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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2021

Akkurat und beklemmend

State of Terror
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Das Autorenduo hier machte mich neugierig - einerseits eine Krimiautorin, von der ich schon ein Buch kannte und ein natürlich weltbekannter Name auf der anderen Seite. Zudem mag ich gelegentlich auch gute ...

Das Autorenduo hier machte mich neugierig - einerseits eine Krimiautorin, von der ich schon ein Buch kannte und ein natürlich weltbekannter Name auf der anderen Seite. Zudem mag ich gelegentlich auch gute Polit-Thriller und anderes das nahe an der Realität ist.

Und mit diesem Duo schien mir das auch gegeben. Noch dazu, als ich sah, dass die Hauptperson hier eine US-Amerikanische Außenministerin ist. Viele Abläufe und Details kann man sich also tatsächlich so vorstellen: Die Jets der Regierung, geheime Sitzungen, spezielle Telefone, Sicherheitsvorkehrungen, Staatsbankette, Unterlagen und vieles mehr.

Wir tauchen also an der Seite von Ellen Adams ein in die Weltpolitik nach der Nicht-Wiederwahl von Don… Eric Dunn. Der Neue heißt hier Doug Williams und er muss einiges ausbaden, das die Vorgängerregierung verursacht hat. Kleine Anspielungen hier und da auf die Realität machen diesen Thriller einerseits beklemmend aber auch zwischendurch ganz spaßig.

Die Situation selbst ist aber ernst. Es gilt, gezielte Bombenattentate zu verhindern und aufzuklären. Sie finden nicht in den USA statt, aber die Umstände die sich nach und nach herauskristallisieren, bedrohen die Staaten und damit Williams und Adams in höchstem Maße.

Louise Penny und Hillary Rodham Clinton haben sich hier für ein Szenario entschieden, das politisch und menschlich niemandem zu wünschen ist. Und von dem man als Leser hoffen darf, dass es so nie passieren wird. Aber man kann nie wissen und auch das macht einen Teil der Magie dieses 560-Seiten Buches aus.

Ein packender US-Thriller, wie gemacht für Fans von David Baldacci, Daniel Silva, James Patterson und anderen dieses Genres. Er punktet mit Aktualität und Genauigkeit, was aber manchmal zu leichten Längen führt.

Veröffentlicht am 16.11.2021

Aktuell und fesselnd

Der Geheimbund
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Kurz und oberflächlich, aber dennoch im Kern zutreffend, könnte man sagen: Wer Dan Browns “Illuminati” mochte, wird auch “Der Geheimbund” gerne lesen. Gabriel Allon ist eine Art Robert Langdon auf seinem ...

Kurz und oberflächlich, aber dennoch im Kern zutreffend, könnte man sagen: Wer Dan Browns “Illuminati” mochte, wird auch “Der Geheimbund” gerne lesen. Gabriel Allon ist eine Art Robert Langdon auf seinem Gebiet, ganz nebenbei Direktor des israelischen Geheimdienstes und daher mit unglaublich mächtigen Helfern ausgestattet.

Nichts scheint unmöglich für diese Agenten und Experten. Auch wenn es immer mal wieder abenteuerlich klingt, erklärt Daniel Silva sehr gut wie der Dienst an die Informationen kommt oder wie bestimmte Abläufe funktionieren. Und wenn ein Körnchen Fiktion dabei ist, macht das gar nichts, wenn sie so gut eingebunden wird wie hier.

Der Papst ist tot. Und Gabriel, der ihn gut kannte, wird vom Privatsekretär des Verstorbenen auf Ungereimtheiten aufmerksam gemacht. Bald erwacht sein Instinkt und er findet nicht nur heraus was mit dem Papst passiert ist.

Das spannenden Thriller-Story rund um Verschwörungen im Vatikan und der katholischen Kirche verknüpft Daniel Silva außerdem gekonnt mit katholischer wie jüdischer Kirchengeschichte und politischer Historie. Er spannt den Bogen von Jesu Tod bis zu rechtsextremen Tendenzen in der heutigen Politik. Die Figuren haben natürlich erfundene Namen, aber vieles was sie tun oder antreibt, finden wir heute in den Medien.

Wie in seinen Büchern üblich, gibt der Autor auch hier am Ende des Buches noch Anmerkungen zu Teilen der Geschichte, die auf Tatsachen beruht.

Die fiktive Geschichte zeigt uns anhand der realen Ereignisse auch eines auf: Schon immer war es nur allzu einfach, die Menschheit aufgrund von Religion zu spalten. Missverständnisse, Fehlinterpretation oder schlicht Ignoranz befeuerten grundlosen Hass über Jahrhunderte. Und was diesen Aspekt der Weltgeschichte betrifft, scheinen wir leider nichts gelernt zu haben.

Veröffentlicht am 13.11.2021

Süße Verbrechen

Goldenes Gift
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Zum siebten Mal rettet der Koch und Restaurantbesitzer Xavier Kieffer die kulinarische Welt Mitteleuropas. Wie gewohnt, kombiniert Tom Hillenbrand einen unterhaltsamen und lehrreichen Krimi mit einem (kulinarischen) ...

Zum siebten Mal rettet der Koch und Restaurantbesitzer Xavier Kieffer die kulinarische Welt Mitteleuropas. Wie gewohnt, kombiniert Tom Hillenbrand einen unterhaltsamen und lehrreichen Krimi mit einem (kulinarischen) Problem unserer Zeit.

Diesmal geht es um Bienen. Das Thema Bienensterben betrifft uns alle. Doch durch aktuellere Krisen wird die Biene leider immer wieder aus dem Bewusstsein verdrängt. Hillenbrand holt sie in “Goldenes Gift” vor den Vorhang.

Was passiert, wenn Bienen es nicht mehr schaffen, alle unsere Felder und Plantagen zu bestäuben? Mit dieser Zukunft beschäftigen sich nicht nur Politik und Wirtschaft. Der Luxemburger Xavier Kieffer und seine Lebensgefährtin Valérie Gabin entdecken, dass auch zwielichtige Personen sich dazu Gedanken machen.

Zur Abwechslung sterben hier im Krimi nicht nur Bienen, sondern auch ein Imker. Praktischerweise kannte Xavier ihn persönlich und nach ein paar Nachforschungen scheint da etwas ganz und gar nicht zu stimmen. Parallel dazu recherchiert Valérie über merkwürdige Diebstähle im Zusammenhang mit Bienenvölkern und gepanschtem Honig.

Die Krimis aus der Kieffer-Reihe lesen sich immer locker und sind ohne zu mahnend zu wirken, informativ. Wir treffen auch hier wieder “alte Bekannte”, lieb gewordene Nebenfiguren. Jeder Band kann aber auch wunderbar unabhängig voneinander genossen werden, man bekommt nie das Gefühl, Wissenslücken in Bezug auf die Figuren zu haben.

Veröffentlicht am 17.10.2021

Ein starker Einstieg

Winterland
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Das Autorenduo Faber/Pedersen entführt uns ins winterliche Dänemark. Geografisch kann man vielleicht nicht ganz “Skandinavien-Thriller” sagen, aber “Winterland” passt dennoch gut in das Sub-Genre.

591 ...

Das Autorenduo Faber/Pedersen entführt uns ins winterliche Dänemark. Geografisch kann man vielleicht nicht ganz “Skandinavien-Thriller” sagen, aber “Winterland” passt dennoch gut in das Sub-Genre.

591 packende Seiten lang ermittelt Signe Kristiansen von der Kopenhagener Mordkommission an einem vielschichtigen Fall. Ein Bombenattentat erschüttert das Land kurz vor Weihnachten. Das Feiern fällt aus, der Urlaub ist abgesagt, jeder verfügbare Polizist und Soldat muss in der Hauptstadt aushelfen.

Jeder? Nein. In einer Kleinstadt etwas abgelegen sitzt Martin Junckersen, selbst eigentlich Mordermittler, in einer kleinen Polizeistation. Sein Ärger, nicht angefordert worden zu sein, währt aber nur kurz. Bald steckt er über beide Ohren in Arbeit, muss er doch einen Mord vor Ort aufklären und das ohne das übliche große Team um sich herum.

Als wäre das nicht genug, gibt es auch noch einen etwas älteren Fall, um den sich noch niemand richtig gekümmert hat und es kommt noch mehr dazu. So viele Straftaten in einer Provinzstadt in kurzer Zeit rund um das große Attentat, kann das noch Zufall sein?

Die ermittlerischen Abläufe und die Charaktere sind sehr eingängig und realistisch erzählt. Da “Winterland” der erste von drei zusammenhängenden Bänden ist, fällt ein Teil der Seiten auch Privatem über die Protagonisten zum Opfer. Das stört aber nicht sehr und hängt teilweise enger mit der Handlung zusammen.

Trotz oder vielleicht wegen ihrer Schwächen sind die Protagonisten sympathisch und handeln logisch. Es gibt natürlich ein eher offenes Ende aufgrund der Fortsetzung, die wesentlichen Punkte werden aber gelöst.



Die Reihe mit Kristiansen und Junckersen:

Winterland
Todland (soll Ende 2021 erscheinen)
Blutland (geplant Mai 2022)

Veröffentlicht am 14.09.2021

Schuld verjährt nicht

Waldeskälte
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Ich suche nicht gezielt nach Krimis/Thrillern, die in der Schweiz spielen, dementsprechend selten finden welche ihren Weg zu mir oder finde ich zufällig welche. Daher war “Waldeskälte” schon einmal prinzipiell ...

Ich suche nicht gezielt nach Krimis/Thrillern, die in der Schweiz spielen, dementsprechend selten finden welche ihren Weg zu mir oder finde ich zufällig welche. Daher war “Waldeskälte” schon einmal prinzipiell interessant. Und auch der Plot kann sich sehen lassen.

Die erfolgreiche Interpol-Ermittlerin Valeria Ravelli wird plötzlich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. In ihrem Heimatdorf wiederholen sich Ereignisse aus ihrer Kindheit. Damals wurde sie selbst Opfer einer Entführung und zwei Jahrzehnte später erfährt sie, dass wieder ein Mädchen spurlos verschwunden ist.

Da die Ereignisse sie nie ganz losgelassen haben, inklusive gelegentlicher Albträume, folgt sie dem Ruf eines alten Freundes, der noch im Dorf wohnt und muss sich erst wieder einfinden. Auch wenn sich oberflächlich einiges verändert hat, verhakt Valeria sich dennoch immer tiefer in der Geschichte. Sie versucht, ihre Herkunft als Vorteil auszuspielen, stößt aber immer öfter auf Ablehnung und Widerstände.

Die Ereignisse von damals wurden nie ganz aufgeklärt aber Valeria ist entschlossen, es nun selbst besser zu machen. Ein spannender Thriller um Dorfgeheimnisse, Verschwiegenheit und um Schuld, die nicht verjährt.