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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2021

Zwei Schwestern im Nachkriegsdeutschland

Der schwarze Winter
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Silke Bensdorf und ihre Schwester Rosemarie sind bei der Flucht nach dem Krieg auf einem Bauernhof untergekommen. Doch während die eisige Kälte ganz Deutschland im Griff hat, müssen die beiden fliehen, ...

Silke Bensdorf und ihre Schwester Rosemarie sind bei der Flucht nach dem Krieg auf einem Bauernhof untergekommen. Doch während die eisige Kälte ganz Deutschland im Griff hat, müssen die beiden fliehen, denn der Bauer will Rosemarie an die Wäsche. Es gelingt ihnen, nach Hamburg zu kommen, allerdings nur über verschlungene Wege, denn die Briten haben einen Zuzugsstopp verhängt. Dennoch finden sie eine Nische, in der sie ein Auskommen finden können. Doch es scheint, als sei ihnen jemand nicht wohlgesonnen…

Schnell taucht der Leser ein in die Geschichte der beiden Schwestern, die sich unter ungünstigsten Bedingungen eine neue Zukunft schaffen wollen. Die Nachkriegszeit in Deutschland und vor allem in Hamburg wird sehr gut geschildert, es ist beklemmend zu lesen, wie sehr die Menschen unter dem Hunger und jede Menge Chaos litten. Dass die Schwestern dafür auf dem Schwarzmarkt tätig werden müssen, dass sie eine Bar für die englischen Besatzer betreiben, das ist alles nur auf dem Hintergrund der historischen Ereignisse zu verstehen und wirkt sehr authentisch. So konnte mich das Schicksal der beiden Frauen und der Menschen um sie herum sehr bewegen. Doch zum Ende der Erzählung wird die Handlung eher unwahrscheinlich, hier konnte ich der Geschichte nicht mehr richtig folgen. Schade, denn das Buch hat jede Menge Potential.

Insgesamt ist die Geschichte sehr flüssig geschrieben und entführt den Leser in ein dunkles Kapitel der Ereignisse in Deutschland. Ich vergebe 3 von 5 Sternen und empfehle das Buch bedingt weiter.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Ein weiteres Elfenabenteuer mit Lia Sturmgold

Lia Sturmgold – Unsichtbarer Elfenzauber
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Nach dem Körpertausch mit der Luftelfe Asalia ist Lia immer noch in deren Körper und auf dem Elfeninternat Springwasser. Sie genießt die Zeit dort, und dennoch will sie wieder zurück in die Menschenwelt. ...

Nach dem Körpertausch mit der Luftelfe Asalia ist Lia immer noch in deren Körper und auf dem Elfeninternat Springwasser. Sie genießt die Zeit dort, und dennoch will sie wieder zurück in die Menschenwelt. Bei einem Besuch bei Asalia geht etwas schief bei der Rückkehr, und Lia handelt sich einen Verweis ein. Währenddessen hat ein unerklärlicher Pflanzenwuchs die Schule befallen. Zudem gehen einige von Lias Blitzkünsten daneben, und sie hört eine Stimme neben ihrem Ohr. Lia muss unbedingt wissen, was dahintersteckt…

Dies ist bereits der dritte Band der Reihe um das Menschenkind Lia, das unfreiwillig in die Welt der Feen gerutscht ist. Allerdings kann man in diese Geschichte ohne weitere Vorkenntnisse einsteigen. Zwar wusste ich nicht immer, welche ihrer Freundinnen welcher Feentyp ist, doch eigentlich erklärt sich alles weitere im Text der Geschichte. Zunächst war es spannend, die bekannten Gesichter der Springwasserschule wieder zu treffen und all die Besonderheiten der Feenwelt wiederzufinden aus den beiden vorhergehenden Bänden. Doch nach der Lektüre dieses Buches habe ich festgestellt, dass mir die Entwicklung der Figuren selbst fehlt: Valmeria spielt sich nach wie vor als Lias Gegnerin auf, Asalia bringt die Menschenwelt durcheinander und hat überhaupt keine Lust, in die Feenwelt zurückzukehren, und die Feenfreundinnen um Lia unterstützen sich gegenseitig und ergänzen sich so in allerbester Hinsicht. Ja, sie haben ein spannendes Abenteuer erlebt mit einer überraschenden Auflösung; aber es bleibt nach wie vor die Frage, wie Lia und Asalia der Rücktausch ihrer Körper gelingen kann. Darauf hatte ich eigentlich bereits im ersten Band gewartet.

So richtig überzeugen konnte mich das Buch nicht, während meine Tochter sicher mehr auf das Feenabenteuer selbst abfährt und eine Entwicklung der Figuren überhaupt nicht vermissen wird. Ich kann das Buch allerdings nur bedingt weiter empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Echt jetzt?

Bis ans Ende aller Fragen
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Als Teenager hat Maxi von einem Leben mit Rafi geträumt, sie hat sich glücklich zusammen mit ihm und den zwei bis drei Kindern gesehen. Nun ist sie 44, ohne Partner, ohne Kinder. Sie führt ihr eigenes ...

Als Teenager hat Maxi von einem Leben mit Rafi geträumt, sie hat sich glücklich zusammen mit ihm und den zwei bis drei Kindern gesehen. Nun ist sie 44, ohne Partner, ohne Kinder. Sie führt ihr eigenes Café, ihre Nichte Summer hilft regelmäßig aus. Und Summer hat noch ein paar Ideen, wie Maxi doch noch einen Partner, idealerweise mit Kindern finden kann. Dumm nur, dass dafür noch ein paar Lügen fließen müssen…

Maxi hat vor einiger Zeit ihr Tagebuch aus ihren Jugendtagen wiedergefunden, und sie beglückt die Leserin mit Auszügen daraus. So richtig einen Draht zu ihr gefunden habe ich allerdings nicht, denn ich empfand sie durchgehend als sehr pubertär, sowohl als Jugendliche wie auch als gestandene Frau über vierzig. Was will uns das Buch überhaupt sagen: Wenn eine Frau über 40 ist, muss sie lügen, um noch einen Partner zu finden? Echt jetzt? Nein, hier ziehe ich überhaupt nicht mit, und sympathisch wurde mir Maxi damit auch nicht. Dass sie nun von mehreren Männern umschwirrt wird, nachdem sie lange Jahre keinen Partner gefunden hat, erscheint nicht wirklich realistisch. Dass sie eine Trauergruppe belügt auf ihrer Suche nach einem Partner, ist ein absolutes No-Go.

Für mich hat das Buch nicht so ganz meinen Erwartungen entsprochen. Es bleibt eher seicht und vorhersehbar, mit einer für mich eher unsympathischen Heldin. Ich vergebe knappe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Eine Lichtgestalt in einer düsteren Welt

Junge mit schwarzem Hahn
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Der elfjährige Martin ist als Waise im Dorf zurückgeblieben, zusammen mit seinem schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Martin ist freundlich und liebenswürdig zu allen, ein kluger Junge, den die ...

Der elfjährige Martin ist als Waise im Dorf zurückgeblieben, zusammen mit seinem schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Martin ist freundlich und liebenswürdig zu allen, ein kluger Junge, den die Dorfgemeinschaft nicht besonders gut behandelt. Er zieht mit dem Maler weg, der ein Bild für die Dorfkirche gemalt hat, und wird zum Retter für alle, die unschuldig zu leiden haben.

Es ist eine Geschichte, die märchenhaft von Gut und Böse erzählt. Martin mit seinem schwarzen Hahn wird für den Teufel gehalten, dabei personifiziert er das Gute in dieser Erzählung. In einer sehr poetischen Sprache entwirft die Autorin Stefanie vor Schulte eine düstere Welt, in der Martin als Lichtgestalt in dieser Umgebung erscheint. Und doch habe ich mich schwer getan mit dieser Geschichte, die über den Sieg des Guten erzählt. So vieles blieb mir unklar, erschien mir zu rätselhaft. Wirklich erreichen konnte mich diese Erzählung nicht, zu wirklichkeitsfremd kommen mir die geschilderten Geschehnisse vor.

Ich vermute mal, dass man dieses Buch entweder mag oder auch nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Mich konnte die Geschichte nicht berühren, ich vergebe knappe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Liebesgeschichte mit ein bisschen historischem Hintergrund

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit
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New York, 1942. Als immer mehr Männer an die Front gerufen werden, müssen Frauen deren Arbeitsstellen übernehmen. So erhält auch die junge Lily Rose ihre Chance, als erste Küchenchefin im Valentino‘s zu ...

New York, 1942. Als immer mehr Männer an die Front gerufen werden, müssen Frauen deren Arbeitsstellen übernehmen. So erhält auch die junge Lily Rose ihre Chance, als erste Küchenchefin im Valentino‘s zu arbeiten. Längst ist sie verliebt in den Chef de Cuisine Tom, doch auch er wird eingezogen. Gegen viele Widerstände versucht Lily, ihrer geliebten Arbeit nachzugehen wie auch weiterhin hoffnungsvoll auf Tom zu warten…

Die Kriegszeiten in den 1940er Jahren hat die Frauen in Amerika hart getroffen, waren sie ja nicht nur in Sorge um ihre Angehörigen, die in den Krieg eingezogen waren, sondern mussten auch Aufgaben übernehmen, die sie bisher nicht innehatten. Lily möchte diese Chance nutzen, um selbst als Köchin zu arbeiten. Doch obwohl sie vor Ideen sprüht, wie die kargen Jahre des Krieges und die Rationierung von Lebensmitteln in der Gastronomie bewältigt werden können, hat sie an verschiedenen Fronten dagegen zu kämpfen, als Frau in einem Männerberuf zu brillieren. Und als die Männer wieder aus dem Krieg zurückkehren, müssen die Frauen wieder aus diesen Arbeitsplätzen weichen, sie sollen zurück an den eigenen Herd. An Lilys Beispiel werden die Probleme, die damit verbunden sind, gut beschrieben. Leider geht in meinen Augen der Roman nicht tief genug, kratzt bei allen angeschnittenen Themen nur an der Oberfläche. Der historische Aspekt der Geschichte wird m.E. zu sehr von der Liebesgeschichte dominiert. Das ist Geschmackssache, und es wird sicher Leserinnen geben, denen dieses Buch gerade deswegen besonders gefällt.

Mich hat das Buch in meinen Erwartungen enttäuscht, hier wird jede Menge Potenzial verschenkt. Die Fortsetzungen interessieren mich deshalb nicht. Für Leserinnen, die an einer Liebesgeschichte mit ein bisschen historischem Hintergrund interessiert sind, empfehle ich das Buch weiter. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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