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Veröffentlicht am 01.04.2022

Leider der letzte Teil

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz
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Zum dritten und leider letzten Mal begleiten wir die Polizeiärztin Magda ein kurzes Stück auf ihrem Lebensweg.
Berlin 1924: Magda arbeitet noch immer als Polizeiärztin und hofft, den verschwundenen Otto ...

Zum dritten und leider letzten Mal begleiten wir die Polizeiärztin Magda ein kurzes Stück auf ihrem Lebensweg.
Berlin 1924: Magda arbeitet noch immer als Polizeiärztin und hofft, den verschwundenen Otto wiederzufinden, dessen Schwester bei Magdas Familie ein gutes Zuhause gefunden hat. Fingerabdrücke haben ihren Weg in die Polizeiarbeit gefunden und könnten dabei helfen, den Jungen wiederzuerkennen.
Medizinstudentin Celia ist inzwischen verheiratet und erwartet ein Kind, hält aber an ihrem Traum fest, Ärztin zu werden.

Auch in diesem Buch geht es wieder um die verschiedenen Lebensentwürfe von Frauen jener Zeit. Manches ist ihnen inzwischen möglich, das vor dem ersten Weltkrieg undenkbar war, aber vieles noch nicht. Neue Schwierigkeiten kommen zu den alten Hindernissen. Nur wenige Menschen können so leben, wie sie es gerne möchten. (Hierzu würde ich gerne noch etwas ergänzen, kann es aber nicht, ohne zu spoilern)

Leider endet die Reihe mit diesem Band. Dabei gäbe es noch so viel zu erzählen: Wie es mit Celia weitergeht, was aus Ina wird und Cläre - Celias Schwägerin - wäre auch sehr interessant. Hierbei handelt es sich nämlich um eine (mehr oder weniger) bekannte historische Persönlichkeit. Clärenore Stinnes, die als erste Frau mit einem Auto um die Welt fuhr.

Zumindest steht fest, dass es ein neues Buch des Autorenpaars geben wird, dass sich einer "alten Bekannten" aus der Reihe um die Ärztin Ricarda Thomasius widmen wird, der Magda am Ende dieses Buchs begegnet.

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Veröffentlicht am 14.01.2022

Leichte Lektüre mit ernstem Hintergrund

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Wien 1914. Die junge Emma hat einen Traum: sie möchte Tierärztin werden. Um diesem Traum ein Stück näher zu kommen, tritt sie eine Stelle als Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn an. Doch dann bricht ...

Wien 1914. Die junge Emma hat einen Traum: sie möchte Tierärztin werden. Um diesem Traum ein Stück näher zu kommen, tritt sie eine Stelle als Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn an. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und alles wird anders...
Die Autorin Beate Maly kannte ich schon von einem anderen historischen Roman: "Fräulein Mozart und der Klang der Liebe". Im Gegensatz dazu steht hier nicht eine bekannte historische Persönlichkeit im Mittelpunkt des Romans sondern eine, die stellvertretend für andere Frauen ihrer Zeit steht. Das Thema Frauen im ersten Weltkrieg ist schon in vielen Büchern beschrieben worden. Für mich neu war der Ort, bzw. das Land. Ein Zoo und seine Tiere in Wien, der Hauptstadt Österreichs.
Auch wenn die Schrecken und Auswirkungen des "großen Kriegs" eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen, ist es gleichzeitig eine Liebesgeschichte.
Emma liebt die Tiere, für die sie zu sorgen hat und setzt sich für sie ein. Und die Tierhaltung damals war eine völlig andere als heute.
Der ernste historische Hintergrund des Buchs wird nicht verschwiegen, doch gelingt der Autorin die Balance, genug Positives einzuflechten, dass man das Buch am Ende mit einem guten Gefühl aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Spannender Krimi aus dem historischen Hamburg

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Auf dem Cover sehen wir eine Frau aus der Kaiserzeit, im Hintergrund Hamburg von der Hafenseite. Und genau dort spielt dieser fesselnde Krimi. Es gefiel mir gut, dass der Schauplatz nicht (wie so oft) ...

Auf dem Cover sehen wir eine Frau aus der Kaiserzeit, im Hintergrund Hamburg von der Hafenseite. Und genau dort spielt dieser fesselnde Krimi. Es gefiel mir gut, dass der Schauplatz nicht (wie so oft) Berlin war, sondern Hamburg.
Eine Frau mit einem Geheimnis, eine Tochter aus gutem Hause und ein Kommissar mit Vergangenheit sind die Hauptfiguren der Geschichte:
Anne Fitzpatrick, Ärztin und damit in ihrer Zeit eine große Ausnahme, kehrt in die Stadt ihrer Kindheit zurück und engagiert sich für arme Frauen und Kinder. Bei der Eröffnung eines Frauenhauses - nicht ganz das, was wir heute darunter verstehen - findet Helene Curtius eine Leiche. Helene ist die Tochter eines Pastors, und möchte mehr vom Leben, als nur Ehefrau und Mutter zu sein. Kommissar Berthold Rheydt ermittelt und hat ein sportliches Hobby.
Die Handlung ist spannend erzählt, das Thema 'Frauen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts' wird begleitet von interessanten Informationshäppchen zur Polizeiarbeit jener Zeit. Ebenfalls interessant fand ich die Informationen zum neu gegründeten FC St. Pauli und zum Fußball an sich, der damals als Sportart erst im Kommen war. Dieser Teil der Geschichte hat mir auch deshalb so gut gefallen, weil er einen Kontrast zum Leben und Alltag der Frauen darstellt.

Dass es eine Fortsetzung geben wird steht schon fest - und ich freue mich darauf.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Es war einmal im Wirtschaftswunder...

Ein Koffer voller Schönheit
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Anne Jensen, die erste Avon-Beraterin Deutschlands. Anne ist nicht historisch verbrieft, aber Frauen wie sie hat es gegeben. Frauen, die im Krieg schlimmes erlebt haben, sich um alles alleine kümmern mussten ...

Anne Jensen, die erste Avon-Beraterin Deutschlands. Anne ist nicht historisch verbrieft, aber Frauen wie sie hat es gegeben. Frauen, die im Krieg schlimmes erlebt haben, sich um alles alleine kümmern mussten und danach nicht damit zufrieden waren, in die zweite Reihe gedrängt zu werden und plötzlich von der Gnade und Erlaubnis ihrer Ehemänner abhängig zu sein.
Das Cover zeigt eine gepflegte junge Frau mit einem roten Koffer und im Hintergrund eine hellblaue Isetta - die Knutschkugel. Die Frau blickt über ihre Schulter zurück; die Bedeutung erschließt sich bei der Lektüre.
Das Buch wird als Liebesroman eingeordnet. Würde ich jetzt nicht dort einsortieren, auch wenn die Liebe ein Thema ist. Ein historischer Frauenroman trifft es eher.

Anne ist eine sehr sympathische Frau, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Sie hat Schweres erlebt und eine wunderbare Schwiegermutter. Das Leben und die Rolle der Frauen in den späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren, sind ein wichtiges Thema des Buches. Ihr Alltag, ihre Wünsche... Die Avon-Beraterin steht für einen Typ Frau und besucht die anderen, eine gute und glaubwürdige Möglichkeit unterschiedliche Leben zu verbinden. Zumal die Firma tatsächlich in dieser Zeit gegründet wurde und diese Art des Verkaufens in Mode kam. Ich erinnere mich noch an eine Tante, die immer von ihrer Avon-Beraterin schwärmte.

Fazit: ein unterhaltsames, aber keinesfalls oberflächliches Buch, das ganz nebenbei etwas Zeitgeschichte vermittelt und das ich gerne empfehle. Ein Buch, in das man gut eintauchen kann. (Ich habe es in einem Tag und einer Nacht gelesen.)

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Berlin zwischen 1920 und 30

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Luise, Ilse, Johannes, Robert und Ella kennen sich, seit sie Kinder waren. Wir begleiten sie im Berlin der zwanziger Jahre, erfahren aber auch in Rückblenden etwas über ihre Kindheit und die Erlebnisse ...

Luise, Ilse, Johannes, Robert und Ella kennen sich, seit sie Kinder waren. Wir begleiten sie im Berlin der zwanziger Jahre, erfahren aber auch in Rückblenden etwas über ihre Kindheit und die Erlebnisse der beiden Männer im ersten Weltkrieg.

Die zwanziger Jahre waren eine besondere Zeit. Die Republik ist noch jung, das Leben voller Herausforderungen und Veränderungen.
Ulrike Schweikert versteht es wieder meisterhaft, Vergangenes lebendig werden zu lassen. Wie die Menschen damals lebten, was sie bewegte - politisch und kulturell - all das fließt unaufdringlich in die Handlung ein, so dass man ganz nebenbei auch noch etwas lernen kann. Einige der genannten Namen sind auch heute noch bekannt.
(Zur Vertiefung gibt es hinten im Buch eine Literaturliste.)
Da mich die Zeit sehr interessiert, habe ich ein paar der erwähnten Persönlichkeiten "gegoogelt", was die Geschichte noch lebendiger macht. Im Internet finden sich so einige Bild- und Tondokumente...

Als ich das Buch zu ende gelesen hatte, war es ein bisschen wie Abschiednehmen und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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