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Veröffentlicht am 24.11.2021

Ein eher unkonventioneller Strafverteidiger

Pirlo - Gegen alle Regeln
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"Pirlo: Gegen alle Regeln" von Ingo Bott ist der erste Fall für den Strafverteidiger Dr. Anton Pirlo und seiner Mitarbeiterin Sophie Mahler.
Pirlo ist nicht nur Strafverteidiger, der grade aus seiner ...

"Pirlo: Gegen alle Regeln" von Ingo Bott ist der erste Fall für den Strafverteidiger Dr. Anton Pirlo und seiner Mitarbeiterin Sophie Mahler.
Pirlo ist nicht nur Strafverteidiger, der grade aus seiner Kanzlei entlassen wird, er wird auch noch in Unstimmigkeiten mit dem Khatib-Clan verwickelt, da dass seine Brüder sind. Wenn das nicht mal gut Voraussetzungen für einen gelungenen Serienauftakt sind.
Jetzt sitzt Pirlo daheim in seinem Wohnzimmer, von wo aus er die Frau eines bekannten Geschäftsmannes verteidigen soll, die im Mordfall an ihrem eigenen Mann die einzige Verdächtige ist. Diese Angeklagte vertraut ihrem Verteidiger auch nicht sonderlich, da sie nicht mit ihm redet.
Der Fall nimmt langsam Fahrt auf, hat zu Beginn so einige Klischees zu bedienen und bekommt dann doch so das gewisse Extra. Ab einem bestimmten Punkt hatte mich der Fall gepackt und es wurde spannend. Der Schreibstil ist betont locker und voll Humor, die Personen sind nicht unbedingt sympathisch, aber alle gut ausgearbeitet und unterscheidbar. Ein paar der Nebenstränge hätte ich nicht so gebraucht, aber es wurde nie unübersichtlich.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, mich weiteren Fällen zu widmen, in denen Pirlo und Sophie die Verteidigung übernommen haben.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Leben in Harlem

Harlem Shuffle
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"Harlem Shuffle" von Colson Whitehead erzählt hier die Geschichte des Möbelhändlers Ray Carney. Eigentlich ist es aber auch die Geschichte eines Stadtteils und des Lebensgefühls dort. Beschrieben werden ...

"Harlem Shuffle" von Colson Whitehead erzählt hier die Geschichte des Möbelhändlers Ray Carney. Eigentlich ist es aber auch die Geschichte eines Stadtteils und des Lebensgefühls dort. Beschrieben werden die Jahre 1959 - 1961 - 1964 aus der Sicht von Ray.
Der Vater von Carney hat sein Geld nicht auf ganz legale Weise verdient, aber Carney will raus aus dem Milieu. Er hat eine Familie und will sich ein besseres Leben aufbauen. Der Zeitgeist, die Kriminalität, der Rassismus, das alles kommt sehr gut raus in der Beschreibung von Carneys Alltag.
Sein Cousin Freddie bringt ihm aber immer mal wieder Dinge aus Diebstählen, um sie zu Geld zu machen und Familie ist immer noch das Wichtigste. Deshalb kommt er nie so ganz raus aus dem Kreislauf, obwohl er sich bemüht stets ehrlich und auch menschlich zu bleiben.
Es ist ein ruhiges Buch, mit langen und gründlichen Beschreibungen, Spannung oder Action gibt es nur am Rande, aber der Autor versteht es trotzdem einen in die Geschichte zu ziehen. Man kann sehr gut nachvollziehen, wie sich Ray und sein Umfeld persönlich verändert haben und auch die komplette Stadt und die Stimmung dort. Ich empfand es als sehr interessante Lektüre, die mir den Zeitgeist näher brachte.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Besser spät als nie

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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"Das geheime Leben des Albert Entwistle" von Matt Cain ist ein sehr angenehmer, ruhiger Roman. Albert ist Postbote und das ist schon so fast sein Leben, ansonsten hat er nur noch Gracie, seine Katze. Er ...

"Das geheime Leben des Albert Entwistle" von Matt Cain ist ein sehr angenehmer, ruhiger Roman. Albert ist Postbote und das ist schon so fast sein Leben, ansonsten hat er nur noch Gracie, seine Katze. Er versucht sein Leben so zu organisieren, dass er möglichst wenig Kontakte hat. Dann bekommt er die Pensionsmitteilung und seine Gracie stirbt, Albert beginnt sein Leben von Grund auf zu überdenken.
Er beginnt sich langsam an seine Kollegen und Nachbarn anzunähern, ja schließt sogar Freundschaften. Und er nimmt seinen ganzen Mut zusammen und beginnt nach der einzigen und großen Liebe seines Lebens zu suchen. Das letzte Mal, dass er ihn sah, ist fünfzig Jahre her.
Das alles ist hier ganz wunderbar und berührend erzählt, durch die sehr eigenwillige Art von Albert, auch durch einen großen Teil Humor. Es berührt sehr, zu sehen, wieviele Jahre seines Lebens er wegen dummer Vorurteile auf sein Glück verzichtet hat und macht aber auch Mut, dass es sich auch noch in diesem Alter lohnt, neue Wege zu suchen.
Albert ist ein so sympathischer Charakter, der seinen Mitmenschen soviel zu geben hat und der es nach und nach schafft aus seinem einsamen Leben einen erfüllten Alltag mit vielen Freunden zu schaffen.
Auch wenn das Buch so einige Klischees bedient und das Ende sehr vorhersehbar ist, ist es eine wunderbare Geschichte, die ich sehr gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Verloren im dunklen Wald

Waldeskälte
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"Waldeskälte" von Martin Krüger ist ein Thriller mit einer düsteren und kalten Grundstimmung.
Leutnant Valeria Ravelli wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. In Eigersdorf in den Schweizer Alpen, das ...

"Waldeskälte" von Martin Krüger ist ein Thriller mit einer düsteren und kalten Grundstimmung.
Leutnant Valeria Ravelli wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. In Eigersdorf in den Schweizer Alpen, das ist der Ort, in dem sie aufwuchs, verschwindet ein junges Mädchen. Obwohl sie wirklich nie mehr dahin zurückkehren wollte, fährt sie dahin und hilft bei den Ermittlungen. Denn sie ist "das Mädchen, das zurückkehrte". Vor 21 Jahren verschwanden nämlich gleich drei Mädchen und nur sie überlebte. Leider weiß sie nichts mehr.
Für Ravelli ist es nicht nur die erneute Jagd auf den Täter, sondern vielmehr ein Kampf mit ihrer eigenen Vergangenheit und den Erinnerungen, die sie daran hat. Sehr wichtig sind auch die Erinnerungen, die sie nicht hat.
Es wird hier eine sehr düstere und unheimliche Atmosphäre geschaffen, jeder scheint etwas zu verbergen zu haben, Mißtrauen überall, das kommt auch gut so rüber.
Mich hat ein wenig gestört, dass ich das Handeln von Ravelli oft nicht nachvollziehen konnte, sie ist eine Ermittlerin und macht sehr viele dumme Fehler. Auch menschlich bin ich mit ihrer Person nicht so ganz klargekommen, sie bleibt fremd und distanziert.
Die Auflösung präsentierte sich für mich nochmals als eine Überraschung, die aber noch einige Fragen ungeklärt lässt. Einiges ist für mich unschlüssig und offen geblieben, deshalb hat mich das Buch nicht voll überzeugt.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Forensik-Krimi

Tote schweigen nie
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"Tote schweigen nie" von A.K. Turner ist der Auftakt einer neuen Reihe, die ich als Hörbuch gehört habe.
Cassie Raven arbeitet als Assistentin in der Rechtsmedizin in London. Sie ist eine ganz außergewöhnliche ...

"Tote schweigen nie" von A.K. Turner ist der Auftakt einer neuen Reihe, die ich als Hörbuch gehört habe.
Cassie Raven arbeitet als Assistentin in der Rechtsmedizin in London. Sie ist eine ganz außergewöhnliche Frau und das nicht nur vom äußeren Erscheinungsbild her. Sie ist der Überzeugung, dass sie hre gute Entwicklung einer ehemaligen Lehrerin verdankt. Genau diese landet dann in einem Leichensack auf ihrem Tisch. Sie hat Zweifel an den Todesumständen und tut sich mit DS Phyllida Flyte zusammen, um die Sache aufzuklären.
Die beiden Hauptfiguren sind von ihrer Art so unterschiedlich, dass sich schon daraus sehr interessante Ermittlungsaspekte ergeben. Cassie ist überzeugt, dass die Toten zu ihr sprechen, sie ist verwegen, unangepasst, aber auch sehr gefühlvoll und verletzlich und sie hat einen guten Draht zu ihrer wundervollen Oma. Flyte arbeitet hart und gewissenhaft und ist eher etwas bieder und gediegen.
Das Buch ist durchweg spannend und gut aufgebaut. Durch die kurzen Kapitel fliegt man nur so durch und lernt so nach und nach auch einige Details aus der Vergangenheit der beiden Ermittelnden. Der Fall hier ist schlüssig aufgebaut und wird auch abgeschlossen und aufgelöst. Durch die spannende Cassie Raven würde ich mich aber freuen, in weiteren Teilen mehr über sie und ihre speziellen Fähigkeiten zu erfahren.

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