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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2022

tragisch-schön

Und wenn wir wieder tanzen
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Marie Hansen hat es nicht leicht. Sie ist Zimmermädchen in einem vornehmen Hotel und kommt gerade so über die Runden. Als sie bei der großen Sturmflut 1962 ihre Unterkunft verliert und nicht weiß, wie ...

Marie Hansen hat es nicht leicht. Sie ist Zimmermädchen in einem vornehmen Hotel und kommt gerade so über die Runden. Als sie bei der großen Sturmflut 1962 ihre Unterkunft verliert und nicht weiß, wie es weitergehen soll, nimmt die ältere Effie von Tieck Marie bei sich auf. Mit ungeahnten Folgen für beide.
Schon „Als das Leben wieder schön wurde“ habe ich geradezu verschlungen. „Und wenn wir wieder tanzen“ habe ich auch fast inhaliert und hatte es in zwei Tagen durch. Sgonina schafft es, ihre Worte gezielt zu setzen, so dass man einfach mitgerissen wird. Und zwar von der ersten Seite an. Marie ist ein zauberhafter Charakter und auch Effie mochte ich gerne.
Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt: 1962 mit Marie und den Folgen der Sturmflut und 1916 – 1933. Die Vergangenheit von Effie und ihre tragische Geschichte. Denn nicht nur Marie hat einiges mitgemacht. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger und ich war immer hin- und hergerissen. Wollte ich doch am liebsten in beiden Handlungssträngen verweilen.
Ein paar Kleinigkeiten blieben am Ende ungeklärt, aber das sei verziehen, trägt es zum Handlungsausgang nicht wesentlich bei.
Fazit: tragisch-schön, wobei der schöne Teil überwiegt.

Veröffentlicht am 14.11.2021

wieder toll

Fräulein Gold: Die Stunde der Frauen
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Hulda führt ein aufregendes Leben. Sie ist die leitende Hebamme in der Klinik geworden, aber auch ihr Privatleben ist alles andere als ruhig. Johann möchte sie unbedingt heiraten, aber Hulda ist unsicher. ...

Hulda führt ein aufregendes Leben. Sie ist die leitende Hebamme in der Klinik geworden, aber auch ihr Privatleben ist alles andere als ruhig. Johann möchte sie unbedingt heiraten, aber Hulda ist unsicher. Liebt sie ihn genug?





Bereits der vierte Band um die liebenswerte Hebamme Hulda Gold. Und kein bisschen langweilig. Zwar hat Hulda dieses Mal nur einen kleinen Bilderdiebstahl aufzuklären, dafür ist privat und beruflich viel von ihr gefordert.

Vor allem der private Teil steht in diesem Band im Vordergrund. Hulda nimmt Kontakt zu ihrem Vater auf, auch Karl hat wieder Kontakt zu seinem. Außerdem ist er aus dem Polizeidienst ausgeschieden und hat eine eigene Detektei.

Da Karl jetzt in den letzten beiden Bänden etwas wenig vertreten war, hoffe ich, dass das Ende von „Die Stunde der Frauen“ ihm in Band 5, der im September 2022 erscheinen wird, wieder mehr Raum beschert.



Anne Stern schreibt Geschichten, wie das Leben sie geschrieben haben könnte. Die Handlung ist fiktiv, aber gut recherchiert und wirkt sehr authentisch. Hierbei webt Stern immer geschichtliche Hintergründe mit ein, die aber nie überfrachtet oder zu viel wirken. Gerade so, dass man die Geschehnisse gut einordnen kann.



Fazit: ein etwas ruhigerer, aber sehr emotionaler Hulda-Band.

Veröffentlicht am 30.10.2021

Spannung auf hohem Niveau

Playlist
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Also eins muss man ja gleich vorneweg sagen: Fitzek lässt sich jedes Mal etwas Neues einfallen. Und irgendwie wird es jedes Mal noch gigantischer und mitreißender. Die Idee, ein Buch mit einer Playlist ...

Also eins muss man ja gleich vorneweg sagen: Fitzek lässt sich jedes Mal etwas Neues einfallen. Und irgendwie wird es jedes Mal noch gigantischer und mitreißender. Die Idee, ein Buch mit einer Playlist zu verknüpfen und die Songs dazu extra komponieren zu lassen - Chapeau!
Und auch das Cover ist wieder einmal besonders gelungen. Das Hologramm verwebt ein Auge und einen Abspielbutton. Im Klappentext ist keine Rede von Zorbachs altem Widersacher, aber das Auge weist darauf hin, was ich aber anfangs glatt übersehen habe.
Die Handlung hat es natürlich auch in sich: Ein junges Mädchen wird entführt und durch die Songs auf einem MP3-Player kommt Zorbach, der eigentlich schon auf dem Weg ins Gefängnis ist, dem Täter auf der Spur. Es ist ein alter Bekannter. Nun überschlagen sich die Ereignisse und am Ende ist kaum etwas, wie es scheint.
Fitzek hat eine ganz eigene Art zu schreiben. Seine Thriller fesseln, reißen mit und – überraschen. Der Plot am Ende war wirklich gelungen. Und auch seine atmosphärisch dichte Schreibweise hat mich wieder vom Hocker gerissen. Die Szene mit der blinden Alina in der U-Bahn. Wahnsinn. Oder der Plan von Felines Mutter, sich in ein Frauenhaus einzuschleusen. Die Szene mit Felines Vater im Van – herzzerreißend. Ich frage mich immer, woher der Autor wieder und wieder diese spannenden Ideen nimmt und freue mich jedes Mal aufs Neue, seine Bücher zu lesen und zu entdecken, was er wieder Tolles für uns Leser in petto hat.
Und wie immer ist das Nachwort allein schon wieder 5 Sterne wert.
Fazit: wieder ein absolutes Highlight, ich habe es an einem Stück verschlungen und konnte es nicht mehr aus den Händen legen.

Veröffentlicht am 27.10.2022

wieder total gut geschrieben

Amissa. Die Vermissten
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Die Privatermittler Jan und Rica Kantzius haben es dieses Mal mit einem besonders harten Fall zu tun. Menschen verschwinden spurlos und es geht das Gerücht, es gebe eine Organisation, die alle Wünsche ...

Die Privatermittler Jan und Rica Kantzius haben es dieses Mal mit einem besonders harten Fall zu tun. Menschen verschwinden spurlos und es geht das Gerücht, es gebe eine Organisation, die alle Wünsche erfülle. Diese Verbindung gilt es von den beiden aufzudecken und zu zerschlagen. Allerdings haben sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun, der sie längst selbst im Visier hat.

Langsamer Einstieg? Vorsichtiges Herantasten? Nicht bei Frank Kodiak. Bereits auf den ersten Seiten steigt die Spannung und hält sich bis zur letzten Seite. Die Entführung von David, Jans Flucht vor den Mördern, schließlich Ricas Entführung und die Jagd auf die Hintermänner – man kommt kaum zum Atemholen und ich habe das Buch an einem Nachmittag durchgelesen und konnte es nicht zur Seite legen.

Interessante Twists machen das Buch zu einem besonderen Erlebnis. Kodiak schafft es, am Ende mit einer großen Überraschung aufzuwarten, mit der ich nicht gerechnet hatte, die mir aber fast die Tränen in die Augen getrieben hat. Aber nicht nur das Ende ist erwähnenswert. Auch der Anfang und der Mittelteil haben es in sich und Kodiak schont seine Charaktere in keiner Weise.

Kodiaks Schreibstil ist wirklich klasse, man fühlt sich in der Handlung gut aufgehoben und sehr gut unterhalten.

Amissa – Die Vermissten ist der zweite Teil der Amissa-Trilogie und kann eigenständig gelesen werden.

Fazit: Unterhaltung par Excellence!

Veröffentlicht am 23.10.2021

mal wieder super die beiden

Zorn – Opferlamm
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Einen mehr als abstrakten Mord müssen Schröder und Zorn in ihrem neuen Fall aufklären. Erst schleppt ein Mann ein Kreuz durch die ganze Stadt und übergibt Schröder einen Timer, der die Zeit rückwärts zählt. ...

Einen mehr als abstrakten Mord müssen Schröder und Zorn in ihrem neuen Fall aufklären. Erst schleppt ein Mann ein Kreuz durch die ganze Stadt und übergibt Schröder einen Timer, der die Zeit rückwärts zählt. Doch Schröder und Zorn wissen erst, was es damit auf sich hat, als die Zeit abgelaufen ist und die Leiche des Mannes, an das Kreuz genagelt, gefunden wird. Erste Anhaltspunkte auf den Täter finden sich erst nach einem weiteren Mord. Und was beide nicht wissen: der Täter hat sich einen ganz besonders krönenden Abschluss einfallen lassen.
Dieses Buch hat den Titel Thriller wirklich verdient. Auch wenn der Unterton in Ludwigs Büchern immer eher locker ist, schafft er es dennoch, eine hohe Spannung aufzubauen und die bis zum Ende zu halten. Aufgelockert wird alles durch Zorns Familienleben und hier besonders durch Söhnchen Edgar, das mittlerweile auch schon 7 Jahre alt ist.
Ungewohnt blutig ist Ludwigs neuer Thriller, aber gewohnt lustig die Dialoge zwischen Schröder und Zorn. Und was mich auch freut: dass das Liebesglück von Zorn anhält.
Startet die erste Hälfte des Buches noch relativ gemächlich mit den ersten Morden, gerät die zweite Hälfte zu einem spannenden Showdown, der einen Seite um Seite verschlingen und nicht mehr loslässt. So gefährlich war es für die beiden Kommissare noch nie.
Als Leser ist man, dank Einschubkapiteln, den beiden Ermittlern ein klein wenig voraus. Zumindest was die Hintergründe angeht. Und hier danke ich dem Autor besonders, dass er sich für diese Art entschieden hat und nicht wie viele andere, am Ende noch den Täter ewig mit den Opfern verhandeln und seine Motive begründen lässt.
Fazit: Bereits der 11. Fall für Zorn und Ögi und die Reihe bleibt interessant und spannend und ich hoffe, dass sie noch lange fortgesetzt wird.