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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2022

Gut gemacht

Der Gräber
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Der Gräber ist ein gelungener Thriller, der Spannung und Abwechslung bietet. Das Buch erzählt die Geschichte von einem Manuskript, das detailreich eine Mordserie beschreibt, die tatsächlich geschieht, ...

Der Gräber ist ein gelungener Thriller, der Spannung und Abwechslung bietet. Das Buch erzählt die Geschichte von einem Manuskript, das detailreich eine Mordserie beschreibt, die tatsächlich geschieht, sodass die Ermittler darauf aufmerksam werden. Die Hauptprotagonistinnen sind dabei Cecilia, die Hauptermittlerin, sowie Annika, die Lektorin, die das Manuskript erhält. Gleichzeitig erhält man vor jedem kurzen Kapitel ein paar Sätze aus der Feder des Gräbers, der seine eigene Geschichte erzählt.
Der Schreibstil ist sehr unkompliziert und teilweise sogar recht platt, sodass sich das Buch leicht und flüssig lesen lässt. Die Handlung baut Spannung auf und ist an einigen Stellen überraschend. Einige Details sind sehr gut und erzählerisch geschickt eingeflochten. Leider werden ziemlich viele Fragen aufgeworfen, von denen viele nicht beantwortet werden. Daher entsteht ein wenig das Gefühl von Ratlosigkeit, weil zu viel offen bleibt. Wäre das nicht gewesen, hätte ich gerne 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 02.12.2021

Spannend und voller Klischees

State of Terror
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State of Terror bietet Spannung und eine kurzweilige Unterhaltung, aber auch viele Klischees und einige vorhersehbare Wendungen.

Der Hauptcharakter Ellen soll natürlich an Clinton angelehnt sein und es ...

State of Terror bietet Spannung und eine kurzweilige Unterhaltung, aber auch viele Klischees und einige vorhersehbare Wendungen.

Der Hauptcharakter Ellen soll natürlich an Clinton angelehnt sein und es wird wirklich nicht an Versuchen gespart, sie möglichst sympathisch und menschlich darzustellen. Die vielen zwanghaften Versuche können allerdings auch ins Gegenteil umschlagen, sodass man Ellen eher etwas nervig findet. Sie weiß alles, findet alles heraus und kann nicht nur zwischen den Zeilen von Fabeln lesen, sondern auch hervorragend photoshoppen, verhören und Detektiv spielen, während sie ein perfektes Einfühlungsvermögen hat und in einer Woche mehr Flugmeilen zurücklegt, als ein Normalsterblicher in seinem ganzen Leben. Da hat jemand beim Schreiben ein etwas zu großes Ego einfangen wollen.

Abgesehen von meiner fehlenden Sympathie für den unecht wirkenden Hauptcharakter ist die Story spannend und abwechslungsreich geschrieben. Wer etwas politisches Gequatsche, eine Menge patriotischen Schwachsinns und einen ganzen Haufen Vorurteile über die "Russenmafia" angeführt von Präsident Iwanov (warum auch immer man Putin nicht einfach Putin genannt hat) erträgt, wird sich von diesem Buch durchaus gut unterhalten fühlen.

Veröffentlicht am 16.11.2021

Metaphorisches Kunstwerk, dem irgendwann die Luft ausgeht

Das Archiv der Träume
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Das Archiv der Träume hat mich erst verwirrt, dann begeistert und mitgenommen, und zum Schluss gelangweilt.

Carmen ist eine junge, talentierte Frau und macht ihren Master als sie ihre erste feste Freundin ...

Das Archiv der Träume hat mich erst verwirrt, dann begeistert und mitgenommen, und zum Schluss gelangweilt.

Carmen ist eine junge, talentierte Frau und macht ihren Master als sie ihre erste feste Freundin trifft. Nach kurzer Zeit schwärmerischer Liebe folgen viele Monate, in denen sich Carmen von ihrer Freundin misshandeln lässt.

Das Buch behandelt Carmens Geschichte, ihr Seelenleben und die beiden Metaebenen, die die Entstehung des Buches sowie die Rechtfertigung seiner Existenz beschreiben. Dabei entstehen viele interessante Metaphern, die meist aus Märchen stammen (die übrigens als Fußnoten angegeben sind). Die "Rechtfertigungsbereiche" bringen zahlreiche filmische, gesellschaftliche und politische Beispiele, die mich gelangweilt haben. Aus metaphorischer Sicht ist das Buch ein echtes Kunstwerk, das das Studium des Schreibens der Autorin deutlich zeigt,

Leider fehlen mir einige erklärende Kernpunkte, wie die toxische Beziehung zwischen Carmen und ihrer Partnerin entstand und warum sie nicht ging. Das Ende fiel mir persönlich viel zu flach aus, sodass die letzten etwa 30 Seiten einfach keinen Spaß mehr machten.

Die vier Sterne sind hauptsächlich für den ungewöhnlichen und künstlerischen Stil. Die Geschichte an sich ist überhaupt nichts Besonderes.

Veröffentlicht am 09.11.2021

Verstörend, fesselnd, einnehmend

Animal
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Animal ist kein Buch für ruhige Lesestunden, denn Ruhe wird man damit nicht finden. Animal steckt voller Wut, Hass und Verletzungen. Würde man Triggerwarnungen vorne an Bücher schreiben müssen, wäre diese ...

Animal ist kein Buch für ruhige Lesestunden, denn Ruhe wird man damit nicht finden. Animal steckt voller Wut, Hass und Verletzungen. Würde man Triggerwarnungen vorne an Bücher schreiben müssen, wäre diese Liste bei Animal lang. Sehr lang.

Joan ist der Hauptcharakter dieses Buches, deren Lebensgeschichte man nach und nach erfährt. Joan ist vieles, aber nicht sympathisch. Sie ist wütend, egozentrisch, verletzt, verschwenderisch, traurig, auf der Suche nach Liebe, die sie nicht bekommen hat. In dem Buch will sie ständig entweder sich selbst, oder aber jemand anderen umbringen. Teils für Nichtigkeiten, beispielsweise, weil ihre Freundin ungeschminkt ist. Joan hält alle Männer für Vergewaltiger. Sie und Alice sind allerdings auch der Meinung, es wäre eine Vergewaltigung, wenn Männer einer Frau geil auf ihre Figer schauen. Das ist eine der Merkwürdigkeiten des Buchs: Jeder Blick wird als eine Vergewaltigung bezeichnet, während jede tatsächliche Vergewaltigung (und sie kommen vor!) beinahe harmlos beschrieben wird. Diese enorme Schieflage hinterlässt ein ganz ungutes Gefühl. Joan lässt sich am liebsten auf verheiratete Männer ein und lässt sich von ihnen in jeder Hinsicht missbrauchen. Statt dann aber die Männer zu hassen, hasst sie viel lieber all die Frauen in ihrem Leben, inklusive sich selbst. Doch sie will diesen Kreislauf durchbrechen, und man glaubt es ihr sehr ehrlich.

In diesem Buch dreht sich alles um Frauen, Männer und ihre Beziehung zueinander. Es kommt dabei kein einziges männliches oder weibliches Exemplar in dem Buch vor, das das eigene Geschlecht mit Ruhm bekleckern würde. Jeder einzelne Charakter ist auf seine eigene Weise widerlich und abstoßend, jeder verletzt jeden. Dennoch ist das Buch insgesamt hervorragend geschrieben. Die Charaktere sind lebendig und greifbar, so schrecklich es auch ist. Joan ist ein sehr schlimmer, absolut kaputter Charakter ist, den man aber dennoch tröstend in den Arm nehmen will. Kommt man in den Lesefluss einmal rein, fliegt man über die Seiten, da die Geschichte sehr spannend und einnehmend erzählt wird.

Animal ist nichts für schwache Nerven und nichts für Menschen, die getriggert werden können. Wer in der Lage ist, die Handlung auch kritisch auf Abstand zu betrachten und sich nicht mit Haut und Haaren in Joans völlig verstörende Weltsicht reinsaugen lässt, wird das Werk eindrucksvoll finden.

Veröffentlicht am 06.11.2021

Nett, aber abgedroschen

Forever Right Now
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Forever Right Now ist ein Roman, wie man ihn von Emma Scott erwartet. Die Autorin neigt dazu, ihre Charaktere stets sehr ähnlich, beinahe gleich zu gestalten, weshalb vieles vorhersehbar ist und mir an ...

Forever Right Now ist ein Roman, wie man ihn von Emma Scott erwartet. Die Autorin neigt dazu, ihre Charaktere stets sehr ähnlich, beinahe gleich zu gestalten, weshalb vieles vorhersehbar ist und mir an dieser Stelle etwas die Kreativität fehlt. Ebenso finde ich den Schreibstil teils anstrengend, zumindest ist die extrem inflationäre Nutzung des Ausdrucks "Gott" wirklich unnötig. Ebenso verstehe ich nicht, warum die Autorin so gerne Alltagskleidung beschreibt und auf Klischeesätze wie "du hast mich für die Frauen-/Männerwelt verdorben" steht.
Dennoch halte ich das Buch für ein unterhaltsames Werk, das den nötigen Charme hat, um gerne gelesen zu werden. Die Charaktere sind zwar ziemlich abgedroschen, wirken aber dennoch sympathisch. Am meisten mochte ich die kleine Olivia sowie auch Jackson, der aus meiner Sicht ein viel besserer Fang für Darleen gewesen wäre. ;) Alles in allem ist das Buch sicher klasse für jeden Emma Scott Fan, aber es ist alles andere als ein literarisch oder inhaltlich anspruchsvolles Werk.