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Veröffentlicht am 11.09.2022

Gelungener Auftakt einer magischen Romantasy-Reihe

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Cover und Buchschnitt gefallen mir gleichermaßen gut. Das Mädchen passt zu meiner Vorstellung von Emily, die Aufmachung wirkt magisch und etwas verträumt. Einzig die Tatsache, dass der hübsche Farbschnitt ...

Cover und Buchschnitt gefallen mir gleichermaßen gut. Das Mädchen passt zu meiner Vorstellung von Emily, die Aufmachung wirkt magisch und etwas verträumt. Einzig die Tatsache, dass der hübsche Farbschnitt nicht durchgängig angebracht worden ist, fand ich ein wenig schade.

Der Schreibstil von Jennifer Alice Jager ist sehr einfach und jugendlich gehalten, sodass ich das Buch schnell ausgelesen hatte.
Der Einstieg in die Welt der Nekromanten und anderer magischer Wesen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Besonders das tolle Setting und die interessanten Ideen fand ich sehr gelungen.
Verschiedene Raumfalten, die an kleine Zeitportale erinnern, sorgen für Spannung und das ungewöhnliche Haus der Seymours, insbesondere die Bibliothek des Großvaters, lässt alle Bücherherzen höherschlagen.
Erzählt wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Emily Seymour, was ich ein wenig schade fand, da ich gerne mehr über ihren Schwarm Ashton erfahren hätte.
Emily ist ein liebenswertes, jedoch sehr tollpatschiges Mädchen, das von einer Katastrophe in die nächste stolpert. Zwar mochte ich ihre sympathische und etwas verpeilte Art recht gerne, allerdings wurde mir ihre Tollpatschigkeit zu übertrieben dargestellt. Jetzt mal ehrlich: Kein Mensch ist SO ungeschickt. Aus diesem Grund gab es für mich leider einige Situationen, die zwar für das ein oder andere Schmunzeln gesorgt haben, mir jedoch oft etwas too much waren.
Ihre Gedanken und Gefühle hinsichtlich ihrer Position in der Familie fand ich hingegen sehr authentisch. Lediglich ihre überstürzten Gefühle für Ashton konnte ich nicht nachvollziehen.
Mit Ashton hatte ich leider ein paar Probleme. Zwar war er mir durchaus sympathisch und auch seine Wut auf die Familie Seymour war nachvollziehbar, allerdings fand ich seine oft sehr verletzende Art gegenüber Emily auf Dauer etwas anstrengend. Klar, Emily ist scheinbar für seinen Tod verantwortlich, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass er ihr zumindest die Gelegenheit gegeben hätte, sich zu erklären und nicht jedes Wort aus ihrem Mund als Lüge abzustempeln.
Beide Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, werden eine Spur reifer und betreiben endlich Konversation, was mir wiederum gut gefallen hat.
So vorhersehbar der erste Teil der Geschichte ist, so undurchschaubar ist der Rest. Zwar hat das Buch im ersten Drittel ein paar Durchhänger, wodurch die Story an Spannung eingebüßt hat, doch ab einem gewissen Punkt nimmt das Geschehen wieder ordentlich an Fahrt auf.
Das offene Ende wird mit einem Cliffhanger abgerundet, der zwar gut gesetzt wurde, mich jedoch nicht überraschen konnte.

Fazit:
"Emily Seymour: Totenbeschwörung für Anfänger" ist ein gelungener Auftakt einer magischen Romantasy-Reihe. Die Geschichte überzeugt mit vielschichtigen Charakteren, einer großen Prise Humor, einem interessanten Setting und einer geheimnisvollen Verschwörung. Aufgrund der oben genannten Kritikpunkte ziehe ich einen Stern ab, empfehle das Buch aber sehr gerne weiter.
4/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den Ravensburger Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2022

Vielversprechender Auftakt mit etwas Luft nach oben

Legend Academy, Band 1: Fluchbrecher
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Es ist kein Geheimnis, dass ich nicht wirklich ein Fan davon bin, wenn Personen auf dem Buchcover zu sehen sind. Dennoch mag ich das Farbzusammenspiel und vor allem die ganzen kleinen Details, die erst ...

Es ist kein Geheimnis, dass ich nicht wirklich ein Fan davon bin, wenn Personen auf dem Buchcover zu sehen sind. Dennoch mag ich das Farbzusammenspiel und vor allem die ganzen kleinen Details, die erst bei genauerem Hinsehen zu finden sind. Toll finde ich auch die Karte, die vorne im Buch für einen besseren Überblick sorgt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, sehr humorvoll und bildhaft, sodass ich mir die Legend Academy gut vorstellen konnte.

Die Idee hinter den Legends hat mir ausgesprochen gut gefallen und auch das Setting hat genau meinen Geschmack getroffen. Ich liebe Geschichten, die an einem Internat spielen.
Graylee hat sich als Protagonistin schnell in mein Herz geschlichen. Mit ihren merkwürdigen Sprüche-Shirts, ihrem schrägen Humor, der rebellischen Art und ihrem Gerechtigkeitssinn war sie mir auf Anhieb sympathisch. Ihr Charakter hat die Story ordentlich durcheinandergewirbelt und ihr die nötige Prise Humor verliehen.
Im Verlauf der Geschichte hat sie allerdings ein paar Sympathiepunkte verloren, da sie mir zu sprunghaft und ziellos wurde und mir ihre Alleingänge irgendwann auf die Nerven gegangen sind.
Die Nebencharaktere haben mir mal mehr und mal weniger gefallen. Hudson wird als klischeemäßiger Schönling beschrieben, was ich leider unterstreichen kann. Bei seinem Charakter hat es mir vor allem an Tiefe gefehlt. Gerade seine ständigen Gefühlsschwankungen waren auf Dauer richtig anstrengend, da er in einem Moment supernett zu Graylee ist, nur um ihr im nächsten Moment die kalte Schulter zu zeigen. Graylee bildet da übrigens keine Ausnahme, denn auch sie findet Hudson mal superheiß und dann wieder total klischeehaft und ätzend. Puh, bei diesem ständigen Auf und Ab habe ich fast ein Schleudertrauma erlitten. Dabei sollte wohl erwähnt werden, dass in diesem Jugendbuch die Hormone allgemein ziemlich verrücktspielen, sodass es viel unnötiges Drama gibt, was mich allerdings nicht sonderlich gestört hat.
Ansonsten haben mir die restlichen Charaktere grundsätzlich gut gefallen, wobei ich mir auch hier deutlich mehr Informationen zu den einzelnen Personen und vor allem Legends gewünscht hätte. Die Dinge, die wir im Verlauf der Geschichte erfahren, sind etwas dürftig, jedoch hoffe ich, dass meine Fragen im nächsten Band beantwortet werden.
Richtig gut gefallen haben mir hingegen die zuckersüßen Kolibris, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Die kleinen Helfer haben mich ein wenig an die Hauselfen aus Harry Potter erinnert, wobei sie ihren ganz eigenen Charme besitzen.
Inhaltlich fand ich das erste Drittel ziemlich gelungen, auch wenn die Story etwas Zeit benötigt, um an Fahrt aufzunehmen. Die Mitte hat sich für mich leider etwas gezogen, was vor allem daran lag, dass ich das Gefühl hatte, die Geschichte würde sich eher im Kreis drehen als wirklich voranzuschreiten. Vor allem Graylees zahlreiche Alleingänge waren auf Dauer anstrengend.
ACHTUNG, kleiner Spoiler:
Ebenfalls ging mir das Verhalten der Lehrkräfte gehörig auf die Nerven, da es diese scheinbar überhaupt nicht zu interessieren schien, wenn Schüler plötzlich verschwanden und völlig verändert wieder auftauchten. Auch die versuchten Mordanschläge, denen Graylee nur knapp entkommen konnte, werden einfach hingenommen.
Spoiler Ende.
Ein wenig gestört haben mich auch die ständigen Anmerkungen zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Natürlich ist dieses Thema heutzutage wichtiger denn je, doch hier waren mir die ganzen eingebauten Hinweise dann doch zu viel.
Die Liebesgeschichte empfand ich leider auch als sehr nebensächlich, da die beiden zu wenig gemeinsame Zeit hatten, um sich näher kennenzulernen.
Das letzte Drittel hat mir dann wieder besser gefallen, wobei ich ein wenig enttäuscht war, dass das Geheimnis um Graylees Abstammung so in die Länge gezogen wurde. Klar, es gibt natürlich noch einen Folgeband, aber etwas unbefriedigend war das Ganze ehrlich gesagt schon.
Das Buch endet dann schließlich mit einem gut gemachten Cliffhanger, der Lust auf Band 2 macht.

Fazit:
»Legend Academy: Fluchbrecher« ist ein toller Auftakt, der viel Humor, ein interessantes Setting, einen spannenden Plot, eine Prise Action und Magie zu bieten hat.
Da für meinen Geschmack etwas Luft nach oben ist, bin ich schon sehr auf den zweiten Band gespannt und hoffe, dass die Story noch ordentlich an Fahrt aufnehmen wird.
4/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den Ravensburger Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Toller Auftakt einer spannenden Jugendfantasy-Reihe

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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Den Stil des Covers finde ich recht interessant, allerdings hätte ich aufgrund des Titels knalligere Farben bzw. mehr Rottöne erwartet. Dennoch hat mich das Cover neugierig genug gemacht, um mir das Buch ...

Den Stil des Covers finde ich recht interessant, allerdings hätte ich aufgrund des Titels knalligere Farben bzw. mehr Rottöne erwartet. Dennoch hat mich das Cover neugierig genug gemacht, um mir das Buch näher anzusehen.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach, flüssig und sehr bildlich, sodass ich mir einzelne Szenen gut vorstellen konnte.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir unerwarteterweise wirklich leicht gefallen, dabei hatte ich Sorge, dass ich mir - wie viele andere Leser - mit den Zahlen als Namen schwertun würde. Zu meiner Überraschung habe ich mich jedoch sehr schnell mit den "Namen" angefreundet und hatte keinerlei Schwierigkeiten, die vorgestellten Charaktere auseinanderzuhalten.
Das Konzept der Loge habe ich in den ersten Kapiteln nicht ganz verstanden, nach und nach hat sich mir der Sinn dahinter allerdings erschlossen.
Zwölf hat mir als Protagonistin ausgesprochen gut gefallen. Ich mochte ihre kämpferische, mutige und draufgängerische Art. Ab und an kam auch ihre weiche Seite zum Vorschein, obwohl sie die meiste Zeit eher verschlossen war. Ihre Entwicklung hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass ihr Charakter mehr Raum und Zeit erhalten hätte, um sich weiterzuentwickeln. Vor allem gegen Ende wirkt vieles überstürzt, was ich etwas schade fand.
Die restlichen Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen. Manche mochte ich anfangs etwas weniger, bei ein paar Protagonisten war ich skeptisch und wieder andere haben mein Herz im Sturm erobert (ich sag nur Winnie! Und auch Hund habe ich im Laufe der Geschichte sehr gern gewonnen). Doch auch hier hätte ich mir eine ausführlichere Charakterisierung gewünscht, da man nur recht wenig über die einzelnen Figuren erfährt, sodass sie größtenteils blass bleiben.
Der Spannungsbogen flachte zwischenzeitlich etwas ab, aber gerade im letzten Drittel nahm die Geschichte ordentlich an Fahrt auf und einige meiner Fragen wurden endlich beantwortet.
Insgesamt hat mir das Worldbuilding wirklich gut gefallen - besonders die vorgestellten Wesen konnten allesamt mein Interesse wecken. Auch die Kapitel aus Zwölfs Vergangenheit haben einen wichtigen Teil zur Story beigetragen, da somit ihr Verhalten und ihre Beweggründe greifbarer wurden.
Das Ende war dann noch mal richtig spannend, wirkte an manchen Stellen aber auch ein wenig überstürzt. Die Entwicklung, die Zwölf am Schluss durchgemacht hat, war meiner Meinung nach etwas zu schnell und unrealistisch. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass sich die ganze angestaute Wut und der Hass nach einer Erinnerung plötzlich in Luft auflösen.

Fazit:
"Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge" ist ein spannender und abwechslungsreicher Auftakt einer Jugendfantasy-Reihe, die mit einer interessanten Idee und einem tollen Worldbuilding punkten kann. Einen Stern Abzug gibt es, da ich mir gewünscht hätte, dass ein paar Aspekte detaillierter ausgearbeitet worden wären. Dennoch freue ich mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe und empfehle das Buch gerne weiter!
4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Ein Stückchen Kindheit

Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht
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Hach, ich liebe Dagobert Duck und auch seine drei frechen Großneffen Tick, Trick und Track sind mir wahnsinnig ans Herz gewachsen. Mit diesen Figuren verbinde ich einen Teil meiner Kindheit, an den ich ...

Hach, ich liebe Dagobert Duck und auch seine drei frechen Großneffen Tick, Trick und Track sind mir wahnsinnig ans Herz gewachsen. Mit diesen Figuren verbinde ich einen Teil meiner Kindheit, an den ich mich immer sehr gerne zurückerinnere.
Optisch ist das Buch ein echter Hingucker. Es wurde liebevoll gestaltet, passt perfekt zur Weihnachtszeit und die großen Illustrationen sind einfach nur wunderschön.
Der Text lässt sich leicht lesen und ist wirklich kurz gehalten. Empfehlen würde ich das Buch durchaus auch für Kinder unter 8 Jahren, da der Inhalt leicht verständlich ist.
Was ich etwas schade fand, ist, dass die Geschichte leider sehr kurz gehalten wurde. Wer also mit diesem Buch seinen Kindern den Klassiker von Charles Dickens näherbringen möchte, wird vermutlich enttäuscht sein.
Als Zusatz sind am Ende noch drei Kurzcomics zum Thema Weihnachten und Geschenke angehängt, was mir ganz gut gefallen hat.

Fazit:
Auch wenn ich der Meinung bin, dass das Buch ein paar Seiten mehr vertragen hätte (vor allem auch in Hinsicht auf den nicht gerade günstigen Preis), kann ich diesen Weihnachtsklassiker von Herzen weiterempfehlen.
4/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den Egmont Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Oftmals trügt der Schein ...

Der Tod und das dunkle Meer
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Das Cover finde ich wunderschön - in Wirklichkeit sieht es sogar noch viel schöner aus. Einzig und allein der Barcode, der darauf abgebildet ist, stört das Gesamtbild (ich verstehe den Zweck sowieso nicht, ...

Das Cover finde ich wunderschön - in Wirklichkeit sieht es sogar noch viel schöner aus. Einzig und allein der Barcode, der darauf abgebildet ist, stört das Gesamtbild (ich verstehe den Zweck sowieso nicht, da er bereits auf der Rückseite vorhanden ist).
Stuart Turton hat es mit seinem bildgewaltigen Schreibstil geschafft, lebendige Szenen in meinem Kopf zu erschaffen, die von einer dichten Atmosphäre begleitet wurden. Schon auf den ersten Seiten war ich mittendrin im Geschehen und konnte beinahe die Meeresluft riechen und das Schaukeln des Schiffes spüren.

Erzählt wird die Geschichte aus vielen verschiedenen Blickwinkeln, die mir einerseits gut gefallen haben, mich andererseits aber auch verwirrt zurückgelassen haben. Als Leserin wird man fast von der Fülle der Charaktere erschlagen, die in diesem Buch vorkommen, was mich das ein oder andere Mal ein wenig überfordert hat. Auch bis zum Schluss hatte ich Probleme, gewisse Personen auseinanderzuhalten und mir deren Namen zu merken (mein schlechtes Gedächtnis, was Namen betrifft, war mir da leider keine allzu große Hilfe).
Die einzelnen Charaktere wurden jedoch größtenteils gut und vor allem authentisch ausgearbeitet, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, warum Samuel Pipps eine derart große Rolle zugeteilt wurde, da er eigentlich erst gegen Ende eine relevante Rolle einnimmt. Zudem wirken fast alle Männer auf dem Schiff - mit ein paar Ausnahmen - eher blass und eintönig. Sie sind grob, gewaltbereit, raubeinig und behandeln Frauen, die einen gewissen Bereich des Schiffes übertreten, wie Freiwild.
Arent hat mir als Protagonist am besten gefallen. Er war sympathisch, höflich, besonnen, klug, manchmal etwas unsicher, besitzt einen Sinn für Gerechtigkeit und hat sich Sara gegenüber stets wie ein Gentleman verhalten.
Auch Sara, die so mutig, klug und hilfsbereit ist und sich einfach nur nach Freiheit sehnt und ihre wahnsinnig kluge Tochter Lia haben es mir angetan. Die beiden unterstützen Arent tatkräftig bei seinen Ermittlungen und wirbeln die Männerdomäne gehörig auf. Dabei widersetzen sie sich den damaligen Konventionen, da Frauen zu dieser Zeit eher als nettes Anhängsel für ihre Ehemänner angesehen wurden und sich auch dementsprechend zu verhalten hatten.
Im Laufe der Geschichte werden wir als Leserinnen mit zahlreichen Fragen überhäuft, auf die wir erst gegen Ende Antworten erhalten. Durch die sehr undurchsichtige Handlung und aufgrund der hohen Anzahl an möglichen Verdächtigen, hatte ich Schwierigkeiten, mir stets einen Überblick zu verschaffen. Jedes Mal, wenn ich dachte, ein Puzzleteil an die richtige Stelle gelegt zu haben, tauchten zwei weitere auf, die meine Theorie sprichwörtlich über Bord warfen. Das hat mir zwar auf der einen Seite durchaus gefallen, weil ich das Gefühl hatte, mich bei einer Schnitzeljagd zu befinden, allerdings fand ich es auf der anderen Seite auch etwas ermüdend und anstrengend. Das lag zum Großteil daran, dass die Handlung nur sehr, wirklich sehr, langsam an Fahrt aufnahm, sodass es leider zu einigen Längen - besonders im Mittelteil - kam. Meiner Meinung nach hätte die Geschichte auch locker um 150-200 Seiten gekürzt werden können, da so die Spannung auf einem konstanten Level geblieben wäre.
Positiv hervorheben möchte ich jedoch die fantastische Atmosphäre, die der Autor hier geschaffen hat. Das Setting ist sehr düster und bedrohlich und das Leben auf See wird rau und gefährlich dargestellt. Stuart Turton spielt mit den Genres, und so lässt sich das Buch lange nicht genau einordnen, was mir persönlich außerordentlich gut gefallen hat. Ich mochte diesen Genremix aus Krimi, unterschwelligem Horror, historischem Setting und Abenteuerroman.
Das Ende hingegen hat mich ehrlich gesagt unbefriedigt zurückgelassen, auch wenn ich nicht mit diesem Ausgang gerechnet hätte. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich leider nicht genau benennen, was mich gestört hat. Ich kann nur so viel sagen: Ich hätte mir einen weniger »glatten« Abschluss gewünscht, da ich mit der abschließenden Entscheidung alles andere als zufrieden bin.

Fazit:
»Der Tod und das dunkle Meer« ist eine unglaublich atmosphärische Geschichte, die mit einer umfangreichen Schnitzeljagd, facettenreichen Charakteren und einem tollen Setting punkten kann. Einen Stern ziehe ich für den langatmigen Mittelteil ab, der deutlich an Spannung eingebüßt hat.
4/5 Sterne

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