Ein atmosphärisches und spannendes Familiendrama
Der Tag, an dem wir dich vergaßenZum Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters Frank reist Riley MacPherson zurück in ihre alte Heimat, um sich um den Nachlass zu kümmern. Außer ihrem Bruder Danny, der halb verwahrlost in einem alten Trailer ...
Zum Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters Frank reist Riley MacPherson zurück in ihre alte Heimat, um sich um den Nachlass zu kümmern. Außer ihrem Bruder Danny, der halb verwahrlost in einem alten Trailer auf dem Campingplatz ihres Vaters haust, hat Riley keine weiteren Verwandten mehr, die ihr bei dieser schweren Aufgabe helfen könnten. Doch das Testament ihres Vaters enthält einige Überraschungen, ebenso wie Riley tragische Familiengeschichte…
Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem entspannten, sehr unaufgeregten Start in die Geschichte, in der wir Riley MacPherson und ihre eher traurigen Familienumstände kennenlernen. Dabei hat es mir gut gefallen, dass der Kreis der Personen noch recht eng umrissen ist und sich nach und nach ein erstes Bild der Familie MacPherson ergibt. Auch dass es schon früh die ersten Anzeichen von Ungereimtheiten gibt, fand ich sehr gelungen, denn es lässt erahnen, dass hier unter der Oberfläche noch viel mehr „brodelt“. Die Protagonistin Riley tastet sich im Folgenden bezüglich der merkwürdigen und dramatischen Familiengeschichte Stück für Stück vor. Dabei steht stets der rätselhafte Tod ihrer Schwester Lisa im Mittelpunkt, der sich vor vielen Jahren ereignet hat.
Es ist wirklich spannend zu lesen, wie Riley unermüdlich Puzzlestück für Puzzlestück ihrer Familiengeschichte aufdeckt und dabei versucht, aus den einzelnen Teilen ein schlüssiges Bild zusammenzusetzen. Als Leser habe ich dabei die ganze Zeit mit Riley mitgefiebert und mitgeraten. Noch vor der Hälfte wartet die Autorin mit einer stilistischen Überraschung auf und im Folgenden auch noch mit mehreren inhaltlichen Überraschungen. Das habe ich als sehr gelungen empfunden und hat für eine stets vorhandene Grundspannung gesorgt. Nur gegen Ende des Buches ist es der Autorin leider nicht mehr gelungen, mich mit ihren Wendungen zu überraschen, da sie doch zu vorhersehbar waren.
Eine Stärke dieser sehr einfühlsam und atmosphärisch erzählten Geschichte sind für mich die durchweg gelungenen Charaktere, allen voran natürlich die Protagonistin Riley, die mir vom Start weg sehr sympathisch war und die einen bewundernswerten Durchhaltewillen gezeigt hat. Aber auch ihr Bruder Danny, der seelisch verletze Kriegsveteran, der verstorbene Frank, über den man retrograd noch so Einiges erfahren hat, oder auch die lange Strecken undurchsichtige Jeannie haben mir sehr gut gefallen.
Leider hatte ich von dieser Geschichte auch Mystery-Elemente erwartet, da auf der Rückseite groß Folgendes zu lesen ist: „Ein Muss für alle Mystery-Fans“. Doch für meinen Geschmack hat diese Geschichte wirklich gar nichts mit Mystery zu tun. Diesbezüglich sollte man also nichts erwarten!
FAZIT:
Ein spannendes und einfühlsam erzähltes Familiendrama mit starken Charakteren und einigen Überraschungen.