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Veröffentlicht am 19.11.2021

Urgewalt Wasser

Flussnatur
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Klappentext:

„Flüsse gehören zu den attraktivsten Lebensräumen, nicht nur für Pflanzen und Tiere. Auch Menschen siedeln sich dort mit Vorliebe an – und sorgen für zahlreiche Umweltkonflikte: Auwälder ...

Klappentext:

„Flüsse gehören zu den attraktivsten Lebensräumen, nicht nur für Pflanzen und Tiere. Auch Menschen siedeln sich dort mit Vorliebe an – und sorgen für zahlreiche Umweltkonflikte: Auwälder werden gerodet, Flüsse begradigt oder aufgestaut, und »Jahrhunderthochwässer« werden dadurch immer häufiger.

In seinem Blick auf ausgewählte Flüsse Mitteleuropas plädiert Josef H. Reichholf für eine differenzierte Sicht auf unser Tun: Überschwemmungen sind nicht allein Menschenwerk, sondern typische, einst regelmäßige Naturereignisse; Stauseen haben sich zu bedeutenden Feuchtgebieten entwickelt, und Wasserkraft wird als erneuerbare Energiequelle heute wieder geschätzt.

Indem er zu Flussspaziergängen zwischen Donau, Inn und Elbe einlädt und uns zu Ausflügen an Biberburgen und in dschungelartige Auwälder mitnimmt, bringt uns Reichholf diesen Lebensraum nahe – und liefert eine Darstellung der Natur von Flüssen, die ihresgleichen sucht.“



Ich sage es gleich vorweg: ich mag Reichholf‘s Ansichten und Erklärungen immer sehr. Sie sind fundiert, verständlich erklärt und beschönigen nichts oder halten Dinge hinter‘m Berg. Er ist immer klar und präzise und stellt manchmal auch seine eigenen Theorien in Frage…Selbstkritik ist immer gut. So auch hier im Buch „Flussnatur“ zeigt er wieder ganz klar, dass Flüsse ein Eigenleben haben. Seine Beschreibungen und Erläuterungen zu Entstehung, Formen, Vegetationen und Tierwelt umzu sind äußerst interessant und aufschlussreich. Seine Darstellung der Biberburgen scheint schon fast unglaublich. Gerade der Biber zählt immer noch zu einer bedrohten Tierart und wird immer seltener, aber es gibt ihn noch und es ist so schön zu lesen, was Reichholf uns hier erzählt. Das Jahr 2021 war wieder ein Spiegel für die Urgewalt des Wassers im Ahrtal und weiteren Teilen Deutschlands die von einem Hochwasser riesigen Ausmaßes heimgesucht worden sind. Fest steht aber, es muss mehr in den Schutz der Menschen aber auch in den Schutz der Flüsse investiert werden und vor allem müssen wir sie verstehen lernen bevor es wieder zu spät ist.

4 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 15.11.2021

Murphys Gesetz

Mitte
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Klappentext:

„Fritze Thormann, Vielleser und begeisterter Sportler, gehört zu den Menschen, die das Pech haben, dass sie immer wieder zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Mit seinen fast 16 Jahren ...

Klappentext:

„Fritze Thormann, Vielleser und begeisterter Sportler, gehört zu den Menschen, die das Pech haben, dass sie immer wieder zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Mit seinen fast 16 Jahren ist er deswegen schon in viele riskante Situationen geschlittert. Zuletzt beim Ehrendienst der HJ während der Olympiade 1936. Gerade noch gelang es ihm, seinem Läufer-Idol Jesse Owens ein Autogramm abzujagen, als kurz darauf dunkle Wolken über ihm aufziehen: Fritz wird zufälliger Zeuge eines Selbstmords, dessen Umstände mehr als fragwürdig sind. Doch die Polizei und sein Ziehvater glauben ihm nicht. Schlimmer noch: die Gestapo will ihn für etwas drankriegen, das er nicht getan hat, sodass dem Jungen nichts übrigbleibt als zu fliehen und abzutauchen.



Mit gefälschtem Pass fängt Fritz beim Kohlenhandel Kleinfeldt in Berlin-Mitte an. Der Lohn stimmt, sein Chef ist in Ordnung, doch Fritz ist allein und vermisst seine Freunde. Vor allem Charly, die einmal seine Pflegemutter war. Und seine Schicksalsfreundin Hannah, von der er auch nur weiß, dass sie sich in Breslau unter falschem Namen versteckt. Und so beginnt Fritz aus seiner Tarnung heraus Briefe zu schreiben. Sie ersetzen ihm die Gesprächspartner, die er dringend braucht, weil es erneut kreuzgefährlich für ihn wird. Denn nicht nur die Gestapo hat sich auf die Suche nach dem unliebsamen Zeugen begeben. In unmittelbarer Nähe lauerte eine noch viel tödlichere Bedrohung …“



Autor Volker Kutscher erzählt und hier die Geschichte rund um Fritze Thormann. Schnell wird klar, Fritze ist Murphys Gesetz in Menschenform. Seine naive Art ist eine kleine Herausforderung an die Leserschaft. Kann man wirklich so doof sein? Ja, man kann wenn man „Fritze Thormann“ heißt, aber es sei hier klar gesagt, die Geschichte ist keineswegs langweilig oder dümmlich verfasst, nein. Hier geht es um eine zeitliche Beleuchtung und eine Figur, die lernen musste, zu kämpfen, die Augen zu öffnen, Lebenserfahrung zu sammeln, aber dies zu einer Zeit, die niemand von uns gebraucht hätte - die Zeit unter der Führung von Adolf Hitler. Die Zeit war eine andere, die Gedanken waren anders, das Verständnis war anders als heute…das sei klar gesagt.

Durch die Beschreibungen, Briefe und erzählten Gedanken fasst man schnell Bezug auf Fritz und ja, man fiebert mit ihm und seinem Verhalten mit.

Natürlich ist ein großes Highlight hier die illustrierte Aufmachung durch Kat Menschik. Ihr unvergleichlicher Stil verzaubert auch dieses Buch und schnell bekommt Fritze ein Gesicht und wir Leser ein Bild von ihm…Ich vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.11.2021

Das Collier der Königin

Das Collier der Königin
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Klappentext:

„Wien, Gegenwart. Ein unerwartetes Erbe rüttelt Leas Alltag als Versicherungsangestellte auf: Ihre zurückgezogen lebende Tante Goria vermacht ihr ein Diamantcollier, das schon lange im Familienbesitz ...

Klappentext:

„Wien, Gegenwart. Ein unerwartetes Erbe rüttelt Leas Alltag als Versicherungsangestellte auf: Ihre zurückgezogen lebende Tante Goria vermacht ihr ein Diamantcollier, das schon lange im Familienbesitz ist. Handelt es sich bei dem sagenumwobenen Schmuckstück wirklich um das Collier Marie Antoinettes, das während der Französischen Revolution verschwand? Und wie kam es in den Besitz von Leas Familie? Paris 1794. Isabelle Blanc ist auf der Flucht. Ihr Vater gilt als Feind der Revolution, da er Schmuckstücke für Adelsfamilien anfertigte. In Todesangst versteckt sie sich vor den Schergen Robespierres. Doch gerade als sich die Lage beruhigt, steht ein Soldat vor ihrer Tür und legt ein fremdes Kind in ihre Arme ...“



Autorin Beate Maxian hat mit „Das Collier der Königin“ einen neuen Roman verfasst, der wieder gekonnt auf zwei Zeitebenen spielt. Wir Leser erleben einerseits Lea im Hier und Jetzt und Isabelle in der Vergangenheit. Ich muss gestehen das mir die Erzählungen von damals besser gefallen haben und ich mich wohler mit der damaligen Zeit wohlgefühlt habe beim lesen als bei Lea. Roter Faden in der Geschichte ist natürlich ein Collier um das sie diese Geschichte dreht. Die Story darum wird Dreh- und Angelpunkt. Einige Parts hatten unnötige Länge, andere waren leider etwas vorhersehbar aber dennoch, die Geschichte hatte einen angenehmen Flow und bot eine nette Leseunterhaltung. Maxian begeistert den Leser immer wieder mit ihrem bildhaften Beschreibungen. Sie versteht es genau den Leser zu packen und die Zeit von damals wieder aufleben zu lassen. Sie ist in ihrem Ausdruck und ihrer Wortwahl immer der Zeit entsprechend. Kurzum: eine sehr gelungene Geschichte! 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 11.11.2021

4 Sterne

1866
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Klappentext:

„Otto von Bismarck war grundsätzlich davon überzeugt, dass der Konflikt zwischen Hohenzollern und Habsburgern nur militärisch, durch „Blut und Eisen“, aufgelöst werden könne. Doch wie kam ...

Klappentext:

„Otto von Bismarck war grundsätzlich davon überzeugt, dass der Konflikt zwischen Hohenzollern und Habsburgern nur militärisch, durch „Blut und Eisen“, aufgelöst werden könne. Doch wie kam es zu dem Krieg, der die Entwicklung Europas so entscheidend beeinflusste?



Klaus-Jürgen Bremm, Historiker und ausgewiesener Experte für Militärgeschichte, schildert in seinem Buch den sechswöchigen deutschen Bruderkrieg zwischen Preußen und Österreich. Dabei geht er insbesondere auf seine Bedeutung als zweitem der sogenannten Einigungskriege ein. Der Sieg in der Schlacht von Königgrätz hatte zur Folge, dass Preußen sowohl seinen Status als mitteleuropäische Großmacht als auch seine Vormachtstellung in Norddeutschland nachhaltig festigen konnte - ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Deutschen Reich!“



Die Bücher von Klaus-Jürgen Bremm haben eines ganz gewiss: jede Menge Fachwissen und genau dies will uns der Historiker nochmal mit seinen Worten verdeutlichen. Das Thema hier wird tiefgreifend betrachtet, ohne dabei den eigentlichen Faden zu verlieren. Bremm erklärt plausibel und ohne zu viel Fachtermini aber dennoch wissenschaftlich. Einerseits erläutert er die geschichtlichen Gegebenheiten aber eben auch gewisse Theorien und eben auch seine Gedanken dazu.

Da dies nicht mein erstes Buch von diesem Autor ist, kenne ich seine Art und schätze dies sehr. Nach einem Werk von Bremm ist man immer schlauer, aber man macht sich auch danach noch weitreichend Gedanken zum gelesenen.

Wenn ein Geschichtsbuch nachhallt, hat der Autor alles richtig gemacht! 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 04.11.2021

Nach der Ruhe folgt der Sturm…

Die Kinder von Barrøy
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Klappentext:

„Nach einer langen und beschwerlichen Reise durch Norwegen ist Ingrid zurück auf Barrøy. Das Leben auf der winzigen Schäreninsel wird noch immer vom jüngst vergangenen Zweiten Weltkrieg überschattet, ...

Klappentext:

„Nach einer langen und beschwerlichen Reise durch Norwegen ist Ingrid zurück auf Barrøy. Das Leben auf der winzigen Schäreninsel wird noch immer vom jüngst vergangenen Zweiten Weltkrieg überschattet, die Menschen versuchen zu vergessen. Eines Tages wird ein fünfjähriger Junge auf die Insel gebracht. Als bald darauf sein Vater auf ungeklärte Weise verschwindet, adoptiert Ingrid den kleinen Mathias, der fortan fester Teil der Barrøy-Gemeinschaft wird. Doch sie ahnen zunächst nicht, dass mit Mathias auch das Drama um seine Herkunft mit auf die Insel geschwemmt wurde..."



Gleich vorweg: ich habe die anderen Bände dieser Reihe vorher nicht gekannt oder gar gelesen. Dieser Teil war mein persönlicher Einstieg nach Barrøy. Dieser war recht gelungen und durch die kleine Vorgeschichte vorweg, fiel es mir recht leicht Zugang zu den Personen und zur Insel zu bekommen. Schnell wird klar: diese Gemeinschaft ist ein wenig verschworen, haben etwas zurückhaltendes, etwas leicht verschrobenes - aber alles hat seinen guten Grund. Die Zeit nach dem Krieg war und ist hart. Und Ingrid versucht zumindest für die Waisenkinder ein Zuhause zu schaffen. Das Leben auf der Schäreninsel hat einerseits etwas romantisches, etwas anziehendes, ist aber eben auch karg, hart und manchmal auch anstrengend. Hier wird einem von der Natur nichts geschenkt, das Meer kann erbarmungslos sein und die raue Luft tut ihr übriges dazu. Diese Beschreibungen haben mich eingenommen und mich somit an das Buch gefesselt. Jacobsen ist bei seinen Dialogen recht ruhig, manchmal etwas zu ruhig aber genau diese Stimmung fast sehr gut nach Barrøy. Ein wenig stumpf, ein wenig rau, so nimmt er den Leser durch die gesamte Geschichte mit. Hauptprotagonistin Ingrid wird immer wieder näher beleuchtet und wir können einerseits ein wenig reflektieren aber auch ein wenig in die Zukunft blicken. Der Autor gibt uns genügend Raum für eigene Gedanken…Dass der kleine Mathias eine Flut mit sich bringt, ahnt keiner der Bewohner. Der Spannungsbogen hierzu wird sehr gekonnt gezogen und halt den Leser immer wieder „warm“.

Nach diesem Einstieg werde ich nun auch noch den Rest der Geschichte lesen…Diese hier hat mir zumindest sehr gut gefallen und genau deshalb gibt es 4 von 5 Sterne.