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Veröffentlicht am 11.07.2017

Gefangen zwischen zwei Welten

Die Tochter des Seidenhändlers
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Vietnam in den 1950er Jahren.
Nicole gerade 18 geworden fühlt sich immer benachteiligt.
Als Tochter eines Franzosen und einer Vietnamesin hat sie das asiatische aussehen ihrer Mutter geerbt. Ihre ältere ...

Vietnam in den 1950er Jahren.
Nicole gerade 18 geworden fühlt sich immer benachteiligt.
Als Tochter eines Franzosen und einer Vietnamesin hat sie das asiatische aussehen ihrer Mutter geerbt. Ihre ältere Schwester dagegen sieht wie eine echte Französin aus.
Auch denkt Nicole ihr Vater und ihre Schwester machen sie für den Tod ihrer Mutter, die bei ihrer Geburt gestorben ist verantwortlich
Als ihre Schwester dann die Geschäfte ihres Vaters leiten soll und sie nur einen kleinen Seidenladen bekommt fühlt sie sich ganz zurückgesetzt.
Die Zeiten in Vietnam sind unruhig, eine radikale Gruppe die sich Vietminh nennt lehnt sich gegen die Herrschaft der Franzosen auf und will Vietnam befreien, zur Not durch einen Krieg.
Nicole, die durch ihren Seidenladen immer mehr Kontakt zur vietnamesischen Bevölkerung bekommt steht zunehmend zwischen zwei Welten. Wo gehört sie hin?
In dem Buch „Die Tochter des Seidenhändlers“ erzählt Dinah Jefferies die Geschichte der jungen Nicole, die nicht recht weiß wohin sie gehört.
Von Kindheit an fühlt sie sich ihrer Schwester gegenüber benachteiligt.
Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben. Ihr Vater ist sehr beschäftigt. Die einzige Person die ihr die nötige Beachtung schenkt ist die Köchin Lisa. Auch heute mit 18 Jahre ist Lisa noch immer ihre Zuflucht.
Nicole wird in dieser Geschichte als recht naiv dargestellt. Manchmal denkt man sie will immer das, was sie gerade nicht bekommt.
Sie hat das Aussehen ihrer vietnamesischen Mutter geerbt. Mischlinge sind unter den Franzosen nicht gerne gesehen. Die Vietnamesen wollen mit den Franzosen auch keinen engeren Kontakt.
Eine Gruppe die sich Vietminh nennt wiegelt die Bevölkerung auf, sich aus der Herrschaft der Franzosen zu befreien. Es besteht die Gefahr eines Krieges.
So steht Nicole zwischen zwei Welten und ist hin und her gerissen zu welcher Seite sie gehört.
Sylvie die Schwester von Nicole ist eine Person mit der ich mich etwas schwer getan habe.
Von Anfang an war klar, dass sie Nicole gegenüber nicht ehrlich ist.
Aber man weiß nicht in wieweit sie Nicole als Konkurrenz ansieht, sie Nicole für den Tod der Mutter verantwortlich macht oder eine Krankheit (den krank scheint sie zu sein) verheimlichen will.
Auch als Nicole den Amerikaner Mark kennenlernt und sich in ihn verliebt hat sie in Sylvie eine Konkurrentin.
Neben all den familiären Geschehnissen gibt es auch die Geschichte Vietnams.
Über Vietnam habe ich bisher nicht viel gelesen und mir war nicht klar, dass die Franzosen die Kolonialherrschaft über dieses Land hatten.
Es war sehr interessant zu lesen wie die Vietminh versucht habe Vietnam aus der Herrschaft der Franzosen zu befreien.
Dabei wird für keine Seite Partei ergriffen. Es werden weder die Franzosen als böse Herrschermacht, noch die Vietnamesen als blutrünstige Aufständler beschrieben.
Der Aufstand wird sehr objektiv geschildert, auf beiden Seiten gibt es Blutvergießen, das man hätte verhindern können.
Ein kleiner Wehmutstropfen war allerdings, dass das letzte Viertel des Buches etwas langatmig war und das Ende dafür sehr kurz gehalten wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Dramaturgie
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 22.06.2017

Für was sind Kriege da?

Die Stunde des Schmetterlings
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Im Juni 1915 kommt Julius Reinhardt in einem Dorf in Frankreich in eine zerstörte Kirche.
Er ist den Krieg leid und fühlt sich schuldig am Tod 2 seiner Freunde.
Als er sich die Pistole an die Kehle setzt ...

Im Juni 1915 kommt Julius Reinhardt in einem Dorf in Frankreich in eine zerstörte Kirche.
Er ist den Krieg leid und fühlt sich schuldig am Tod 2 seiner Freunde.
Als er sich die Pistole an die Kehle setzt hält ihn eine Stimme davon ab abzudrücken.
Ein alter Man steht vor ihm, der Pfarrer der Kirche. Der Pfarrer fordert Julius auf ihm seine Geschichte zu erzählen und Julius erzählt von einem Ort in Deutschland, von vier Freunden
die ein Abenteuer erleben wollten und zusammen in den Krieg zogen
Die Stunde des Schmetterlings von dem niederländischen Schriftsteller Pieter Webling erzählt die Geschichte von Julius, Theo, Klaus und Erich aus der Sicht von Julius Reinhardt:
Vier Freunde aus einem kleinen Ort in Deutschland, sie unternehmen alles zusammen, haben
gerade ihre erste Freundin und denken zum Teil ans Heiraten. Trotzdem wird ihnen das Leben in dem Ort zu eng.
Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht, melden die vier sich freiwillig in der Erwartung eines Abenteuers.
Der Leser begleitet Julius in den Krieg gegen Frankreich.
Man liest wie Julius die Erfahrung macht, dass die Franzosen die gleichen Gefühle haben wie die Deutschen. Sie haben auch Eltern, Schwestern und Brüder, Ehefrauen und Kinder.
Ja sie feiern sogar genauso Weihnachten.
Und spätestens hier fragt sich der Leser genau wie Julius „Für was sind Kriege da?“
Einen großen Dank an den Autor Pieter Webling für dieses fast schon philosophisches Buch, dass wir alle immer in Erinnerung behalten sollten.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Interessante Familiensaga

Das Seehaus
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Cornwall 1933, die Familie Edevane bereitet sich auf ihrem Landgut Loenneth auf das alljährlich Mittsommernachtsfest vor.
Alles ist prachtvoll geschmückt und viele Gäste werden erwartet. Um Mitternacht ...

Cornwall 1933, die Familie Edevane bereitet sich auf ihrem Landgut Loenneth auf das alljährlich Mittsommernachtsfest vor.
Alles ist prachtvoll geschmückt und viele Gäste werden erwartet. Um Mitternacht gibt es ein großes Feuerwerk.
Doch am nächsten Morgen ist nichts mehr wie es einmal war.
Der 11 Monate alte Theo Edevane liegt nicht in seinem Bettchen.
Die Suche nach ihm ist erfolglos, auch die Polizei findet keinerlei Hinweise auf den Verbleib des Jungen. Eine Lösegeldforderung geht nicht ein. Nach einiger Zeit wird der Fall eingestellt.
70 Jahre später.
Die Polizisten Sadie kommt nach Cornwall um ihren Großvater zu besuchen.
Bei einer Joggingrunde mit den Hunden stößt sie im Wald auf ein verlassenes Anwesen.
Sie erfährt die Geschichte von Loenneth und das die Familie Edevane das Anwesen nach dem Verschwinden ihres Sohnes verlassen hat.
Sadie stellt Nachforschungen über die Familie Edevane an und stößt dabei auf das Schicksal des kleinen Theo. Jetzt ist ihr Jagdsinn geweckt.
Das Seehaus ist der neue Roman der Bestsellerautorin Kate Morton. Das Cover sieht sehr schön aus und passt gut zum Titel.
Das Buch erzählt die Geschichte einer Familie die in Cornwall auf einem großen Landgut lebte.
Als eines Tages das jüngste Kind, der kleine Theo plötzlich verschwindet hält die Familie nichts mehr in dieser Idylle. Sie kehren Loenneth den Rücken und kommen nicht mehr zurück.
Ich hatte anfänglich große Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden.
Die Kapitel erzählen von der Gegenwart 2003 und der Vergangenheit 1933 im Wechsel.
Es sind aber nicht nur die Zeitsprünge von 1933 zu 2003 gewesen die das Lesen schwer machten.
Nein die Personen gingen auch in ihren Gedanken immer weiter in der Zeit zurück, so dass man sich auf einmal in einem Kapitel das mit 1933 deklariert war auch in der Zeit vor und im 1. Weltkrieg befand.
Es hat gut 150 Seiten gebraucht bis ich mich daran gewöhnt hatte, oft musste ich mehrere Seiten zurückblättern um das gelesenen besser zu verstehen.
Es war klar, das Buch braucht die volle Aufmerksamkeit des Lesers.
Was die Charaktere angeht konnte ich mich nicht mit allen anfreunden. In der Familie Edevane wurde sehr viel verschwiegen. Nach außen hin war es ein heiles Familienleben aber wenn man es näher betrachtet gab es viele Ängste und Zwänge. Auch wenn ich im Laufe er Geschichte vieles nachvollziehen konnte sind sie mir doch keine Freunde geworden.
Auch mit Sadie konnte ich mich nicht recht anfreunden.
Sie hatte sich in London so in einen Fall hineingesteigert, dass sie auch nachdem sie in Zwangsurlaub geschickt wurde nicht davon ablassen konnte. Es ist nicht ihre Hartnäckigkeit die mich gestört hat sondern ihre Dickköpfigkeit.
Aber trotz der Hindernisse war die Story recht interessant und hat sich nach den Anfangsschwierigkeiten doch recht gut gelesen.
Das Ende wiederum war dann sehr kurz. Hier hatte mir doch das eine oder andere gefehlt auf das ich nicht näher eingehen kann ohne zu viel zu verraten.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Krimi mal anders

Die Fotografin
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Die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark kann den Selbstmord einer Buchhändlerin nicht auf sich beruhen lassen. Sie glaubt nicht, dass es wirklich Selbstmord war. Dann noch die alte Pistole, die aus ...

Die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark kann den Selbstmord einer Buchhändlerin nicht auf sich beruhen lassen. Sie glaubt nicht, dass es wirklich Selbstmord war. Dann noch die alte Pistole, die aus einem Raub stammt. Als dann eine neue Kollegin Karens Fälle übernimmt und diese in Zwangsurlaub geschickt wird, kommt ihr der Gedanke, dass etwas vertuscht werden soll.
Kurz darauf taucht in Südfrankreich die Leiche einer Fotografin auf, neben der Leiche wird eine Waffe aus demselben Raub gefunden. Kurzentschlossen entscheidet sich Karen ihren Urlaub zusammen mit Paul Bremer in dem kleinen Dorf in Südfrankreich zu verbringen.

Die Fotografin ist ein Buch aus der Krimireihe um Karen Stark und Paul Bremer von Anne Chaplet und mein erstes Buch von der Autorin. Dass ich die ersten Bände nicht gelesen habe hat hier nicht gestört, der Krimi ist in sich abgeschlossen.
Im Mittelpunkt stehen drei Frauen die sehr unterschiedlich sind.
Karen Stark, Staatsanwältin in Frankfurt. Sie hat sich in den Fall der Buchhändlerin verbissen, glaubt nicht an Selbstmord und ermittelt in ihrem Urlaub weiter obwohl der Fall als abgeschlossen gilt.
Dorothea v. Plato, kommt aus einfachen Verhältnissen, ist zum Studieren nach Frankfurt gezogen. Hie hat sie promoviert und den reichen Arnold v. Plato geheiratet von dem sie mittlerweile wieder geschieden ist.
Jetzt scheint die Vergangenheit sie in Form von Briefen einzuholen.
Alexa Senger, Millionenerbin lebt in Beualie in Südfrankreich.
Hier hat sie das Haus einer verschwundenen Fotografin gekauft. Alexa lebt alleine, hat wenig Kontakt zu den Dorfbewohnern. Sie hängt oft ihren Gedanken an die Vergangenheit nach. Ihr Vater, Flugkapitän, ist bei einer Flugzeugentführung getötet worden. Er wurde später als Held gefeiert da er den Passagieren und der Besatzung das Leben gerettet hat. Ihre Mutter und ihr Stiefvater sind auch verunglückt. Jetzt ist sie alleine mit ihrem Erbe aber eigentlich will sie nur ihre Familie zurück.
Drei unterschiedliche Charaktere die auf dem ersten Blick nichts miteinander zu tun haben aber die etwas verbinden muss den die Wege der Frauen führen alle nach Südfrankreich.
Der Leser erfährt allerdings wirklich erst am Ende des Buches wie die Schicksale zusammenhängen.
Der Schreibstil ist recht flüssig. Die Autorin beschreibt die Charaktere wie deren Umgebung sehr visuell. Ein Krimi der einmal etwas anders geschrieben ist, ohne herkömmliche Verbrecherjagd und viel Blutvergießen. Es sind mehr die Gedanken der Protagonisten und deren Vergangenheit die den Leser langsam zum Ziel führen.
Ein Krimi einmal anders als man es gewohnt ist.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Maria von Burgund

Die Thronfolgerin
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Maria von Burgund wird zum Spielball ihres Vaters Karl der Kühne. Durch ihre Heirat möchte er Burgund vor seinen Gegnern sichern.
Die Bewerber geben sich förmlich die Klinke in die Hand wobei nicht jeder ...

Maria von Burgund wird zum Spielball ihres Vaters Karl der Kühne. Durch ihre Heirat möchte er Burgund vor seinen Gegnern sichern.
Die Bewerber geben sich förmlich die Klinke in die Hand wobei nicht jeder sein Werben überlebt.
Von den Machenschaften ihres Vaters bekommt Maria nichts mit und eines Tages verliebt sie sich in Maximilian, den Sohn Kaiser Friedrichs III.
„Die Thronfolgerin ist mein erstes Buch von Hildegard Burri-Bayer aber bestimmt nicht mein letztes. In diesem Buch erzählt sie die Geschichte von Maria von Burgund, einer jungen Frau die zum Spielball ihres Vaters und seiner Politik wird. Der Leser begibt sich ca. 550 Jahre in die Vergangenheit an den Hof Karl des Kühnen. Man liest, wie Karl der Kühne seine Tochter benutzt um sein Land gegen seine Gegner zu Schützen. So handelt er mit eventuellen Heiratskandidaten Bündnisse aus um sie dann wieder aufzukündigen. Das alles geschieht hinter dem Rücken von Maria. Maria selbst verliebt sich eines Tage in Maximilian, den Sohn Kaiser Friedrichs III. Aber auch diese Liebe steht unter keinem guten Stern.
Maria von Burgund wird in diesem Buch als eine starke, junge Frau beschrieben die schnell meine Sympathie gewonnen hat. Mutig kämpft sie nach dem Tod ihres Vaters um ihr Land und ihr Recht.
Der Schreibstil der Autorin ist recht flüssig und man kann sich das Gelesene gut vorstellen.
„Die Thronfolgerin“ ist ein Historischer Roman der mir sehr viel Freude beim Lesen bereitet hat.