geheimnisse und familiäre private Dramen sind fast ein wenig zu viel. Dennoch - Der unerwartete Humor, die Anspielungen, die kleinen Sticheleien und dass von Bodenstein als Vater endlich zeigt, dass die Tochter wichtiger ist, als eine Schnepfe an der Seite und eine Ex-Frau manchmal die beste Freundin sein kann – das gefällt mir und das sorgt dafür, dass ich vier Sterne gebe. Hier hat Frau Neuhaus bei mir sehr punkten können!

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Glühwein hilft immer …!

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Die Erika landet aufgrund Kluftis Schusseligkeit im Krankenhaus. Und das kurz vor Weihnachten. Klar, dem Klufti geht die Erika sowieso ab, aber das kann ja nicht sein, der Langhammer übertreibt doch bestimmt, ...

Die Erika landet aufgrund Kluftis Schusseligkeit im Krankenhaus. Und das kurz vor Weihnachten. Klar, dem Klufti geht die Erika sowieso ab, aber das kann ja nicht sein, der Langhammer übertreibt doch bestimmt, die Erika kann doch heim, dekorieren, kochen, backen und alles für den Besuch vom Yoshi vorbereiten …! Oder nicht? Es kommt, wie es kommen muss …!

Ich bin nicht der typische und riesige Kluftinger-Fan, aber dieses Weihnachtskatastrophenkalenderbüchlein gefällt mir super gut! Ganz gleich, was passiert, der Klufti merkt nicht, dass er einen Murks nach dem nächsten baut und macht einfach weiter, wie bisher! Wird schon schiefgehen! Oder jemand – die Erika am besten – kommt und holt ihn aus seinen Fettnäpfchen raus. Aber irgendwie klappt das diesmal so gar nicht und der Klufti muss sich immer neue … Erklärungen … einfallen lassen. Herrlich schräg und so plump, dass es doch wieder lustig ist! Das hat mit Schadenfreude allerding gar nichts zu tun, denn für mich sind die Reaktionen „drumrum“ das Köstliche. Wie der Yoshi neue Wörter lernt und das Erlebte verarbeitet und umsetzt, wie die China-Touristen auf die „Tradition“ anspringen und der Yoshi deutlich macht, dass Asiaten nicht alle gleich sind, wie die Erika tapfer so tut, als wüsste sie nicht, wie schlimm es bei ihr daheim gerade zugehen wird, wie der Glühwein … glüht! Ach ja, es ist schon wirklich herrlich und ich denke, beim ersten Glühwein in dieser Vorweihnachtszeit werde ich schon vor dem ersten Schluck ganz breit grinsen!

Ja, manche Stellen sind ein wenig plump und sehr vorhersehbar, aber dennoch finde ich das Büchlein eine tolle Idee und sehr gelungen. Dass jedes der exakt vierundzwanzig Kapitel eine Katastrophe beinhaltet, passt zum Kluftinger du macht das Buch zu einem ganz besonderen „Adventskalender“. Wer mag, kann täglich eins der Kapitel lesen – aber es schnurpst sich auch „am Stück“ super weg. Anspruchsvoll ist das Büchlein nicht, will und soll es auch gar nicht sein. Dafür ist es kurzweilig und unterhaltsam. Nur sind es recht wenig Seiten in ziemlich kleinem Format für einen stolzen Preis. Deshalb vier Sterne.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Ich sag Sie das, wie es ist

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Nach dem Erfolg der Online-Oma Renate Bergmann bekommt nun der Offline-Opa Günter Habicht durch Torsten Rohde eine Plattform. Der schnoddrige Frührentner nervt seine Frau, ach, die ganze Familie und auch ...

Nach dem Erfolg der Online-Oma Renate Bergmann bekommt nun der Offline-Opa Günter Habicht durch Torsten Rohde eine Plattform. Der schnoddrige Frührentner nervt seine Frau, ach, die ganze Familie und auch noch alle anderen in der Umgebung mit seiner Art und Weise. Noch pingeliger kann man kaum sein! Gesetz hier, Regel da, Verordnung hin, Vorschrift her – der alte Kautz weiß alles besser und sorgt für Ordnung. Meint er jedenfalls.

Man weiß fast nicht, ob man lachen oder weinen soll. Ja, da erkennt man so viel wieder! Den eigenen Nachbar, ältere Semester in der eigenen Familie und hin und wieder doch tatsächlich auch sich selbst! Ach Du Schreck! Wer ehrlich ist, findet im einen oder anderen Kapitel dieses Büchleins definitiv die eine oder andere Macke vom Günter, die er/sie/es an sich selbst schon bemerkt hat. Das ist so ähnlich, wie mit dem Autofahrer, der über den Fußgänger schimpft, aber kaum steigt er aus dem Auto und wird selbst zum Fußgänger, machen die Autofahrer alles falsch! Herrlich! Und beängstigend! Aber auf alle Fälle unterhaltsam!

Sowohl Günter als auch die anderen Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Dass Oma Bergmann hin und wieder auftaucht, ist ein süßer Kniff, der mir sehr gefällt. Manche wiederkehrenden Gags, quasi runnig gags, nutzen sich nur leider irgendwann ab. Auch ahnt man an manchen Stellen, was kommen wird. Aber als leichte Kost nach einem schweren Tag ist das Buch hervorragend geeignet.

Spaß hatte ich, wenn ich auch mehr schmunzeln als lachen musste. Aber für vier Sterne reicht das allemal! Fragt sich nur, was in den folgenden Bänden „behandelt“ werden soll. Irgendwie hat man das Gefühl, der Günter Habicht hat auf diesen 240 Seiten alles, aber auch wirklich alles besprochen.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Very British!

Teatime bei Bridgertons - Das inoffizielle Koch- und Backbuch zur Netflix Erfolgsserie Bridgerton
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Auf manche Serien und Filme werde ich einzig durch die dazu herausgegebenen Koch- und Backbücher aufmerksam – ich bin kein großer Fan von Film und Fernsehen, sorry! Aber ich liebe das Kochen und Backen ...

Auf manche Serien und Filme werde ich einzig durch die dazu herausgegebenen Koch- und Backbücher aufmerksam – ich bin kein großer Fan von Film und Fernsehen, sorry! Aber ich liebe das Kochen und Backen und ich bin totaler Fan von Themen-Büchern dazu. Diese Idee hier finde ich mal wieder so wundervoll und zauberhaft! Ganz besonders die beiliegende Einladungskarte ist der Hit! Diese sollte man sich als Original aufbewahren und welche zum Gebrauch per Kopie anfertigen. Die besten Freundinnen werden sich über diese Einladung sicher sehr freuen und amüsieren!

Von süß bis pikant, von einfach bis anspruchsvoll ist hier alles vertreten. Nicht bei jedem Rezept denkt man automatisch an England und Teatime, dennoch ist deutlich erkennbar, wie sich der rote Faden durch das Buch zieht. Die Zusammenstellung ist genau nach meinem Geschmack – wunderbar vielseitig und abwechslungsreich. Das ganze Buch wurde mit viel Liebe zum Detail gemacht. Die Fotos zu den Speisen sind herrlich in Szene gesetzt – man erwartet fast, dass sich gleich die Queen an die Tafel setzt!

Bei den Rezepten wird auf „Linksverkehr“ gesetzt. Hier steht rechts neben der Schritt-für-Schritt-Anleitung die Zutatenliste (sonst ist das ja umgekehrt). In dieser findet sich auch immer ein „Außerdem erforderlich:“, bei dem Dinge, wie beispielsweise Spritzbeutel, Puddingform, Dessertgläser und ähnliche Utensilien genannt werden. Die Zutaten sind überall erhältlich und nicht sonderlich ausgefallen. Bei den einfachsten Rezepten wird auch mit Fertigteigen (Blätterteig) gearbeitet, was ich vollkommen in Ordnung finde.

Auf ein Register wurde ebenso verzichtet, wie auf Angaben zu Schwierigkeitsgrad, Zeitaufwand und Nährwerte. Das finde ich ein bisschen schade, denn ich orientiere mich da doch ganz gerne daran. Dennoch ein zauberhaftes Buch, das in meiner Koch- und Backbuchsammlung einen besonderen Platz einnimmt. Ich gebe vier Sterne!

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Modern frittieren – lecker und nicht ganz so ungesund

Ran an die Fritteuse – Draußen frittieren
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Hier muss man echt aufpassen, dass man sich nicht hungrig liest und dann unkontrolliert den Kühlschrank plündert! Meine Güte, das Buch macht echt enorm Appetit!

Sehr schön ist, dass ausführlich über Fritteusen, ...

Hier muss man echt aufpassen, dass man sich nicht hungrig liest und dann unkontrolliert den Kühlschrank plündert! Meine Güte, das Buch macht echt enorm Appetit!

Sehr schön ist, dass ausführlich über Fritteusen, Fette und Zubehör eingegangen wird, bevor es richtig losgeht. Hier lernt man alles kennen, was hilft, perfekt zu frittieren – und wie die absolut perfekten Pommes zu Hause gelingen. Und zwar draußen – nicht im Haus! Endlich sagt es mal jemand: Auch geschlossene Fritteusen hinterlassen in der Küche – und damit im ganzen Haus – den Geruch von Frittiertem und das mag man einfach nicht. Wer die Möglichkeit hat, sollte tatsächlich der Fritteuse auf Terrasse oder Balkon einen schönen, trockenen, sicheren Daueraufenthalt ermöglichen!

Jedes Rezept hat eine Doppelseite zur Verfügung, wovon eine Seite dem Foto der Speisen gehört. Für mich ist das wichtig – ich mag Rezepte ohne Foto vom Ergebnis nicht, auch wenn meine Resultate optisch doch fast immer sehr weit davon weg sind. Macht nichts – aber am Foto erkenne ich dann doch am ehesten, ob mich ein Gericht, ein Rezept anmacht oder kaltlässt. Gleich mal zur Sicherheit: In diesem Buch macht mich leider tatsächlich jedes Rezept enorm an!

Auf die Angabe der Kalorien wurde verzichtet. Auch wenn Frittiertes nicht immer so kalorienreich ist, wie man ihm nachsagt (es muss nur richtig gemacht worden sein), ist das wohl für den Seelenfrieden auch echt besser! Dafür findet sich bei jedem Rezept eine Liste der benötigten Zeiten, aufgeschlüsselt nach Zubereitungszeit, Garzeit, evtl. Kühlzeit/Marinierzeit/Ruhezeit usw. und Frittierzeit. Das ist sehr hilfreich und vereinfacht die Planung. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es hier im Grunde um die Beilagen geht, nicht um Hauptgerichte! Su Vössing liefert aber netterweise gleich noch ein paar zusätzliche Ideen mit.

Auch findet sich immer die Angabe zur Menge, mal in Stück, mal für wie viele Personen. Darunter ist dann schön gelistet, was man an Zutaten und Materialien benötigt. Hier wird bei den Zutaten auch unterschieden und nach Teig und Füllung oder ähnlichem getrennt.

Die Zubereitung wird gut erklärt. Allerdings ist das eine Art Fließtext ohne Absatz, dafür mit „Trennpunkten“ dazwischen. Das finde ich nicht ganz so gelungen. Dafür aber bin ich begeistert, dass die Zutaten im Text dann immer schön fett und farbig hervorgehoben werden.

Die Zutaten sind nicht sehr exotisch. Die meisten kenne ich, viele habe ich auch fast immer vorrätig. Ein bisschen erstaunt mich der Einsatz von Mehl vom Typ 405 – diese Mehlsorte habe ich schon seit Jahren nicht mehr in Gebrauch, weshalb ich es durch anderes Mehl ersetze. Die Ergebnisse finde ich bisher sehr gelungen. Ausgefallen ist für mich der Schafsmilchjoghurt (da muss ich echt erst mal sehen, ob ich den im Handel finde) und Brickteigblätter kenne ich bisher noch nicht. Dafür findet sich bei mir tatsächlich Ghee, das ich mag, aber aufgrund des Preises nicht allzu häufig verwende. Manche der Zutaten im Buch sind schon ein bisschen hochpreisig, aber da man die Gerichte kaum tagtäglich servieren wird, passt das meiner Meinung nach schon. Unterteilt sind die Rezepte in die Bereiche Fritten-Workshop / Vegetarisch / Fleisch und Geflügel / Fisch und Meeresfrüchte / Süß und luftig.

Am Ende des Buches sind die Rezepte für die verwendeten Dips/Saucen/Dressings übersichtlich aufgeführt. Es folgen noch das Rezeptregister und das Zutatenregister, womit das Buch dann rundum glücklich macht.

Ein dickes Lob an dieser Stelle aber für eine ganz andere Sache: Die Infos zum Fettbrand! Das bitte ganz dringend als erstes lesen, auch wenn es ganz hinten im Buch zu finden ist.

Insgesamt gefällt mir das Buch wirklich gut. Die Rezepte sind vielfältig und zum Teil recht außergewöhnlich, aber „essbar“. Der Aufbau ist nicht ganz perfekt, die Zutaten nicht immer so einfach aufzutreiben. Insgesamt gebe ich vier Sterne.

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