Leider zu viel unnötiges Drama
Ich habe "Nightsky Full of Promise" sehr lange entgegengefiebert und war daher total gespannt auf das Buch. Den ersten Abschnitt der Leserunde habe ich an einem Abend gelesen, weil mich der Schreibstil ...
Ich habe "Nightsky Full of Promise" sehr lange entgegengefiebert und war daher total gespannt auf das Buch. Den ersten Abschnitt der Leserunde habe ich an einem Abend gelesen, weil mich der Schreibstil so sehr gepackt hat. Es war total angenehm zu lesen und ich bin förmlich durch die Seiten geflogen.
Die Protagonisten Luke & Sydney haben mir grundsätzlich gefallen. Luke war mir bereits zu Beginn sehr sympathisch und im Laufe des Buches hat sich die Sympathie nur noch gesteigert. Viele seiner Verhaltensweisen und Gedankengänge konnte ich durch seine Geschichte gut nachvollziehen.
Mit Sydney habe ich mich etwas schwer getan. Zu Beginn fand ich auch sie sehr sympathisch, das ist aber im Laufe des Buches abgeflacht, weil ich viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen konnte. Ich hatte auch oft das Gefühl, dass Sydney sehr viel Wert auf die Meinungen anderer legt und nach diesen Meinungen handelt und nicht nach ihrer eigenen. Sydney hat sehr genau darauf geachtet, dass in ihrem Umfeld alles politisch korrekt behandelt wird, aber selbst oft vorschnell verurteilt, was mir nicht so gut gefallen hat.
Wen ich total toll fand, waren Sydneys Freundinnen Maya & Vicky. Die Freundschaft der drei Mädels hat mir sehr imponiert und ich fand es toll, dass sie sich die Meinung sagen und ehrlich zueinander sein konnten, aber dennoch immer hintereinander stehen. Eine so tiefe Freundschaft ist mir bisher in keinem anderen New Adult Buch begegnet, was ich wirklich toll fand.
Zur Handlung muss ich leider sagen, dass diese für mich von zu viel unnötigem Drama überschattet wurde. Luke & Sydney sprechen in vielen Situationen nicht miteinander, wodurch viele Missverständnisse entstehen, welche durch kurze Gespräche aus dem Weg geräumt werden könnten. Gegen Ende hat sich die Handlung leider so überspitzt und überdramatisiert, dass ich es nicht mehr ganz ernst nehmen konnte. Das fand ich total schade, weil es das gar nicht gebraucht hätte.
Ein Thema, welches mir sehr am Herzen liegt und mir auch hier wieder aufgefallen ist, ist, dass aktuell sehr auf politische Korrektheit in Büchern geachtet wird und daher viele Themenfelder eingebaut werden, welche mehr Aufmerksamkeit benötigen. So wird in diesem Buch sowohl Feminismus, Veganismus, Homosexualität und Rassismus eingebaut. Grundsätzlich finde ich es absolut gut und wichtig, dass diese Themen eingebaut werden, um über sie aufzuklären und ihnen Raum zu geben. Allerdings hatte ich hier das Gefühl, dass möglichst viele Themen eingebaut werden wollten, was leider der Qualität in meinen Augen nicht gut getan hat. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich auf ein oder zwei Themenfelder konzentriert worden wäre und diese ausführlicher ausgearbeitet worden wären, da sie so für mein Gefühl nicht genug Raum bekommen haben, sondern lediglich da waren. Und das finde ich schade.
Alles in allem würde ich dem Buch 3/5 Sternen geben, freue mich aber sehr auf die Fortsetzungen! :)
Das Setting Berlin fand ich total toll. Ich glaube, es war das erste Buch, welches in Deutschland spielt, was ich gelesen habe. Ich fand die Schauplätze schön beschrieben und hab diesen bestimmten Berlinvibe gut fühlen können.